Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Latexbindemittel-Torf-Gemisch auf Epoxidharz?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Latexbindemittel-Torf-Gemisch auf Epoxidharz?

    Hallo Zusammen,

    hat jemand von Euch Erfahrungen sammeln können, ob ein Latexbindemittel-Torf-Gemisch auf Epoxydharz hält?
    Das Epoxidharz würde ich gern zur Stabilisierung verwenden.

    Und da ich dabei bin.
    Ist es Eurer Meinung nach egal, ob Weiß- oder Schwarztorf verwendet wird?

    Vielen Dank im voraus

    Gruß

    Martin
    Zuletzt geändert von Daniel Schön; 13.09.2009, 17:06. Grund: Abkürzungen

  • #2
    Hei da,

    auf ner Froschseite hats einer auf Glas geschmiert und hält sich bombenfest. Dürfte daher auch auf Harz halten.
    Habe selber aber keine Erfahrung mit!!

    Lg
    Michael

    Kommentar


    • #3
      Hi Martin,

      Latexbindemittel ist ein Styrol-Acrylat und in der Wassergefährdungsklasse 1 eingeordnet und auch deshalb beileibe kein Biowerkstoff. Warum drückst Du den Torf nicht einfach in frisches Epoxid oder in Aquariensilikon?

      Gruß

      Werner
      Zuletzt geändert von dartfrog; 14.09.2009, 13:21.

      Kommentar


      • #4
        Hallo zusammen,

        @Michael Danke für Deine Antwort.

        Hallo Werner,


        ich dachte an Anwendung des Torf-Latex-Gemisch da es, als sehr gute Feuchtigkeit speichernder Werkstoff ,auf Dendrobatenforum.info angepriesen wird.

        Herstellen wollte ich es nach folgender Anleitung
        http://wiki.frogpix.de/index.php/Anl...atex-Gemisches

        Von der Einstufung in Wassergefährdungsklasse 1 wusste ich bisher nichts.

        Daher würde ich es auch gern zur Diskussion stellen, in wie weit das Gemisch Gefahrenpotential besitzt.

        Wenn Du einverstanden bist, würde ich Dein Post auch gern im Dendrobatenforum stelle!?

        Vielen Dank

        Martin



        Kommentar


        • #5
          Zitat von dartfrog Beitrag anzeigen
          Latexbindemittel ist ein Styrol-Acrylat und in der Wassergefährdungsklasse 1 eingeordnet....
          Glaube nicht das er es in die Toilette kippen möchte

          @Martin
          Hier mal ein Datenblatt.

          Gruß Mathias

          Kommentar


          • #6
            Hallo Martin,

            ... ja, ich habe etwas dagegen per Link ins Dendrobatenforum gestellt zu werden. Das hat nichts mit Dir, Klaus oder diesem Thema zu tun - ich möchte es einfach nur nicht und ich hoffe Du respektierst das.

            Ich denke ich muss ein wenig ausholen um meine Abneigung gegen zumindest "bedenkliche" Kunst-Stoffe im Terrarium zu erklären.

            Bei Terrarien in denen Latexbindemittel-Torf Beschichtungen eingesetzt werden handelt es sich meistens um Froschterrarien. Das sind Tiere die als Bioindikatoren gelten, und besonders anfällig/auffällig selbst auf kleine Umweltveränderungen in ihren natürlichen Habitaten reagieren (und insofern nicht mit Bartagame und Co. zu vergleichen sind). Das sind zum anderen auch genau die Arten, die nicht über die 3. Generation hinaus, als im Terrarium haltbar/züchtbar gelten (ich züchte sie zum Teil in der 13. Generation).

