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Eidechsen in Freilandhaltung

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  • Eidechsen in Freilandhaltung

    Moin,

    gibts es weitere europ. Eidechsenarten, neben den heimischen, die sich ganzjährig, ggf. mit besonderem Winterschutz in einem Freilandbecken halten und züchten lassen würden?
    Verfügbarer Platz beträgt ca. 6m², Ausrichtung Süd-Südwest.

    Gruß Jan

  • #2
    Mit Timon lepidus geht das in sonniger Lage und etwas wettergeschütztem Setup recht gut, sofern ein frostfreier Überwinterungsplatz gewährleistet ist.
    Lage und Größe klingt da schonmal gut.
    Babies schlüpfen auch im Freiland problemlos. Lediglich die oft vorkommenden Herbstgelege sollte man ausgraben, wenn man Nachwuchs davon will.
    Ein Problem kann sein, dass die Tiere an sonnigen Wintertagen herauskommen und sich nicht mehr rechtzeitig zurückziehen.
    Manchmal sind sie wenn die Sonne scheint, nämlich noch bei unter 10° Lufttemperatur unterwegs.
    Daher rate ich dazu, nur adulte Tiere ab zwei Jahren ganzjährig im Freien zu halten. Die haben mehr Körpermasse und kommen zum einen nicht gleich bei der kleinsten Warmwetterphase heraus und kühlen zum anderen nicht so rasch wieder ab, dass sie es nicht mehr zurück ins Hibernaculum schaffen.
    Winter wie diese mit -18 Grad und kälter verlangen aber einen extrem zuverlässigen Frostschutz, am besten elektrisch.
    Mir ist im Frühjahr 2008 eine abgehauen, die ich noch im Oktober in der Nachbarschaft gesehen habe -einfangen war leider nicht möglich.
    Nach der Kälte dieses Januars erwarte ich nicht, das Tier in 2009 wiederzusehen. Ich halte aber die Augen offen und berichte, falls doch.

    Ich denke aus der weiteren L. viridis Verwandtschaft dürfte sich auch noch manche Art eignen -vor allem die eher östlich lebenden- aber da überlasse ich ein definitives Statmenet lieber den hier vorhandenen Fachleute dazu.


    Gruß

    Ingo
    Zuletzt geändert von Ingo; 26.01.2009, 07:52.
    Kober? Ach der mit den Viechern!




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    • #3
      @Ingo:
      Ich bezeichne mich bestimmt nicht als Fachmann...
      @Jan:
      Aber ich habe über Jahre Lacerta viridis ( ungarischer Herkunft ) ganzjährig draussen gehalten ebenso wie Timon lepidus.

      Aktuell halte ich z.B. Podarcis muralis nigriventris,Dalmatolacerta oxycephala,Lacerta trilineata ( major und polylepidota ) und Algyroides nigropunctatus im Freilandterrarium. Von den beiden Erstgenannten konnte ich über das sonnige WE schon einzelne Männchen beoabachten ( wie auch in früheren Jahren bei entsprechender Witterung in der eigentlichen Hibernations-Zeit... )

      Ich würde noch www.lacerta.de empfehlen.
      Gruss JürgenS
      Interessiert an heimischen Reptilienarten und den Kanaren.Halte Emys Orbicularis,Marginata und diverse Lacertiden.
      Mitglied der AG Lacertiden und AG Schildkröten.

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      • #4
        Zitat von JürgenS Beitrag anzeigen
        @Ingo:
        Ich bezeichne mich bestimmt nicht als Fachmann...

        Das ehrt Dich, Du warst aber trotzdem gemeint...


        Gruß

        Ingo
        Kober? Ach der mit den Viechern!




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        • #5
          Moin,

          schon mal Danke für eure Antworten!

          T. lepidus ist natürlich auch eine sehr interessante Art, von der ich nicht wusste, dass sie so winterhart ist! Kleinere Arten hätten natürlich den schönen Vorteil, dass man ggf. mehr Tiere, insbes. mehr Männchen halten könnte und somit auch viel zu beobachten hat.

          @ Jürgen, sind ja doch einige Arten die sich ganzjährig draußen halten lassen. Reproduzieren alle von dir aufgezählten Arten auch in der Außenhaltung?

          Wie schaut es mit. P. siclua campestris und P. t. taurica aus? Ich meine in Rogner's Echsen gelesen zu haben, dass beide "winterhart" seien?
          Weiterhin habe ich auch schon Angebote von Freiland-Nzten von L schreiberi gesehen, könnte dann wohl auch ein schöner Kandidat sein?

          Fallen euch sonst noch Kandidaten ein?

