Hallo, vielleicht könnt ihr mir helfen. Ich bin kein Fan von Geckos, Obwohl sie manchmal ganz niedlich sind. Vor allem in unserem Haus haben wir einige ganz kleine flache die immer die Wände hochklettern (die sind ganz flach) die stören nicht und machen nichts kaputt, im Gegensatz zu Mäusen. Aber zurück zum Thema. Im Garten haben wir ganz viele Geckos. Wir leben jetzt seit 5 Jahren in diesem Haus. Die Vorgänger hatten Angst vor Geckos und hatten deshalb überhaupt keine Pflanzen. Wir lieben Pflanzen und deshalb ist unser Garten voll davon. Wie ich feststellen konnte sind Geckos Revier Tiere. Sie haben unsere ganzen jungen Pflanzen, vor allem Obst aufgefressen. Nun gut, also nicht mehr dort solche Pflanzen. Aber jetzt haben wir seit einem 3/4 Jahr eine Voliere für Kanarienvögel 3x3x3Meter. Seit ein paar Wochen sind nicht nur Mäuse Gäste dort, sondern auch die Geckos und fressen fleißig die Körner der Vögel. Nicht nur das es euer ist, nein die vermehren sich auch noch. Gegen die Mäuse kann ich ja vielleicht noch etwas machen, aber was mache ich gegen die Geckos. Ich weiss ihr seit alle Liebhaber, aber deshalb wende ich mich ja an euch. Vielleicht wisst ihr ja eine Möglichkeit wie ich sie loswerden kann. Die Methoden der Canarios finde ich sehr blutrünstig. Danke Eva
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Geckos auf Teneriffa zu viele
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Re: Geckos auf Teneriffa zu viele
Hi,
körnerfressende Geckos sind mir neu. Obst nätürlich, aber Körner?
Wie sieht es aus mit Fotos. Vielleicht sind es eher Gallotias.
Meine Hardune nehmen manchmal Sandkörner auf - vermutlich zur Verdauung, aber die gibt es nicht auf den Kanaren.
MfgMit fränkischem Gruß
Dieter
DNZ 12/56
Halte europäische Eidechsen
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Re: Geckos auf Teneriffa zu viele
Ich versuche sie mal zu fotografieren und stelle sie dann hier rein. Es werden immer mehr und die klettern in einen Käfig wo die Futternäpfe drin sind. Den einen Tag war ein Vogel auf dem Käfig eine Maus und ein "Gecko"? im Käfig. Vielleicht kann ich die Digitalkamera von meinem Sohn habe. Bis dann
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Re: Geckos auf Teneriffa zu viele
Liebe Eva,
nach Ihrer Schilderung handelt es sich eindeutig nicht um Geckos, sondern um Kanareneidechsen (Gallotia galloti). Als stellenweise sehr häufige Allesfresser sind sie in der Tat bei vielen Einheimischen nicht gut angesehen. Sie werden deshalb vielfach massiv bekämpft. Es ist zum Beispiel ein beliebter "Sport", sie mit dem Luftgewehr abzuschießen. Gebräuchlich ist auch die Methode, sie in beköderten Blechkanistern zu fangen und dann mit Petroleum abzufackeln. Ist alles nicht wirklich nett - oder?
Wie wärs denn, sich mit den hübschen Tieren zu arrangieren? Die Kanareneidechse kommt in zwei Unterarten auf Teneriffa vor, die dort endemisch sind. Das heißt, sie kommen nur auf Teneriffa vor und sonst nirgends auf der Welt. Das ist doch was! Nehmen Sie es doch einfach als wunderschöne Besonderheit Ihres Wohnsitzes auf dieser Insel und erfreuen Sie sich an den Eidechsen.
Nur noch ein kleiner Hinweis am Rande: Nach der europäischen Gesetzgebung gehört die Kanareneidechse zu den geschützten Arten.
Viele Grüße,
Wolfgang BischoffRedakteur der Zeitschrift "Die Eidechse"
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Re: Geckos auf Teneriffa zu viele
Hallo, danke für die Antwort. Genau diese Dinge wollte ich eben nicht machen. Es ist wirklich nicht schön. Ich wusste nicht, das es keine Geckos sind. Alle nenne sie Geckos. Wir leben ja mit ihnen zusammen und bisher war das auch in Ordnung, nur wir haben hunderte sie fühlen sich bei uns richtig wohl. Wahrscheinlich weil um uns herrum fast alles bebaut wurde. Und jetzt kommen die leckeren Körner dazu. Ich hatte eigentlich an Geburtenkontrolle gedacht. Ich weiss nicht Eier ausfindig machen, wissen wann sie gelegt werden. Oder die Jungen einsammeln und woanders aussetzen. Oder vermehren sie sich nicht so schnell wie Mäuse? Aber erst einmal vielen Dank für die nette Antwort Gruss Eva
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Re: Geckos auf Teneriffa zu viele
Liebe Eva,
zunächst finde ich es sehr schön, dass Sie nicht die Absicht haben, die Eidechsen auf die "robuste" kanarische Art zu beseitigen. Sie würden sie damit sowieso nicht vollständig weg bekommen.
