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Weiter probieren oder einschläfern lassen?

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  • Weiter probieren oder einschläfern lassen?

    Hallo zusammen,

    meine Schwester hat eine Bartagame, die Ende August geboren wurde.
    Sie wiegt ca. 4,5 Gramm und ist 8 cm lang, wobei die Hälfte des Schwanzes fehlt. Also vielleicht 5 cm ohne Schwanz.
    Die Leute die die Bartagame vorher hatten, wollten sie einschläfern lassen da die "Geschwister" um einiges größer und kräftiger waren. Sie hatten sie also schon aufgegeben. Meine Schwester hat sie dann zu sich genommen. Sie ist wirklich total bemüht darum, dass es der Bartagame gut geht. Hat ein großes Terrarium gekauft, liest viel, holt sich viele Ratschläge usw. Sie arbeitet auch im Zoofachhandel (dort werden auch Reptilien verkauft, gepflegt usw.) und demnach hat sie schon einiges an Wissen über diese Tiere.
    Trotzdem weiss sie nicht mehr ein und aus....zu Anfang war die Bartagame recht fit...dann hat sie abgebaut, der Tierarzt hat Kokzidien (schreibt man das so?) festgestellt und entsprechend erfolgreich behandelt. Da die Bartagame noch nie selbstständig gefressen hat, hat der Tierarzt ihr geraten sie 3 Tage hungern zu lassen. Nach 2 Tagen hat meine Schwester dies aber abgebrochen weil die Bartagame am Ende ihrer Kräfte schien. Seit dem geht es eigentlich nicht wirklich Berg auf. Mal scheint sie recht munter, dann liegt sie aber auch oft lange auf dem Bauch, alle Beine von sich gestreckt. Dann steht sie wieder, wobei es sehr verkrampft wirkt...so als hätte sie Schmerzen, aber dass weiss man ja leider nicht.

    Zu allem kommt noch hinzu, dass sie viel Sand gefressen hat und ihr Bauch hart ist...laut Aussage meiner Schwester. Jetzt hat sie den Sand mit Zeitungspapier abgedeckt.
    Dann hatte sie einmal gebrochen und es ging wieder zum Tierarzt (zu einem anderen, um sich eine zweite Meinung einzuholen). Dieser Arzt meinte, dass die Bartagame recht munter wirkt und sie es schon noch versuchen würde. Sie hat ihr eine Spritze gegeben, einen Einlauf gemacht und erneut Kokzidien festgestellt. Jedoch in so einer geringen Menge, dass sie es nicht behandelt weil sie es für Lebensbedrohlich hält in dem Zustand in dem die BartAGAME ist.
    Nach dem Arztbesuch (Freitag oder Donnerstag) hat die BartAGAME wieder einmal gebrochen. Sie ist dunkel verfärbt, rührt sich kaum. Will kaum fressen und wenn, dann sowieso nur, wenn man ihr vorsichtig den Mund öffnet usw.

    Meine Schwester ist so was von fertig. Sie kann überhaupt nicht mehr abschalten. Immer denkt sie nur an die Bartagame und was sie machen soll. Sie hat solche Angst, dass sie da liegt und Schmerzen hat und es besser wäre, sie einschläfern zu lassen. Auf der anderen Seite hat sie natürlich auch Angst, dass dies dann wieder die falsche Entscheidung ist und sie zu früh aufgegeben hat. Es ist echt heftig. Ich kenne niemanden, der so mit seinem Tier mitfühlt. Sie und die BartAGAME tun mir halt echt leid und ich dachte ich frag mal hier im Forum ob es jemanden gibt, der einen ähnlichen Fall hatte oder mir seine Meinung schreiben kann. Ich für meinen Teil kenne mich ehrlich gesagt überhaupt nicht aus mit Bartagamen. Habe alle Infos meiner Schwester entlockt um hier posten zu können.