            Darum muss man sich/ ich mir die Frage stellen, warum ist das so? Woran liegt es? Zum einen sicher an der mangelhaften Ernährung, neben einer großen Futtertierpalette, fehlen fast immer wichtige Zusatzstoffe (bei einigen Dendrobatiden sind das zum Beispiel und unter anderem: Steroide, Alkane, Oxalate, Glykoside und oder bestimmte Enzyme in, - je nach Art - unterschiedlichen Dosierungen und Zusammensetzungen). Stoffe die auch nicht über die "üblichen" Supplementierungen zugeführt werden (können). Damit zusammenhängend spielt sicher auch die mangelhafte Bereitstellung zu kleiner Terrarien und geeigneter Pythothelmen eine Rolle, oft Pflanzen - mit besonderen Inhaltsstoffen - die leider beachtliche Größen erreichen und für die Standartterrarien einfach zu klein sind z.B. Heliconia, Dieffenbachia, Alocasia ...

            Weiterhin wird Gendrift viel diskutiert und leider wird häufig noch mit einem zu kleinen Zuchtstamm gearbeitet (100 -120 Tiere einer Froschunterart/regionalen (Farb-) Variante gelten als ausreichend, um deren Genpool dauerhaft zu sichern).

            Aber bleiben wir beim Thema: Ich denke das alle "künstlichen" Baustoffe mit Lebensmittel- bzw. Trinkwasserzulassung unbedenklich sind. Alle anderen können bedenklich bis gefährlich, speziell beim Einsatz in kleinen Terrarien, sein. Wenn ich beim Beispiel Froschterrarium bleibe, haben wir es hier mit einem dauerhaft feuchtwarmen Klima zu tun in dem bauartbedingt, meistens eine nur sehr geringer Luftbewegung stattfindet. Etwaigen chemischen Ausdünstungen, die durch das feuchtwarme Klima, stehendes Wasser und die Beleuchtung häufig noch gefördert werden, sind die Tiere sehr lange und intensiv ausgesetzt und können sich auch nicht entziehen. Die zum Teil schwerwiegenden Folgen des Einsatzes ungeeigneter Werkstoffe und die damit im Zusammenhang stehenden Rückschläge, konnte ich im Laufe vieler Jahre immer wieder erleben und mit den ungeeigneten Werkstoffen in Zusammenhang bringen.

            Heute setze ich nur noch bewährte und sichere Werkstoffe ein, Latex-Bindemittel bzw. Styrol-Acrylat gehört nicht dazu - auch wenn es Viele einsetzen.

            Gruß

            Werner

            Kommentar


            • #7
              Zitat von dartfrog Beitrag anzeigen
              Hi Martin,

              Latexbindemittel ist ein Styrol-Acrylat und in der Wassergefährdungsklasse 1 eingeordnet und auch deshalb beileibe kein Biowerkstoff. Warum drückst Du den Torf nicht einfach in frisches Epoxid oder in Aquariensilikon?

              Gruß

              Werner
              Latex ist doch, vereinfacht gesagt, der Milchsaft des Gummibaums, wie kommst du auf Styrol-Acrylat? Wassergefährdungsklasse 1 ist vermutlich fast alles bis es abgebunden ist, oder?

              Ernst

              Kommentar


              • #8
                Hallo Ernst,

                ... Latexbindemittel sind leider "nicht" , wie der Name sugeriert aus Kautschukmilch, sondern ein rein syntetisches Produkt, und in den allermeisten Fällen aus Styrol-Acrylat. Echte Kautschukmilch ist nahezu vollständig vom Markt verschwunden und man findet sie im Farbenbereich höchstens noch in geringen Mengen als Zusatzmittel von Biofarben. Übrigens - Matratzen aus Latex, dürfen sich Naturlatexmatratzen nennen, wenn sie einen Anteil von nur 2% an natürlichem Kautschuk enthalten.

                Die einen sagen das ist erlaubtes Marketing, ich nenn das Etikettenschwindel.

                Gruß

                Wener
                Zuletzt geändert von dartfrog; 15.09.2009, 18:18. Grund: Zusatzinformationen eingearbeitet

                Kommentar


                • #9
                  Zitat von dartfrog Beitrag anzeigen

                  ... ja, ich habe etwas dagegen per Link ins Dendrobatenforum gestellt zu werden. Das hat nichts mit Dir, Klaus oder diesem Thema zu tun - ich möchte es einfach nur nicht und ich hoffe Du respektierst das.