Ich weiß nicht, wo Sie auf Teneriffa leben. Wohnen Sie im Süden der Insel, haben Sie es mit Gallotia galloti galloti zu tun, auf der Nordseite dagegen mit Gallotia galloti eisentrauti. Klicken Sie mal auf dieser Homepage ((http://www.lacerta.de/) Bilder und dann Gallotia galloti an. Dann werden Sie Ihre Eidechsen sehen. Die Masse der Eidechsen sind bestimmt die eher unscheinbaren Jungtiere. Aber sicher sind auch einige große alte Männchen darunter. Sind die nicht wunderschön? Besonders jene der Nordform.
Ist es wirklich so schlimm, dass die Eidechsen den Kanarienvögeln ein paar Futterkörner wegfressen? Sind es nicht in erster Linie die Körner, die auf den Boden gefallen sind? Viel lieber fressen sie aber überreifes Obst. Stellen Sie mal entsprechende Tomaten, Bananen, Weintrauben usw. usw. in den Garten. Sie werden Ihre Freude daran haben zu beobachten, wie die Tierchen das verputzen. Sie können ihnen aber auch andere Küchenabfälle anbieten. Es wird kaum etwas übrig bleiben. Und wenn Sie die Eidechsen auf diese Weise versorgen, werden sie Ihre Blumen und die Futterkörner der Kanarienvögel sicher weitgehend in Ruhe lassen.
Sollten Sie sich nun immer noch nicht mit den Tierchen anfreunden können, dann empfehle ich Ihnen, einen Plastikeimer an eine Mauer oder zwischen große Steine zu stellen, in den Sie zerquetschte Tomaten oder Bananenstückchen tun. Das entspricht der rabiaten Fangmethode der Einheimischen. Binnen kurzer Zeit werden sich viele Eidechsen im Eimer befinden. Sie können dann die gefangenen Tiere - anders als die Einheimischen - an einer geeigneten Stelle in der Nähe wieder frei lassen. Aber, Sie werden auf diese Weise ganz bestimmt nicht alle Eidechsen von Ihrem Grundstück bekommen. Sie leben nun mal auf Teneriffa, und die Eidechsen gehören dazu.
Vielleicht sollten Sie bei allem auch bedenken, dass die Kanareneidechsen, wie ich schon schrieb, Allesfresser sind. Sie gehen also nicht nur ans Obst, an die Blumen und ans Futter der Kanarienvögel, sondern sie dezimieren mit Sicherheit auch die Schädlinge in Ihrem Garten.
Noch kurz zu den "kleinen, flachen Geckos" in Ihrer Wohnung, die "nichts kaputt machen". Bei ihnen handelt es sich ziemlich sicher tatsächlich um den Kanarengecko (Tarentola delalandii). Sehen Sie mal hier ((http://www.herp.it/SpeciesPages/TarenDelal.htm). Die sind tatsächlich völlig harmlos und fressen Ihnen in der Wohnung höchstens ein paar Insekten weg.
Ich wäre froh, wenn ich ständig zwischen freilebenden Geckos und Eidechsen wohnen könnte.
Herzliche Grüße,
Wolfgang Bischoff
[[ggg]Editiert von Wolfgang Bischoff am 18-10-2004 um 10:17 GMT[/ggg]]Redakteur der Zeitschrift "Die Eidechse"
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Re: Geckos auf Teneriffa zu viele
Hallo, danke für die links. Bei beiden hatten sie Recht. Mich stören ja nur die Maßen, da es wirklich teuer ist sie mit Körnern zu versorgen. Denn sie klettern wirklich die die Futternäpfe. Wir wohnen in Puerto de la Cruz (norden). Ich werde es jetzt mit alten Obst und Bananen versuchen, vielleicht lassen sie dann die Körner in Ruhe. Das es Spaß macht ihnen beim Essen zuzugucken, oder zu sehen wie sie aus der Steinmauer springen und sich gegenseitig die Früchte abjagen ist klar. Ich werde sehen, wie sie sich weiterhin verhalten, sonst werde ich sie umsetzen. Da ich in der nächsten Zeit den Garten und die Vögel fotografieren wollte, werde ich mal versuchen ein paar von den Eidechsen vor die Linse zu bekommen. Vielleicht kann ich sie ihnen dann zeigen. Viele Grüsse Eva
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Re: Geckos auf Teneriffa zu viele
Hallo,
wenn es denn wirklich lediglich an den schmarotzenden Körnerfressern liegt,
da könnte mit einfachen Mitteln Abhilfe geschaffen werden...