    LG

    Jenken
    Zuletzt geändert von Gaby Lehmann; 18.02.2010, 08:52. Grund: Bitte keine verniedlichenden Abkürzungen, danke!

  • #2
    Hallo Jenken,

    Das hört sich m.E. nach überhaupt nicht gut an. Das Tier würde ich zur Vorsicht in ein Quarantänebecken setzen, der sterilität wegen. Dann würde ich mir Gedanken machen: Warum bricht sie? Das führt zu einer wichtigen Frage:
    Was bekommt sie zu fressen? Und in dem Stil geht es weiter und du solltest uns die Haltungsparameter von A-Z beschreiben.
    Deiner Schwester die FAQ's zeigen oder Ausdrucken (vill. besser). Da steht viel wichtiges und vor allem richtiges drin. (Der Hinweis, dass sie in einem "Fach"handel arbeitet lässt mich das sagen, weil ich erst kürzlich mit einer aus dem Fachhandel diskutiert hab, die meinte Anfänger wären am besten mit 2 Tieren und einem 120x60x60cm Becken beraten, das erlebt man häufig).
    Des weiteren würde mich interessieren ob die Tierärtzte reptilienkundig sind. Kokzidien kann jeder feststellen, und auch behandeln (Tierartzt mein ich) nur erkennt ein Fachartzt auch dinge die ein Laie nicht sieht. Das wäre zu prüfen.

    Ja viel Text, helfen können wir wie gesagt nur, wenn wir die genauen Haltungsparameter kennen.

    MfG
    Tobi

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    • #3
      Hi,
      die Feststellung, dass ein würdiges Weiterleben des Tieres nicht möglich ist, kann nur ein reptilienkundiger Tierarzt geben. Da dies aber anscheined keiner von den beiden getan hat (wennauch sie nicht reptilienkundig waren evtl.) würde ich es auch, wie von Toby gesagt weiter probieren.
      Ich würde u.a. auf Probleme bei der Supplementierung tippen. Alles schön nachzulesen in der Grundlageninformation.
      Für Tip's brauchen wir aber wirklich mehr Info's zur Haltung (Fütterung, Beleuchtung,...).
      lg, micha

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      • #4
        Weitere Infos zur Bartagame:

        Vielen Dank schonmal für die Antworten. Habe gerade meine Schwester am Telefon ausgequetscht und mir folgende Notizen gemacht:

        Bodengrund ist Spielsand (momentan mit Zewa abgedeckt).
        Temperatur: Sonnenplatz ca. 48 Grad, Umgebung 30 Grad, Kühlste Stelle ca. 25 Grad. Nachts ca. 19-20 Grad.
        Luftfeuchtigkeit Tags ca. 35 Grad und Nachts ca. 65 Grad.
        Gefüttert wird 2 mal die Woche 2 kleine Heimchen, ansonsten zum Anrühren vom Tierarzt Critical Care und 1x täglich Benebac Gel.


        Supplementierung:
        2x die Woche Heimchen bestäubt mit Korvimin, Sepiaschale ist im Terrarium und wird 2 x die woche über Futtertiere gestäubt.

        Die beiden Tierärzte waren die einzigen in der Umgebung, die meine Schwester unter "Reptilienärzte" in Foren empfohlen wurden. Also müssten sie demnach reptilienkundig sein.

        Der Verdacht von meiner Schwester ist, dass sich der Sand den sie gefressen hat im Darm angesammelt hat, nicht vollständig draußen ist und sie fragt sich nun ob sie Parrafinöl geben kann. Was meint ihr?

        Meine Schwester badet die Bartagame seit 2 Tagen deswegen. Heute hat sie ein kleines bisschen Olivenöl mit der Spritze eingegeben. Danach hat sie ganz weiß gekotet, wobei auch Sand mit drin war.

        Beide Tierärzte haben gesagt, Blutabnahme wäre tödlich bei 4 Gramm Kampfgewicht und Röntgen wäre nur Geldmacherei, da zu klein um was zu erkennen.

