Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Kokzidien

Einklappen
Dieses Thema ist geschlossen.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • #16
    Re: kokzidien

    Hallo!

    Freut mich, wenn ich helfen konnte.
    Soweit ich mich erinnere, sind Oxyuren eindeutig weniger hitzeresistent.
    Eine genauere Antwort kann ich dir erst am Montag geben, da ich nur ein einziges parasitologisches Buch Zuhause habe und lieber die umfangreichere Literatur an der Naturwissenschaftlichen Uni konsultieren würde.

    Ich geb dir am Montag bescheid, Grüße, Kahless

    Kommentar


    • #17
      Re: kokzidien

      Stimmt - wie schon neulich eine Freundin von mir feststellen konnte, sehr amüsant - in Österreich gibt es keinen Tag der deutschen Einheit

      Danke für deine Mühe!

      Kommentar


      • #18
        Re: kokzidien

        Hallo!

        Oxyuren bzw. deren Vermehrungsstadien sind kaum hitzeresistent. Je nach Art sterben sie bei etwa 50 bis 70°C ab. Das müsste auch mit Dampf wunderbar funktionieren.
        Da sie auch keine Temperaturen unter Null überleben, ist auch hier Einfrieren eine gute Alternative.

        Grüße, Kahless

        Kommentar


        • #19
          Re: kokzidien

          Danke! Dann hatte unsere Tierärztin also eindeutig Recht, als sie meinte, dass 150°C mehr als ausreichend sein müssten.

          Kommentar


          • #20
            Re: kokzidien

            Hallo zusammen!

            Ich möchte gern hier und da etwas ergänzen, in der Hoffung weiterhelfen zu können.

            Also Einfrieren bringt leider garnichts! Wir arbeiten hier an der Uni mit Eimerien von Ratten und deren Oozysten halten sich bei -20°C wunderbar. Zum Auftauen kann man sie auch kochen und hat keinen wirklichen Schwund.

            Was heißt das?

            Nun Gefriertruhe kann (möglicherweise) bei einigen Arten funktionieren, denn es wurde ja hier berichtet... nur würde ich dafür meine Hand nicht ins Feuer legen.
            Wo wir gleich beim Thema Hitze wären. 400°C sind sicher übertrieben. Die Proteinhülle der Oozysten ("Eier") ist enorm Hitzeresitent. In wie weit dies auch für die Sporozoiten (die Parasitenstadien in der Oozyste) zutrifft ist eine andere Frage.

            Fakt ist:
            - es gibt wirksame Desinfektionsmittel gegen Coccidien (ob man da auch uniextern rankommt weiß ich leider nicht) z.B. Neopredisan 135-1
            ... wirkt gegen Wurmeier, Coccidien, Cryptosporiedien etc. hergestellt von MENNO Chemie-Vertrieb GMBH

            - Durch Autokavieren (feuchte Hitze bis 120°C und bei Überdruck) bekommt man die Oozysten weg

            - Trockenhitze bei 160°C über eine halbe Stunde geht auch

            Ergo ist sicher das beste: heißer Wasserdampf über sehr lange Zeit, da ja der Druck fehlt. Zusätzlich schrubben. ... möglicher weise mit Desinfektionsmittel gegen Cocciden probieren. Einrichtungsgegenstände nass machen und dann ab in den Ofen.

            Oozysten sind leider auch sehr säurerestistent, da sie gute Protonenpumpen bestitzen, die das Innere Milieu der Oozyste schützen. Selbst Salzsäure vertragen sie super!

            Oxyureneier sind mit Heißdampf sicher in den Griff zu bekommen, wie ja schon gesagt wurde.

            Ich hoffe nicht all zuviel Verwirrung gestiftet zu haben.


            Viele (parasitologische) Grüße

            Sacha



            Kommentar


            • #21
              Re: Re: kokzidien

              SHzac schrieb:z.B. Neopredisan 135-1... wirkt gegen Wurmeier, Coccidien, Cryptosporiedien etc. hergestellt von MENNO Chemie-Vertrieb GMBH
              Hm, das klingt von der Anwendung her recht heftig, hätte da bedenken, es daheim in der Badewanne (Terrarieneinrichtung) oder ähnlichem anwenden zu müssen. Im Schweinestall wäre das bestimmt einfacher *g*

              Kommentar


              • #22
                Re: kokzidien

                Hallo!

                Danke SHzack für die Praxiserfahrung!

