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Ungewöhnliches Paarungsverhalten bei Chuckwalla

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  • Ungewöhnliches Paarungsverhalten bei Chuckwalla

    Hallo Ihr,

    anbei ein kurzer Bericht über das Paarungsverhalten meines Chuckwalla-Männchens:

    Nachdem die alte Chuckwalla-Dame aus gesundheitlichen Gründen sterilisiert werden mußte, sitzen sie und das Männchen wie "ein altes Ehepärchen zusammen auf der Couch". Ich nehme mal an, daß sie keine Feromone oder andere paarungsbereite Signale aussendet, so daß das Männchen keine Anzeichen von Paarungsversuchen aufzeigt.

    Seit letztem Jahr habe ich eine junge Chuckwalla-Dame ( NZ 08/02 ) vergesellschaftet, die ihr erstes unbefruchtetes Gelege abgesetzt hat und somit geschlechtsreif wird.

    Das Interesse des Männchens war auch sofort nach der Winterruhe geweckt. Da sie sich aber seinen Annäherungsversuchen ( Nicken und Verfolgung ) entzieht und sich dann in einer Höhle verkriecht, hat er nun eine andere Strategie. Ohne zu Nicken oder andere Bekundigungen springt er auf das junge Weibchen und beißt sich an ihr fest, damit sie nicht wegrennen kann. Meist beist er am Hinterbein, so daß so keine Paarung stattfinden kann, läßt er locker, um " nachzufassen", ist sie sofort weg.

    Leider hat er letzte Woche den Kopf des jungen Weibchen erwischt. Dabei hat er ihr ins Auge gebissen. Die Augenhöhle war innerhalb weniger Minuten so doll geschwollen, daß man das Auge nicht mehr sehen konnte. Also ab zum Tierarzt. Nur der konnte das Auge aufgrund der Schwellung auch nicht sehen. Auch wenn erst mal keine Diagnose gestellt werden konnte, wurde das Tier mit Antibiotika und Augensalbe behandelt. Das ganze Wochenende hab ich nun nicht gewußt, ob das Auge verletzt ist.

    Drei Tage später gingen die Augenlieder für ca. 2mm auf. Ich hab das Auge sehen können, d.h, nur die obere Kante und ein Teil der Pupille. Das Auge war nach unten gedrückt, lag also ganz tief unten in der Augenhöhle am Oberkiefer. So stark war die Schwellung!

    Ich war gestern noch mal beim TA. Das Auge ist zum Glück nicht verletzt. Sie hat eine starke Bindehautentzündung. Eventuell ist es eine Infektion oder es ist etwas Sand im Auge. Das kann noch nicht festgestellt werden. Das Auge steht seit heute wieder fast normal in der Augenhöhle, ist nur noch wenig geschwollen.

    Die Paarungen mit dem alten Weibchen sind immer ohne Blessuren erfolgt. Das junge Weibchen dagegen ist schon zerbissen. An vielen Stellen sind die Schuppen verletzt. Und nun das Auge. Eigentlich hätte ich schon gern Nachzuchten. Ich frage mich bloß, mit wieviel Verletzungen muß ich dafür rechnen?

    Nur mal so! Für den, den es interessiert! Ich wollte nur mal meinen Frust loswerden....

    Viele Grüße von Strexe

  • #2
    Änliches wurde über Crotaphytus auch schon geschrieben(Schumacher).
    Bei längerer Einzelhaltung von Männchen kann es beim zusammenführen der Geschlechter zu solch überfallartigen Paarungen kommen.
    Hoffe natürlch,dass es deinem Weibchen bald besser geht.
    mfg

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    • #3
      Bei der Zusammenstellung einer Gruppe sollte man auf das Alter, die Größe und die Konditionierung achten.
      Dazu gehört, dass man die Gruppe nur zu einem geeigneten Zeitpunkt zusammensetzt. D. h. evtl. erst einmal eine getrennte Haltung unter gleichem Jahresablauf, damit die Paarungsbereitschaft bei den Tieren nicht zu verschiedenen Zeiten einsetzt.
      Weiter sollte immer ein Ausweichbecken vorhanden sein. Auf der anderen Seite ist man gut beraten die für Menschen oft recht brutal anmutenden Paarungsrituale nicht mit menschlichem Maßstab zu betrachten.
      Eine "scheinbare" Verletzung vorschnell mit evtl. nicht notwendigen Medikamenten behandelt kann tatsächliche Schwierigkeiten nach sich ziehen, so ist eine Augensalbe u.U. der Grund für nachfolgende Probleme mit Fremdkörpern im Auge, versucht doch eine jede Echse solch "fremdes" Material an den Einrichtungsgegenständen abzureiben.
      Immerhin kannst Du das scheinbar verletzte Tier ja nicht ruhigstellen.
      Also > statt Tierarztbesuchen evtl. EHER das bedrängte Tier anderweitig unterbringen.
      www.crotaphytus.de

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      • #4
        Hallo,

        erst mal danke für Eure Antworten.

        Nun, zur Vergesellschaftung muß ich sagen, daß die Tiere seit letztem Frühjahr zusammen waren und sich gut vertragen haben. Die Probleme fingen erst nach der Winterruhe an.

        Ein Ausweichterrarium steht zur Verfügung. Das junge Weibchen muß auch dort zur Zeit verweilen.

        Wer das Auge gesehen hat, kann auch verstehen, daß ich sofort zum TA bin. Die Augenlieder waren auch rot entzündet, so daß eine Augensalbe sehr wohl indiziert war. Außerdem war zu befürchten, daß die Hornhat des Auges verletzt war.

        Nachdem sich das Weibchen nach den Paarungsversuchen immer wieder versteckt hat und auch kaum noch zu sehen war, hab ich es in das andere Terrarium gesetzt. Ab und an versuche ich, die Tiere wieder zusammenzusetzen. Den Jahresrythmus haben alle drei Tiere gleich.

        Nachdem das junge Weibchen letztes Jahr ihr erstes unbefruchtetes Gelege abgesetzt hat ( sie war noch in Quarantäne ), hatte ich die Hoffnung, daß sie nun schon geschlechtsreif und paarungsbereit ist. Da sie sich aber dem Männchen entzieht, nehne ich mal an, daß dem nicht so ist.

        Die Paarung mit dem anderen Weibchen lief aber nie so heftig ab. Es begann mit Nicken, Nicken und Verfolgung und dann folgte der Nackenbiß mit Paarung. Ein Beißen an anderen Körperstellen, um das Tier festzuhalten, konnte ich nicht beobachten.

        Gruß
        Strexe

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        • #5
          anbei noch ein ( leider ) Handy-Foto! Dort kann man sehen, daß die Tiere sich wirklich gut vertragen haben!

          http://img4.imageshack.us/my.php?image=echsen189bs.jpg

          Ich hoffe, es funzt.

          Strexe
          Zuletzt geändert von Peter Fritz; 27.04.2006, 10:51.

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