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6./7. Einzel-oder Gruppenhaltung? Vergesellschaftung? (6.S. Düsseldorf / 7. M. Pelzl)

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  • 6./7. Einzel-oder Gruppenhaltung? Vergesellschaftung? (6.S. Düsseldorf / 7. M. Pelzl)

    6. Können Bartagamen einzeln/in Gruppen gehalten werden?

    Grundsätzlich sind Bartagamen Einzelgänger und haben Ihre festen Territorien. Wenn sie in ihrem natürlichen Habitat aufeinander treffen, zieht dies, besonders unter Männchen, oft heftige Revierkämpfe nach sich.
    Bartagamen haben Kontakt zu ihren Artgenossen, wenn sie der Paarungstrieb dazu veranlasst, sich einen Partner zur Fortpflanzung zu suchen, sich ihre Territorien überschneiden oder ein anderes Tier in dieses eindringt.

    In der Terrarienhaltung hat man positive Erfahrungen in beiden Bereichen gemacht, sowohl in der Einzel- als auch in der Gruppenhaltung.
    Bei der Einzelhaltung spielt es keine Rolle, ob ein Männchen oder Weibchen das Terrarium bezieht.
    Die Gruppenhaltung gestaltet sich anspruchsvoller, dies wird durch das sehr stark ausgeprägte Paarungs- und Territorialverhalten der Männchen begründet. Das heißt, dass die Haltung von mehreren Tieren nur ein Männchen pro Gruppe zulässt und somit der Rest der Gruppe nur aus Weibchen bestehen darf.
    In extremen Fällen müssen jedoch auch bei dieser Art der Haltung Tiere zeitweise oder für immer voneinander getrennt werden.

    Eine Paarhaltung (ein Männchen mit einem Weibchen) von Bartagamen ist mit Einschränkungen zu empfehlen, da der bereits erwähnte starke Paarungstrieb des Männchens das einzelne Weibchen u.U. zu sehr stressen würde und dieser immer fortwährende Zyklus sogar den Tod des Weibchens zur Folge haben könnte. Hier ist - ebenso wie bei der Haltung einer Gruppe - immer damit zu rechnen, dass die Tiere nicht miteinander harmonieren, jedoch sind genügend Fälle bekannt, in denen die paarweise Haltung über Jahre gut funktionierte.

    Trotz aller Empfehlungen und Erfahrungsberichte hat jede Bartagame einen individuellen 'Charakter', und es gibt sehr wohl auch Beispiele in der Terrarienhaltung, wo seit Jahren Tiere als Pärchen zusammenleben, dies sind jedoch Ausnahmen und sollten auch als solche kritisch betrachtet werden.
    Einer Einzelhaltung oder einer Gruppenhaltung mit z.B. einem Männchen und drei Weibchen steht somit nichts im Wege.

    Bei Haltung mehrerer Tiere ist die Einrichtung so zu gestalten, dass sich die Tiere gegenseitig ausweichen können, dass Sichtbarrieren, mehrere Versteckmöglichkeiten und Sonnenplätze sowie höher gelegene Plätze für die ranghöchste Agame vorhanden sind.
    Bei der Einrichtung bzw. Gestaltung des Terrariums ist die Anzahl der dort gepflegten Bartagamen zu berücksichtigen. So ist dafür Sorge zu tragen, dass für jedes Tier wenigstens ein gesonderter Sonnen- bzw. Präsentierplatz vorhanden ist. Auch sollte jedes Exemplar eine eigene Versteckmöglichkeit vorfinden.
    (Abschnitt 6: Sven Düsseldorf/Massatus)
    Wir müssen lernen, unsere Grenzen in der rechten Ordnung geduldig zu überwinden. Durchbrecht die Beschränktheit eures Denkens, und ihr zerbrecht damit auch die Fesseln.(Jonathan L. seagull)


  • #2
    7. Können Bartagamen mit anderen Arten vergesellschaftet werden (Manuela Pelzl)

    7. Können Bartagamen mit anderen Arten vergesellschaftet werden?

    Davon ist dringend abzuraten, vor allem wenn man die üblichen Haltungsbedingungen bedenkt, die wir Bartagamen hierzulande geben können!

    Grundsätzliche Voraussetzung für eine Vergesellschaftung sind gleiche Herkunftsgebiete, bei Bartagamen also die trockenen Steppenregion Australiens. Dies ist sehr wichtig, um die von den Tieren benötigte Bakterienfauna (die beispielsweise in Tropengebieten eine ganz andere ist als in der Steppenwüste) zu erhalten.
    Darüber hinaus müssen die Tiere eine ähnliche Größe besitzen: Kleinere Tiere werden von den Bartagamen als Nahrung angesehen, umgekehrt natürlich ebenso.
    Rein theoretisch kämen hier nur die Kragenechsen (Chlamydosaurus kingii) in Frage. Sie kommen ebenfalls aus Australien und werden etwa so groß wie Pogona vitticeps. Dennoch ist auch von dieser Vergesellschaftung abzuraten – das Terrarium müsste sehr groß und hoch sein, da Kragenechsen sehr viel Platz brauchen; zudem müssen sich die Tiere aus dem Weg gehen können.

    Wer also kein Zimmerterrarium bieten kann, sollte sofort wieder Abstand von dem Gedanken gewinnen. Grundsätzlich können aber auch die besten Voraussetzungen jede Vergesellschaftung zum Scheitern bringen, wenn die Tiere sich einfach nicht „riechen“ können.
    Hin und wieder tauchen die skurrilsten Fotos und Fragen auf, daher hier noch mal in aller Deutlichkeit: Keine Vergesellschaftung mit anderen Echsen (siehe ebd.)! Keine Vergesellschaftung mit Schlangen (Futter)! Keine Vergesellschaftung mit heimischen Haustieren! Am Besten: Gar keine Vergesellschaftung!
    (Abschnitt 7: Manuela Pelzl/Magicmaus)
    Wir müssen lernen, unsere Grenzen in der rechten Ordnung geduldig zu überwinden. Durchbrecht die Beschränktheit eures Denkens, und ihr zerbrecht damit auch die Fesseln.(Jonathan L. seagull)

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