                Ich hatte im Labor leider noch keine Möglichkeit dazu. Wir haben zwar schon mit derartigen Parasiten gearbeitet, doch waren noch keine Versuche zum Abtöten mit Hitze oder Kälte dabei.
                Ich kann nur sagen, dass es beide Male, in denen ich Coccidien im Terrarium hatte, wunderbar funktioniert hat.

                Ich habe meine Angaben aus folgender Literatur entnommen:
                - Volker Storch u. Ulrich Welsch, Systematische Zoologie, München 2004
                - Johannes Eckert, Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin, Stuttgart 2005
                - Josef Boch, Veterinärmedizinische Parasitologie, Berlin 1992
                - Dieter Matthes, Tierische Parasiten, Braunschweig 1988
                - Wolfgang Böckeler, Parasitologisches Praktikum, Weinheim 1983
                - Zwei Parasitologie-Skripten der Uni Salzburg

                Also scheint es auf jeden Fall die eine oder andere Art zu geben, die mit -18°C nicht klar kommt.
                Wie es aussieht, wären hier genauere Untersuchungen, welche Coccidienarten an Echsen vorkommen und wie diese auf tiefe Temperaturen reagieren, sehr interessant.
                Vielleicht wäre das was für meine Diplom- oder Doktorarbeit ... *grübel*

                Grüße, Kahless

                Kommentar


                • #23
                  Re: kokzidien

                  Ich habe u.a. nach Feststellung des Kokzidienbefalls bei meinen Bartagamen alle Einrichtungsgegenstände und das Terrarium selbst, lange und gründlich mit einer Dampfente behandelt und dies auch teilweise mehrmals wiederholt. Die Gegenstände, bei denen es möglich war, kamen auch noch in den Backofen.

                  Bis jetzt wurde zweimal jeweils im Abstand von etwa 6 Wochen wieder eine Kotprobe von beiden Tieren entnommen und bis jetzt wurden keine Kokzidieneier mehr im Kot gefunden.

                  Nach SHzacs Erfahrungen ist es, wenn ich das richtig verstehe, ja dann durchaus möglich, dass die Dampfente noch am ehesten den Eiern den Garaus macht.

                  [[ggg]Editiert von Schlumpfy am 04-10-2005 um 15:45 GMT[/ggg]]

                  Kommentar


                  • #24
                    Re: Re: kokzidien

                    Timm Schulz schrieb:
                    Selbst wenn eine Bartagame in ein nagelneues Terrarium zieht (und das Tier war zu dem Zeitpunkt ohne Kokzidien), dauert es nicht lange und dem Tier konnten Kokzidien nachgewiesen werden. Trotz Behandlung incl. mehrerer Wochen Quarantäne und Umzug in ein wiederum nagelneues Terrarium, war ein erneuter Befall innerhalb eines halben Jahres festzustellen.

                    Theorie: Kokzidien werden über Futtertiere eingetragen.
                    Moin moin,

                    es kommt natürlich bei einer Behandlung immer darauf an, wie die Anticoccidica dosiert wurden (Dosierungsregime). Bei einem ungeeigneten Dosierungsregime kann es durchaus vorkommen, daß der Befall zwar sehr stark reduziert wurde, es also auch durchaus vorkommen kann, daß 2 -3 Wochen nach der Behandlung keine Parasitenstadien mehr nachgewiesen wurden, die Kokzidien aber trotzdem nicht vollständig eliminiert wurden.
                    Hier stellt sich natürlich dann auch die Frage, wie oft und in welchem zeitlichen Abstand die Tiere nach der Behandlung untersucht wurden.
                    Kurz gesagt: die Möglichkeit besteht, daß die Parasiten nie weg waren.

                    Da Kokzidien äußerst Wirtsspezifisch sind (das bedeutet, daß Kokzidien aus Schafen, Kaninchen, Vögeln etc. keine Befall bzw. keine Kokzidiose bei einem Reptil auslösen), müssen die Futterinsekten, sofern denn eine Infektion über diese stattfand, also Kontakt mit den Ausscheidungen von infizierten Reptilien gehabt haben. Denn nur reptilienpathoge Kokzidienarten können sich in den Darmschleimhautzellen des Reptils vermehren und Erkrankungen verursachen!


                    Hi Sacha,

                    vielen lieben Dank für den schönen Beitrag.
                    Auf Grund dieser Tatsachen, haben wir den Tierbesitzern schon immer empfohlen, die Einrichtungsgegenstände einer Hitzebehandlung zu unterziehen.

                    Ich muß allerdings dringend davon abraten Neopredisan und ähnliche Desinfektionsmittel zur Desinfektion von Terrarien anzuwenden. Die Gefahr von Vergiftungen ist sehr hoch und ein unsachgemäßer Umgang durch den Laien kann zu schwerwiegenden Gesundheitsschäden führen.

