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Vitamin D3 Überversorgung?

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  • Vitamin D3 Überversorgung?

    Oder Häufung von Unglücksfällen?

    Hallo,

    ich hatte wider besseren Wissens das Vitamin-Mineralstoffgemisch meiner Wahl gegen ein anderes ausgetauscht.

    Das Präparat wurde sehr gelobt und haftet vorzüglich an den Futtertieren. Allerdings sind mir im Laufe der vergangenen Monate allerlei Unregelmäßigkeiten passiert:

    Ein Nachzuchttier von Anolis aliniger wurde "weich" und verstarb.
    Bei sonst 100% Schlupfrate bei geborgenen Eiern, explodierten mir 2 während der Inkubation (Anolis distichus ignigularis) einfach aufgeplatzt?!?
    Ein voll entwickeltes Baby von Anolis aliniger kam nicht aus dem Ei.

    Anolis distichus Zuchtpaare bissen sich gegenseitig die Schwänze ab, ebenso Anolis bahoruocensis.

    Bei einem Bekannten (Chamäleonzüchter) kam es auch zu ungewöhnlichen Ausfällen. Insbesondere bei Nachzuchten von Chamäleon calyptratus im Alter von 4-5 Monaten kam es zu Problemen mit der Zunge. Naja wie soll ich es beschreiben? die Zunge wird ausgewürgt und ständig versucht diese "neu auf zu fädeln". Diese Tiere verstarben auch. Derjenige züchtet Chamäleons seit vielen Jahren und kennt solche Ausfälle nur von Schlüpflingen, deren Mütter in schlechtem Zustand waren.

    Ich habe das Zeug weggeworfen und verwende mein übliches Präparat.

    Seither ist wieder alles in Ordnung. Bevor ich das Präparat in die Tonne getreten habe, habe ich noch einmal die Zusammensetzung studiert.

    Eigentlich alles ziemlich gleich nur Vitamin D3 ca. 100 mal soviel. Ich dachte das kann man bei Pulvern nicht überdosieren?

    Grüße Iris

  • #2
    Na ja, es gibt anekdotische Berichte von folgenlosen extremen Überdosierungen von D3 Pülverchen und eine alte mündliche Aussage von G. Köhler, dass das D3 aus den Pülverchen praktisch gar nicht aufgenommen würde.
    Echte publizierte Daten dazu habe ich noch nicht gesehen, darum würde ich solche Aussagen nicht als Freifahrschein für beliebig hohe D3 Dosierungen werten.


    Das schon oft nichts passiert ist, heisst nicht, dass das immer harmlos ausgehen muss. Wieviel im Einzelfall aufgenommen wird hängt ja auch von der restlichen Ernährung ab.
    Das Risiko erhöht sich zB bei Dehydrierung.

    Vielleicht sind ja auch die Präparate diesbezüglich nicht alle gleich. Die eklatantesten folgenlosen Überdosierungen, von denen ich gehört habe, beruhen alle auf Vigantoletten als D3 Quelle.

    Trotzdem: Das Eiplatzen und das schlupfreife Absterben möchte ich eigentlich auf die Inkubationsbedingungen (zu feucht) zurückführen und plötzliche Aggressivität als Folge von D3 Hypervitaminose erwarte ich auch nicht. Apathie erschent mit wahrscheinlicher.

    Gruß

    Ingo
    Zuletzt geändert von Ingo; 16.01.2009, 06:13.
    Kober? Ach der mit den Viechern!




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    • #3
      Eine D3 Hypervitaminose steht für mich in keinem Zusammenhang zu folgenden geschilderten Auffälligkeiten:

      - erhöhte Aggressivität von Zuchtpaaren untereinander
      - mangelnder Schlupferfolg inkubierter Eier

      Beste Grüße

      Volker

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      • #4
        Quelle
        Gilt zwar für das Kleintier, gibt aber sicher ein paar Anhaltspunkte!
        Mader (Reptile Medicine And Surgery, 1996, 165-166) bezieht sich hier auch auf Vergleiche mit den Säugetieren.

