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Frage bzgl. Haltung Kronengecko

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  • Frage bzgl. Haltung Kronengecko

    Hallo zusammen,

    ich habe mich neu hier im Forum angemeldet, da ich mich aktuell mit der Anschaffung eines Kronengeckos beschäftige und auf der Suche nach Informationen bzw. einer möglichen Anlaufstelle für Fragen bin.

    Zunächst kurz mein "Plan": Ich habe ein wenig Erfahrung in der Haltung von Reptilien (Vierzehenschildkröte seit 14 Jahren) und möchte mir nun einen Kronengecko anschaffen, welchen ich vorhabe einzeln zu halten. Sämtliche Haltungsparameter habe ich parat & bin auch der Meinung, diese gut umsetzen zu können.
    Allerdings stellen sich für mich noch einige Fragen, auf die ich in meiner gekauften Fachliteratur keine zufriedenstellenden Antworten erhalten habe.


    1) Ich habe jetzt mehrfach gelesen, dass gerade Jungtiere oftmals Probleme bei der Nahrungsaufnahme machen und man diese nicht direkt in ein Terrarium mit gängigen Maßen für ein adultes Tier setzen sollte. Ist es hier ratsam, zunächst ein kleines Terrarium zu nutzen, bis das Tier fest frisst und bereits ein wenig gewachsen ist? So lässt sich doch vermutlich Nahrungsaufnahme, Kot etc. besser kontrollieren, oder? Ich habe bereits ein leeres 100x60x120 Terrarium stehen, das ich für ein Jungtier ziemlich überdimensioniert finde. Ich habe ein leerstehendes 50x50x50 cm Aquarium, ein paar Plexiglasscheiben sowie Gaze & Lochgitter und könnte hier ein "Anzuchtterrarium" basteln.

    2) Ich plane ein Terrarium mit Nützlingen (Springschwänze & weiße Asseln). Überall bekommt man Empfehlungen, welcher Bodengrund der beste sein soll für ein Regenwald-Terrarium und welches Laub man für die Nützlinge einbringen soll etc...
    Kann man nicht einfach einen Teil Walderde einbringen sowie im Wald gesammeltes Laub? Da hier ein Mikroklima bewusst entstehen soll, muss doch nicht alles steril sein, oder liege ich da falsch?

    3) Ist ein Bodenablauf bei Aufbau mit Drainageschicht notwendig? Hier habe ich unterschiedliche Empfehlungen gefunden - eigentlich ist diese Bohrung doch nicht nötig, wenn man es nicht völlig übertreibt mit dem Wassereintrag und eine entsprechend hohe Drainageschicht eingebaut hat, oder?


    Viele Grüße
    Domenik

  • #2
    Zu 1: Wenn du aus dem 50x50x50 ein richtiges Terrarium, also mit vernünftiger Kaminlüftung und zweckmäßiger Beleuchtung bauen kannst, halte ich deinen Plan für sinnvoll.
    Zu 2: Walderde zu benutzen ist aus naturschutzrechtlichen Gründen nicht überall erlaubt. Außerdem kannst du dir durch Erde und Laub nicht nur Nützlinge, sondern auch Schädlinge/Pilze etc.ins Terrarium holen. Also besser steril einrichten und dann nach deinen Vorstellungen animpfen
    Zu 3: Wenn du die Drainageschicht wirklich hoch genug einbringt, sollte das auch ohne Abfluss funktionieren. Andererseits, was passiert, wenn es nicht klappt und das Becken langsam versumpft?
    Mit einer kleinen Ablaufbohrung gehst du in jedem Fall auf Nummer sicher.

    Gruß
    janm

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    • #3
      Hallo janm,

      zu 1) Ja klar, ohne Lüftung unten und oben würde ich das nie machen & Beleuchtung ist auch kein Thema - dann hab ich wenigstens ein Projekt fürs Wochenende.
      zu 2) Okay, mögliche Pilzmyzele überzeugen mich - dann lasse ich das und siedle nur genau die Nützlinge im System an, die ich auch haben möchte.
      zu 3) Sieht man das nicht durch die Frontscheibe? Prinzipiell sieht man doch den Querschnitt des Bodengrunds. Aber Nummer sicher klingt immer gut. Ist dann einfach Loch bohren, Schlauch befestigen + abdichten & Auffanggefäß darunter?

