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Triturus vulgaris vor 2 Wochen gefunden

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  • Triturus vulgaris vor 2 Wochen gefunden

    Meine Tochter brachte neulich 5 Molchlarven nach Hause, konnte sie als Triturus vulgaris
    identifizieren.

    Natürlich ist das Verstoss gegen die Naturschutzgesetze. Aber die Tiere habens
    mir wirklich angetan und wenns funktioniert
    spendiere ich ihnen ein 400l Becken oder mehr. Das wäre dann schon einigermassen artgerecht?

    Gelingt es nicht werde ich sie überwintern und aussetzen.

    Die Situation:

    Ein 120l Aquarium, halb-sonniger Fensterplatz (keine künstliche
    Beleuchtung) Im Raum hat es konstant ca 20°. 35 cm Wasser, wobei ich als erste Nahrungsgrundlage ein paar Liter Teichwasser
    entnommen habe. Dichte Bepflanzung, auch natürliches Kraut. Die Landfläche besteht aus einem schräg ansteigenden Kieshügel und
    zusätzlich ein paar treibende Korkrinden.
    Es gibt eine kleine Pumpe die lasse ich 8 Stunden täglich in Betrieb denn es gibt auch eine grosse Teichmuschel die das Wasser
    umwälzt.

    Die Molche haben mittlerweile alle verwandelt, halten sich vorwiegend
    auf den Landflächen auf aber auch an der Wasseroberfläche und klettern
    beharrlich die Scheiben hoch bis zur Abdeckung (ein Pollenschutzgitter).

    Ernährung: anfangs lebende Tubifex, habe dann umgestellt auf Wasserflöhe und rote Mückenlarven. Es ist jetzt von allem etwas
    drin aber nicht zuviel.

    Ich habe sie noch nie beim fressen beobachtet aber sie machen einen gesunden Eindruck. Bekommen eine kräftig braune Färbung, ein ausgeprägtes Punktmuster und bewegen sich sehr rasch.

    Untertauchen tun sie wie es scheint nicht mehr so gern und das ergibt auch meine erste Frage:

    Das ganze Futter hält sich am Grund auf, die Molche beobachten aber ständig die Wasseroberfläche. Erwarten sie ihr Futter dort oben? Welches kann man da nehmen?

    Betr. überwintern habe ich mir einige Beiträge durchgelesen und neige zu der Variante, es dieses Jahr noch nicht zu tun. Der Standort ist relativ kühl, es wird dort im Winter nie mehr als 18-20° haben.

    Meine Idee war, die Wasserfläche beizubehalten und einen ersten
    Stock zu errichten um die Landzone zu vergrössern. Einen Holzrahmen mit Steg. den würde ich mit dem handelsüblichen Mull für Terrarien füllen. Für den Fall das sie sich zurückziehen möchten denke ich an
    einen umgedrehten Blumentopf mit einer Öffnung, gefüllt mit trockenem Laub.

    Könnte das so funktionieren oder muss das Wasser raus, alles rein terrestrisch bis nächsten April? Sollte ich es überhaupt anders gestalten?

    Kann ich sie weiterhin mit Wassertieren füttern oder sollten das bereits Landtiere sein? Wenn ja, welche? Heimchen wären sicher noch viel zu gross.

    Vielen Dank im voraus,

    Stefan

  • #2
    Re: Triturus vulgaris vor 2 Wochen gefunden

    Hallo Stefan,

    die einzige Empfehlung die Sie bekommen können ist das Sie die kleinen Molche wieder in die Natur entlassen. Die gesetzliche Lage läßt keine andere Möglichkeit zu.
    Wenn es Ihnen die Teichmolche so angetan haben, dann wenden Sie sich an einen Züchter. Da können Sie ganz legal Teichmolche mit "Papieren" erwerben.

    MfG
    PeFra.

    triturusfan schrieb:
    Meine Tochter brachte neulich 5 Molchlarven nach Hause, konnte sie als Triturus vulgaris
    identifizieren.