- Könnte in der Voliere das Futter nicht "hängend" angeboten werden?
- Könnte in der Voliere das Futter nicht auf einem "Tisch" stehen, welcher weder
erklettert, noch ersprungen werden kann?
Viel Spaß beim Austesten aller Varianten
Stefan
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Re: Geckos auf Teneriffa zu viele
Bei Puerto de la Cruz! Dann sind es also Gallotia galloti eisentrautii. Für mich die schönste Unterart (die ich auch früher einige Jahre gezüchtet habe). Gerade um die Stadt herum gibt es einige besonders prächtige Populationen!
Ich würde Futterhäuschen am Volierendach aufhängen. Das sollte sicher sein.
Oder 1 cm Maschenweite wählen. Da kommen dann nur noch die Babies durch.
Adulte G.g. eisentrautii Männchen können, obwohl vorwiegend Vegetarier, durchaus auch mal für einen Kleinvogel gefährlich werden-aber nur für die wirklich ganz kleinen.
Mein Zuchtmännchen war damals jedenfalls auffällig an den Zebrafinken interessiert....
Gruß
Ingo
[[ggg]Editiert von Ingo am 19-10-2004 um 07:37 GMT[/ggg]]Kober? Ach der mit den Viechern!
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Re: Geckos auf Teneriffa zu viele
Hallo, ich habe jetzt die Lücken geschlossen und es kommen nur noch die kleinen rein. Wir hatten vor ein paar Wochen plötzlich einer unser jungen Vögel leblos im Käfig liegen sehen. Warum er verstorben ist war uns überhaupt nicht klar, aber vielleicht war der Gallotia galloti eisentrautii. Na ja, so ist das Leben.
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Re: Geckos auf Teneriffa zu viele
arm-war-gestern schrieb:
Hallo, ich habe jetzt die Lücken geschlossen und es kommen nur noch die kleinen rein. Wir hatten vor ein paar Wochen plötzlich einer unser jungen Vögel leblos im Käfig liegen sehen. Warum er verstorben ist war uns überhaupt nicht klar, aber vielleicht war der Gallotia galloti eisentrautii. Na ja, so ist das Leben.
Natürlich vergreifen sich die Kanareneidechsen auch an kleinen Vögeln, wenn sie sie kriegen. Das passiert aber eher selten. Sie vergreifen sich auch an ihren eigenen Jungtieren. Das passiert häufiger.
Ich denke, wenn die Eidechsen den kleinen Kanarienvogel tatsächlich getötet hätten, wäre nichts mehr von ihm zu finden gewesen. Die haben wohl eher gar nicht mitbekommen, dass da ein toter Vogel lag, denn den hätten sie sich nicht entgehen lassen.
Viele Grüße,
Wolfgang BischoffRedakteur der Zeitschrift "Die Eidechse"
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Re: Geckos auf Teneriffa zu viele
Ich meine ja nur. Die Situation an einem Futternapf in einer Voliere mit wenig scheuen Kleinvögeln ist halt etwas kritischer als im Freiland.
Aber einen Kanari halte ich auch bereits für deutlich zu groß, um angegriffen zu werden.
Mir schwebten da eher die kleineren Prachtfinkenarten vor, oder Eier und Schlüpflinge in offenen Nestern, vor allem von Bodenbrütern.
Aber Herr Bischoff hat natürlich recht: Von einem tatsächlich erlegten Vogel bleibt sicher ausser Schwanz und Flügelfedern nix übrig.
Auch, wenn Harte dazu steht, dass die Viecher so strikt vegetarisch sind...Glegenheit...
Gruß
IngoKober? Ach der mit den Viechern!
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Re: Geckos auf Teneriffa zu viele
Mann oh Mann. Bis jetzt war das eine so nette Diskussion.
Liebe Eva, ignorieren Sie einfach die beiden letzten Beiträge.
Ich halte mich jetzt ganz absichtlich aus dem überflüssigen Streit heraus.
Wahrscheinlich gibt es sogar Untersuchungen über die mögliche Anpassung der kanarischen Eidechsen an ihre omnivore Ernährung. Mir fällt momentan aber nichts dazu ein.
