Hallo,
also...tief Luft holen, es geht ins Detail:
Ich bin gerade dabei zu recherchieren, welchen Wellenlängenbereich Königspythons innerhalb der Infrarot-Strahlung wahrnehmen können. Grund für diese Recherche ist mein aktuelles Vorhaben, meine Tiere nachts bei ihren Streifzügen durch das Terrarium aufnehmen zu wollen. Dafür werde ich einen Raspberry PI zusammen mit einem Kameramodul verwenden. Letzteres besitzt keinen IR-Filter, weshalb es sich für schwache Lichtverhältnisse eignet.
Nun habe ich Nachts natürlich keine "schwachen Lichtverhältnisse", sondern einfach gar keine
Um das auszugleichen, möchte ich zu einer gewissen Uhrzeit ein paar Infrarot-LEDs einschalten. Im Anschluss kommt eine vor mir entwickelte Software zum Einsatz, die zuerst nichts anderes macht, als auf eine Bewegung zu warten (motion detection). Wird eine Bewegung festgestellt, soll die Kamera aufnehmen, bis keine Bewegung mehr festzustellen ist.
Soweit, so gut. Dieser Plan steht und fällt allerdings mit dem wahrnehmbaren Wellenlängenbereich der Labialgruben von Königspythons. Sollten Königspythons die von IR-Leds emittierte Strahlung wahrnehmen können, würden sie sich natürlich an der "Dauerbeleuchtung" stören und ich würde meinen Plan aufgeben.
Nun habe ich etwas recherchiert, bin mir aber nicht ganz sicher, ob meine Schlussfolgerungen korrekt sind. Darum hoffe ich, dass mir hier jemand ein wenig weiterhelfen kann:
In folgender Dissertation ist zu lesen:
Schenkt man dem Glauben, so nehmen Schlangen (Boidae) Infrarotstrahlung in einem Wellenlängenbereich um etwa 10μm (+/- peak) wahr.
Das ganze passt zu der Aussage in diesem Dokument, wonach Menschen bei 37° Celsius etwa mit 10μm im Infrarotbereich strahlen (natürlich nicht als potentielle Beute, sondern als Referenzwert!).
Wikipedia sagt zu handelsüblichen Infrarot-LEDs nun Folgendes:
Nach meinem Verständnis emittiert die "hellste" IR-LED also gerundet mit einer Wellenlänge von etwa 1μm. Das liegt recht weit unter dem Wert, den Boidae laut der Dissertation hauptsächlich wahrnehmen können.
Soweit klingt das erstmal nach dem, was ich haben wollte: Meine Schlangen werden sich nicht an den IR-LEDs stören, da sie diese (wenn überhaupt) nur schwach wahrnehmen können.
Allerdings verwundert mich der Wikipedia-Artikel zum Thema Infrarotstrahlung. Laut diesem ist für IR-Strahlung im Bereich von 0.78μm bis 1.4μm eine Temperatur von über 3700 Kelvin nötig. Das macht mich nun ein wenig konfus, da dies nicht zu dem passt, was ich bisher recherchiert habe. Es sei denn, ich habe einen groben Denkfehler drin. Ich vermute, ich darf die "Temperatur nach Wien" nicht als tatsächliche Temperatur interpretieren.
Erstaunlich, wie schnell aus einer kleinen Spielerei eine halbe Wissenschaft wird =)
Gruß,
Heiko
also...tief Luft holen, es geht ins Detail:
Ich bin gerade dabei zu recherchieren, welchen Wellenlängenbereich Königspythons innerhalb der Infrarot-Strahlung wahrnehmen können. Grund für diese Recherche ist mein aktuelles Vorhaben, meine Tiere nachts bei ihren Streifzügen durch das Terrarium aufnehmen zu wollen. Dafür werde ich einen Raspberry PI zusammen mit einem Kameramodul verwenden. Letzteres besitzt keinen IR-Filter, weshalb es sich für schwache Lichtverhältnisse eignet.
Nun habe ich Nachts natürlich keine "schwachen Lichtverhältnisse", sondern einfach gar keine

Soweit, so gut. Dieser Plan steht und fällt allerdings mit dem wahrnehmbaren Wellenlängenbereich der Labialgruben von Königspythons. Sollten Königspythons die von IR-Leds emittierte Strahlung wahrnehmen können, würden sie sich natürlich an der "Dauerbeleuchtung" stören und ich würde meinen Plan aufgeben.
Nun habe ich etwas recherchiert, bin mir aber nicht ganz sicher, ob meine Schlussfolgerungen korrekt sind. Darum hoffe ich, dass mir hier jemand ein wenig weiterhelfen kann:
In folgender Dissertation ist zu lesen:
They image visual light with their eyes and also perceive images of their thermal
environment by detecting IR radiation at wavelengths centred around 10μm, which matches
the IR emission peak of homoeothermic animals,i.e. potential prey (e.g. Gamow and Harris,
1973; Grace et al., 1999)
environment by detecting IR radiation at wavelengths centred around 10μm, which matches
the IR emission peak of homoeothermic animals,i.e. potential prey (e.g. Gamow and Harris,
1973; Grace et al., 1999)
Das ganze passt zu der Aussage in diesem Dokument, wonach Menschen bei 37° Celsius etwa mit 10μm im Infrarotbereich strahlen (natürlich nicht als potentielle Beute, sondern als Referenzwert!).
Wikipedia sagt zu handelsüblichen Infrarot-LEDs nun Folgendes:
Infrarot-LEDs werden mit einer Wellenlänge von 840 nm, 850 nm, 875 nm, 880 nm, 885 nm, 890 nm, 940 nm und 950 nm hergestellt.
Soweit klingt das erstmal nach dem, was ich haben wollte: Meine Schlangen werden sich nicht an den IR-LEDs stören, da sie diese (wenn überhaupt) nur schwach wahrnehmen können.
Allerdings verwundert mich der Wikipedia-Artikel zum Thema Infrarotstrahlung. Laut diesem ist für IR-Strahlung im Bereich von 0.78μm bis 1.4μm eine Temperatur von über 3700 Kelvin nötig. Das macht mich nun ein wenig konfus, da dies nicht zu dem passt, was ich bisher recherchiert habe. Es sei denn, ich habe einen groben Denkfehler drin. Ich vermute, ich darf die "Temperatur nach Wien" nicht als tatsächliche Temperatur interpretieren.
Erstaunlich, wie schnell aus einer kleinen Spielerei eine halbe Wissenschaft wird =)
Gruß,
Heiko
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