    Natürlich ist das Verstoss gegen die Naturschutzgesetze. Aber die Tiere habens
    mir wirklich angetan und wenns funktioniert
    spendiere ich ihnen ein 400l Becken oder mehr. Das wäre dann schon einigermassen artgerecht?

    Gelingt es nicht werde ich sie überwintern und aussetzen.

    Die Situation:

    Ein 120l Aquarium, halb-sonniger Fensterplatz (keine künstliche
    Beleuchtung) Im Raum hat es konstant ca 20°. 35 cm Wasser, wobei ich als erste Nahrungsgrundlage ein paar Liter Teichwasser
    entnommen habe. Dichte Bepflanzung, auch natürliches Kraut. Die Landfläche besteht aus einem schräg ansteigenden Kieshügel und
    zusätzlich ein paar treibende Korkrinden.
    Es gibt eine kleine Pumpe die lasse ich 8 Stunden täglich in Betrieb denn es gibt auch eine grosse Teichmuschel die das Wasser
    umwälzt.

    Die Molche haben mittlerweile alle verwandelt, halten sich vorwiegend
    auf den Landflächen auf aber auch an der Wasseroberfläche und klettern
    beharrlich die Scheiben hoch bis zur Abdeckung (ein Pollenschutzgitter).

    Ernährung: anfangs lebende Tubifex, habe dann umgestellt auf Wasserflöhe und rote Mückenlarven. Es ist jetzt von allem etwas
    drin aber nicht zuviel.

    Ich habe sie noch nie beim fressen beobachtet aber sie machen einen gesunden Eindruck. Bekommen eine kräftig braune Färbung, ein ausgeprägtes Punktmuster und bewegen sich sehr rasch.

    Untertauchen tun sie wie es scheint nicht mehr so gern und das ergibt auch meine erste Frage:

    Das ganze Futter hält sich am Grund auf, die Molche beobachten aber ständig die Wasseroberfläche. Erwarten sie ihr Futter dort oben? Welches kann man da nehmen?

    Betr. überwintern habe ich mir einige Beiträge durchgelesen und neige zu der Variante, es dieses Jahr noch nicht zu tun. Der Standort ist relativ kühl, es wird dort im Winter nie mehr als 18-20° haben.

    Meine Idee war, die Wasserfläche beizubehalten und einen ersten
    Stock zu errichten um die Landzone zu vergrössern. Einen Holzrahmen mit Steg. den würde ich mit dem handelsüblichen Mull für Terrarien füllen. Für den Fall das sie sich zurückziehen möchten denke ich an
    einen umgedrehten Blumentopf mit einer Öffnung, gefüllt mit trockenem Laub.

    Könnte das so funktionieren oder muss das Wasser raus, alles rein terrestrisch bis nächsten April? Sollte ich es überhaupt anders gestalten?

    Kann ich sie weiterhin mit Wassertieren füttern oder sollten das bereits Landtiere sein? Wenn ja, welche? Heimchen wären sicher noch viel zu gross.

    Vielen Dank im voraus,

    Stefan

    Kommentar


    • #3
      Re: Triturus vulgaris vor 2 Wochen gefunden

      Wenn sie an der Wasseroberfläche Futter suchen, würde ich ihnen mal Blattläuse aufs Wasser streuen. Alternativ gehen auch Drosophila klein oder groß - je nach Größe der Molche. Auch auf dem Landteil kann man diese Futtertiere ausstreuen. Damit sie da bleiben, würde ich ein Stück Banane reinlegen.

      Kommentar


      • #4
        Re: Triturus vulgaris vor 2 Wochen gefunden

        Hallo Stefan,

        zwar bin ich seit Ewigkeiten kein Molchhalter mehr, aber ich möchte folgendes anmerken.

        1. PeFraDi hat Recht.

        2. 2 Wochen sind eine sehr kurze Zeit. Wie kontrollierst Du die Nahrungsaufnahme der Molche? Sind sie schön rund oder eher eingefallen im Bauchbereich? Wenn Letzteres der Fall ist, ist es höchste Eisenbahn ihnen Nahrung anzubieten, die sie auch fressen.

