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Madeira - Lacertidae - Borreliose

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  • Madeira - Lacertidae - Borreliose

    Hoi!

    Ich suche dringend einen Fachartikel der zum Thema hatte, dass durch das Zurückgehen der Populationszahlen von Eidechsen auf Madeira die Anzahl der an Borreliose erkrankten Weinbauern stark angestiegen sei.

    Kennt jemand diese Unetrsuchung, ein Literaturzitat dazu oder kann mir vielleicht sogar eine Kopie davon schicken?

    Danke für jeden Hinweis!

    Herzlichen Gruss
    Nicolà
    seit über 16 Jahren der Herpetologie verfallen (mehr darfs ja nicht sein, wenn man erst 17 ist )

  • #2
    Re: Madeira - Lacertidae - Borreliose

    Hi,

    mir sind zwei Paper bekannt (von denen ich leider keine Kopien habe):


    Bemerkungen zu: „Wie sich auf Madeira ein Schädling nützlich macht - Eidechsen hemmen die Ausbreitung der Lyme-Krankheit“ von F.-R. Matuschka, erschienen in: Forschung - Mitteilungen der DFG, 2/92: 27-29. - Die Eidechse, Bonn/Bremen, 1992 (7): 25-27.


    Wirtz, Peter
    Vom Nutzen der Madeira-Mauereidechse
    Deutsches Ärzteblatt 98, Ausgabe 20 vom 18.05.2001, Seite [92] / [92] / [92]
    VARIA: Post scriptum

    Vielleicht hilft es ja trotzdem weiter


    Viele Grüße

    Ingo
    Kober? Ach der mit den Viechern!




    Kommentar


    • #3
      Re: Madeira - Lacertidae - Borreliose

      Hallo Nicolà,

      dann lies doch mal:

      Wirtz, Peter
      Vom Nutzen der Madeira-Mauereidechse
      Deutsches Ärzteblatt 98, Ausgabe 20 vom 18.05.2001, Seite [92] / [92] / [92]
      VARIA: Post scriptum

      Die Bevölkerung von Madeira mag die dort einheimische Mauereidechse (Podarcis dugesii) nicht. Die Eidechsen fressen nämlich Weintrauben und Bananen. Deshalb (und weil viele Leute auf Madeira vor den kleinen harmlosen Eidechsen ganz furchtbar Angst haben) werden auf Madeira jährlich viele Tausende Eidechsen mit einer Mischung aus Bananen und Strychnin vergiftet.
      Kaum jemand weiß, dass die große Zahl an Eidechsen die Bevölkerung von Madeira vor Borreliose schützt. Der Auslöser dieser vor allem in den südlichen USA weit verbreiteten Krankheit ist ein Bakterium (Borrellia burgdorferi), das normalerweise in Mäusen und in anderen Kleinsäugern lebt und für diese in keiner Weise schädlich ist.
      Der wahre Übeltäter in dieser Geschichte ist die Zecke. Um zu wachsen und um sich fortzupflanzen, muss eine Zecke dreimal in ihrem Leben Blut saugen. Wenn sie erst Blut von einer mit Borrellia infizierten Maus saugt und dann beim nächsten Mal Blut von einer nicht infizierten Maus saugt, überträgt sie das Bakterium auf die zweite Maus. Wenn eine Zecke mit Borrellia-Bakterien allerdings an einem Menschen Blut saugt, überträgt sie das Bakterium auf den Menschen und damit den Erreger der Krankheit Borreliose.
      Untersuchungen haben gezeigt, dass es auch auf Madeira mit Borrellia infizierte Mäuse gibt. Zwar nur wenige, aber es gibt sie. Warum ist dann aber Borrelliose auf Madeira praktisch unbekannt? Dank der Madeira Mauereidechse!
      Auf Madeira gibt es mehr Eidechsen als Mäuse. Eine Zecke auf der Suche nach einem „Blutspender“ wird also mit höherer Wahrscheinlichkeit auf eine Eidechse treffen als auf eine Maus. Zecken trinken durchaus auch an Eidechsen Blut. Eidechsen enthalten aber niemals das Borrellia-Bakterium. Mehr noch: Wenn eine bereits mit Borrellia infizierte Zecke Blut einer Eidechse saugt, sterben die Borrellia-Bakterien!
      Die enorme Zahl von Eidechsen auf Madeira hat also gleich zwei Effekte: Sie verringert die Wahrscheinlichkeit, dass sich Zecken mit Borrellia-Bakterien infizieren, und sie reinigt ständig die Zeckenpopulation von Bakterien. Es ließ sich sogar eine Beziehung zwischen der Häufigkeit von Eidechsen und der Anzahl infizierter Mäuse zeigen: infizierte Ratten gibt es nur in Gebieten mit wenigen Eidechsen - wo es viele Eidechsen gibt, gibt es keine infizierten Mäuse. Prof. Dr. Peter Wirtz

      Liebe Grüße ~h

      Wolfgang
      im richtigen Leben: Wolfgang
      Ich bin Biologe und halte seit über 40 Jahren Wasserschildkröten, Echsen, Geckos, Schlangen, Frösche, Kröten, Kleinsäuger und Wirbellose in z.Zt. etwa 100 Arten, sowie ein löbliches Schwein namens Eberhardt

      Kommentar


      • #4
        Re: Madeira - Lacertidae - Borreliose

        Das ging aber schnell!
        Danke!

        Herzlichen Gruss
        Nicolà
        seit über 16 Jahren der Herpetologie verfallen (mehr darfs ja nicht sein, wenn man erst 17 ist )

        Kommentar

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