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Bufo viridis vs. Bufo bufo

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  • Bufo viridis vs. Bufo bufo

    Eine Frage an die Amphibienexperten.
    Hier im Münchner Norden gab es vor ca. 20 Jahren auf einem Truppenübungsplatz und Umgebung eine riesige Population der Wechselkröte (Bufo viridis).
    Als ich mich dieses Jahr im Frühling und Sommer aufmachte diese hübsche Kröte in freier Wildbahn zu beobachten, mußte ich mit erschrecken feststellen das keine einzige mehr zu finden war.
    In und an einigen Tümpeln waren nur noch Erdkröten (Bufo bufo) zu finden, die es vor 20 Jahren hier nicht gab.
    Nun meine Frage, ist es möglich das die Wechselkröte von der Erdkröte verdrängt wurde oder hat die Erdkröte nur die freigewordene Nische neu besiedelt? Eigentlich sind es typische Wechselkrötentümpel d.h. flache Kiestümpel mit geringer bzw. keiner Ufervegetation.
    Weis jemand ob es die Wechselkröte hier in der Gegend um München noch gibt oder ist sie hier komplett verschwunden?
    Viele Grüße
    Jörg

  • #2
    Biotope von Bufo viridis und B. calamita ähneln sich sehr. B. bufo bewohnt normalerweise andere Biotope. Allerdings kann es sein, dass dort verschiedene Lebensräume aneinander grenzen. Im Braunkohlengebiet in NRW gibt es Stellen, wo alle drei Arten zusammen auftreten. B. viridis verschwindet, wenn das Biotop verbuscht.

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    • #3
      Hallo
      Das ist ja das seltsame, denn die Teiche sind nicht "verbuscht".
      Und trotzdem nur noch Bufo bufo.
      Gruß Jörg

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      • #4
        Hallo Jörg,

        leider kann ich persönlich nicht weiterhelfen, habs nicht so mit Amphibien.

        Versuch doch mal mit LARS (Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz Bayern e.V.) Kontakt aufzunehmen.

        Kontakt@LARS-eV.de

        Gruß Jochen
        AG Lacertiden, AG Agamen
        www.Lacerta-bavaria.de

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        • #5
          Hallo Zusammen,
          Ich las nur, dass die Tümpel noch bewuchsarm sind, doch reicht das allein nicht. Wie siehts mit dem restlichen Habitat aus, ist es noch eine Ruderaalfläche?
          Wird der Truppenübungsplatz noch befahren, oder werden nur die Tümpel gepflegt?
          Falls ich die Situation richtig beurteilt habe, kann man mit dem Wiederherstellen einer grossflächigen Ruderaal-Landschaft (Boden abschieben) die bestimmt noch spärlich vorkommenden Pionierarten zur Reproduktion bewegen.
          Aehnliches konnte ich bei der Bombina v. feststellen, die nach 10 Jahren
          wieder Laichte.
          Gruss Alex

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          • #6
            Hallo!
            Der Truppenübungsplatz blieb über die Jahre weitestgehend gleich, bis auf einigen Bebauungen in den Randzonen.
            Der Platz wird noch gelegentlich von der Bundeswehr genutzt, aber keine Großübungen!
            Es ist eine mehrere Hektar große Heidefläche mit mehreren Kiefernwäldern und vielen Kiestümpeln bzw. Teichen. Einige wenige Teiche sind zugewachsen, aber die meisten sind noch so wie vor 20 Jahren.
            Eigentlich ein ideales Habitat für die Wechselkröte!
            Der Bestand der Wechselkröte war damals riesig, also nicht nur einige sondern hunderte.
            Jetzt findet man nur noch einige wenige Erdkröten, und ich habe sehr lange nach Wechselkröten gesucht!
            Viele Grüße Jörg

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            • #7
              Leider leben in unserer Region nur B.calmatia (ich hoffe richtig geschrieben) welche eher aufgrund der vortschreitenden Suxession ein Habitat verlassen da würde schon grossflächiges freilegen helfen.

              Man bedenke dass Du die X-hundert vor 20 Jahren gesehen hast.
              Falls damal die meisten tiere grösser als 6cm waren war die damalige Population bereits überaltert, dann müsste man sich fragen wie das Gebiet 10 Jahre früher (1970) aussah.

              Bei uns reichen 2 Jahre ohne Bodenbearbeitung und die Population verweigert die Reproduktion.
              Ebenfalls kämpfe ich in der Schweiz um Laichgewässer in einer Sand/Lehm Grube in der vor 5 Jahren noch an die hundert Laichschnüre zu finden waren und heute (2006) gerade mal 6.
              Doch die tiere damals wahren ausgesprochen gross so dass man eher darauf schliessen konnte das diese schon über 12-18 Jahre alt waren.

              Das heisst ohne baldigen Reproduktionserfolg wird diese Population zusammenbrechen. Jedoch dürften hohe Schwankungen in den Populationsgrössen bei Pionieratren normal sein.
              Gruss Alex

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              • #8
                Zitat von alexander Beitrag anzeigen
                Leider leben in unserer Region nur B.calmatia (ich hoffe richtig geschrieben) ...

                Moin moin,

                der Form halber sei erwähnt, dass es Bufo calamita, oder aber FROST et. al. folgend, Epidalea calamita heißen muss.

                http://www.dghtserver.de/foren/showt...616#post346616

                Gruß
                Felix

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                • #9
                  nun, irgendetwas einschneidendes muss auf diesem Truppen-Übungsplatz passiert sein - wäre das Biotop immer noch optimal, hätte man die Wechselkröten wieder gefunden. Die Erdkröte stellt jedoch sicher
                  geringere Ansprüche als die Wechselkröte - kein Wunder wenn diese
                  das Habitat übernimmt, wenn die B. viridis weniger werden. Die Wechsel-
                  kröte lebt tagsüber versteckt, möglicherweise wurden sie nur übersehen.

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