Hallo!
Ich ging bis vor einiger Zeit davon aus, Tiergeschäfte seien „Fachgeschäfte“. Nach der Beschäftigung mit der Materie wurde ich, wie vermutlich viele hier, eines Besseren belehrt. Das Geschäft muss halt laufen
Aber was ist mit den Zoologischen Gärten? Natürlich sind auch das Unternehmen, aber dort, wo Profis die Tier pflegen und Kuratoren zusammen mit Tierärzten dafür sorgen, dass die Haltungsbedingungen stimmen, sollte doch wohl alles zumindest optimiert sein, oder?
Im letzten Urlaub besuchten wir als neue Bartagamenbesitzer mit mühsam erworbenem Grundlagenwissen ein Tropenhaus (ich weiss, wo Bartagamen leben
, aber dort gab es eben welche) und einen Zoo. Mal sehen, wie die Profis das machen, vielleicht kann man ja noch was lernen...
Im Tropenhaus sah es bei den Bartagamen so aus (Dunkelkammer, man beachte die weisse Schüssel mit Larven, vermutlich Mehlwürmer, drei Bartagamen und ein uns nicht bekanntes, viel kleineres, grünliches Reptil im Häutungsstress):
http://www.volu.de/_tmp_tropenhaus_01.jpg
Im Zoo sah es beleuchtungstechnisch besser aus. Die einzige Bartagame teilte ihren Lebensraum mit griechischen Landschildkröten, zwei Echsen anderer Art (weiss nicht mehr, welche es waren, waren aber korrekt beschildert) und einer Spornschildkröte. Die Bartagame war nicht als solche ausgeschildert. Vermutlich war sie die Urlaubsvertretung für eine Echsenart, die zwar ausgeschildert aber nicht zu sehen war. Diese Vergesellschaftung kann ich nicht beurteilen - geografisch zwar recht abenteuerlich, aber das "Gehege" ist recht groß bemessen und die Bedürfnisse der anderen Tiere kann ich nicht beurteilen.
Auch im Internet liest man interessante Dinge über Bartagamen auf offiziellen Zoo-Seiten (hier vom Zoo Duisburg, das Anstreichen von Textpassagen habe ich mir mal verkniffen):
Tiergruppe:Reptilien/Echsen
Deutscher Name: BARTAGAME
Lateinischer Name: Pogona vitticeps
Verbreitung: Australien
Lebensraum: offene Regionen von den Küsten über das Hochland bis in die zentralen Wüstengebiete
Lebensweise: tagaktiv in Kolonien
Nahrung: Insekten, Würmer, Schnecken, Spinnen
Groesse: bis 50 cm Gesamtlänge
Gewicht:
Paarungszeit: ganzjährig
TragBrutzeit:
WurfGelege: 15 bis 27 Eier
Geschlechtsreife: nach 1Jahr
Lebenserwartung: bis 20 Jahre
Details
In über 20 Arten sind Bartagamen in ganz Australien verbreitet. Der Körper ist abgeflacht mit einem breiten, massigen Kopf. Der Schwanz ist nahezu körperlang. Charakteristisch und namengebend sind die Schuppen der hinteren Kehl- und Kopfseitenhaut, die stachelig verlängert sind und abgespreizt wie ein Bart wirken. Auffällig ist das ausgeprägte Farbwechselvermögen der Bartagamen, deren Körperfärbung von gelblich bis fast schwarz variieren kann. Männliche Bartagamen sind an kleinen Schenkelporen zu erkennen.
Bartagamen leben in einem riesigen Verbreitungsgebiet, das von den Küstenstreifen Australiens über das Hochland bis in die Wüsten Inneraustraliens reicht. Überall bevorzugen Bartagamen offenes und steiniges Gelände, wobei Felsspalten beliebte Verstecke bieten und einzelne Steine bevorzugte Sonnenplätze darstellen. Nur selten findet man Bartagamen auch an lichten Waldrändern.
In ihrer Nahrungswahl sind Bartagamen nicht sehr wählerisch. Als typische Bodenbewohner suchen sie tagsüber nach allerlei Insekten, Würmern, Schnecken und Spinnen. Daneben wird auch pflanzliche Kost nicht verschmäht.
Bartagamen leben zumeist in kleinen Gruppen mit einer strikten Rangordnung. Das größte Männchen ist zumeist das Alpha-Tier, das alleiniges Paarungsrecht mit den Weibchen hat. Zur Paarungszeit folgt das Alpha-Männchen den Weibchen, die sich bei Paarungsbereitschaft flach auf den Boden drücken und den Schwanz leicht anheben. Das Männchen beißt sich daraufhin in der Nackenregion des Weibchens fest und drückt seine Kloakenregion an die des Weibchens.
Zur Eiablage suchen die Weibchen sandige Stellen, in denen sie ihre 15 bis 27 Eier vergraben können. Nach 80 bis 110 Tagen schlüpfen die bis zu 8 cm langen Jungtiere, die nach einem Jahr ihre Geschlechtsreife erlangen.
In Zoologischen Gärten werden Bartagamen gerne in geräumigen Trocken- oder Wüstenaquarien bei einer Temperatur von über 25°C gehalten. Im Freiland gelten Bartagamen nicht als bedroht.