        3. Symptome

        3.1 Allgemeinzustand, Verhalten
        Lethargie, Anorexie, Depression, Ataxie, Hyperthermie, Durst, Schock

        3.2 Nervensystem
        Paresen, selten Krämpfe

        3.3 Oberer Gastrointestinaltrakt
        Erbrechen, zum Teil blutig

        3.4 Unterer Gastrointestinaltrakt
        Konstipation, Meläna

        3.5 Atmungsapparat
        Dyspnoe im späteren Stadium der Vergiftung

        3.6 Herz, Kreislauf
        Blutdruck erhöht, später verlängerte kapilläre Rückfüllungszeit, Bradykardie, Arrhythmien

        3.7 Bewegungsapparat
        Lahmheit

        3.8 Augen, Augenlider
        Keine Symptome

        3.9 Harntrakt
        Polyurie, Schmerzhaftigkeit bei der Nierenpalpation

        3.10 Fell, Haut, Schleimhäute
        Zyanotische Schleimhäute

        3.11 Blut, Blutbildung
        Keine Symptome

        3.12 Fruchtbarkeit, Jungtiere, Laktation
        Keine Symptome


        4. Toxisches Prinzip

        Cholecalciferol verursacht im Organismus eine Hyperkalzämie, indem es die intestinale Resorption von Kalzium erhöht, die osteoklastische Kalziumfreisetzung aus dem Knochen fördert und die renale Rückresorption steigert. Durch Kalziumphosphatablagerung führt die Hyperkalzämie zur Mineralisierung der Leber, Nieren, Gefässwände, Magen-Darm-Trakt und anderer Weichteile. Es folgen schwere Organschädigungen. Die Demineralisierung des Knochengewebes erhöht die Gefahr von Knochenbrüchen.


        Zitat von Iris Zeilfelder Beitrag anzeigen
        [...]
        Ein Nachzuchttier von Anolis aliniger wurde "weich" und verstarb.
        Bei sonst 100% Schlupfrate bei geborgenen Eiern, explodierten mir 2 während der Inkubation (Anolis distichus ignigularis) einfach aufgeplatzt?!?
        Ein voll entwickeltes Baby von Anolis aliniger kam nicht aus dem Ei.[...]
        Das klingt für mich sehr interessant...hast Du Bilder zu den "aufgeplatzen Eiern"?


        @Ingo: Was sagst Du zu der Symptomatik? Siehst Du einen Zusammenhang?
        Zieht das D3 das Calcium nicht aus dem "ganzen" Körper (Gastrointestinaltrakt, Knochen und Niere) ins Blut und macht dort damit zwar eine Hyperkalziämie, aber eine Unterversorgung des eigentlich zu versorgenden "Gewebes" (Ablagerungen "sonstwo" aber nicht da, wo's gebraucht wird)?
        Würde ja weichschalige Eier und das Jungtiersterben erklären!?


        interessierte Grüsse

        Phil
        Zuletzt geändert von Zebrafisch; 16.01.2009, 13:25.

        Kommentar


        • #5
          Ja, eine Hypervitaminose D bei der Mutter sollte meiner Meinung nach durchaus zu unterversorgten Eiern führen.
          Bei den Jemenchamäleons ist es sogar denkbar, dass sich das Problem bereits in schlecht versorgten Eiern begründet.
          Aber ob das hier nur am D3 liegt, wird schwer nachzuweisen sein.
          Platzen ist aber so typisch für ein falsches Feuchigkeitsregime, dass ich den Grund dafür vor allem dort suchen würde. Schlupfreifes Absterben im Ei ist dagegen auf so viele potentielle Ursachen zurückführbar, dass ein dirikter Link zur Vitamin D versorgung auch schwer zu ziehen ist.
          Oft liegt es auch an zu hoher Feuchte, oder aber eben auch an schlechter Kondition der Mutter.

          Wie Du selber listest, sollte Hypervitaminose D auch eher zu Apathie und Schlaffitum als zu Aggression führen.

          Viele Grüße

          Ingo
          Kober? Ach der mit den Viechern!




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          • #6
            Also ich muss mich jetzt auch mal zu Wort melden.

            Ich habe seit ich Wasseragamen züchte immer dasselbe Vitamin und Mineralien-Präparat genommen.
            Dann habe ich mit dem Erscheinen eines neuen Präparates dieses gewechselt und hatte einige Zeit danach auch extreme Probleme mit meinen Nachzuchten und/oder mit den Eiern.

            Ich hatte sonst immer eine Schupfrate von 99 - 100 % je nach Gelege.
            Aber seit der Umstellung des Präparates schlüpfen die meisten Jungtiere nicht mehr, oder aber die Eier platzen.

            Auch die Jungtiere die es geschafft haben zu schlüpfen sind meistens Verstorben.

            Ich weiß nicht ob hier vielleicht ein Zusammenhang mit dem Präparat besteht, und möchte hier auch nicht gleich die Firma nennen. Ich möchte ja keinen Schlecht machen, und weiß auch nicht ob das in Ordnung ist.
            Vielleicht kann dazu noch mal jemand was sagen.

