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Mauereidechsen noch aus/umsetzen

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  • Mauereidechsen noch aus/umsetzen

    Hallo zusammen,

    es geht um eine grössere Umsiedelungsaktion von Mauereidechsen.

    Leider ist es nicht gelungen bis jetzt alle möglichen Tiere einzufangen und umzusetzen. Wielange im Jahr kann man noch eingefangen Eidechsen in den neuen Lebensraum einsetzen, ohne dass es zu einer Gefährdung dieser durch mangelnde Eingewöhnungszeit bis zum Winter kommt?

    Ich persönlich würde ja jetzt schon davon abraten, da ja niemand sagen kann, ob wir noch einen goldenen Oktober bekommen oder nicht.

    ABER hat jemand Erfahrungen, Literatur oder auch einfach nur (begründete) Einschätzungen - wie ich - zu dem Thema?

    Danke udn herzlichen Gruss
    Nicolá
    seit über 16 Jahren der Herpetologie verfallen (mehr darfs ja nicht sein, wenn man erst 17 ist )

  • #2
    Wiese sollen denn die Tiere weggefangen werden ??

    Laßt die doch wo sie sind !

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    • #3
      Zitat von Krallenfrosch Beitrag anzeigen
      Wiese sollen denn die Tiere weggefangen werden ??

      Laßt die doch wo sie sind !
      Ich glaube der Lebensraum der Eidechsen soll bebaut oder anderweitig genutzt werden, deswegen die Umsiedelungsaktion.

      Zum Thema kann ich auch nichts beitragen, gestern habe ich noch juvenile Tiere von Berg- und Zauneidechse gesehen, jedoch ist auch gut möglich, dass gestern der letzte schöne Tag des Jahres war, wenn ich mir die nächsten Wochen Prognose anschaue.

      Grüße Thomas
      www.terragraphie.de

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      • #4
        Zitat von Krallenfrosch Beitrag anzeigen
        Wiese sollen denn die Tiere weggefangen werden ??

        Laßt die doch wo sie sind !
        Zitat von Nicolà Lutzmann Beitrag anzeigen
        Hallo zusammen,
        es geht um eine grössere Umsiedelungsaktion von Mauereidechsen.
        Lesen und verstehen ist manchmal von Vorteil und hier ist ein Fachforum ...

        Ich teile die Bedenken, aufgrund unkalkulierbarer Wetterprognosen.

        B b Harte

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        • #5
          Hallo Krallenfrosch !

          Es geht bei der Umsiedlungsaktion wohl um die neue Bahnstadt im Bereich der Stadt Heidelberg. Die Tiere müssen weg oder sie fallen den vielen Baumassnahmen rund um die o.g. Großbaustelle zum Opfer.

          @ Nicola:
          Sollte es nicht um dieses Projekt gehen - bitte korrigieren.

          Gab es seitens der Stadt Heidelberg irgendwelche Terminvorgaben bezüglich der Fangaktionen ?

          Gruß,
          Andreas
          Dopasia gracilis, Lepidothyris fernandi, Opheodrys aestivus, Strophurus taenicauda, Takydromus smaragdinus

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          • #6
            Sali,

            danke für die bisherigen Einschätzungen & Erklärungen.

            Die Vorgaben sind: "mind. 50%, aber soviele wie möglich", damit muss bis zum letzten Moment gefangen werden. Sobald wieder die Sonne scheint, sind die vertraglich eingebundenen Fänger draussen und fangen.

            Nur was machen mti den jetzt noch gefangenen?

            herzlichen Gruss
            Nicolà
            seit über 16 Jahren der Herpetologie verfallen (mehr darfs ja nicht sein, wenn man erst 17 ist )

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            • #7
              Lieber Nicolà,

              wintert sie am besten ein. Es sei denn, es kommt tatsächlich noch einmal eine längere Schönwetterphase.

              Viele Grüße,

              Wolfgang
              Zuletzt geändert von Wolfgang Bischoff; 12.09.2008, 18:45. Grund: So gefällt es mir besser.
              Redakteur der Zeitschrift "Die Eidechse"

              Kommentar


              • #8
                Lieber Wolfgang,

                ich versuch dich am Montag sowieso noch zu erreichen... Es handelt sich ja nciht um nen paar Tiere, sondern immer noch um mehere hundert...

                Das Einwintern ist im Gespräch, nur ist das ja auch nciht gerade billig bei dieser Menge an Tieren. Insbesondere, weil sie ja noch nciht jetzt gleich eingewintert werden könne und das bsi nächsten März, oder?