                  Hallo Werner,

                  natürlich respektiere ich Deinen Wunsch.
                  Darum fragte ich auch, bevor ich Deinen Post verlinkte.

                  Vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht.
                  Werde dann mal überdenken, ob ich nicht auf Weißtorfplatten umsteige bzw Torf und Xaxim direkt auf das Epoxydharz streuen werde.

                  Nochmals vielen Dank

                  Viele Grüße

                  Martin

                  Kommentar


                  • #10
                    Hi Martin,

                    noch einmal zu diesem Thema folgendes und wenig bekanntes: Kaulquappen vertragen Gerbsäuren und niedrige PH Werte aus Torffilterung oder Erlenextrakten sehr viel besser als adulte Frösche. Ein niedriger PH Wert des Bodengrunds und eine dauerhafte Haltung auf Torf, ist für manche Arten auf Dauer schädlich bzw. für empfindliche Arten tödlich, selbst wenn sie als Kaulquappen im Quappentee bestens gedeihen konnten.

                    Gruß

                    Werner

                    Kommentar


                    • #11
                      Hallo Werner

                      welche Arten sollen das sein ?
                      Auf welchen Quellen beruht diese Aussage ?
                      Evtl. eigene ? Das sowohl das Wasser als auch der Boden in den natürlichen Habitaten der meisten Dendrobaten saurer ist bei uns ist doch normal...!?
                      Grüße

                      Kommentar


                      • #12
                        Hallo Lakeman,

                        Zum einen bezieht sich meine Aussage zum Beispiel auf die Arbeiten von Wyman 1988 und Wyman und Jancola 1992, zum anderen und vor allem auf zahlreiche eigene Erfahrungen.

                        Und wenn Du von sauren Bedingungen in den natürlichen Habitaten sprichst, stimmt das nicht wirklich, aber selbst wenn es so wäre - muss man bedenken, dass es einen himmelweiten Unterschied zum Beispiel zwischen einen durch weiches Regenwasser verursachten niedrigen PH Wert und/oder durch einen Eintrag von Gerbsäure erzielten niedrigen PH-Wert gibt.

                        Jedenfalls haben sich bei mir und zahlreichen anderen Züchtern PH neutrale Beschichtungen wie zum Beispiel Kokosprodukte "auf Dauer" sehr viel besser als Torf bewährt.

                        Gruß

                        Werner

                        PS: Zu diesem Thema findest Du auch einige Passagen in: Amphibien - Biologie, Haltung, Krankheiten, Bioindikation - von Dietmar Jarofke und Hans-Joachim Herrmann - 1997 erschienen im Enke Verlag
                        Zuletzt geändert von dartfrog; 19.09.2009, 00:57.

                        Kommentar


                        • #13
                          Hallo Werner

                          Finde deinen Ansatz ja duchaus berechtigt lass uns hierauf doch noch etwas genauer eingehen...
                          Leider liegt mir die genannte Quelle nicht vor, dennoch sind die Lebensbed. in Südamerika in punkto Wasser (sehr weich) Jahreszeiten bedingt auch mit niedrigem Leitwert als auch in den Wäldern faktisch eben eher dem sauren Millieu zu zu ordnen, da besteht wohl kein Zweifel...Eben durch die Zersetzung z.B. von Bäumen Wurzeln u.ä. wird eine hohe Abgabe von Gerb und Huminsäuren an die Umgebung "verursacht" welche zwangläufig zu einer Ansäuerung des Bodens und Wassers und dem damit verbundenen niedrigen PH Wert führt....

                          Wie sind deine Erfahrungen mit dem Kokusmaterial und welche Struktur verwendest du bevorzugt in welchen Bereichen des Terrariums ?
                          Vl. wäre eine Kombination der genannten Materialien ein sinnvoller Ansatz !

                          Und woher kommt dann überhaupt der Wahn in alle Dendroabten und Co. Becken Schwarztorf einzubringen ??

