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Wechselkröte

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  • Wechselkröte

    Hallo zusammen,

    ich dachte, ich zeige Euch mal ein Paar (nicht sehr gute) Bilder, die ich gemacht habe. Sie sind in meinem neusten Freilandterrarium aufgenommen.

    Entgegen vieler Unkenrufe ist bis jetzt alles super gut gegangen.
    Den Bewuchs muss ich allerdings schnell wieder entfernen, garnicht so leicht, denn wenn man fertig ist fängts wo anders schonwieder an zu wachsen...

    Tagsüber sieht man leider fast nur Männchen der Wechselkröte. Die Weibchen zeigen sich oft nur bei Nacht.

    Nächstes Jahr erwarte ich Nachwuchs.

    Beste Grüße
    Michi
    Zuletzt geändert von Michitriturus; 23.12.2011, 19:03.

  • #2
    Hi Michi,

    schöne Tiere hast Du da! In den 80ern gab es Wechselkröten auch häufig am Stadtrand meines Heimatortes im nördlichen Rhein-Main-Gebiet, leider ist diese Population erloschen, weil dort ein Neubaugebiet entstand.

    Bin ja ein Fan von solchen Freilandanlagen, aber siehst Du die Tiere oft in so einer großen Anlage? Ich halte ja Kammmolche draußen, aber es kommt schon vor, dass ich die Tiere tagelang kaum mehr sehe. Fütterst Du zu oder kommen da so genug Insekten etc reingeflogen?

    Viele Grüße, Till

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    • #3
      Hi Till,

      ja, das mit deiner Kammolchanlage hast Du ja erzählt, auch wirklich super!

      Man sieht die Tiere tagsüber nicht immer.

      Sie haben es überall sehr schwer, gerade weil irgendwelche Materialentnahmestellen eben nichts für die Landschaft sind und für Laien auch keine Lebensräume für Tiere darstellen, somit werden sie oft einfach entfernt.

      Ich füttere nur wenig zu. Wenn man zur Mittagszeit ins Terrarium geht krabbeln überall Grillen, Spinnen und irgendwelche Käfer. Auch Heuschrecken usw sind zuhauf vorhanden.

      Viele Grüße
      Michi
      ps. Hast du auch Bilder deiner Anlage?

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      • #4
        Zitat von Michitriturus Beitrag anzeigen
        Nächstes Jahr erwarte ich Nachwuchs.
        Hallo Michi,

        herzlichen Glückwunsch; hoffentlich hast Du dann noch ausreichend Zeit, Dich auch noch weiterhin um Deine Tiere zu kümmern.

        Dein Wechselkrötenfreilandterrarium sieht - nach dem kleinen Bildausschnitt - prima aus und ähnelt sehr stark den typischen Sekundärlebensräumen hier bei uns im Rheinland.
        Dort leben die Wechselkröten oftmals zumindest linksrheinisch zusammen mit Kreuzkröten; die wären doch auch noch was für Dich

        Grüße
        Alexander
        Zuletzt geändert von Alexander Schrey; 06.09.2010, 21:03.

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        • #5
          Hi Michi,

          so eine sich praktisch selbst versorgende Anlage (Insekten als Futtertiere siedeln sich an) ist natürlich genial. In meinem gemauerten Hochteich (Maße etwa 2x1x1m) ist es ähnlich: Dort sind viele Mückenlarven, Wasserflöhe, kleine Wasserschnecken und Insekten, die ins Wasser fallen, so dass ich die Kamm-Molche bisher auch kaum zufüttere und dennoch wirken die Tiere sehr propper.
          Zur Zeit sind dort rund 1.100 Liter Wasser drin, der Teich ist schon ziemlich verkrautet (Wasserpest, Hornkraut, Seerosen etc). Daher sehe ich die Tiere wie gesagt nicht immer, aber wenn dann mal zwei oder drei auftauchen, ist die Freude umso größer. Den Landteil nutzen die Tiere bisher kaum. Im Herbst werde ich sie aber reinholen und im Kühlschrank oder kühlen Keller überwintern. Gute Fotos habe ich eben nicht, kann ich aber noch liefern.