        3. Wenn Molche aus dem Wasser wollen, hält sie nichts mehr auf. Sie können dann sogar ertrinken! Man erkennt es an ihrer Haut. Wenn sie das Wasser abperlen läßt, ist ihr diesjähriger Wasseraufenthalt beendet und dann mögen sie's moderat feucht aber keinesfalls naß.

        4. Überleg Dir's nochmal. Leg eine Pause ein, um dich über Molche schlau zu machen. Mit dem Futter ist es unterm Strich so, dass du praktisch nur Lebenfutter geben kannst. - Auf dem Land muß es lebendiges Landfutter sein.


        Gruß
        Molchfreund

        Kommentar


        • #5
          Re: Re: Triturus vulgaris vor 2 Wochen gefunden

          molchfreund schrieb:
          zwar bin ich seit Ewigkeiten kein Molchhalter mehr
          Hallo Molchfreund,

          warum sind sie kein Molchhalter mehr?

          MfG
          PeFraDi.

          Kommentar


          • #6
            Re: Re: Triturus vulgaris vor 2 Wochen gefunden

            Hallo Peter,

            Sie haben natürlich recht und ich verstehe ihre Reaktion. Die rechtliche Situation ist natürlich anzuerkennen das war mir wohl zu wenig bewusst.
            Es ist halt so, ich lebe an der Südgrenze des deutschen Sprachraums und es wimmelt hier von Lurchen und Reptilien aller Art. Ich kenne Landwirte die über Froschinvasionen in ihren Ställen klagen und wenn man morgens einen Feldweg entlanggeht trifft man alle paar Meter auf eine Schlange, ohne Übertreibung. Das nur zur Erklärung warum ich das in meinem persönlichen Rechtsempfinden mit einem Parkvergehen gleichgesetzt habe. Aber ich weiss, in den meisten Gegenden herrscht das gegenteilige Extrem vor. Wie auch immer, es ist zu akzeptieren und ich werde entsprechende Schlüsse ziehen.

            mfG

            Stefan



            [quote]Peter Frank Dippold schrieb:
            Hallo Stefan,

            die einzige Empfehlung die Sie bekommen können ist das Sie die kleinen Molche wieder in die Natur entlassen. Die gesetzliche Lage läßt keine andere Möglichkeit zu.
            Wenn es Ihnen die Teichmolche so angetan haben, dann wenden Sie sich an einen Züchter. Da können Sie ganz legal Teichmolche mit "Papieren" erwerben.

            MfG
            PeFra.

            Kommentar


            • #7
              Re: Re: Re: Triturus vulgaris vor 2 Wochen gefunden

              [quote]Peter Frank Dippold schrieb:
              warum sind sie kein Molchhalter mehr?
              Hallo Peter,

              seit dem sich bei mir die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass es den Molchen am besten vor der Haustür geht. (Das soll nur heißen, dass ich damals arge Probleme hatte, die Molche speziell an Land zu versorgen.) Das war dann auch der Zeitpunkt, an dem ich im elterlichen Garten einen speziell für Molche geeigneten Tümpel angelegt habe. In manchen Jahren ist dort fast eine ganze Hundertschaft von Jungmolchen groß geworden.

              Dennoch liebäugele ich wieder mit der Haltung von Molchen, aber auf jeden Fall mit einem adäquaten Freilandgewässer vor dem Haus über den Sommer. Aber dazu muß ich noch meine Claims (Land) abstecken. Da ich aber noch zur Miete wohne, muß das wohl warten. Zumindest habe ich seit Neuestem schon wieder ein Aquarium mit ein paar Schwertträgern.

