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Ist Inzucht akzeptabel ???

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  • #16
    In der Schweiz wird das "Inzest-Verbot" aufgehoben

    Im Zusammenhang mit der Fragestellung dieses Postings is es vielleicht interessant zu wissen, dass in der Schweiz gerade die Aufhebung des "Inzest-Verbots" (Verbot der Heirat zwischen Geschwistern) diskutiert wird. Diverse Staaten kennen kein solches Verbot. Laut Kommentaren sei die Behauptung dass es erbgutgschädigte Kinder aus solchen Verbindungen gebe eine alte Mär:

    (Aus Interview mit Strafrechts-Professor)

    Man sagt, dass Inzest zu Erbkrankheiten führt.
    Dies ist eine alte Redewendung und gründet auf erbbiologisch längst unhaltbaren Gefahrenprognosen. Die Humangenetik lässt seit vielen Jahrzehnten keinen Zweifel mehr daran, dass Inzest als solcher keine Erbgutstörungen kreiert. Eine Häufung von Erbleiden bei Kindern aus Verwandtenbeziehungen vermag nur dann aufzutreten, wenn das Genom der Eltern bereits durch rezessive Merkmale vorbelastet ist, während umgekehrt bei gesunden Erbanlagen auch die Nachkommen entsprechend begünstigt sind.

    Wäre das nicht ein Grund, Inzest zu verbieten?
    Wäre es tatsächlich die Aufgabe des Staates, jedwedes Risiko der Weitergabe belasteter Erbanlagen zu verhindern, müsste er konsequenterweise auch zum Verbot von Geschlechtsverbindungen nichtverwandter Personen schreiten, in deren näherer Verwandtschaft dasselbe rezessive Erbleiden aufgetreten ist. An ein solches Verbot wird aber im Ernst niemand denken.

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    • #17
      Zitat von Daniel Hofer Beitrag anzeigen
      Im Zusammenhang mit der Fragestellung dieses Postings is es vielleicht interessant zu wissen, dass in der Schweiz gerade die Aufhebung des "Inzest-Verbots" (Verbot der Heirat zwischen Geschwistern) diskutiert wird. Diverse Staaten kennen kein solches Verbot. Laut Kommentaren sei die Behauptung dass es erbgutgschädigte Kinder aus solchen Verbindungen gebe eine alte Mär:

      (Aus Interview mit Strafrechts-Professor)

      Man sagt, dass Inzest zu Erbkrankheiten führt.
      Dies ist eine alte Redewendung und gründet auf erbbiologisch längst unhaltbaren Gefahrenprognosen. Die Humangenetik lässt seit vielen Jahrzehnten keinen Zweifel mehr daran, dass Inzest als solcher keine Erbgutstörungen kreiert. Eine Häufung von Erbleiden bei Kindern aus Verwandtenbeziehungen vermag nur dann aufzutreten, wenn das Genom der Eltern bereits durch rezessive Merkmale vorbelastet ist, während umgekehrt bei gesunden Erbanlagen auch die Nachkommen entsprechend begünstigt sind.

      Wäre das nicht ein Grund, Inzest zu verbieten?
      Wäre es tatsächlich die Aufgabe des Staates, jedwedes Risiko der Weitergabe belasteter Erbanlagen zu verhindern, müsste er konsequenterweise auch zum Verbot von Geschlechtsverbindungen nichtverwandter Personen schreiten, in deren näherer Verwandtschaft dasselbe rezessive Erbleiden aufgetreten ist. An ein solches Verbot wird aber im Ernst niemand denken.

      Was hat das mit Reptilien zu tuen? Da geht es um Menschen!

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      • #18
        Hallo,

        @ Daniel Hofer: ich lebe zwar auch in der Schweiz, habe aber von dieser Diskussion noch nichts gehört oder gelesen (und ja, ich lese täglich Zeitung; und nicht nur 20min oder ein anderes Gratisblatt).

