3 Monate altes Jemenchamäleon

[Carra]

Hallo,
bei mir soll demnächst ein 3 Monate altes Jemenchamäleon Weibchen einziehen. Das Terrarium hat die Maße 150x90x60. Als bioaktiven Bodengrund im Terrarium wollte ich Bioerde nehmen mit Asseln.
Der Züchter selbst ist mir leider keine allzu große Hilfe. Seine Aussage zum Bodengrund war: "Das sind astbewohner, denen ist der Boden ziemlich egal"
Da es sich um ein Weibchen handelt, bin ich in Sorge das sie in Legenot geraten könnte wenn der Bodengrund nicht passt.
Der Züchter hat mir ebenfalls gesagt das sie bis zu einer Größe von 10cm in einem Aufzuchtsterra, mit Sandboden bleiben soll. Füttern soll ich sie täglich mit 2-3 mittelgroßen Heimchen, die ich jedes 2-3 mal bestreuen soll.
In einem der vorherigen Beiträge hatte ich gelesen das mittelgroße Heimchen zu groß sind für das Alter und das man sie vor jedem Füttern bestäuben soll.
Ich hoffe das mir hier bei einigen Fragen geholfen werden kann.

Wie soll ich das Aufzuchts Terrarium einrichten und welche Beleuchtung eignet sich am besten darin?

Ist der Bodengrund im großen Terrarium in Ordnung oder sollte ich lieber auf etwas anderes Umsteigen?

Soll ich sie lieber mit kleineren Heimchen füttern?

[janm]

Hatte jetzt eigentlich gewartet, dass chamsitter sich äußert!
Da das bisher aber nicht passiert ist, versuche ich es mal.
Obwohl, wie dein "Züchter" richtig sagt, Chamäleons Astbewohner sind, finde ich den bioaktiven Bodengrund mit Asseln aus zweierlei Gründen eine gute Wahl:
1. Er erhöht die Luftfeuchtigkeit und dient als potentielle Eiablagemöglichkeit.
2. Die Asseln dienen als Futter und halten das Becken sauber.
Die Futterinsekten sollten so groß sein, wie das Maul des Chamäleons breit ist. Das kannst du selber relativ gut abschätzen. Ich bestäube meine Futterinsekten circa jedes 2. Mal, füttere sie vorher aber trotzdem gut an, um sie dadurch gehaltvoller zu machen.
Das Aufzuchtterrarium solltest du auch schon mit dem bioaktiven Bodengrund ausstatten und bei der Beleuchtung ein UVB- Leuchtmittel verwenden.

Gruß
janm

[cham-sitter]

janm danke für die Vorarbeit

Hallo Carra

Ein Aufzuchtterrarium braucht es nicht zwingend, aber ein Quarantänebecken, in welchem man Zewa am Boden verwendet, das man regelmässig auswechselt. Darin solltest du das Tier so lange halten, bis 2-3 Kotproben im Abstand von 1-2 Wochen negativ auf Parasiten getestet wurden. Bei einem allfälligen Befall müsstest du sonst nämlich die ganze Einrichtung deines Terrariums entsorgen. Auf Sand sollte man ein Chamäleon nie halten, auch nicht zur Aufzucht oder Quarantäne, denn die Gefahr ist gross, dass der beim Futter schiessen versehentlich mit aufgenommen wird, was zu Verstopfung führen kann.
Nach der Quarantäne kann dein Tier gleich ins Endterrarium. Ein bioaktiver Bodengrund hat nur Vorteile. Zum Nachlesen kann ich dir folgendes empfehlen www.madcham.de/bodengrund Auf dieser Seite findest du generell alles zur Haltung von Chamäleons, kompetent und vor allem immer auf dem neusten Stand.

Zur Fütterung: anfangs fütterst du noch täglich. In den Futterboxen sind eine ganze Menge Heimchen drin und diese wachsen schnell. Wenn du also bereits Mittelgrosse kaufst, hast du bei einem einzigen „Endverbraucher“ schnell mal Grosse, die deine Kleine nicht mehr bewältigen kann. Generell kann man sowieso sagen, dass mehrere kleine Futtertiere besser sind als wenige grosse. So lässt sich auch die Supplementierung besser managen. Ich habe jeweils bei jeder Fütterung im Verhältnis 1: 2-3 bestäubt. Heisst: 1 Futtertier mit dem Vitaminpräparat (z.B. Herpetal complete, Korvimin ZVT Reptil oder Reptivit) und den Rest mit Calcium.
Du solltest ausserdem abwechslungsreicher füttern, nicht nur Heimchen. Heuschrecken, Grillen, Schaben, Fliegen etc.

In der Quarantänebox reicht eine UVB- Leuchte wie z.B. Bright Sun, Solar Raptor o.Ä. Die kannst du danach auch im Endterrarium benutzen. Nur auf den Mindestabstand achten!

Gruss
chamsitter

PS: Sechs kleinere Futtertiere sind nicht so schnell gefunden, wie drei grosse = mehr Jagdspass für das Chamäleon. Viel mehr spannende Beschäftigung hat ein Terrarientier ja nicht…

[Carra]

Vielen dank cham-sitter
Die Seite von madcham habe ich bereits für viele Infos genutzt. Die Seite befasst sich ja mit den Pantherchamäleons, das Jemenchamäleon kommt aber nicht aus Madagaskar, daher war ich verunsichert ob ich die Informationen trotzdem anwenden kann. Als Präparate hatte ich mich für Mineral D3 und Complete T von Herpetal entschieden.

Wie groß sollte die Quarantäne Box sein?
In das Terra kommt eine Lucky Reptil bright sun jungle 70W, ist die dann auch in Ordnung für die Quarantänebox?

[cham-sitter]

Stimmt, madcham befasst sich mit madagassischen Arten. Aber was die allgemeinen Haltung betrifft, kann praktisch 1:1 fürs Jemenchamäleon übernommen werden, ausser vielleicht spezifische Klimadaten.

Die Quarantänebox muss nicht allzu gross sein und man muss sich auch nicht zwingend ein Terrarium kaufen. Es geht auch eine etwas umgebaut grosse IKEA-Aufbewahrungsbox mit Deckel (Belüftungsfläche ausschneiden und Gaze drauf).

Ich hab mir damals was aus einem grossen Karton, z.B. von einem grösseren Haushaltgerät oder ein Umzugskarton, gebastelt:

- Den Deckel und eine Seite entfernt und das Ganze von innen mit Schrankfolie beklebt
- Über den Deckel und die offene Seite Gaze geklebt
- Zewa auf den Boden, ein paar Ästchen und als Versteck eine kleine Zimmerpflanze rein gestellt
- Auf einer Seite eine Klappe reingeschnitten, gross genug, um dadurch zu füttern, die Pflanze zu giessen und das Zewa zu wechseln

Das ist schnell gemacht, kostet fast nix und darum kein grosser Verlust, sollte ein Parasitenbefall nachgewiesen werden.

Die Lucky Reptile kannst du mit dem Mindestabstand von 30cm zur Gaze drüber hängen. Falls es in der Box zu heiss wird, den Abstand vergrössern.

[Carra]

cham-sitter vielen dank!