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Abszess bei Chamaeleo sternfeldi

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  • Abszess bei Chamaeleo sternfeldi

    Hallo!

    Nach vielen positiven Nachrichten auch mal wieder was weniger erfreuliches: Bereits im Dezember 2007 habe ich bei meinem C. sternfeldi-Männchen einen Abszess in Form einer Beule am Unterkiefer feststellen können. Nachdem sich abzeichnete, dass dieser nicht kleiner wird bzw. von selbst ausheilt bin ich zur Tierärztin, die dann mit einem Schnitt den Abszess eröffnete und den Eiter ausschwämmte. Am Abend spülte ich die Wunde mt Beta-Isadona-Lösung. Am nächsten Morgen war das bis vor dem Eingriff noch agile Tier verstorben. Ich dachte nun zuerst an eine Infektion durch ein Futtertier, das eventuell Bakterien in die Mundschleimhaut einschleppte. Todesursache war wohl dann der Stress bzw. die Verletzung, ich kann aber auch eine Sepsis nicht ausschließen.
    Nun habe ich heute bei dem dazugehörigen Weibchen, das letzte Woche eben auch noch Jungtiere geboren hatte, eine ähnliche Beule in der Nähe des Auges festgestellt. Noch scheint das Auge selbst noch nicht in Mitleidenschaft gezogen zu sein, das Tier frisst auch noch und scheint bis jetzt nicht beeinträchtigt. Vielleicht tritt dieser Abszess jetzt aufgrund des geschwächten Immunsystems nach der Geburt auf? Ich habe mich schon mit erfahrenen Züchtern ausgetauscht, die ebenfalls besonders häufig bei C. sternfeldi diese Abszesse feststellen konnten. Sie endeten stets tödlich, wobei die Abszesse auch von Kiefer auf Augen und schließlich Gehirn übergriffen. Auch wurden sie als ansteckend beschrieben, wenigstens sind die Adulti getrennt von den Nachzuchten. Was könnte dafür verantwortlich sein, Bakterien oder Viren? Weiß man wahrscheinlich mal wieder nicht...
    Was ist nun zu tun? Bzw. kann man überhaupt etwas Sinnvolles unternehmen? Mit den Tierärzten hier in der Nähe bin ich bekannt, jedoch sind deren Spezialwissen auch gewisse Grenzen gesetzt...

    Grüße Thomas
    www.terragraphie.de

  • #2
    Hallo,

    ich könnte mir vorstellen, dass solche Abszesse im Kopfbereich durch entzündete Insektenbisse entstehen. Ich töte die Futtertiere vor dem Verfüttern deshalb immer mit der Pinzette ab. Fliegen kann das Tier immer noch selber jagen.
    Hier im Forum gab es darüber zwar schon etliche Diskussionen, ob das nötig sei oder nicht. Schaden kann es jedenfalls nicht.

    Grüße Thomas

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    • #3
      Zitat von Thomas Beitrag anzeigen
      Hallo,

      ich könnte mir vorstellen, dass solche Abszesse im Kopfbereich durch entzündete Insektenbisse entstehen. Ich töte die Futtertiere vor dem Verfüttern deshalb immer mit der Pinzette ab. Fliegen kann das Tier immer noch selber jagen.
      Hier im Forum gab es darüber zwar schon etliche Diskussionen, ob das nötig sei oder nicht. Schaden kann es jedenfalls nicht.

      Grüße Thomas
      Hallo Thomas,

      wie gesagt, bei der Entzündung am Kiefer habe ich sofort daran gedacht, aber nun über dem Auge Richtung Kopfmitte? Ich kann bei diesem Weibchen die Futtertiere nicht abtöten, da sie sie nicht von der Pinzette nimmt. Ich füttere allerdings fast keine Heimchen/Grillen, sondern eher Fliegen, Wachs- und Fliegenmaden und Stabschrecken, auch deswegen halte ich eine Insektenbissverletzung für unwahrscheinlich.

      Grüße Thomas
      www.terragraphie.de

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      • #4
        Hallo
        Ein Abzess wird durch Bakterien ausgelöst (Staphylokokken oder Streptokokken)
        Ich kann nur vom Menschen Sprechen, und da wird im Regelfall auch der Abzess entfernt und ggf. Antibotika gegeben, damit wird einer Sepsis vorgebeugt
        Natürlich wenn die Tiere vermehrt Bakterien im Körper haben oder diese Chameleon art besonders anfällig dafür ist , muss man aufjedenfall auf das Immunsystem rücksichtnehmen bzw. dorthingehend stärkung betreiben

        Hoffe dir einwenig geholfen zuhaben Terror

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        • #5
          So eine Entzündung durch einen Biß kann aber meines Wissens auch ein Stückchen wandern. War ja auch nur eine Vermutung. Wenn Du eh nur Larven und Fliegen gibst, dann ist es wirklich etwas unwahrscheinlich.
          Fliegenmaden würde ich allerdings an Deiner Stelle nicht geben 1) wegen des vergammelnden Zeugs, was die fressen (Bakterienschleudern pur) und 2) wegen der sehr schlechten Verdaubarkeit.