        Aber mal abgesehen davon: Warum heisst es bei Biologen wenn es um Arterhaltung bei Säugern geht, immer, dass die Mindestanzahl zum Weiterführen einer Art bei ca. 36 Individuen liegt ?
        Weil wenn es weniger Einzeltiere wären, würde die Population wegen Inzucht über kurz oder etwas länger zusammenbrechen.

        Und was ist mit den Inzuchtschäden bei Mäusen oder anderen Säugern ?

        Also ich persönlich halte das mit der Inzucht, zumindest bei Säugern, doch für eine real vorhandene Gefahr (zumal ich da eigene Erfahrugnen habe; siehe weiter oben).

        Vielleicht macht eine enmalige "Verpaarung" von Geschwistern nichts aus - aber was ist, wenn deren Kinder wieder untereinander, und deren Kinder wieder, etc. ???
        Da kommt ja ein ganz beschränkter Genpool dabei raus, der doch auch viel schneller "Fehler beim verdoppeln der Helix einbaut" oder hab ich da Gentechnisch was ganz falsch verstanden ?

        Wo gibt`s dazu aussagekräftige Infos ?

        Gruss

        M.

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        • #19
          Zitat von Muelleri Beitrag anzeigen
          Hallo,

          @ Daniel Hofer: ich lebe zwar auch in der Schweiz, habe aber von dieser Diskussion noch nichts gehört oder gelesen (und ja, ich lese täglich Zeitung; und nicht nur 20min oder ein anderes Gratisblatt).
          Doch, Daniel hat recht, die Diskusion gab es und zwar recht rege(zwischen Oktober und Januar), auch in 10 vor 10.

          Ernst

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          • #20
            Hallo,

            danke für die Aufklärung Ernst - davon hatte ich echt gar nichts mitbekommen.

            Grüsse

            M.

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            • #21
              Wie schwerwiegend Inzucht in der Terrarienhaltung sein kann, sieht man am Beispiel Tamnophis sirtalis tetrataenia (San-Francisco-Strumpfbandnatter).

              In der Natur durch Habitatzerstörung vom Aussterben bedroht, hat man in der Terraristik versucht (und versucht es immer noch) diese wunderschöne Natter durch Nachzuchten für eine eventuelle, spätere Wiederansiedlung zu erhalten.
              Soweit mir bekannt gibt es gerade einmal zwei Blutlinien in Privathaltung.

              Vor einigen Jahren verstarben sehr viele Tiere in den Terrarien weltweit.
              Auch haben wohl recht viele Züchter mit den "typischen" Inzuchtproblemen zu kämpfen (Hinfälligkeit, Sterilität, etc.).

              Blutauffrischung aus der freien Natur wird es denke ich nicht mehr geben.

              Was macht man nun als Züchter dieser Unterart, um sie auch für spätere Zeiten am Leben zu erhalten?

              -Selektion der Zuchtpärchen durch den Halter, und hoffen dass auch später alles gut gehen wird?

              -Einkreuzen einer nahe verwandten Unterart (z.B. Thamnophis sirtalis infernalis), um wieder gesündere Nachzuchttiere zu erhalten?

              -Die Zucht aufgeben, und damit auch diese wundervollen Tiere?

              -Sich von befreundeten Züchtern andere Individuen aus der gleichen/der zweiten Blutlinie holen und hoffen, dass der Genpool für gesunde und stabile Nachzuchttiere ausreicht? (Nebenbei...es sind glaube ich mittlerweile die beiden Blutlinien auch gut durchmischt worden, also wäre in dem Fall jeder mit jedem irgendwie Blutsverwandt)...

              Ich denke, an dieser Stelle steht man vor einem scheinbar unlösbaren Problem.
              Vielleicht sollte man an dieser Stelle die "Reinerhaltung der Unterart" über Bord werfen, und doch eine nahe verwandte Unterart einkreuzen?

              Bitte zerreißt mich für diese Überlegung jetzt nicht in der Luft, das ist jetzt alles nur Theorie

              VG, Jörg

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              • #22
                Mal aufs Datum geschaut?

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