                          Grüße
                          Zuletzt geändert von Lakeman; 19.09.2009, 10:23.

                          Kommentar


                          • #14
                            Hi Lakeman,

                            ich war am Wochenende unterwegs und möchte Dir auf Deine Fragen wirklich umfassend, weil gut gestellt und wichtig antworten. Ich denke morgen hab ich die Zeit dazu, also noch ein wenig Geduld.

                            Gruß

                            Werner
                            Zuletzt geändert von dartfrog; 20.09.2009, 23:55.

                            Kommentar


                            • #15
                              Hallo Lakeman,

                              hier nun meine Antworten/Ansichten zu Deinen Fragen, wobei ich die auf die typischen Lebensräume von Dendrobatiden eingrenzen möchte und deren Bedürfnisse im Terrarium.

                              ... zu Deiner Ansicht von sauren Bedingungen im Bitop.

                              Wenn Du von den Werten von Seen, Bächen und Flüssen im Bitop ausgehst, hast Du natürlich Recht, aber die meisten Dendrobatiden leben nicht in oder an Gewässern, sondern ihre Nische ist es unabhängig davon alternative Lebensräume zu besetzen. Nahezu alle Dendrobatiden leben und ernähren sich nicht auf dem nackten Boden, sondern "in" der Laubschicht, und die ist nicht kompakt wie bei uns, sondern sehr locker und durchgängig und bis zu 60/80cm dick. Durch die starken Regenfälle im Biotop, werden zudem täglich nahezu alle eventuell vorhandenen Gerb- und Nährstoffe aus dem Substrat und auch aus Wasseransammlungen wie Brettwurzeln, Blattachseln etc., ausgewaschen bzw. stark verdünnt, so das hier ein zwar weiches aber (im Gegensatz zu den Gewässern) säurearmes Milieu vorherrscht (... das die obere Blattschicht sehr schnell nach dem Regen abtrocknet, ist eine kleine aber sehr wichtige Information, aber dazu komme ich später).

                              ... welches Kokosmaterial in welchem Bereich vom Terrarium?

                              Dazu muss ich vorausschicken, dass ich in meiner Froschzucht (auch aus Kostengründen) fast ausschließlich mit nahezu unendlich erweiterbaren Modulterrarien aus Kunststoff (BXTXH 40 bis 120x60x40 bis 240cm) arbeite. Und die sind in vielerlei Hinsicht nicht mit "normalen" Froschterrarien vergleichbar. Da wo ich Kokosmaterialien aus optischen Gründen einsetze, verwende ich möglichst feines Material, das ich dann in Aquariensilikon einbette. Der perforierte Boden meiner Terrarien (darunter befindet sich ein belüftetes und beheiztes Wassertassenmodul mit Überlauf) ist ansonsten mit einer wenige mm dicken und sehr feinen Filtermatte aus Kokos, Sisal und Hanf (von Naturagard) und mit einer etwa 20 cm dicken Laubschicht bedeckt bzw. mit Ausschnitten für Blumentöpfe versehen, die in das Wasserreservoir reichen und die dann in der Regel mit emersen Wasserpflanzen bepflanzt werden.

                              ... Warum Torf?

                              Ganz einfach, Torf behindert die Schimmelbildung, die in den, in der Regel schlecht belüfteten und zu nassen, Regenwaldterrarien bei anderen Materialien sehr schnell und grossflächig um sich greifen könnte/würde. Und gerade dann, wenn wir eine ordentliche Schicht Blätter, die ich für unabdingbar in jedem Dendrobatidenterrarium erachte, einbringen. Das Terrarium muss so konstruiert sein, dass diese Schicht schnell und vollständig abtrocknen kann und da gibt/gäb es bei vielen Terrarienkonstruktionen echte Defizite, also wird auf die Laubschicht verzichtet und statt dessen lieber Torf als "Antipilzmittel" bewusst oder unbewusst eingesetzt.


                              Gruß

                              Werner
                              Zuletzt geändert von dartfrog; 21.09.2009, 12:58.

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X