        LG

        Jenken

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        • #5
          Haltungsparameter:
          Eckterrarium Seitenteile 1 m. Schenkelmaß ist 1,40 m breit und 70 cm hoch.
          Beleuchtung 2 x T8. Weitere 2 Lampen für Helligkeit und eine Bright Sun UV Desser 70 Watt.

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          • #6
            Hallo,
            Was für Lampen für Helligkeit sind das? Wohl keine HQI/HCI oder? T8 besser durch T5 tauschen, die bringen mehr.

            Das weisse im Kot war Urinstein, gut wenn eine so große Menge und der Sand draussen sind.

            Den Sand raus. Bis es dem Tier wieder besser geht, dann eine Sand-lehmgemisch dazu geben, das wird knochenhart(perfekt zu buddeln, und ja das geht, hab ich erst auch nicht gedacht aber die Viecher können darin graben) und er wird nicht in so großem Maße aufgenommen.

            Ich würde jetzt mit allen Ölen und dem Baden abwarten, wie es dem Tier geht, den bauch tasten ob er noch hart ist. Und versuchen ein bisschen zu füttern.
            Beim nächsten Koten wird dabei auch sicher der eventuell restliche Sand ausgeschieden. Dabei wird das Harte der Urinstein gewesen sein (hab mal einen bei meinem Tier für ein Ei gehalten o.O)

            Ansonsten gönnt dem Tier viel viel Ruhe, also: Zu nichts zwingen, ich würde sogar mit Mehlwürmern füttern, weil die nicht so schnell abhauen (nur wenige versteht sich) und Energie kann auch nicht schaden, wenn sie so geschwächt ist. Und wenn sie nicht sofort fressen will, stellt ihr ein bisschen Grünzeug rein und wartet. Die Tiere gehen ans Futter wenn sie wollen. Also ich würde morgen mal Mehlwürmer anbieten, werden sie genommen ist das ein Schritt zur Besserung, wenn nicht, Grünzeug rein (was eher neutrales wie Romanasalat oder Möre) und stehen lassen. Auch über 2 Tage, getrocknetes wird auch genommen und ist nebenbei auch gar nicht so schlecht (zu viel frisches mit viel Wasser gibt Durchfall).

            MfG
            Tobi

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            • #7
              Zitat von Tobi1992 Beitrag anzeigen
              ... helfen können wir wie gesagt nur, wenn wir die genauen Haltungsparameter kennen.

              Hallihallo,
              bei allem Verständnis, mit diesem Satz hat Tobi genau das richtige angesprochen, ein Forum kann ausschließlich Verbesserungstipps zu den Haltungsbedingungen geben.
              Wir kennen weder den genauen Zustand des Tieres, jeder Fall ist anders. Auch sind wir keine Mediziner, die gar noch Ferndiagnosen per Internet stellen können. Insoweit lässt sich deine Ausgangsfrage nicht beantworten, ebenso können keine Therapietipps gegeben werden. (Waren Bäder und Öl vom reptilienkundigen Tierarzt verordnet?)
              Bitte sucht morgen nochmals einen Tierarzt auf und sprecht mit diesem euren Verdacht und weitere Maßnahmen durch.
              Ich drück euch beide Daumen,
              liebe Grüße,
              Gaby
              Wir müssen lernen, unsere Grenzen in der rechten Ordnung geduldig zu überwinden. Durchbrecht die Beschränktheit eures Denkens, und ihr zerbrecht damit auch die Fesseln.(Jonathan L. seagull)

              Kommentar


              • #8
                Zitat von Gaby Lehmann Beitrag anzeigen
                Bitte sucht morgen nochmals einen Tierarzt auf und sprecht mit diesem euren Verdacht und weitere Maßnahmen durch.
                Ich drück euch beide Daumen,
                liebe Grüße,
                Gaby
                Aber nicht schonwieder die Agame mitnehmen.
                lg, micha

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                • #9
                  Zitat von carrerodd Beitrag anzeigen
                  Aber nicht schonwieder die Agame mitnehmen.
                  lg, micha
                  Ja, das ist wirklich ein guter Hinweis. So kann endlich mal wieder die Glaskugel eingesetzt werden, die viele von den Kollegen teuer erstanden haben. Das Ding muss sich ja schließlich auch amortisieren.

