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Verwirrung über Fliegenmaden

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  • Verwirrung über Fliegenmaden

    Hallo Ihr,

    habe bis jetzt immer gedacht Fliegenmaden wären kein geeignetes Molchfutter. Die Geschichte mit "die können sich durch den Molch bohren" usw hört man ja immer wieder.

    Jetzt habe ich auf einer -meiner Meinung nach- sehr kompetenten Schwanzlurchseite gelsesen das sie ein ganz gutes Futter sein sollen. Ich kopier mal kurz das "Zitat" und den Link hier rein.

    http://www.salamanderland.at/Molch_S...h/MMSStart.htm (man muss dann links noch auf Futter klicken und ein wenig runter scrollen)

    Fliegenmaden: Haben zu Unrecht einen schlechten Ruf. Einem gesunden Molch kann eine Fliegenmade nichts anhaben. Sie werden in der Regel auch gerne gefressen und sind preisgünstig. Stellen kein Alleinfutter dar, erweitern aber den Speisezettel.

    Jetzt bin ich durcheinander. Habt Ihr Erfahrung damit? Weil preisgünstig sind die Maden ja wirklich. Gut für ein sehr klein bemessenen Geldbeutel eines Schülers .

    Danke Euch!
    Beste Grüße
    Michi

  • #2
    Hallo,

    ich halte seit vielen Jahren keine Schwanzlurche mehr, habe aber früher auch öfter auf Fliegenmaden (meist Pinkimaden) als Futter zurückgegriffen. Wenn sie nur ab und an verfüttert werden, werden sie auch gut verdaut. Je größer der Anteil von Maden an der Nahrung desto schlechter werden sie verdaut und was am Ende herauskommt ist ohne Schwierigkeiten noch als das zu erkennen, was es mal war. Ich denke das liegt daran, dass die Haut der Maden sehr resistent gegen die Magensäure der Molche ist, immerhin ist der natürliche Lebensraum der Maden meist verwesendes Fleisch, in dem neben zahlreichen Bakterien und Krankheitskeimen 'ne Menge Enzyme herumschwimmen denen die Maden widerstehen müssen.

    Außerdem ist die Außenhaut auch mechanisch sehr belastbar und seit ich beobachten konnte, dass lebend verschluckte Maden (die Kiefer der Molche und Salamander sind ja nicht wirklich stark und können so einen zähen Brocken kaum töten) noch 10 Minuten nach dem Gefressenwerden deutlich im Bauch des Amphibs (waren damals junge Teich- und Bergmolche, ca 5cm GL) herumkrochen, verfütterte ich nur noch Maden deren Beißwerkzeuge ich mit einer Pinzette zerdrückt hatte.

    Als Abwechslung sind Fliegenmaden geeignet soweit sie nicht in ihren mit Sägemehl gefüllten Transportboxen gehalten werden, sondern mit entsprechendem Futter aufgewertet werden. Ein Vorteil von Maden ist, dass sie im Gegensatz zu Würmern oder (Nackt)Schnecken mit Mineralpulver bestäubt werden können, ohne einzugehen. Als Hauptfutter sind Regenwürmer, Schnecken, Mikroheimchen, Asseln etc. aber mit Sicherheit besser geeignet.

    Gruß

    Dennis
    Obwohl ich die mächtige Suchfunktion benutzt, meinen nächstgelegenen reptilienkundigen Tierarzt aufgesucht, die veterinärmedizinische Datenbank durchsucht, mein Tier den gesetzlichen Mindestanforderungen zur Reptilienhaltung gemäß untergebracht... und den Nachbarn des Schwippschwagers meiner Großtante befragt habe, ist meine Frage immer noch unbeantwortet!

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    • #3
      Hi,

      hast du von diesen Beißwerkzeugen der Fleigenmaden mal eine Vergrößerung??

      Gruß Ingo V.