Grundsätzlich sind von Vertretern verschiedener Lacertidengattungen Beobachtungen von frucht- und/oder blütenfressenden Tieren bekannt, was nichts an der Tatsache ändert, dass die meisten Arten natürlich carnivor sind. Ich will damit nur sagen, dass Eidechsen grundsätzlich im Notfall auf pflanzliche Nahrung ausweichen können. Gerade Inseln besiedelnde Eidechsen geraten häufig in derartige "Notsituationen", und sie sind dann offenbar in der Lage, sich recht schnell auf diese Gegebenheiten einzustellen. So ist zum Beispiel bekannt, dass eine Reihe von Mauereidechsenarten, die kleine und kleinste Inselchen besiedeln (z.B. Podarcis lilfordi und P. pityusensis), sich teilweise herbivor ernähren. Und auch von der Madeiraeidechse (Teira dugesii) kennen wir dies. Die Inseln geben einfach nicht genugt Insekten als Futter her, zumal die Eidechsen hier oft in gewaltigen Individuenzahlen auftreten.
Grundsätzlich entspricht dies genau der Situation auf den Kanaren. Auch hier haben wir es häufig mit einer sehr großen Individuenzahl zu tun. Allein vom vohandenen Insektenangebot würden die Eidechsen nicht satt werden. Also haben sie sich auch andere Nahrungsquellen erschlossen. Neben diversen Pflanzen, Blüten und Früchten sind dies teilweise auch Vogelkot und Kadaver.
Grundsätzlich fressen alle kanarischen Eidechsen pflanzliche Nahrung, doch ist deren Anteil durchaus mit der Körpergröße korreliert. Jungtiere sind mehr auf Insekten, Spinen usw. angewiesen, als erwachsene Exemplare. Das gilt auch für die einzelnen Arten. Bei der kleinsten Art, Gallotia atlantica, ist der Anteil tierischer Nahrungsbestandteile am größten. Bei den beiden mittelgroßen Arten, G. caesaris und G. galloti, wird alles gefressen, was gerade kommt. Vielleicht werden süße, überreife Bananen als Leckerei bevorzugt. Die großen, alten Exemplare der Riesenarten G. stehlini, vor allem aber G. simonyi simonyi und G, simonyi bravoana ernähren sich dagegen fast ausschließlich herbivor. Letzteren bleibt eigentlich auch gar nichts anderes übrig, denn wovon sollten sie sonst satt werden. Das hält sie dennoch nicht davon ab, zuweilen ein Jungtier der eigenen Art, den Schwanz eines Artgenossen, einen Gecko oder Skink zu fressen, wenn sie sich denn erwischen lassen.
So, nun wünsche ich allen carni-, omni- und herbivoren Lesern einen guten Appetit.
Wolfgang BischoffRedakteur der Zeitschrift "Die Eidechse"
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Re: Geckos auf Teneriffa zu viele
Hallo, ich lebe nun seit 10 Jahren mit den Tieren Tür an Tür, aber so viel über sie nachgedacht hatte ich nie. Ich finde es nicht schlimm wenn man Meinungsverschiedenheiten hat. Ist meistens bereichernd. Außerdem ist es in Ordnung solange man mit einander kommuniziert. Schweigen und beleidigt sein ist nicht produktiv, also ist es doch die richtige Form, verbal oder schriftlich seinen Unmut aus zu drücken. Und wenn man dann sogar noch auf eine gegenseitige Verständigung kommt ist das toll. Wir wohnen in einem sehr alten Haus mitten in Puerto de la Cruz. Die Häuser um uns herum sind 15 bis 2 Jahre alt. Wir haben an einer hinteren Ecke des Grundstücks eine alte Natursteinmauer (die Steine liegen nur aufeinander). Die Vorgänger sind bestimmt nie in den hinteren Gartenbereich gegangen. Und auf der anderen Seite ist Grünland. In dieser Mauer leben sehr viele von diesen G´s, einige sind sehr gross (20-30cm lang und die Körper ca.2-3cm dick. Vor 2 Jahren hatten wir viele Passionsblüten (die grosse, schöne dicke Art, die nicht so viel Fruchtfleisch bringt. Die Blüten, blühen einen Tag, egal ob in der Schale im Haus oder an der Pflanze). So hatten wir jeden Tag einige der Blüten im Haus (sie riechen sehr schön). Am nächsten Tag hatten wir sie aus dem Balkon in den Garten geworfen. Die G´s sind aus Mauerritzen geschossen und hatten sie sich in die Mauerritzengeholt. Die Blüten sind nicht klein. Ich werde mir dieses Schauspiel sicherlich in den nächsten Tagen mal mit anderen Augen anschauen. Ich könnte auch mal etwas Fleisch aus dem Balkon werfen und sehen was passiert. Ich denke, es ist doch interessanter als ich dachte. Ich wünsche allen eine gute Nacht und vielen Danke für die netten Auskünfte Eva
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