              Gruß
              Molchfreund

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              • #8
                Re: Re: Re: Re: Triturus vulgaris vor 2 Wochen gefunden

                Hallo Molchfreund,

                es ist schon nicht ganz einfach Urodelen zu pflegen. Aber wer es einmal tat, der kommt meist auch wieder drauf zurück. Der Virus scheint bei Ihnen ja noch drin zu stecken (-;
                Ich pflege auch viele Arten in verschiedenen Freilandteichen, Freilandterrarien u. dgl.. Die Gemüse- und Blumenbeete habe ich schon als kleiner Bub weg rationalisiert.
                Wenn Sie wieder anfangen, sagen Sie mal Bescheid?

                MfG
                PeFra.

                Kommentar


                • #9
                  Re: Re: Re: Re: Re: Triturus vulgaris vor 2 Wochen gefunden

                  Peter Frank Dippold schrieb:
                  Hallo Molchfreund,

                  es ist schon nicht ganz einfach Urodelen zu pflegen. Aber wer es einmal tat, der kommt meist auch wieder drauf zurück. Der Virus scheint bei Ihnen ja noch drin zu stecken (-;
                  Ich pflege auch viele Arten in verschiedenen Freilandteichen, Freilandterrarien u. dgl.. Die Gemüse- und Blumenbeete habe ich schon als kleiner Bub weg rationalisiert.
                  Wenn Sie wieder anfangen, sagen Sie mal Bescheid?

                  MfG
                  PeFra.
                  Hallo Peter,

                  ja gern. Aber das dauert noch.

                  Nun dachte ich wenigstens, sie fragen mal, was das besondere an "meinem" Molchteich war? ;-)

                  Vielleicht hat es ja auch schon jemand anders gemerkt: Die Männchen gehen ja äußerst früh ins dann noch sehr kalte Wasser. Daher sonnen sie sich gern auf dem Bodengrund. Hier fühlen sie sich am sichersten, wenn sie eine Art Stempel oder Brücke mitten im Teich aber eben nicht zu tief im Wasser haben (ca. 5 ... 10 cm unter der Wasseroberfläche). Dort sitzen sie dann und lassen sich "bräunen". Wenn das Wasser dann wärmer wird, sieht man die Molche freilich nicht mehr in der Sonne.

                  Viele Grüße
                  Molchfreund

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                  • #10
                    Re: Re: Re: Re: Re: Re: Triturus vulgaris vor 2 Wochen gefunden

                    Hallo Molchfreund,

                    was war denn das Besondere an Ihrem Molchteich?

                    Bei mir ist jeder Molchteich anders. Die Männchen gehen aber zumeist eher ins Wasser. Die Molche essen ja auch bevor sie sich paaren. Bei den Fröschen und Kröten ist es genau umgekehrt.

                    MfG
                    PeFra.

                    Kommentar


                    • #11
                      Re: Triturus vulgaris vor 2 Wochen gefunden

                      Hallo Peter,

                      das besondere an meinem Molchteich ist die als Sonnenterasse flach angelegte Verbindung zwischen zwei Tümpelteilen. Allerdings ist das größere Nachfolgemodell jetzt vom Typ "Badewanne" ohne exponierte Sonnengelegenheit. Dafür ist jetzt wesentlich mehr Wasser drin.


                      Gruß
                      MF

                      Kommentar


                      • #12
                        Re: Re: Triturus vulgaris vor 2 Wochen gefunden

                        [quote]Peter Frank Dippold schrieb:
                        Hallo Stefan,

                        die einzige Empfehlung die Sie bekommen können ist das Sie die kleinen Molche wieder in die Natur entlassen. Die gesetzliche Lage läßt keine andere Möglichkeit zu.
                        Wenn es Ihnen die Teichmolche so angetan haben, dann wenden Sie sich an einen Züchter. Da können Sie ganz legal Teichmolche mit "Papieren" erwerben.

                        MfG
                        PeFra.

                        [quote][b]

                        Also rein rechtlich mag das ja stimmen, aber an dieser Stelle möchte ich auch mal meine persönliche Meinung über die Rechtslage loswerden:

                        Die Idee hinter den Gesetzen, die die Lurche schützen, ist, ihr Überleben in Deutschland zu sichern. Da vielfach Lurchbestände zurückgehen und einige Arten vielerorts ausgestorben sind, ist diese Sorge berechtigt.