          Viele Grüße, Till

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          • #6
            Ich wünsche Dir Glück mit der Anlage, bei mir haben Waschbären die Kröten getötet.

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            • #7
              So offen hätte ich auch Bedenken. Unsere Nachbarskatzen schrecken vor nichts zurück und Krähen wie Graureiher sind auch nicht zuverlässig harmlos für Kröten.

              Gruß

              Ingo
              Kober? Ach der mit den Viechern!




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              • #8
                Hallo zusammen,

                @Alexander: Vielen Dank. Das von einem Profi der Art zu hören ist natürlich toll. Denkst Du der Bewuchs ist noch unbedenklich oder schon zu stark?

                Ja, ich habe auch vor noch ein ähliches Terrarium zu bauen für Kreuzkröten. Allerdings dann nicht 64m² groß, sondern eher 25m², also etwas kleiner eben.
                Ich muss das nur schonend meiner Familie beibringen , wobei das Gelände sonst eigentlich nicht mehr genutzt wird.

                Mich wurmt es total, dass ich so weit weg von Euren/Deinen Exkursionen weg wohne, da wäre ich gerne mal dabei.

                @ Till: Das hört sich echt klasse an, bin mal gespannt .

                @Ingo: Ja, Du hast Recht, ein Hochsicherheitstrakt ist das Terrarium nicht. Allerdings ist es oben nicht ganz offen. Ich habe Angelschnur an den Begrenzungspfosten gespannt, sodass größere Vögel keinesfalls im Terrarium landen können. Kleineren wie Amseln dürfte es schon schwer fallen durch die gespannten Schnüre zu fliegen.

                Besuch von anderen Tieren hatte ich bis jetzt zum Glück noch nie. Habe in der Nähe ein weiteres Terrarium seit längerer Zeit, wo ich bis jetzt noch nie Probleme hatte.
                Glaubst Du, man kann mit Marderstäbchen usw evtl "vorbeugen"?

                Beste Grüße
                Michi

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                • #9
                  Zitat von Michitriturus Beitrag anzeigen
                  Denkst Du der Bewuchs ist noch unbedenklich oder schon zu stark?

                  Ja, ich habe auch vor noch ein ähliches Terrarium zu bauen für Kreuzkröten. Allerdings dann nicht 64m² groß, sondern eher 25m², also etwas kleiner eben.
                  Ich muss das nur schonend meiner Familie beibringen , wobei das Gelände sonst eigentlich nicht mehr genutzt wird.

                  Mich wurmt es total, dass ich so weit weg von Euren/Deinen Exkursionen weg wohne, da wäre ich gerne mal dabei.

                  Bewuchs:
                  Das sieht ganz ok aus, Michi. Sollte aber auch nicht mehr werden bzw. Du solltest schauen, auch ganz offene Bereiche zu haben, wobei ich Wechselkröten auch schon in Arealen mit knöchelhohem Grünzeug angetroffen habe.
                  Ich glaube, die Tiere sind diesbezüglich etwas toleranter als Kreuzkröten.

                  Warum möchtest Du die Kreuzkröten nicht auch im bereits vorhandenen Freilandlebensraum halten?
                  Kreuzkröten sind ähnlich vagil wie die grünen Kröten (daher wäre die vorhandene Grundfläche prima), die Lebensraumansprüche sind sehr ähnlich (eventuell sollte der Rohbodenanteil - wie oben angedeutet - etwas größer sein und die Laichgewässer kleiner und flacher)?

                  Ich fände es sehr spannend, zu untersuchen, wer sich wann wo aufhält und wie sich die Tiere entwickelten.

                  Natürlich bestünde die Möglichkeit, dass die beiden Arten sich kreuzten.
                  Wenn Du aber diese Lebensgemeinschaft isoliert hieltest (was ja wohl ohnehin jetzt schon für die Wechselkröten gilt) spräche m. E. nichts dagegen.