      Zitat von black-eye Beitrag anzeigen
      Hallo,
      ....verfütterte ich nur noch Maden deren Beißwerkzeuge ich mit einer Pinzette zerdrückt hatte.
      Gruß

      Dennis

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      • #4
        Hallo Ingo,

        nein, ich selbst hab' nie Bilder davon gemacht. Das Netz gibt dazu dieses her, nicht besonders groß, aber die beiden grauschwarzen Haken sind gut zu erkennen: Klick!

        Ich bin mir darüber bewusst, dass "Beißwerkzeuge" sicher nicht der zoologische richtige Ausdruck für diese hakenartigen Gebilde ist, falls das der "versteckte" Sinn der Frage nach dem Bild war. Soweit ich mich aus vor ewigen Zeiten gelesener Literatur erinnern kann ist es wohl so, dass die Maden von Stuben-, Schmeiß- und Goldfliege Enzyme (Speichel?) absondern, damit das Fleisch bzw. die Nahrung auflösen und vorverdauen und den so enstehenden "Saft" dann wiederaufnehmen. Ob diese Haken dann dazu dienen, eine bohrende Vorwärtsbewegung im feucht-schwammigen Milieu zu unterstützen, ob sie einfach nur Haltefunktion haben, oder tasächlich Grobanteile der Nahrung "perforieren" (zerbeißen) um sie für den Vorverdauungsprozess vorzubereiten weiß ich nicht.

        Fakt ist aber, wie oben beschrieben, dass ich beobachten konnte, dass verschluckte Fliegenmaden offenbar noch einige Zeit im Inneren des Lurches weiterlebten und sich durch kräftige Bewegungen durch die Haut hindurch bemerkbar machten - allerdings ohne dass es offenbar tatsächlich zu Verletzungen kam, zumindest erfreuten sich alle Lurche auch nach Madenfütterung noch lebhafter Gesundheit. Mir schien es damals allerdings aufgrund dieser Beobachtung (wie beschrieben bei Jungtieren von Triturus vulgaris und alpestris) allerdings angeraten, die Maden vorsichtshalber zu "entwaffnen".

        Gruß

        Dennis
        Obwohl ich die mächtige Suchfunktion benutzt, meinen nächstgelegenen reptilienkundigen Tierarzt aufgesucht, die veterinärmedizinische Datenbank durchsucht, mein Tier den gesetzlichen Mindestanforderungen zur Reptilienhaltung gemäß untergebracht... und den Nachbarn des Schwippschwagers meiner Großtante befragt habe, ist meine Frage immer noch unbeantwortet!

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        • #5
          Hallo zusammen,

          die Haken dienen dazu, die Nahrung anzuritzen, damit Flüssigkeit austreten kann, die dann aufgesaugt wird.

          Zur Eignung als Futter kann ich nur sagen, dass ich keine Schmeiß- oder Fleischfliegenlarven mehr verfüttere, seit eine erwachsene, soweit beurteilbar gesunde Rennechse nach dem Verschlingen einer solchen unter Krämpfen starb. Bei der Öffnung der toten Echse fand ich die Made unversehrt in der Leibeshöhle, also außerhalb des Verdauungstraktes.

          Gruß, Klaus

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          • #6
            Ich verfüttere keine Stuben-/Schmeissfliegenmaden mehr seit ich sie unverdaut im Kot von Echsen gefunden habe.

            Ernst

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            • #7
              Dumme Frage, aber Wachsmaden haben diese Beißwerkzeuge wohl garnicht?
              Mehlwürmer "entwaffne" ich auch. Zu Recht?
              lg micha

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              • #8
                Hallo Carre,

                im Gegensatz zu Fliegenmaden sind Wachsmaden keine Maden sondern Raupen und verfügen durchaus über Beißwerkzeuge.

                Grüße Ingo V.

