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Feuersalamander, Erfassungsmethoden

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  • #16
    Zitat von Mario90 Beitrag anzeigen
    Könnte ich zur "Ichtyosaurathese" bitte einen Literaturtipp bekommen?
    Für mich ist das Triturus, bis was handfestes, glaubhaftes zu lesen ist.
    Den Namen Ichthyosaura hat Herr Josef Schmidtler in einer alten Publikation entdeckt. Er vertritt die Auffassung, dass dieser Name für den Bergmolch verwendet werden muss. Es gibt aber verschiedenen Autoren, die weiterhin den Namen Mesotriton verwenden. Wird wohl noch eine Weile dauern, bis sich ein neuer Gattungsname etabliert hat und akzeptiert ist.

    Dass es neue Namen braucht, ist doch ziemlich klar. Verschiedene molekulare Stammbäume der Familie Salamandridae haben gezeigt, dass Triturus nicht monophyletisch ist.

    Gruss, Benedikt

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    • #17
      Nun gerade Ichtyosaura ist der am wenigesten gebräuchliche Gattungsname für den Bergmolch.
      Zumindest ist das mein Eindruck davon.

      Ich stimme uneingeschränkt zu, dass eine Änderung nötig ist, nur fehlen mir die aktuellen Ergebnisse und sich nur auf SCHMIDTLER zu berufen ist wohl auch nicht das wahre.

      Ich sitze das aus und nutze, wenn überhaupt Mesotriton als Gattungsnamen.

      Grüße
      Mario
      AG Urodela - ambystomatidae.de

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      • #18
        Zitat von The Dude Beitrag anzeigen
        (...)
        Ich nehme aber nicht an, dass du Standarisiert photographiert hast?

        Philipp
        Naja, standardisiert habe ich es insofern nicht, weil ich die Tiere nicht immer erst fangen, in die Hand nehmen und in irgendeinen Meßbehälter setzen will. Ich denke, dass man damit mehr Schaden in dem Biotop anrichtet als jemand, der einen alten Autoreifen in den Wald wirft. Aber mir ist schon klar, dass es bei manchen Tieren (z.B. Unken) gar nicht anders geht. Ich will damit auch niemanden provozieren, der es nicht anders ausführen kann. Bei Feuersalamandern hat man ja einfach das Glück, dass sie ihr Muster oben haben. Um wirklich umfassende Daten über die Tiere sammeln zu können, müsste ich es konsequenterweise eigentlich auch mittels Einsammeln machen. Denn wenn ich die Salamis in einer Schale mit Millimeterpapier-Untergrund fotografieren würde, könnte ich dann auch die Körperlänge bestimmen, ohne jeden Salamander erst zu strecken. Denn die Körperlänge erfasse ich nicht. In die Datenbank kommt nur "juv" oder "ad" mit hinein, um Jungtiere zu unterscheiden. Man könnte sie auch noch wiegen. Das Ganze würde aber noch mehr Zeitaufwand bei der Auswertung bedeuten...

        Nein, ich mache immer nur von oben ein Foto, nach Möglichkeit wenn das Tier gerade ausgestreckt dasitzt. Dann passe ich zu Hause den Bildauschnitt an und skaliere alle Fotos auf 320x240 Pixel (und behalte aber auch die unveränderten Originale). Das entsprach der Display-Auflösung meines alten Pocket-PC. Und mit dem wollte ich dann bereits vor Ort immer bereits Vergleiche neu gefundener Tiere mit alten Bildern vornehmen. Allerdings zeigte sich schnell, dass das unpraktisch ist - bequemer war die spätere Vergleichsarbeit zu Hause am PC.

        Das sieht dann so aus (3 willkürlich ausgesuchte Bilder):
        Angehängte Dateien

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        • #19
          Zitat von geronimo Beitrag anzeigen
          das Programm "AMIRA" kann solche Landmarken setzen.
          Das werde ich mir mal ansehen.

          Zitat von geronimo Beitrag anzeigen
          (...) auch noch die Arbeit von A. von Lindeiner an Molchpopulationen aus dem Schönbuch. Der Erfassungsgrad der Molche betrug hier fast 100 %, da die Teiche eingezäunt wurden und alle Molche mit Eimerfallen gefangen wurden. Eine Markierung zur Wiedererkennung bei der Abwanderung und in den Folgejahren erfolgte durch Abknipsen einer bzw. mehrere Zehen.
          "Abknipsen" von Zehen? Ist damit (hoffentlich) abknipsen im fotografischen Sinn gemein? Oder etwa mechanisches Abknipsen mittels Schere?