                  Grüße
                  Alexander
                  Zuletzt geändert von Alexander Schrey; 07.09.2010, 21:34.

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                  • #10
                    Hallo Alexander,

                    vielen Dank für die Antwort.
                    Den Bewuchs werde ich weitestgehend wieder entfernen. Da muss man ständig hinterher sein.

                    Die Kreuzkröten wollte ich in einem Terrarium halten, wo der Bodengrund nur aus einem Sand/Kies-Gemisch besteht, das man fertig erwerben kann.
                    Gerade die mögliche Kreuzung der Arten schreckt mich hier am meisten ab.
                    Das Laichgewässer im Wechselkrötenterrarium ist ca 2,5m lang, 1,5m breit und an der tiefsten Stelle ca 15 cm (Wenn es heftig geregnet hat).

                    Auch möchte ich im Kreuzkrötenhabitat auch Wurzeln als Versteckmöglichkeiten nutzen, was ich bei den Wechselkröten nicht habe, darauf hast du mich ja mal aufmerksam gemacht. Auch die Wasserstelle soll wesentlich kleiner ausfallen.

                    Jedenfalls müsste ich mich mal nach einem Züchter der calamita umsehen, diese dürften wohl ählich rar sein, wie die der Wechselkröten.

                    Ich bin wirklich sehr gespannt was bei dem Zuchtversuch nächstes Jahr herauskommt.

                    Übrigends habe ich in dem Terrarium auch eine kleinere Gruppe Gelbbauchunken. Nach der langen Trockenperiode, in der das Gewässer auch trocken lag haben sie nach den ersten Regenfällen nochmal abgelaicht. Die Quappen sind jetzt recht groß ohne Beine ausgebildet zu haben (wohl wegen der geringen Wärme der vergangenen Wochen). Ich werde sie wohl über den Winter abfangen müssen.

                    Beste Grüße
                    Michi

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                    • #11
                      Zitat von Michitriturus Beitrag anzeigen
                      Nach der langen Trockenperiode, in der das Gewässer auch trocken lag haben sie nach den ersten Regenfällen nochmal abgelaicht.
                      Nicht nur die Gelbbauchunken bei Dir, sondern auch die Kreuzkröten hier in NRW haben noch einmal abgelaicht. Das ist ziemlich ungewöhnlich, weil die Kreuzkröten meistens im Juni ihr Laichgeschäft beenden.

                      Ich habe heute ein paar Bilder des Laichgewässers gemacht; vielleicht eine kleine Anregung für Dich.

                      Dieser Tümpel fällt regelmäßig trocken und wird jedes Jahr - ausreichende Frühjahrsregenfälle vorausgesetzt - von Teich- u. Bergmolchen aufgesucht und etwas später dann von den Kreuzkröten.

                      Mal sehen, ob die Larven noch rechtzeitig umwandeln.
                      Wäre schon, obgleich dieses Jahr hier ohnehin ein gutes Kreuzkrötenjahr war.

                      Grüße
                      Alexander
                      Zuletzt geändert von Alexander Schrey; 19.09.2010, 07:57.

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                      • #12
                        Hallo Alexander,

                        schöner Tümpel. Scheint aber doch relativ tief zu sein oder? Hätte jetzt mal auf 15-20 cm geschätzt.

                        Hast Du auch bei den Wechselkröten schonmal so späte Fortpflanzungsaktivitäten feststellen können?

                        Meine Unkenquappen werden die Umwandlung wohl nicht mehr rechtzeitig schaffen, sodass ich sie im Spätherbst abfangen werde.

                        Schön, dass es ein gutes Jahr für die Tiere war. Ist sicher von Nöten für die Population, oder?

                        Beste Grüße
                        Michi

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                        • #13
                          Hi Michi,

                          der Tümpel ist uneben, das heißt, einige Bereiche sind tatsächlich ca. 15 cm tief, andere nur wenige Zentimeter.