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                • #9
                  Zitat von Ernst Beitrag anzeigen
                  Ich verfüttere keine Stuben-/Schmeissfliegenmaden mehr seit ich sie unverdaut im Kot von Echsen gefunden habe.
                  Zu diesem Thema siehe auch oben, meine erste Antwort. Diese Beobachtung gilt nach meiner Erfahrung im übrigen für einige andere Futtertiere ebenfalls, wie Mehlwürmer oder Wachsmottenlarven: Werden sie zu häufig oder in zu großen Anteilen verfüttert, findet man im Kot viele schlecht oder gar nicht verdaute Anteile dieser Futtertiere.

                  Zum Thema Wachsmaden siehe auch diesen Thread im Bartagamen-Forum.

                  Ich denke, das Verfüttern aller Futtertiere verlangt auch ein wenig gesunden Menschenverstand vom Pfleger. Ich verfüttere z.B. auch Rosenkäfer- oder Schwarzkäferlarven und dass die ganz ordentlich beißen können weiß fast jeder der sie mal in den Fingern gehalten hat. Die Larven sterben im nassen Milieu aber sehr schnell (also auch im Magen) und werden selbstverständlich nur in Größen verfüttert, dass der entsprechende Pflagling auch in der Lage ist, das Futtertier zu überwältigen und herunterzuschlucken. Dass die Larve dabei dem Pflegling auch mal in die "Lippe" beisst, nehme ich dabei in Kauf und dem Pflegling bringt's hoffentlich bei, sich das nächste mal geschickter anzustellen.

                  Ebenso wie diese Käferlarven sterben auch Wachsmaden innerhalb kurzer Zeit im nassfeuchten Milieu. Ganz im Gegensatz zu Fliegenmaden, weswegen diese auch nicht primär als Futtertiere, sonderen als Angelköder verkauft werden. Die Tiere haben eine mechanisch zähe Außenhaut und überleben im feucht-nassen eine ganze Weile. Da ihre Haut auch offenbar chemisch recht stabil ist (denn offenbar sind sie ja schwerer verdaulich als andere Tiere) käme ich z.B. nicht auf die Idee, 'ne halbe Dose Pinkimaden an eine Bartagame zu verfüttern enfach weil die ja so klein sind und 'ne halbe Dose den Magen gerade mal so füllt. Auch wenn ich Erfahrungen wie die von Klaus (zum Glück) nicht gemacht habe, so lässt mich die Beobachtung an den juvenilen Molchen doch schließen, dass es auch im Magen einer Bartagame noch 'ne Weile ordentlich rumren könnte wenn sie zuviele (Fliegen-)Maden gefressen hat. Auch wenn's nicht gleich mit 'nem Loch im Bauch enden muss, so dürfte das doch zumindest zu einigem Unwohlsein des Tieres beitragen und das kann ja nicht Sinn der Pflege sein.

                  Fazit: Die einzigen Futtertiere bei denen ich persönlich Bedenken hätte dass sie unseren Pfleglingen nach dem Verschlucken noch gefährlich werden können sind jene, die im feucht-nassen Milieu (des Verdauungstraktes) noch einige Zeit überleben können und zusätzlich über "Werkzeuge" mechanischer oder chemischer Art verfügen um eine Gefährdung darzustellen. Diese Gefährdung wird sich in der Regel immer ausschließen lassen wenn Größe und Menge des Futters den Eigenschaften des Pfleglings angepasst ist.

                  Gruß

                  Dennis
                  Obwohl ich die mächtige Suchfunktion benutzt, meinen nächstgelegenen reptilienkundigen Tierarzt aufgesucht, die veterinärmedizinische Datenbank durchsucht, mein Tier den gesetzlichen Mindestanforderungen zur Reptilienhaltung gemäß untergebracht... und den Nachbarn des Schwippschwagers meiner Großtante befragt habe, ist meine Frage immer noch unbeantwortet!

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                  • #10
                    Hallo zusammen,

                    ich habe in den vielen Jahren, in denen ich Mehlkäferlarven und Wachsraupen gelegentlich verfüttere noch nicht erlebt, dass diese unzerkaut geschluckt wurden. Gerade Wachsraupen platzen oft bereits beim Zupacken auf und sind eher binnen Sekunden als Minuten tot.