          Grüße Thomas

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          • #6
            Abend!

            Ich wäre immer noch dankbar für Vorschläge was man nun tun könnte. Ich will den Abszess eigentlich nicht aufschneiden lassen, dies hat ja schon im anderen Fall schnell zum Tode geführt. Könnte man oral (Breitband-)Antibiotika verabreichen? Erreicht dieses den eventuell isolierten Bereich eines Abzesses?

            Grüße Thomas
            www.terragraphie.de

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            • #7
              Guten Morgen,
              Ich würde ein breitband Antibiotikum holen (Tierarzt oder Apoteke) und den Fliegen / Wachsmaden (je nach den was lieber / sicherer genommen wird) das Zeugs in den Hintern spritzen, und diese dann verfüttern.

              Im Akutfall währe sicher jeder einverstanden, doch ich überlege gerade ob den Kleinen nicht vorbeugend etwas auf diese Weise zu verabreichen ist!?!?

              Ich würde es tun!
              Gute Dosisberechnung ist natürlich Vorraussetung - Tierarzt fragen.
              Ich wünsche Dir viel Erfolg und drücke die Daumen.

              Auch wenns mir schwerfällt die Homeopatie anzupreisen würde ich ebenfalls über die Futtertiere Aconitum D30 1x/ Woche verabreichen.
              Oder mit Echinacea oder mit Aktimel gefütterten Fliegen usw mein Glück versuchen.
              Gruss Alex

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              • #8
                Hallo,

                es ist aber meines Wissens fraglich, ob ein oral verabreichtes Antibiotikum an eine abgekapselte Stelle, wie einen Abszess, in ausreichendem Maße herankommt und wirken kann. Außerdem muß im Vorfeld erstmal gerklärt werden, ob es sich überhaupt um einen Abszess handelt, oder nicht?

                Grüße Thomas

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                • #9
                  Hallo,

                  es wäre natürlich auch möglich, dass es sich um einen Tumor handelt, aber das schnelle Wachstum spricht m. E. dagegegen. Im Normalfall macht es ja Sinn so eine abgekapselte Stelle aufzuschneiden, ich würde es bei weniger sensiblen Tiere wie Schlangen etwa auch sofort tun, aber ich habe das Gefühl, dass gerade Chamäleons da nicht sehr tolerant reagieren.
                  Die Kleinen habe ich sofort nach ihrer Geburt von der Mutter getrennt, sie wiegen wahrscheinlich so um 1g. Dieses Gewicht finde ich einfach zu gering, um darauf etwas runter zu rechnen was im Normalfall für kg-schwere Tiere/Menschen bestimmt ist. Ich glaube damit würde man eher mehr kaputt machen. Ich habe bis jetzt allgemein eher schlechte Erfahrungen mit der Medikamentation von kleinen Reptilien gemacht.
                  Ja, würde mich sehr interessieren, ob ein Antibiotikum diesen Abszess erreichen kann, vermutlich ist es dann ja eine lokale Infektion und Erreger befinden sich nur dort oder?

                  Grüße Thomas

                  P.S.: Dies ist übrigens das Weibchen, das vor einem halben Jahr anfing zu "fiepen". Ich war mit ihr bei einer Tierärtzin, die ebenfalls davon ausging, dass es sich um einen respiratorischen Infekt handelte. Ich "behandelte" mit Breitband-Antibiotika, naja, es hat nicht aufgehört und mittlerweile bin ich der Überzeugung, dass es sich um Abwehr/Stresslaute handelt, die vor allem auch mit der Trächtigkeit einher gingen. Das Antibiotikum habe ich noch, kühl und dunkel aufbewahrt, auf's richtige Gewicht berechnet, wie sieht es da mit der Wirksamkeit nach einem halben Jahr aus?
                  www.terragraphie.de

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                  • #10
                    Hallo,

                    wenn die Diagnose Abszess steht, kann es durchaus sinnvoll sein, den Abszess vom Tierarzt spalten zu lassen. In die dann offene Höhle kann z.B. ein Leucasekegel eingelegt werden, der lokal antibiotisch und enzymatisch wirkt.