                  Tipp: bitte definitiv die Echse mitnehmen.
                  Keine Mehlwürmer oder sonstige feste Nahrung geben bzw. damit zwangernähren. Wenn überhaupt sollte in solchen Fällen vorsichtig eine flüssige Sondennahrung verabreicht werden, sofern vorher eine allgemeine Untersuchung erfolgte und evtl. auch eine Röntgenbild gemacht wurde.

                  Eigentlich ist es kein Problem, ein solches Tier auch mal zu röntgen, allein um den Knochenstatus und das Ausmaß der Sandkoprostase festzustellen.
                  Ich habe es, da ich viel mit Chamäleons zu tun habe, oft mit ähnlich kleinen Patienten zu tun. Zudem wäre ein solcher Patient bei mir stationär aufgenommen worden, weil oft auch auf parenteralem Wege Medikamente zugeführt werden müssen.

                  Grüße
                  Zuletzt geändert von Marc-N.; 07.12.2009, 13:35.

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                  • #10
                    Hi,
                    Ok, wenn du den Stress für gerechtfertigt hältst und die Hoffnung hast, dass sie in der Nähe einen anderen reptilienkundigen findet, meinetwegen. Zu deiner Praxis würd ich sie mitnehmen. (Was bringt's denn, wenn sie das von dir gesagte dem Tierarzt mitteilt und der aber offensichtlich damit schlecht was anfangen kann, weil selbernich drauf gekommen? Auch wieder Geldschieberei. Ich würd mir ja das Röntgen selber anschauen, zusammen mit nem 1000-Seiten-Wälzer.)

                    lg, micha

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                    • #11
                      Hallo,

                      nur um mal kurz zusammen zu fassen:
                      Bartagame, ca. 3 Monate alt, ca. 5 cm KRL, ca. 4,5 g;
                      Geschwister um einiges (!) größer und kräftiger; hat nie (!) selbstständig gefressen;
                      Agame frisst nie selbsständig (s.o.) hat aber Sand gefressen (?!);
                      Agame hat mehrfach gebrochen und Einlauf erhalten;
                      wird nun gebadet und bekommt Olivenöl eingeflößt.

                      Was bringt hier die Beschreibung von weiteren Haltungsbedingungen? An erster Stelle steht, sofern möglich, die Rettung des Tieres (also mit dem Tier schleunigst zu einem reptilienkundigen Tierarzt). Falls diese glücken sollte, so können die Haltungsbedingungen eventuell optimiert werden. Eine Diskussion T5 vs. T8 ist hier und jetzt sicherlich nicht angebracht, eher die Frage ob das Tier regelmäßig eine UV-Bestrahlung (und mit welchem Leuchtmittel) erhalten hat. Aufgrund des beschriebenen Allgemeinzustandes also erst einmal die Auswirkungen in den Griff bekommen und dann - soweit möglich - Ursachen abstellen.

                      Ich habe aufgrund der Schilderungen von Jenken den Eindruck, dass es sich bei dem Tier um einen so genannten "Kümmerling" handeln könnte. Ein Erfolg der "Ochsentour" würde dann grundsätzlich in Frage stehen. Aber, ich kenn nur die "Geschichte", nicht das Tier.

                      VG Peter

                      P.S.: Wer kann überhaupt definitiv feststellen ob ein würdiges Weiterleben der Agame möglich sein wird... Ein Halter kann nicht davon ausgehen, dass ihm jede schwerwiegende Entscheidung abgenommen wird (z.B. muss manche Entscheidung gemeinsam mit einem Tierarzt getroffen werden).

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