          Gruß Jan

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          • #6
            Freilandschlüpflinge von Lacerta viridis und auch bilineata sowie nigriventris sind bei mir jedes Jahr aufgetaucht ( gut, ich habe meine Anlage süd-ausgerichtet in Süddeutschland....).Timon lepidus schon mehrfach,letztes Jahr auch nigropunctatus...



            Die Freilandhaltung von Podarcis taurica aus nördlicheren Gebieten dürfte IMO kein Problem sein, bei Podarcis siculus schon eher...(obwohl ich auch schon mal ein einzelnes Männchen "erfolgreich" draussen gehalten habe).

            Den Begriff "winterhart" gibt es natürlich nicht.
            Die gefährliche Zeit für die Eidechsen ist meiner Meinung nach das oft kühle und feuchte Frühjahr mit gelegentlichen Sonnentagen, an denen die Tiere dann rauskommen, mangels entsprechenden Temperaturen aber nicht fressen/verdauen können und so einen Substanzverlust verkraften müssen.
            Deshalb hoffe ich immer auf einen stabilen, schönen Frühling....

            @Ingo: Danke für das Kompliment.
            Gruss JürgenS
            Interessiert an heimischen Reptilienarten und den Kanaren.Halte Emys Orbicularis,Marginata und diverse Lacertiden.
            Mitglied der AG Lacertiden und AG Schildkröten.

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            • #7
              Moin,

              danke Jürgen für die erneute Antwort! Da scheint die Auswahl an Arten, neben den heimischen, ja nicht sehr groß zu sein, die sich für die ganzjährige Außenhaltung eignen, schade! Mir ist besonders eine sporadische bis regelmäßige Nachzucht wichtig.
              Zusammenfassend eignen sich also T. lepidus, P. t. taurica und L. schreiberi? neben den heimischen, sofern man P. m. nigriventris/maculiventis schon dazu zählen mag ;-)
              Bei letztgenannten handelt es sich ja zumeist um allochtone Populationen mit Ursprung Po-Ebene, könnte es sein, dass P. s. campestris aus selbigen Gebiet widerstandsfähiger in unserem hiesigen Winter wäre, oder ist diese Art allgemein wärmebedürftiger?
              Fallen dir oder sonst wem noch weitere Arten ein?

              Gruß Jan

              Ps: lacerta.de ist natürlich bekannt, bzgl. meiner Fragestellung konnte ich nicht wirklich was finden, sonst aber eine super Seite!

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              • #8
                Sollte sich P. taurica nicht auch eignen?


                Gruß

                Ingo
                Zuletzt geändert von Ingo; 26.01.2009, 18:32.
                Kober? Ach der mit den Viechern!




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                • #9
                  Podarcis taurica: Meine Meinung siehe oben...

                  Verschiedenste Eidechsen ( meinst Du Arten oder Unterarten...? ) die sich prinzipiell eignen müssten, gibts noch viele, nur ob das mit dem Freilandschlupf klappt , ist fraglich.
                  Ich weiss von Leuten, die Darevskia oder Eremias ebenfalls ganzjährig draussen halten.
                  Ich selbst halte noch Dalmatolacerta und Algyroides in der Freianlage.

                  Gallotia galloti aus höheren Regionen Teneriffas würde mich auch reizen, beim Ingo haben es ja entwischte Gallotia galloti eisentrauti auch schon übern Winter geschafft....

                  Bei siculus denke ich, daß die Tiere eher einen warmen Unterschlupf ( wie in USA Berichten zu lesen...) benötigen.

                  Gruss
                  JürgenS
                  Interessiert an heimischen Reptilienarten und den Kanaren.Halte Emys Orbicularis,Marginata und diverse Lacertiden.
                  Mitglied der AG Lacertiden und AG Schildkröten.

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                  • #10
                    Vermutlich gibt es da auch einen Unterschied ob man das in Rostock oder Freiburg angeht.

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                    • #11
                      Ach ja, dass P.taurica schon erwähnt wurde übersah ich, sorry.
                      Mir waren damals etliche halbwüchsige G.g eisentrauti -alles Geschwister- entkommen und haben in Nordhessen einen, ein Tier mindestens 2 Winter geschafft.
                      Als Winterquartier habe ich zumindest für ein Tier einen großen Kaminholzstapel unmittelbar an einer Hauswand unter einem großen Balkon und vorne durch Buschbewuchs geschützt identifiziert.
                      Von Anfang April bis Ende September sehe ich für G.g eisentrauti kein Problem im Freien.
                      Sowohl auf La Palma als auch auf Teneriffa habe ich im Winter Habitate von G.g. palmae bzw G.g. galloti gesehen, in denen Temperaturen unter null herrschten (am Teide waren es -5°, wegen des Windes gefühlte -20°) und Schnee lag.
                      Im Sommer tummelten sich da jeweils reichlich Kanareneidechsen.
                      Auf dem Roque de los muchachos in ca 2400m Höhe habe ich G.g.palmae sogar bei unter 10° Lufttemperatur sich zwischen Schneeflecken sonnen sehen.
                      Wenn man also an Tiere aus diesen Habitaten käme, sollten die sich absolut für Ganzjahreshaltung im Freien halten.
                      Ob es mit Unterartgenossen, deren Vorfahren aus Tieflandhabitaten stammen auch klappt, wage ich aber nicht vorherzusagen.