          Zitat von geronimo Beitrag anzeigen
          Mit dem Feuersalamander hast du dir halt ein ziemlich schwer nachweisbares Tier ausgesucht. Für Fang/Wiederfangmethoden müsstest du schon einen gewissen Prozentsatz der Population erfassen, was ich bei den Adulti für sehr schwierig bis unmöglich halte.
          Um zu kontrollieren, wie es den Populationen geht, habe ich mal Larven in den Auskolkungen der (Klingen)Bäche gezählt, die Besetzung und die Anzahl ablaichender Weibchen bestimmt.

          Grüße Thomas
          Nun, das ist genau das Problem, denn eigentlich läuft die Foto-Erfassung auf ein nettes Hobby hinaus, was möglicherweise wenig Sinn ergibt. Denn da ich auch nach Weibchen am Bach und später nach ihren Larven schaue, sehe ich, dass es der Population kurz gesagt ganz gut geht. Und eigentlich müsste das bereits die wichtigste Aussage sein.

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          • #20
            Da hier nun 3 Themen gleichzeitig abgehandelt werden, möchte ich die Geschichte mit dem "1x im Leben laichen" allenfalls in einem neuen Thema weiterverfolgen, sofern wirklich Interesse daran besteht.

            So viel vorne weg:
            2. Das "verschobene" Geschlechterverhältnis am Laichgewässer wird in der Tat häufig beschrieben, allerdings ist hier die Frage nach dem Beobachtungszeitraum zu stellen, der wahrscheinlich hier eher ein Beobachtungszeitpunkt ist.
            Dieser Eindruck kann durch aus ein Trugschluss weniger Begehungen sein,
            wenn man aber über Jahre nahe zu jedes Individuum einer Population erfasst, dann sehen die Zahlen zum Beispiel bei den Erdkröten gänzlich unausgeglichen aus, ohne dass momentane Begebenheiten die Zahlen verfälschen könnten.

            Gruss Alex

            P.S. Alex

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            • #21
              Zitat von geronimo Beitrag anzeigen
              Mit dem Feuersalamander hast du dir halt ein ziemlich schwer nachweisbares Tier ausgesucht. Für Fang/Wiederfangmethoden müsstest du schon einen gewissen Prozentsatz der Population erfassen, was ich bei den Adulti für sehr schwierig bis unmöglich halte.
              Vielleicht schwierig, aber nicht unmöglich. Mehr dazu in dieser Publikation:
              http://www.frontiersinzoology.com/co...-9994-4-19.pdf

              Gruss, Benedikt

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              • #22
                Zitat von Benedikt Beitrag anzeigen
                Den Namen Ichthyosaura hat Herr Josef Schmidtler in einer alten Publikation entdeckt. Er vertritt die Auffassung, dass dieser Name für den Bergmolch verwendet werden muss.
                Nun ja, es gibt nunmal Regeln in der Bennung von Taxa und Ichthyosaura hat eindeutig vorrang vor Mesotriton.


                Zitat von Mario90 Beitrag anzeigen
                Nun gerade Ichtyosaura ist der am wenigesten gebräuchliche Gattungsname für den Bergmolch.
                Aber der richtige, weil der ältere. Hätte man bei der Aufstellung der neuen Phylogenie sich etwas zeitraubend auch mit den alten Namen beschäftigt hätte man vieles anders haben können.


                Zitat von Mario90 Beitrag anzeigen
                Ich stimme uneingeschränkt zu, dass eine Änderung nötig ist, nur fehlen mir die aktuellen Ergebnisse und sich nur auf SCHMIDTLER zu berufen ist wohl auch nicht das wahre.
                Das hat ja nichts mit Datenlage oder Ergebnissen zu tun, sondern mit den Regeln der Nomenklatur und da ist Mesotriton nun mal ein Synonym von Ichthyosaura und damit letzterer der zu gebrauchende Namen. Das ändert nichts an der Phylogenie der Gruppe.

                Philipp

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                • #23
                  Zitat von FrankN Beitrag anzeigen
                  "Abknipsen" von Zehen? Ist damit (hoffentlich) abknipsen im fotografischen Sinn gemein? Oder etwa mechanisches Abknipsen mittels Schere?
                  Nein das ist gemeint wie es da steht. Das abknipsen einzelner Zehen ist eine vollkommen normale Methode um bei Amphibien an Genproben heran zu kommen.
                  P.

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                  • #24
                    Manche bitterbösen Herpetologen berauben sogar Chamäleons ihrer Schwanzspitzen

                    @Benedikt:
                    Hast du das Paper da mitverfasst, dass du oben verlinkst ?
                    Q>Q!

                    diverse arboreale Reptilien

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