                        Aber glaubt irgendjemand hier ernsthaft, dass ein Hobbyhalter, der sich zwei Teichmolche (im Übrigen eine sehr häufige Art) mit ins Zimmer nimmt, am Rückgang der Triturus vulgaris-Populationen in seiner Region Schuld trägt? Ich glaube das nicht, und ich glaube auch nicht, dass alle Lurchliebhaber Deutschland zusammen dies beeinflussen.
                        Das Argument mag nun sein, dass man auch durch das Entfernen weniger Tiere das Gleichgewicht im Biotop durcheinander bringt. Hier wäre mein Gegenargument, dass das Entnehmen von (wenigen) Tieren zu einem Rückgang der intraspezifischen Konkurrenz und somit zur Erhöhung der Fitness der verbleibenden Individuen führt.
                        In einem "gesunden" Biotop regulieren sich solche Einflüsse also von selbst.

                        Was ein Problem ist, ist, dass ein kleiner Junge (oder auch ein kleines Mädchen), der einen Molch mit nach Hause bringt, sich strafbar macht (bzw. seine Erziehungsberechtigten, die vielleicht gar nicht wissen, dass die Tiere gesetzlich geschützt sind), während ein Bauunternehmer ohne weiteres ein Biotop plattmachen kann.

                        Konkretes Beispiel (weshalb mich dieses Thema so emotional erregt):

                        Vor ca 13 oder 14 Jahren gab es bei uns vor der Haustür (mitten in der Stadt) eine kleine Oase, ein sandiger Baggertümpel mit Erdkröten, Berg- und Teichmolchen und Grasfröschen. Damit nicht genug: den ganzen Sommer über waren die Gesänge der Geburtshelferkröten zu hören. Ich kenne in unserer Umgebung kein einziges Biotop, in dem diese Art vorkommt, und wenn ich mich nicht irre, sind die Scheibenzüngler in Deutschland besonders selten geworden.
                        Was passiert, wenn man als kleiner Junge mitbekommt, dass dieses Mini-Baggerloch zugeschüttet werden soll, weil es "zu gefährlich" sei (an der tiefsten Stelle 1 Meter!) und sich darauf hin an Naturschutzvereine der Region wendet? NICHTS! Das Loch wurde zugekippt, die Geburtshelferkröten sind weg.

                        An dieser Stelle kann ich nicht verstehen, wenn Tierschützer an die Decke gehen, weil einzelne Leute sich Molche zu Hause halten oder für Ihre Kinder Kaulquappen aus einem Tümpel holen.
                        Ich nehme keinem hier im Forum ab, dass er als Kind sowas nicht gemacht hat. Die meisten, denen Tiere (egal ob Lurche, Reptilien oder was auch immer) ans Herz gewachsen sind, haben früher oder später, in der Regel jedoch im Kindesalter, ihre Erfahrungen damit gemacht.
                        Wenn es niemanden mehr gibt, der als Kind Molche aus der Natur holt und über diese Tiere etwas lernt (auch, indem er bei der Haltung Fehler macht), gibt es bald auch niemanden mehr, der sich dafür interessiert, wenn Baggerlöcher zugeschüttet, Bäche verschmutzt oder Autobahnen durch Wälder gebaut werden.

                        Ich sehe in der Haltung einheimischer Arten für private Zwecke, auch wenn einzelne Tiere der Natur entnommen wurden, aus ökologischer Sicht kein Problem, und kein Mensch einer Behörde, der halbwegs bei Verstand ist, sollte das anders sehen.