            Gruß Marko

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            • #7
              Zitat von marko.h Beitrag anzeigen
              Ich weiß nicht ob hier vielleicht ein Zusammenhang mit dem Präparat besteht, und möchte hier auch nicht gleich die Firma nennen. Ich möchte ja keinen Schlecht machen, und weiß auch nicht ob das in Ordnung ist.
              Vielleicht kann dazu noch mal jemand was sagen.

              Gruß Marko
              Wenn ihr das selbe Präparat verwendet habt könnte man eine Beziehung zu den Problemen herstellen, die anderen Benutzer warnen oder animieren ihre Erfahrungen mit zu teilen und den Hertseller auf ein eventuelles Problem hinzuweisen...

              mfg

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              • #8
                Nichts für ungut!
                Ich will einfach nur wissen, welches Präparat ich mit Vorsicht zu gebrauchen habe. Aber diese Antwort bekommt man nirgendwo. Nicht mal als "Qualitätsbewertungsverzeichnis" vorliegend.

                Die Frage ist für mich: wie unsinnig ist der Erfahrungsaustausch in einem Fachforum, wenn die praktischen Ergebnisse nicht ausgetauscht werden dürfen, sobald sie konkret werden und z.B. ein Name ins Spiel kommt - "(Lord)Voldemort!", oder so?

                Deshalb liest man immer wieder "...publizierte Daten liegen nicht vor, usw..." - ja woran liegt denn das??? Das liegt wohl daran, dass wir Hanswurst und Versuchskaninchen der Kommerzdiktatur sind. Nicht juristisch, sondern faktisch. - Sorry, für mich geht das mit unserem Hobby nicht zusammen!

                Wenn das ein Userforum sein soll, dann sollte auch in geeigneter Form eine schädigende Veröffentlichung ermöglichet werden (es ist eindeutig, was ich meine)! Klar, einen Paradigmenwechsel vorzuschlagen, liegt immer "Off-Topic". Deshalb wird der Post wohl begraben... Naja, wenigstens ein Moderator muss ihn noch vorher gelesen haben

                kritische Grüße

                Kommentar


                • #9
                  Hallo herold,

                  wenn beispielsweise ein "lutscher89" ein Problem mit dem Präparat Herpreptmin hat (oder zu haben meint) und das hier veröffentlicht, muß in Zweifelsfalle nicht lutscher89 sondern die DGHT als Betreiber des Forums für diese üble Nachrede geradestehen...

                  Gruß
                  Horst
                  sigpic

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                  • #10
                    Ja, ich weiß. Das ist ja so traurig. Es gibt noch keine Interessensabwägung bezüglich: das Wohl der Tiere steht über der Ehre eines Produkts bzw. dessen Herstellers oder ist zumindest gleichberechtigt... Wo ist die Lobby, die den Freien Informationsaustausch stärkt? Wo ist die Meinungsfreiheit? Ich wünsche mir, dass irgendwann mal ein Anwalt zu euch kommt und sagt: "Ich habe einen Weg gefunden...!"

                    wenig zuversichtliche, aber hoffungsvolle Grüße

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                    • #11
                      Hallo Herold,

                      ich kann Dich verstehen, aber sieh das Ganze mal von Seiten des Herstellers (ich arbeite im Marketing der Lebensmittelindustrie):

                      es sind einzelne Personen der Meinung, dass ein Fehler beim Produkt vorliegt. Und nehmen wir einmal an, dass es sich (ausnahmsweise ) um einen Dosierungsfehler oder andere Fehler, die nicht beim Hersteller liegen, handelt (z.B. bei einem kühlbedürftigem Produkt eine zu warme Lagerung). In dem Fall würde ohne wirklichen Beweis, ohne Untersuchung der tatsächlichen Ursachen ein Hersteller verunglimpft. Und eine derartige schlechte Meinung verbreitet sich sehr viel schneller als die von einer neutralen Stelle getroffenen Feststellung nach einigen Tagen/ Wochen, dass mit dem Produkt alles in Ordnung war.

                      Aus diesem Grunde ist auch nach Änderung des Verbraucherschutz-Gesetzes die Latte sehr hoch gelegt.

                      Wobei ich Dir Recht gebe, dass es mindestens unglücklich ist, dass Du den Nachweis eines tatsächlichen Produktfehlers vor einer Veröffentlichung bringen musst...

                      Gruß Olaf

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