                    Zitat von ingo v. Beitrag anzeigen
                    im Gegensatz zu Fliegenmaden sind Wachsmaden keine Maden sondern Raupen und verfügen durchaus über Beißwerkzeuge.
                    Das Abgrenzungskriterium zwischen Raupe und Made ist nicht das Vorhandensein von Beißwerkzeugen. Raupe werden nur die Larven der Schmetterlinge genannt, als Made bezeichnet man beinlose Insektenlarven (von z. B. Fliegen und Bienen), deren Kopf mehr oder weniger reduziert ist. Die Mundwerkzeuge mancher Maden können durchaus z. B. zum Bohren ausgelegt sein, manche parasitische Bienenlarven haben gewaltige Kiefer zum Töten ihrer Beute (ander Bienenlarven).

                    Gruß, Klaus

                    Kommentar


                    • #11
                      Hi,
                      bei Mehlwürmern habe ich bis jetzt auch noch nie was gemerkt, ebenso bei Wachsraupen. Dann werde ich das Fliegenlarven-füttern wohl bleiben lassen.
                      Dachte da noch ein billiges Zusatzfutter gefunden zu haben, schade.

                      Danke Euch, habt mir sehr geholfen!
                      Beste Grüße
                      Michi

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                      • #12
                        ...habe ich auch nicht behauptet...

                        Zitat von Klaus d.L. Beitrag anzeigen
                        Hallo zusammen,
                        Das Abgrenzungskriterium zwischen Raupe und Made ist nicht das Vorhandensein von Beißwerkzeugen.
                        Gruß, Klaus

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                        • #13
                          Zitat von black-eye Beitrag anzeigen

                          Diese Beobachtung gilt nach meiner Erfahrung im übrigen für einige andere Futtertiere ebenfalls, wie Mehlwürmer oder Wachsmottenlarven: Werden sie zu häufig oder in zu großen Anteilen verfüttert, findet man im Kot viele schlecht oder gar nicht verdaute Anteile dieser Futtertiere.
                          Die erwähnten Fliegenmaden werden aber, im Gegensatz zu Mehlwürmern, Zophobas und Wachsraupen, intakt verschluckt, die Zähne können die Haut nicht durchdringen. Mehlwürmern, Zophobas und Wachsraupen usw. werden, zumindest bei Echsen, beschädigt bevor sie verschluckt werden. Auch eine Mahlzeit bestehend nur aus diesen Insekten wird vollständig verdaut. Wenn diese unverdaut ausgeschieden werden so stimmt etwas mit der Verdauung nicht, u.A. zu niedrige Temperatur, überfressen. Fliegenmaden wurden aber zusammen mit verdautem Futter unverdaut ausgeschieden.

                          Ernst

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                          • #14
                            Hallo Michi,

                            Zitat von Michitriturus Beitrag anzeigen
                            Dann werde ich das Fliegenlarven-füttern wohl bleiben lassen.
                            Dachte da noch ein billiges Zusatzfutter gefunden zu haben, schade.
                            Mit etwas Aufwand ergeben sie ein gutes Futter: Verpuppen und Schlüpfen lassen, dann anfüttern mit einer Mischung aus Trauenzucker und Milchpulver sowie einer Wattetränke. O.k., für Molche ist das nichts, aber für viele andere.

                            Gruß, Klaus

                            Kommentar


                            • #15
                              Hallo,

                              für meine Pfleglinge sind Fliegenmaden kein attraktives Futter. Sie stinken, sind schwer verdaulich und einseitig fettlastig.
                              Da gibt es wesentlich gehaltvollere Alternativen.

                              Meine Stelzenläuferleguane spuckten die z.B. im hohen Bogen wieder aus.
                              Meine jungen Tylototriton shanjing fressen z.B. auch gerne Erbsenblattläuse.

                              Da Günter ja ein kommerzielles Ziel verfolgt, hat er aus ökonomischer Sicht natürlich auch andere Ansprüche an Futtertiere.

                              Gruß Ingo V.

                              Kommentar

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