                          Nein, ich habe bislang noch keine Wechselkrötenlarven im September gefunden.

                          Und zu Deiner letzten Frage: Glücklicherweise scheint die Kreuzkrötenpopulation hier im Habitat recht stabil zu sein.
                          Ich finde hier immer adulte Tiere (an manchen Tagen bis zu 50) und das erfreulicherweise sehr verstreut über das ca. 1200 ha große Gebiet bzw. ein Nachbarareal.

                          Und in besonders guten Jahren, wie z. B. 2008, auch mehrere hundert Jungkröten.

                          Grüße
                          Alexander
                          Zuletzt geändert von Alexander Schrey; 12.09.2010, 18:33.

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                          • #14
                            Zitat von Alexander Schrey Beitrag anzeigen
                            Nicht nur die Gelbbauchunken bei Dir, sondern auch die Kreuzkröten hier in NRW haben noch einmal abgelaicht. Das ist ziemlich ungewöhnlich, weil die Kreuzkröten meistens im Juni ihr Laichgeschäft beenden.
                            Zitat von Michitriturus
                            Hast Du auch bei den Wechselkröten schonmal so späte Fortpflanzungsaktivitäten feststellen können?
                            An sich ist es nicht ungewöhnlich, dass Kreuzkröten und Gelbbauchunken bei geeignetem Wetter mehrfach im Jahr ablaichen und das auch noch im Juli und August.
                            Kreuzkröten können zwei bis drei Ablaichphasen im Jahr haben, wenn das Wetter passt. Wobei hier Tiere sowohl zweimal Ablaichen können, als auch unterschiedliche Individuen bei unterschiedlichen Phasen beteiligt sind.
                            Dasselbe gilt für die Gelbbauchunken, die auch mehrfach im Jahr ablaichen.
                            Diese beiden Arten sind extrem gut an Temporärgewässer angepasst. Im Moment haben wir auch noch Gelbbauchunkenquappen im Steinbruchbereich. Die Kreuzkrötenquappen sind zu Beginn des Monats so schnell verschwunden, dass sie wahrscheinlich Vögeln zum Opfer gefallen sind.

                            Wechselkröten scheinen nicht mehr so spät im Jahr abzulaichen. Bei uns hatte ich dieses Jahr den Eindruck, dass sich ihr Ablaichen nur auf einige geringe Zeitfenster im April und Mai bezog. In Vorjahren auch Anfang Juni.
                            Das mag aber auch daran liegen, dass das Laichgewässer dieses Jahr extrem schnell Wasser verloren hat und damit zeitweilig immer wieder trocken lag.
                            Die Quappen brauchen vergleichsweise auch viel länger für ihre Entwicklung, als die Unken- und Kreuzkrötenquappen.

                            Die Frage wäre aber, ob das Potenzial auch für die Wechselkröte vorhanden wäre, wenn auch warme Tage im Herbst häufiger werden.
                            Ich hab im letzten und in diesem Jahr im Oktober und September in warmen Nächten Erdkrötenmännchen mit Brunftschwielen gefunden, wenn auch nicht so extrem ausgeprägt wie im Frühjahr - aber dennoch deutlich sichtbar. Vielleicht hat das ja auch schon mal jemand beobachtet.

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                            • #15
                              Im Oktober höre ich bei unserer Kreuzkrötenpopulation bei nächtlichem nebeligem Wetter ein Kreuzkrötenkonzert. Auch habe ich im Oktober noch frische Hüpferlinge gefunden. Diese werden aber nicht überleben da sie für den langen Winter viel zu klein sind.

                              Vor ca. fünf Jahren fand ich im September tagsüber bei einem Steinbruch Wechselkrötenlaichschnüre. Nach ein Paar Tagen vertrockneten diese aber, als ich wieder dort war.
                              Zuletzt geändert von Sabo; 17.09.2010, 14:27.

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