                      Gruß

                      Ingo
                      Kober? Ach der mit den Viechern!




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                      • #12
                        Dass Gallotia galloti aus den höheren Regionen Teneriffas und La Palmas eine gewisse Zeit mit ziemlich niedrigen Temperaturen zurecht kommen (müssen), steht außer Frage. Ich gebe aber zu bedenken, dass diese Frostperioden auch nicht annähernd der Dauer unserer kalten Jahreszeit nahe kommen.

                        Grundsätzlich halte ich G. galloti, egal, um welche Unterart es sich handelt, nicht dafür geeignet, sie ganzjährig im Freiland zu halten. Das schließt natürlich nicht aus, dass bei einem Zusammentreffen günstiger Faktoren, wie es bei Ihnen offensichtlich der Fall war, lieber Herr Kober, einige Tiere über den Winter kommen. Ich würde sogar vermuten, dass ein verregneter, kühler Sommer den Eidechsen, trotz ihrer Robustheit, auf Dauer nicht gut tut.

                        Wie von Herrn Kober bereits erwähnt, kämen vor allem G. g. galloti und G. g. palmae aus den Hochlagen beider Inseln für eine Freilandhaltung in Betracht. Das Problem ist, dass die Herkunft der Vorfahren angebotener Nachzuchten häufig (meistens) nicht bekannt ist. Darüber hinaus ist es aber sowieso eher unwahrscheinlich, dass sie ausgerechnet von dort kommen, kann man sie doch, wenn man wollte und dürfte, in tiefen, leicht zugänglichen Gegenden ohne Probleme in Mengen fangen. Die vielleicht prächtigste der Unterarten, G. g. eisentrauti, erreicht auf Teneriffa nicht annähernd die Höhenlagen wie die Nominatform.

                        Viele Grüße,

                        Wolfgang Bischoff
                        Redakteur der Zeitschrift "Die Eidechse"

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                        • #13
                          @Herr Bischoff:

                          Zur Diskussion....:
                          Bei der Messstation Izana gibt es sehr viele Eidechsen, welche ich selbst schon beobachtet habe und ich möchte dazu mal einen Link zum Klimadiagramm einstellen:

                          http://www.wetter.com/reisewetter/kl...station=600100

                          Interressant finde ich hier die Spalte "Abs.Min Grad C" : Es gibt also quasi nur den August und September, in denen dort sicher kein Frost auftritt.

                          Die angesprochene Population kommt mit diesen Bedingungen wohl klar.

                          Gruss JürgenS
                          Interessiert an heimischen Reptilienarten und den Kanaren.Halte Emys Orbicularis,Marginata und diverse Lacertiden.
                          Mitglied der AG Lacertiden und AG Schildkröten.

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                          • #14
                            Moin,

                            danke für die reichlich interessanten Antworten!

                            @Jügen, meine Arten samt Unterarten ;-)
                            Wie gesagt, für mich ist das Kriterium nicht die allgemeine Freilandtauglichkeit, sondern die Möglichkeit, sie auch im Freiland wenigstens sporadisch nachzuziehen, einfach auch aus dem Grunde, da die Nachzucht für mich die Rechtfertigung der Haltung "exotischer" Tiere ist. Und da scheint es dann ja leider kaum Arten neben den heimischen zu geben...

                            Standort ist übrigens weder Rostock, noch Freiburg, sondern zwischen Köln/Bonn!
                            In Rostock würde man wahrscheinlich nur L. agilis und Z. vivipara nachziehen können.

                            Gruß Jan

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                            • #15
                              Naja, da links bei Dir steht halt "Rostock"..... aber Köln/Bonn ist ja auch nicht so schlecht...

                              Wenn Du Deine Tiere draussen beobachtest, kannst Du die abgelegten Eier zumindest "sporadisch" auch rausnehmen in den Inkubator....

                              Wenn auch Unterarten, dann gibts doch aus der Lacerta und Podarcis Gruppe wirklich sehr viele Möglichkeiten...

                              Gruss JürgenS
                              Interessiert an heimischen Reptilienarten und den Kanaren.Halte Emys Orbicularis,Marginata und diverse Lacertiden.
                              Mitglied der AG Lacertiden und AG Schildkröten.

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