Mein Chamaeleon wurde eingeschläfert..

[Kerstin]

Guten Abend an alle,

mein Chamaeleon Georg wurde heute, vor gut einer Stunde, eingeschläfert.

Nach der Lähmung im Schwanz, die besagte Blutabnahme, verschlechterte sich sein Zustand zusehens. Am Wochenende wurde es trotz Gabe von Heparin, Vitaminen und Abführmedikamenten immer schlimmer. Der Schwanz war heute fast bis zur Hälfte nekrotisch. Er konnte sich kaum noch bewegen und lag durchgehend, mit aufgestützten Kopf, auf seinem Schlafast. Er konnte kaum noch greifen und sah sehr krank aus.

Heute Nachmittag wurde seinen Qualen ein Ende gesetzt.

Er schlief friedlich ein...

Morgen wird er untersucht und dann bekomme ich Ergebnisse.

Traurige Grüße, Kerstin

[Morlchen]

Hallo Kerstin,

das tut mir sehr Leid für dich! Aber ich möchte dir meinen Respekt dafür ausdrücken, dass du alle Möglichkeiten genutzt hast, deinem Tier zu helfen.

Liebe Grüße
Christina

[Koalabaer70]

Hallo!

Ich wollte dir nur kurz sagen, wie leid mir das für dich tut.
Und ich weiss wovon ich spreche, auch wenn die Umstände anders waren.
Mein Donatello (Furcifer lateralis) ist am Samstag vor einer Woche an Altersschwäche gestorben, nicht überraschend, aber doch für mich ein schlimmer Verlust.

Na ja, nicht traurig sein, trotz allem brauchst du dir keine Vorwürfe machen und im Endeffekt, kannst du sagen ich habe alles versucht und jetzt geht es ihm auf alle Fälle besser, wenn dir das ein Trost ist!!!

Gruss Claudia

[masoala]

so wie ich deine Threads beobachtet habe, ist der Schwanz wohl aufgrund einer Blutentnahme vom 16.Mai nekrotisiert und wegen der daraus resultierenden Komplikationen am 06.Juni, also gerade mal drei Wochen später, musste Dein Tier eingeschläfert worden. Das geht doch wohl klar als Kunstfehler Deines Tierarztes durch, oder? Sowas darf doch bei einem Routineeingriff wie einer Blutentnahme nicht passieren, oder?? Gibts da Schadenersatz? Also ich würde an die Decke springen vor Wut!

[Kerstin]

Naja, Kunstfehler kann man wohl nicht sagen...

Es ist richtig, dass die Lähmung durch die Blutentnahme verursacht wurde. Aber da kann eigentlich keiner richtig was dafür. Es hat sich ein Thrombus, also ein Blutgerinsel, gebildet und somit die Blutbahn "verstopft". Damit war der Blutfluss im Schwanz unterbrochen und das Gewebe nekrotisierte.

Also bin ich eigentlich Schuld, dass mein Chamaeleon verstorben ist. Schließlich habe ich in die Blutentnahme eingewilligt.

Ich möchte meiner TA auch keine Schuld geben, sie hat mir mit dem kranken Tier über Jahre immer zur Seite gestanden.

Ich warte noch auf den Befund der Untersuchung. Vielleicht weiß ich dann mehr und kann noch einiges berichten.

Lieben Gruß, Kerstin

[orka]

Hallo Kerstin!
Das mit deinem Georg tut mir sehr leid! Vor allem, weil du von Anfang an so viel mit ihm durchgemacht hast... Teile uns aber auf jeden Fall mit, was der Befund ergeben hat, ja?! Ich hoffe, dass das Ganze für dich nicht der Abschied auch von der Chamäleon-Haltung geworden ist?!
Viele mitfühlende Grüsse von Orka

[Marc-N.]

Moin,

grundsätzlich: natürlich kann auch bei einem solchen Routineeingriff etwas schief gehen. Das liegt in der Natur der Sache. Wir haben es hier mit Lebewesen zu tun und nicht mit Maschinen. Eine Garantie gibt es in solchen Fällen nicht.