                        Da letzteres jedoch nicht die Regel ist, würde ich in der Tat TRITURUSFAN empfehlen, sich an das Gesetz zu halten (ob dieses nun sinnvoll ist oder nicht).
                        Es gibt Geschäfte, in denen auch einheimische Lurche legal erworben werden können. Diese Tiere wurden nicht der Natur entnommen, sind in der Regel die Fütterung durch den Menschen gewöhnt und man geht darüber hinaus nicht das Risiko einer saftigen Geldstrafe ein. Bedenke, dass Dich nur irgendwer, dem Deine Nase nicht gefällt, deswegen anzeigen muß, und Du hast einen Riesenärger am Hals, der noch dazu vermeidbar gewesen wäre (ich hatte damals mal was von Strafen bis 30.000 DM gehört!). Auch wenn ich als Kind damals selbst schonmal Molche mit nach Hause gebracht hatte, heute würde ich dieses Risiko nicht mehr eingehen!

                        Sollten Deine Tochter und Du nun dennoch an der Molchhaltung festhalten wollen, sind in paar Bücher natürlich von großem Vorteil. Bei einheimischen Molchen ist es in der Tat so, dass sie eigentlich Landtiere sind und dann auch an Land fressen wollen (der kurze Wasseraufenthalt im Frühjahr dient nur der Fortpflanzung).
                        Kleine Würmer, Nacktschnecken (die kleinen weißen, nicht die Roten!)oder auch dünne Rinderherzstreifen mit der Pinzette bewegt können hier als Nahrung dienen. Tubifex und Mehlwürmer sollten, wenn überhaupt, nur in Ausnahmefällen verfüttert werden.

                        Der Behälter sollte feucht, jedoch niemals nass sein. Sicherheitshalber sollte man noch ein sehr flaches Schälchen ins Becken stellen (auf die Gefahr des Ertrinkens wurde ja schon hingewiesen), in dem sich immer Wasser befindet, falls es doch einmal zu trocken im Becken ist.

                        Da Herbst ist, wird es in der Natur für diese Tiere nun höchste Eisenbahn, sich einen frostsicheren Unterschlupf zu suchen. Falls Du nicht 100% sicher bist, dass die Tiere fressen, würde ich, mal ganz von der gesetzlichen Lage abgesehen, ebenfalls empfehlen, sie schnellstmöglich am Fundort oder dessen unmittelbarer Umgebung auszusetzen.
                        Die Fütterung im "Landstadium" ist nicht immer einfach, und es wird sicher nicht in Eurem Interesse sein, dass die Tiere deswegen eingehen.
                        Du schreibst, es sind Jungtiere, die gerade die Metamorphose hinter sich haben. Hier würde ich Euch tatsächlich ausdrücklich davon abraten, die Tiere zu behalten, da deren Fütterung, insbesondere für einen Anfänger, fast unmöglich ist.

                        Ich habe sehr positive Erfahrungen mit dem Schwertschwanzmolch gemacht. Kein Einheimischer, aber dafür ein in der Regel ganzjährig im Aquarium haltbarer Molch, der kaum Probleme macht. Er ist auch größer als die Teichmolche, was die Futterbeschaffung deutlich erleichtert. Meinen habe ich jetzt schon 10 Jahre oder länger.

                        Auch Tigersalamander sind sehr unkompliziert, brauchen aber ein größeres Becken (werden bis 30 cm lang) mit Land- und Wasserteil.

                        Ein netter einheimische Vertreter ist der Feuersalamander. Bei uns in der Uni läuft eine Studie zu diesen Tieren, weshalb wir einige von ihnen im Institut haben. Auch diese Kollegen sind sehr pflegeleicht, fressen aus der Hand und werden in Gefangenschaft sehr sehr alt (habe mal was von mehr als 50 Jahren gelesen).

                        Vielleicht hilft das Deiner Tochter und Dir weiter, und auch wenn es Euch diese Tiere angetan haben, vielleicht versteift Ihr Euch nicht allzusehr auf diese beiden der Natur entnommenen Tiere.
                        Erkundigt Euch doch mal in Ruhe, was es so in Zoogeschäften für Schwanzlurche gibt und was diese für Ansprüche haben, wartet einen Monat ab, und wenn der Wunsch nach Molchen dann noch akut ist, würde ich mir auf legalem Wege ein paar dieser Tierchen zulegen.