      Viele Grüße
      Domenik

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      • #4
        zu 2) "Steril" bekommt man ein Terrarium sowieso niemals und das ist auch gar nicht nötig. Ich kann zwar nur von meiner Erfahrung mit meinem Chamäleonterrarium sprechen, da hat sich aber die Beimengung von Walderde bestens bewährt. Der Bodengrund wurde in den 11 Jahren nur 1x bei einem Umzug ausgetauscht. Ab und zu wurde eine frische Schaufel Walderde hinzugefügt.
        Pilzmyzele kommen in jedem gesunden Boden vor und gehören genau so wie Asseln und Springschwänze etc. zu den wichtigen Bodenlebewesen. Es kam bei mir vielleicht 2-3 mal vor, dass ein Pilzchen, also ein Fruchtkörper, wuchs. Meist waren die nach 2-3 Tagen wieder verschwunden und wurden vom Chamäleon auch nicht beachtet. Wenn einem damit nicht wohl ist, zupft man sie halt aus.

        zu 3) Man kann alternativ auch in eine vordere Ecke ein Stück Rohr stellen, das bis knapp über dem Bodengrund reicht. Unten ein Stück Gaze oder einen Damenstrumpf drüber ziehen, damit keine Erde oder Blähton eindringen kann. Oben abdichten, z.B. mit einem Stein oder Zapfen . Sollte einmal zuviel Wasser im Terrarium sein, oben öffnen und mit einem Schlauch absaugen. Besteht das Terrarium nicht aus Glas und sieht man also von aussen stehendes Wasser nicht, kann das Rohr auch zur Kontrolle dienen.

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        • #5
          Zu 3) Die Idee mit dem Rohrstück ist gut. Denn beim nachträglichen Bohren eines Abflussloches in ein schon geklebtes Becken kann, wegen der vorhandenen Spannung, schnell ein Riss entstehen. Wenn man sowas also noch nie gemacht hat, dann ist man mit der Rohrversion auf der sicheren Seite.
          Zu 2) Mit den kleinen Pilzen hätte ich auch nicht das Problem! Habe aber in meiner Asselzucht die Beobachtung gemacht, dass ich mir lediglich durch mit Flechten bewachsene Zweige andere Asseln eingebracht habe, die dann die von mir eigentlich bevorzugten Asseln dominiert haben.

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          • #6
            Jungtiere werden bei den Haltern meistens einzeln in größenmäßig angepassten Terrarien aufgezogen. Selbst bei der jeweiligen Umsetzung in das nächst größere Terrarium kommt es dann gelegentlich zu zeitweiser Futterverweigerung. Das nächste Problem ist die jeweilige Prägung auf bestimmte Futtermittel während der Aufzucht. Wenn dann noch der Umzug in eine ganz neue Umgebung stattfindet, kann diese Phase durchaus einige Wochen dauern und der neue Halter hat Angst. Ich rate deshalb immer zu angepasstem Terrarium was zudem in den ersten Wochen gegen Einsicht abgedeckt wird. So kann sich der Gecko ohne Störung im neuen Terrarium einleben. Futterstellen sollen immer so angebracht oder gestellt werden, das der Gecko sie erreicht ohne den Boden betreten zu müssen.

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            • #7
              Die Lösung mit dem Rohr werde ich umsetzen, habe heute bei der ausgelösten Frontscheibe eine Testbohrung durchgeführt und das Ergebnis war eher mäßig. Das Aquarium ist auch schon ewig alt.

              Danke für den Hinweis bzgl der Prägung auf das Futter beim Jungtier, so etwas habe ich bereits vermutet, da ich es von anderen Tierarten kenne.

              Eine Frage habe ich noch - ich plane, das Terrarium ca. 2 Monate einlaufen zu lassen, bevor ich das Jungtier einsetze. Was für ein Zeitraum ist hier angemessen, um ein gutes Zusammenspiel von Nützlingen etc zu haben und das Klima korrekt abbilden zu können?

              Ich möchte ungern das Tier besetzen, um hinterher festzustellen, dass Beleuchtung, Temperaturzonen & Luftfeuchtigkeit nicht stimmen.