                    Also bitte auf die altbewährten Methoden zurückgreifen. Die reichen, wenn es vernünftig gemacht wird, völlig aus

                    Viele Grüße

                    Kommentar


                    • #25
                      Re: kokzidien

                      hallo!!!Ich danke für die zahlreichen Antworten.Leider weiss ich nicht,wie ich mein Terrarium Temperaturen von -10 oder +400 Grad aussetzen kann??!!Es ist jetzt bereits dampfgereinigt und "geschrubbt".Ich lasse mich überraschen...viele Grüsse.

                      Kommentar


                      • #26
                        Re: Re: kokzidien

                        nele schrieb:
                        hallo!!!Ich danke für die zahlreichen Antworten.Leider weiss ich nicht,wie ich mein Terrarium Temperaturen von -10 oder +400 Grad aussetzen kann??!!Es ist jetzt bereits dampfgereinigt und "geschrubbt".Ich lasse mich überraschen...viele Grüsse.
                        Das waren genau die Gedanken, die mir beim Lesen der Beiträge der Profis kamen. Ist ja im Labor alles ganz nett, aber was macht der kleine Terrianer nebenan? Und bei den von Sascha aufgezählten Giften bekommt man es ja direkt mit der Angst zu tun...

                        BB,
                        TAnja

                        [[ggg]Editiert von Tanja753 am 04-10-2005 um 22:48 GMT[/ggg]]

                        Kommentar


                        • #27
                          Re: Re: Re: kokzidien

                          Tanja753 schrieb:
                          Ist ja im Labor alles ganz nett, aber was macht der kleine Terrianer nebenan? Und bei den von Sascha aufgezählten Giften bekommt man es ja direkt mit der Angst zu tun...
                          Moin Tanja,

                          die erwähnten Desinfektionsmittel sollen ja auch nicht angewendet werden. Ich schrieb ja bereits, daß die Vergiftungsgefahr einfach viel zu hoch ist.
                          Von dem Einfrieren halte ich nichts. Das Erhitzen von Einrichtungsgegenständen im Backofen hat sich tatsächlich sehr gut bewährt und ist auch recht einfach zu bewerkstelligen.
                          Materialien, die nicht hitzebestndig sind, können, sofern sie wenig beansprucht werden, auch mit einem ungiftigem Lack gestrichen werden, so daß die Oozysten in der Lackschicht fixiert werden
                          Im Zweifelsfall rate ich jedoch dazu, kontaminierte Einrichtungsgegenstände zu vernichten. Ist dann zwar schade drum, aber besser als die Gefahr einer Reinfektion

                          Viele Grüße


                          P.S.
                          Diese Hinweise stammen übrigens aus der Praxis und sind, denke ich, auch für den "Terrarianer von nebenan" gut nachvollziehbar und verständlich

                          [[ggg]Editiert von Marc-N. am 05-10-2005 um 08:17 GMT[/ggg]]

                          Kommentar


                          • #28
                            Re: kokzidien

                            Aus einer Antwort vom GeVo aus 2003:

                            "eingefrieren ist bei Kokzidien nicht ausreichend! Ich empfehle Erhitzen über
                            80 grad im Backofen für ca 30 min."

                            Kommentar


                            • #29
                              Re: Re: kokzidien

                              timkawa schrieb:
                              Aus einer Antwort vom GeVo aus 2003:

                              "eingefrieren ist bei Kokzidien nicht ausreichend! Ich empfehle Erhitzen über
                              80 grad im Backofen für ca 30 min."
                              Auf was genau willst du uns hier hinweisen? Auf den kreativen Umgang mit der Rechtschreibung oder auf die viel zu niedrige Temperatur?

                              BB,
                              Tanja

                              Kommentar


                              • #30
                                Re: kokzidien

                                Also ich habe momentan auch einen mittelgradigen Wurm- und Kokzidienbefall.
                                Ich werde nach der Winterruhe (die Tiere wurden davor mit Panacur/Biocura behandelt) das Terrarium (Fliesenkleber-/Epoxydharzrückwand und ein paar Steine/Äste) mit einem Heißluftfön "bearbeiten" und die obere Schicht des Bodengrundes erneuern. Der Heißluftfön macht immerhin über 630°C, was bei einer kurzen Erhitzung der Einrichtung und Rückwand wohl ausreichend seinen sollte, oder liege ich da mit meiner Meinung falsch?

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X