                Wie siehst du das mit den Schlüpflingen? Lieber durchfüttern udn nur ne kurze Ruhephase einlegen oder auch solange einwintern?

                lieben Gruss
                Nicolà
                seit über 16 Jahren der Herpetologie verfallen (mehr darfs ja nicht sein, wenn man erst 17 ist )

                Kommentar


                • #9
                  Lieber Nicolà,

                  Zitat von Nicolà Lutzmann Beitrag anzeigen
                  [...]durch mangelnde Eingewöhnungszeit bis zum Winter [...]
                  Wie lange dauert denn eine solche "Eingewöhnungszeit" und wie definiert sich diese bei den Mauereidechsen?

                  Geht es um die Suche nach geeigneten Überwinterungsplätzen? Oder den Stress und den damit verbundenen Reservenverlust beim Fang?

                  Wo seht Ihr die Problematik in einem Aussetzen am Tag des Fangens?

                  viele Grüsse

                  Phil

                  Kommentar


                  • #10
                    Zitat von Zebrafisch Beitrag anzeigen



                    Wie lange dauert denn eine solche "Eingewöhnungszeit" und wie definiert sich diese bei den Mauereidechsen?

                    Geht es um die Suche nach geeigneten Überwinterungsplätzen? Oder den Stress und den damit verbundenen Reservenverlust beim Fang?

                    Wo seht Ihr die Problematik in einem Aussetzen am Tag des Fangens?
                    Moin Philipp,

                    definiert ist gar nichts. Das ist das Problem. Hier geht es um Einschätzungen und wenn alle das selbe sagen, dann scheint da was dran zu sein...

                    Es geht tatsächlich darum, dass die Eidechsen genügend Zeit haben sollten, sich im neuen Lebensraum ein geeignetes Plätzchen zu finden, wo sie die Überwinterung überleben. D.h. sich erstmal zurecht finden, ein "Revier" "erarbeiten" und rausfinden, wo es frostfrei ist (eventuell sich etwas graben o.ä.). Dazu brauchen sie auch Resourcen, die sie im neuen Lebensraum wohl bis zum Herbst/Winter nicht auffüllen können. Der Stress beim Einfagen ist bei den meisten Reptilien zu vernachlässigen.

                    Bis Ende August habe ich keinerlei probleme beim Aussetzen am Einfangtag gehabt und dies stand auch so in den Vorgaben. Nur bei besonderen Umständen durfte kurzzeitig gehältert werden.

                    lieben Gruss
                    Nico
                    seit über 16 Jahren der Herpetologie verfallen (mehr darfs ja nicht sein, wenn man erst 17 ist )

                    Kommentar


                    • #11
                      Hallo Nicola,
                      Ich würde sie bis zu den ersten Nachtfrösten noch aussetzen.
                      Wenn man bedenkt, dass die Tiere selbst im Februar ab 6°C im Freilandbeobachten kann, dürften die Abgänge nahe Null sein wenn bis mitte November noch ausgesetzt wird.
                      Besonders wenn man bedenkt dass Oktoberschlüpflinge auch eine gute Hibernationsrate zeigen, und dies ohne gute Habitatskenntnis!

                      Wichtiger erscheint mir die Ueberlegung, dass die Tiere hoffentlich in ein neues Habitat kommen und nicht wild anderen bestehenden Populationen zugeführt werden.
                      Dies würde in meinen Augen weit mehr Abgänge implizieren als die Witterung je verursachen wird.

                      Dennoch würde ich versuchen den Tieren mindestenz sechs besonnte Stunden im neuen Habitat zu gewähren.
                      Ansonsten lieber Tags darauf aussetzen.

                      Dann mal weiterhin gut Fang
                      Grss Alex

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                      • #12
                        Zitat von Nicolà Lutzmann Beitrag anzeigen
                        [...]Es geht tatsächlich darum, dass die Eidechsen genügend Zeit haben sollten, sich im neuen Lebensraum ein geeignetes Plätzchen zu finden, wo sie die Überwinterung überleben. D.h. sich erstmal zurecht finden, ein "Revier" "erarbeiten" und rausfinden, wo es frostfrei ist (eventuell sich etwas graben o.ä.). [...]
                        Zitat von alexander Beitrag anzeigen
                        [...]gute Habitatskenntnis![...]
                        Heisst das, dass Mauereidechsen in ihrem Habitat ein (mehr oder weniger) genaues Bild über die Überwinterungsmöglichkeiten haben und diese dann gezielt und aus dem Gedächtnis heraus aufsuchen?