              Viele Grüße
              Domenik

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              • #8
                2 Monate Einlaufzeit empfinde ich als guten Plan. Nützlinge würde ich allerdings frühestens nach 2 Wochen einbringen, wenn die groben Parameter stimmen. Am "Feintuning" kannst du dann jederzeit tüfteln.

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                • #9
                  Ich kann Walderde (oberste Schicht, Laubwald) nur empfehlen. In über 50 Jahren Terraristik habe ich damit nur positive Erfahrungen gehabt. Klar, ab und an gibts dann einen Schleimpilz oder auch Hutpilze. Aber das (leider) immer nur vorübergehend. Ich habe beste Erfahrungen damit, Laubwalderde 1:3 mit Blumenerde zu mixen, für den Start weissfaules Holz mit einzurbeiten und das ganze dann mit Falllaub abzudecken.
                  Dazu dann (sofort!!!) eine Dose Dendrobaena, eine Dose Springschwänze, eine Dose weisse Asseln und einige kubanische Asseln und schon hat man den Start für eine gesunde Bodenfaune und Flora gelegt.
                  Kober? Ach der mit den Viechern!




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                  • #10
                    Hallo zusammen,

                    ich kann Ingo nur zustimmen, was die positiven Erfahrungen mit einer gesunden Bodenfauna angeht. Ich habe diese Lösung auch bei allen meinen Terrarien, die es zumindest etwas feuchter brauchen. Darunter verschiedene Molche und Salamander, aber auch Geckos und Chamäleons. Natürlich muss man etwas darauf achten, dass man sich nicht einen größeren Prädator (z. B. Großlaufkäfer o. ä.) einfängt, der einem dann die kleinen Salamander wegputzt Aber ansonsten bedeutet das, dass man im Prinzip keinen Kot entfernen muss und die Terrarien meist auch "gesund" riechen.

                    Ich zweifele immer an der sterilen Haltung, die Viele gerade für Schwanzlurche präferieren. Wenn man hier mit der Hygiene mal etwas nachlässig ist, rächt sich das sofort und die Keime nehmen ungebremst zu, was gerade für Amphibien bereits zu viel sein kann.

                    Viele Grüße Thomas
                    www.terragraphie.de

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                    • #11
                      Hallo zusammen,

                      habe nun aus dem Würfel am die letzten Tage ein Terrarium gebastelt und eingerichtet. Ich habe für den Bodengrund auch etwas Walderde eingebracht sowie Laub. Eine schwache Schimmelbildung ist zu erkennen, aber ich vermute, das ist in der Einfahrphase & ohne bestehendes Gleichgewicht normal. Morgen kommen meine weiße Asseln, Springschwänze & Dendrobena.

                      Die Beleuchtung ergänze ich die nächsten Tage & Wochen, damit ich die optimale Temperatur einpendeln kann.

                      Aktuell habe ich eine Aqua Grow Solid LS LED auf das Becken gestellt, damit die Pflanzen vorerst fleißig anwachsen können. Hier stellt sich mir die Frage, ob die Lampe nicht sogar dauerhaft in Betrieb bleiben kann - oder ist eine T5 doch besser?. Mein Plan sieht so oder so eine Vollspektrum-Leuchte für Pflanzenwachstum & Tag/Nacht-Rhythmus vor sowie einen kleinen UV-HID-Strahler, der ein Temperaturgefälle schaffen soll. Hier die Daten der LED, der Grad der Leistung lässt sich flexibel einstellen:

                      Lichtstrom (lm): 5388lm
                      LED-Leistung in Watt: 51W
                      6300K

                      Beim UV Spot hatte ich an folgendes Modell gedacht in kleinster Ausführung:
                      https://www.terraristikshop.net/bele.../?number=10008

                      Ich weiß, dass die Meinungen zwecks Notwendigkeit einer UV Quelle bei nachtaktiven Reptilien auseinander gehen - aber ich bin der Meinung, dass es zumindest nicht schädlich ist & der natürlichen Lichtausbeute der Tiere näher kommt.

                      Hier noch ein paar Bilder - das Rohr zur Verhinderung von Staunässe habe ich umgesetzt, danke nochmal für den Tipp!

                      https://ibb.co/vmLYysb
                      https://ibb.co/rb6WDBj
                      https://ibb.co/gzX62Fv

                      Viele Grüße
                      Dominik

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