                    Gruß Ingo V.
                    Zuletzt geändert von ingo v.; 20.02.2008, 09:08.

                    Kommentar


                    • #11
                      Zitat von ingo v. Beitrag anzeigen
                      Hallo,

                      wenn die Diagnose Abszess steht, kann es durchaus sinnvoll sein, den Abszess vom Tierarzt spalten zu lassen. In die dann offene Höhle kann z.B. ein Leucasekegel eingelegt werden, der lokal antibiotisch und enzymatisch wirkt.

                      Gruß Ingo V.
                      Hallo,

                      ja würde ich gerne. Das hat beim letzten Mal auch perfekt funktioniert, ein kleiner Schnitt, dann das ganze Zeugs rausgeholt, gespült und desinifiziert, dachte wirklich der steckt das weg und wird wieder. Könnte natürlich sein, dass er an einer Sepsis gestorben ist, aber ich denke eher es lag am Stress.
                      Naja, aber bevor ich garnichts tue...

                      Hier müsste es doch noch mehr Leute geben, die mit solchen Abszessen Erfahrungen gemacht haben, schließlich habe ich gehört, dass diese gerade bei Chamaeleo sternfeldi häufiger vorkommen?

                      Grüße Thomas
                      www.terragraphie.de

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                      • #12
                        Ich hatte mal eine "Serie" von Abszessen bei Ch.melleri (Temporaldrüse) und hoehnelii (Kopf-/ Kieferbereich).

                        Habe alle spalten lassen, die meisten Tiere sind 1-3 Wochen nach der OP gestorben.

                        Abszesse, welche sich ventrolateral des Rückenkamms (melleri) befanden, verursachten keine weiteren Komplikationen nach der Spaltung.

                        Gruß

                        Marco

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                        • #13
                          Zitat von bex Beitrag anzeigen
                          Ich hatte mal eine "Serie" von Abszessen bei Ch.melleri (Temporaldrüse) und hoehnelii (Kopf-/ Kieferbereich).

                          Habe alle spalten lassen, die meisten Tiere sind 1-3 Wochen nach der OP gestorben.

                          Abszesse, welche sich ventrolateral des Rückenkamms (melleri) befanden, verursachten keine weiteren Komplikationen nach der Spaltung.

                          Gruß

                          Marco
                          Hallo Marco,

                          meinst du, dass sich deine Tiere gegenseitig angesteckt haben? Hast du die Abszesse entfernen lassen als die Tiere noch nicht beeinträchtigt und fit waren? Weißt du an was die Tiere genau gestorben sind (Stress, Schwächung, Sepsis)? Hast du mal den Abszess-Inhalt untersuchen lassen?

                          Grüße Thomas
                          www.terragraphie.de

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                          • #14
                            Zitat von geronimo Beitrag anzeigen

                            1. meinst du, dass sich deine Tiere gegenseitig angesteckt haben?
                            2. Hast du die Abszesse entfernen lassen als die Tiere noch nicht beeinträchtigt und fit waren?
                            3. Weißt du an was die Tiere genau gestorben sind (Stress, Schwächung, Sepsis)?
                            4. Hast du mal den Abszess-Inhalt untersuchen lassen?
                            Hi Thomas,

                            1. Nein, die Tiere saßen vereinzelt in Quarantäneterrarien. Mehr dazu unter 4.

                            2. Zum Zeitpunkt der Abszess-Diagnose haben die Tiere keinerlei Anzeichen einer Beeinträchtigung gezeigt.

                            3. Die Tiere fraßen nicht mehr und wurden zunehmend lethargischer. Nach einer kurzen Phase der Erholung, starben die Tiere dann. Also eigentlich ein typischer Chamäleontod.

                            4. Nein, da der Arzt die Verletzungen auf eingespießte Teile des Chitinpanzers bzw. stachelbewehrte Körperteile der Futtertiere zurückführte.

                            Einen Ratschlag, wie du vorgehen sollst, wage ich hier nicht zu geben. Diesbezüglich muss man sich auf das Urteilsvermögen und die Qualifikation seines Tierarztes verlassen.

                            Viele Grüße

                            Marco
                            Zuletzt geändert von bex; 20.02.2008, 14:58.

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                            • #15
                              Moin!

                              Danke für Auskünfte! Mich wundert's halt nur, da es sich eigentlich um Nachzuchten handeln sollte. Wenn die Wunde von einem Insekt ausging, hat dieses doch trotzdem Erreger miteingebracht auf die man testen könnte?

                              Grüße Thomas
                              www.terragraphie.de

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