Ich bin mir 100 %ig sicher, daß dieser Eingriff nach besten Wissen und Gewissen durchgeführt wurde. Dennoch können Komplikationen auftreten. Ein Kunstfehler liegt hier mit Sicherheit nicht vor.

Die ventrale Schwanzvene ist ein großes Gefäß, dessen Zustand nicht bekannt war. Es ist, in Anbetracht der Vorgeschichte dieses Tieres, nicht unwahrscheinlich, daß die Vene bereits vorgeschädigt war.

Durch den erhöhten Spiegel von harnpflichtigen Substanzen im Blut (Urämie) kann es z.B. zu solchen Gefäßschäden kommen. Es werden im Zuge von Ürämien auch Gefäßverkalkungen beschrieben.
Es können also eine Menge Faktoren eine Rolle spielen. Voreilige Schlüsse sind daher unangebracht.

Hallo Kerstin,

es tut mir wirklich sehr leid, daß er`s nicht geschafft hat. Du hast sicherlich alles getan, was man als Halter in einer solchen Situation tun kann.

Viele Grüße

[Kerstin]

Antworten, die noch mehr Fragen zulassen...

Guten Tag,

jetzt kann ich einiges mitteilen, dass mit dem Tod meines Tieres zu tun hat:

Die Untersuchung des Chamaeleons hat einige Verwirrung in der Tierärztlichen Hochschule hervorgerufen. Da die Harnwerte sein ganzes Leben schlecht waren, war zu erwarten, dass das die Niere nicht besonderes gut war. Aber nichts lebensbedohendes...
Mein Tier hatte eine völlig verhärtete Leber (laut TA "steinhart"). Und keiner der Tierärzte hatte eine solche Leber schon mal gesehen. Wahrscheinlich war es ein chronisches Leiden seit Geburt.
In der Lunge befand sich alles voller Eiter, dessen Ursache nicht geklärt werden konnte. Auch dieses hat meine TA noch nicht gesehen und wusste auch nicht was passiert ist. Eine bakterielle Infektion schließt sie aus. Die Lähmung im Schwanz wurde wohl durch einen Bluterguß ausgelöst, der eigentlich viel zu klein war um solch ein Krankheitsbild hervorzurufen... Die Muskeln des Tieres waren verkümmert.

Die Entscheidung mein Tier einschläfern zu lassen war richtig.

Meine TA sagte auch, dass ich das Tier richtig gehalten hätte und ich bei meinen anderen Tieren die Haltungsbedingungen beibehalten soll (obwohl man ja an sich selbst zweifelt)

Könnte der Eiter in der Lunge durch das Zwangstränken verursacht worden sein?
Ich habe einen Wasserfall im Terrarium, die Tiere gehen nicht zum Trinken dran, aber ich halte die Luftfeuchtigkeit recht gut damit. Könnte das Ding eine eitrige Entzündung auslösen? Hat jemand Erfahrung damit? Schmeiße ich vorsichtshalber die Teile aus den Terrarien? Die Wasserfälle halte ich super sauber, bin absolut ordentlich damit, da ich weiß, dass sich gefährliche Bakterien bilden können. Die Teile werden sogar ausgekocht...

@ orka: habe ja noch mehr Tiere, hole mir aber morgen ein junges Jemen im Alter von 12 Wochen

@ mark: die Blutentnahme wurde zu 100 % nach besten Wissen ausgeführt. Ich vertraue ihr voll und ganz.


Kerstin

[masoala]

naja OK, also kein Kunstfehler! Aber ärgern würde ich mich trotzdem...
(aber kann man denn dann nicht alle "Kunstfehler" damit entschuldigen, daß eben immer Komplikationen auftreten können???)

[Fraggle]

@masoala
Das ist der Grund weswegen nur die wenigsten Ärzte wegen Fehlern belangt werden können. ...und selbst wenn man ein andere ärztliche Meinung hat wird dies auch nur wenig bringen

@Kerstin
Dir wünsche ich noch viel Kraft.
Ich denke auch das du in jedenfall richtig gehandelt hast, auch wenn so eine Entscheidung nie Leicht fällt.