Mich würde interessieren, welche Erfahrungen Ihr bezüglich der Haltung von Bartagamen in Zoos oder ähnlichen Einrichtungen gemacht habt.
Viele Grüße,
oskar_65
Ich ging bis vor einiger Zeit davon aus, Tiergeschäfte seien „Fachgeschäfte“. Nach der Beschäftigung mit der Materie wurde ich, wie vermutlich viele hier, eines Besseren belehrt. Das Geschäft muss halt laufen

Aber was ist mit den Zoologischen Gärten? Natürlich sind auch das Unternehmen, aber dort, wo Profis die Tier pflegen und Kuratoren zusammen mit Tierärzten dafür sorgen, dass die Haltungsbedingungen stimmen, sollte doch wohl alles zumindest optimiert sein, oder?
Im letzten Urlaub besuchten wir als neue Bartagamenbesitzer mit mühsam erworbenem Grundlagenwissen ein Tropenhaus (ich weiss, wo Bartagamen leben

Im Tropenhaus sah es bei den Bartagamen so aus (Dunkelkammer, man beachte die weisse Schüssel mit Larven, vermutlich Mehlwürmer, drei Bartagamen und ein uns nicht bekanntes, viel kleineres, grünliches Reptil im Häutungsstress):
http://www.volu.de/_tmp_tropenhaus_01.jpg
Im Zoo sah es beleuchtungstechnisch besser aus. Die einzige Bartagame teilte ihren Lebensraum mit griechischen Landschildkröten, zwei Echsen anderer Art (weiss nicht mehr, welche es waren, waren aber korrekt beschildert) und einer Spornschildkröte. Die Bartagame war nicht als solche ausgeschildert. Vermutlich war sie die Urlaubsvertretung für eine Echsenart, die zwar ausgeschildert aber nicht zu sehen war. Diese Vergesellschaftung kann ich nicht beurteilen - geografisch zwar recht abenteuerlich, aber das "Gehege" ist recht groß bemessen und die Bedürfnisse der anderen Tiere kann ich nicht beurteilen.
Auch im Internet liest man interessante Dinge über Bartagamen auf offiziellen Zoo-Seiten (hier vom Zoo Duisburg, das Anstreichen von Textpassagen habe ich mir mal verkniffen):
Tiergruppe:Reptilien/Echsen
Deutscher Name: BARTAGAME
Lateinischer Name: Pogona vitticeps
Verbreitung: Australien
Lebensraum: offene Regionen von den Küsten über das Hochland bis in die zentralen Wüstengebiete
Lebensweise: tagaktiv in Kolonien
Nahrung: Insekten, Würmer, Schnecken, Spinnen
Groesse: bis 50 cm Gesamtlänge
Gewicht:
Paarungszeit: ganzjährig
TragBrutzeit:
WurfGelege: 15 bis 27 Eier
Geschlechtsreife: nach 1Jahr
Lebenserwartung: bis 20 Jahre
Details
In über 20 Arten sind Bartagamen in ganz Australien verbreitet. Der Körper ist abgeflacht mit einem breiten, massigen Kopf. Der Schwanz ist nahezu körperlang. Charakteristisch und namengebend sind die Schuppen der hinteren Kehl- und Kopfseitenhaut, die stachelig verlängert sind und abgespreizt wie ein Bart wirken. Auffällig ist das ausgeprägte Farbwechselvermögen der Bartagamen, deren Körperfärbung von gelblich bis fast schwarz variieren kann. Männliche Bartagamen sind an kleinen Schenkelporen zu erkennen.
Bartagamen leben in einem riesigen Verbreitungsgebiet, das von den Küstenstreifen Australiens über das Hochland bis in die Wüsten Inneraustraliens reicht. Überall bevorzugen Bartagamen offenes und steiniges Gelände, wobei Felsspalten beliebte Verstecke bieten und einzelne Steine bevorzugte Sonnenplätze darstellen. Nur selten findet man Bartagamen auch an lichten Waldrändern.
In ihrer Nahrungswahl sind Bartagamen nicht sehr wählerisch. Als typische Bodenbewohner suchen sie tagsüber nach allerlei Insekten, Würmern, Schnecken und Spinnen. Daneben wird auch pflanzliche Kost nicht verschmäht.
Bartagamen leben zumeist in kleinen Gruppen mit einer strikten Rangordnung. Das größte Männchen ist zumeist das Alpha-Tier, das alleiniges Paarungsrecht mit den Weibchen hat. Zur Paarungszeit folgt das Alpha-Männchen den Weibchen, die sich bei Paarungsbereitschaft flach auf den Boden drücken und den Schwanz leicht anheben. Das Männchen beißt sich daraufhin in der Nackenregion des Weibchens fest und drückt seine Kloakenregion an die des Weibchens.
Zur Eiablage suchen die Weibchen sandige Stellen, in denen sie ihre 15 bis 27 Eier vergraben können. Nach 80 bis 110 Tagen schlüpfen die bis zu 8 cm langen Jungtiere, die nach einem Jahr ihre Geschlechtsreife erlangen.
In Zoologischen Gärten werden Bartagamen gerne in geräumigen Trocken- oder Wüstenaquarien bei einer Temperatur von über 25°C gehalten. Im Freiland gelten Bartagamen nicht als bedroht.


Mich würde interessieren, welche Erfahrungen Ihr bezüglich der Haltung von Bartagamen in Zoos oder ähnlichen Einrichtungen gemacht habt.
Viele Grüße,
oskar_65
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