                        Gruß,

                        Mario.

                        Kommentar


                        • #13
                          Re: Re: Re: Triturus vulgaris vor 2 Wochen gefunden

                          Sehr geehrter Herr Rembold,

                          Sie haben sicherlich mit Ihren erfrischenden Ausführungen Recht. Aber ich denke kaum das wir hier von dieser Stelle aus etwas gegen diese gesetzlichen Vorgaben etwas unternehmen können. Und solange hier ein öffentliches Posting mit dieser Thematik zu beantworten ist, genau so lange muß die Antwort dann auch so ausfallen wie es die gesetzliche Lage von jedem von uns verlangt. Ob man nun davon überzeugt ist oder nicht, daß interessiert den Staat in diesem Zusammenhang nicht.

                          MfG
                          PeFraDi.

                          Kommentar


                          • #14
                            Re: Re: Re: Triturus vulgaris vor 2 Wochen gefunden

                            Nasenmann schrieb:

                            ...

                            Also rein rechtlich mag das ja stimmen, aber ...
                            Hallo Mario,

                            wenn du schon ein bisschen im Forum herumgelesen hast, fällt dir sicherlich eine „Zweiklassengesellschaft“ hier auf. Einmal die, die sich namentlich und vermutlich auch persönlich kennen, Mitglied des DGHT sind und die, die hier weitgehend anonym* posten und momentan keinen Grund sehen, ihre Identität der Mitleserschaft preiszugeben.

                            * Was natürlich auch eine Illusion ist. IPs sind geloggt und jeder deutsche Provider rückt heutzutage bereitwillig die Verbindungsdaten raus. Was für die Verbrechens- und Terrorismusbekämpfung sicherlich auch notwendig ist.

                            Da die Gesetzeslage in der diskutierten Frage eindeutig ist, wirst du wohl beim besten Willen niemanden von den namentlich (öffentlich) Bekannten finden, die sich für einen Bruch bestehender Gesetze aussprechen (können).

                            Eine weitsichtigere Herangehensweise an die Problematik seitens des Gesetzgebers kann sich jeder nur wünschen, denn darüber sind wir uns sicherlich einig, die massenhafte Zerstörung der Lebensräume ist die Hauptursache für die dramatische Reduktion der Lurche, Reptilien usw. und nicht die Entnahme einzelner geschützer Tiere.

                            Ich kann mich gut an eine Afrika-Reportage eines Tierfilmers erinnern, der eine Gnukuh in der Dämmerung mit vollem Scheinwerferlicht stellte und dann „genüsslich“ filmte, wie es von einem Rudel Löwen vor der Kamera zerfleischt wurde. Sein Kommentar unübertroffen: „Man kann und darf nicht in die natürlichen Abläufe der Natur eingreifen, so grausam wie sie uns auch erscheinen mögen.“

                            Gruß
                            MF

                            Kommentar


                            • #15
                              Re: Re: Re: Re: Triturus vulgaris vor 2 Wochen gefunden

                              Molchfreund schrieb:
                              Da die Gesetzeslage in der diskutierten Frage eindeutig ist, wirst du wohl beim besten Willen niemanden von den namentlich (öffentlich) Bekannten finden, die sich für einen Bruch bestehender Gesetze aussprechen (können).
                              Hallo Molchfreund!

                              Ich hoffe doch, dass mein Posting NICHT als ein Aufruf zum Bruch der geltenden Gesetze verstanden wurde. Ich habe lediglich meine Meinung dazu geäußert (nämlich dass sie in dieser Form schwachsinnig sind) und gleichzeitig, wie die Anderen hier auch, die Empfehlung ausgesprochen, sich an diese zu HALTEN.

                              Da ich hier nicht wirklich anonym bin (Link zu unserer Homepage), wollte ich das nur noch einmal betonen. (nicht, dass meine Äußerung hier noch als Aufruf zu einer Straftat mißverstanden wird )

                              Gruß,

                              Mario

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