                        etwas skeptische Grüsse

                        Phil

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                        • #13
                          Kann man nicht irgendeinen Kühlraum an der Uni requirieren?
                          100 Boxen rein und auf 8° gestellt wäre doch kein Problem.
                          Oder ein Foliengewächshaus am neuen Standort?

                          Gruß

                          Ingo
                          Kober? Ach der mit den Viechern!




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                          • #14
                            Kann man nicht irgendeinen Kühlraum an der Uni requirieren?
                            100 Boxen rein und auf 8° gestellt wäre doch kein Problem.
                            Oder ein Foliengewächshaus am neuen Standort?
                            Nicola dachte bei der Aussagen "teuer" eher an die Unterbringung der Eidechsen vor der Winterruhe.
                            Doch Dein Foliengewächshaus hat in der Tat etwas....

                            Heisst das, dass Mauereidechsen in ihrem Habitat ein (mehr oder weniger) genaues Bild über die Überwinterungsmöglichkeiten haben und diese dann gezielt und aus dem Gedächtnis heraus aufsuchen?
                            Ja und nein,
                            Generell werden Hibernationsquatiere nach gewissen Vorgaben ausgewählt (zB.Massenhibernation von Blindschleichen um bei den Eidechsen zu bleiben)
                            um solch einen geeigneten Platz zu finden benötigt man schon eine gewisse Zeit.
                            Dennoch wählt ein gewisser Prozentsatz ungeeignete Plätze welche sie im Laufe des Winters durch aus auch mal wechseln.
                            Nur im schlimsten Falle wird der Irrtum mit dem Leben bezahlt.

                            Generell ist eine Umsiedlung mit adulten Tieren möglichst zu umgehen,
                            da ein hoher Teil der Tiere versuchen wird das alte Habitat wieder aufzusuchen. Wenn ich mich recht erinnere hat die KARCH im letsten Jahresbericht solch ein Fall mit einer Aeskulapnatter beschrieben.
                            Gerade auch um diese Rückwanderung zu unterbinden finde ich Ingos Treibhaus eine Ueberlegung wert.
                            Gruss Alex

                            Kommentar


                            • #15
                              Moin,

                              da es zu den meisten dieser Fragen einfach keine Daten gibt, mus man, finde ich, den worse case annehmen. (Was auch in Bezug auf Medikamente, Pesticide etc. angenommen wird.)

                              Nun denn, inzwischen haben mitglieder der AG Feldherpetologie meine Befürchtungen allesamt bestätigt, insbesondere, dass eine Ausgleichsfläche, die für so und so viele Eidechsen genehmigt wurde (in diesem Falle wurde mit max 200 Eidechsen gerechnet), nicht einfach mti dem mehr als fünffachen besetzt werden kann. Ausserdem muss laut Gesetz die "ökologische Funktionsfähigkeit" der umzusetzenden Population gewährleistet sein. Und das ist eindeutig nicht gegeben, wenn zuviele Eidechsen auf der Fläche vorhanden sind und die Ausgleichsfläche noch überhaupt nicht fertig waren/sind und schon gar nicht "eingefahren" sind. Es gibt daher genug Zweifel, ob genügend Vegetation und damit genügend Nahrung vorhanden ist.

                              Da, wie erwähnt, Amphibien und Reptilien anscheinend ihren Lebensraum recht gut kennen (Eiablage-, Sonnen- und Überwinterungsplätze bei Amphibien, Schlangen) und sogar zurückwandern (bei Umsiedelungsaktionen von Zauneidechsen wurden die Ausgleichsflächen ausbruchssicher gemacht, damit die Tiere sich an den neuen Lebensraum gewöhnen MÜSSEN und nicht ab/zurückwanderen können), würde ich auch als worse case dies bei Mauereidechsen auch annehmen.

                              Ich glaube ich hätte weniger Bedenken, wenn mri wer versichern würde, dass wir einen 2-3 wöchigen und durchgehenden goldenen Oktober bekommen würden. Aber wer kann das und wie wahrscheinlich ist das?

                              Inzwischen ist sehr deutlich geworden, dass hier in Heidelberg einiges danneben gegangen ist...

                              Mal schaun, was draus wird...

                              Gruss
                              Nicolà
                              Zuletzt geändert von Nicolá Lutzmann; 18.09.2008, 13:54.
                              seit über 16 Jahren der Herpetologie verfallen (mehr darfs ja nicht sein, wenn man erst 17 ist )

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