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Aga-Kröten sind akute Gefahr für Australiens Krokodile

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  • Aga-Kröten sind akute Gefahr für Australiens Krokodile

    Aus einer Pressemeldung der Australian Broadcasting Corporation vom 8.8.05:
    Nachdem im August ein 3 Meter langes Leistenkrokodil tot und ohne äussere Verletzungen im Adelaide River gefunden wurde, fordert der Direktor des Crocodylus Park und CSG-Chair Prof. Grahame Webb die koordinierte Autopsie tot aufgefundener Krokodile. Die Untersuchung des Leistenkrokodils ergab nämlich, dass eine Vergiftung durch Aga-Kröten ( Bufo marinus) vorlag.
    Grahame Webb erwartet, dass 20-30 % des Bestandes an Australien – Krokodilen ( Crocodylus johnsoni ) durch Aga-Kröten verloren gehen werden.
    Südamerikanische Aga – Kröten wurden zur Bekämpfung von Zuckerrohrschädlingen eingeführt und ausgesetzt, sie haben sich mittlerweile zur Landplage und zu einer ernsthaften Bedrohung vieler, grösstenteils endemischer Arten in Australien entwickelt.

  • #2
    Re: Aga-Kröten sind akute Gefahr für Australiens Krokodile

    Da kann man nur hoffen, dass man der Sache Herr wird. Das hört man immer wieder, dass eingebürgerte Arten heimischen Tiere verdrängen.

    MFG

    Swen

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    • #3
      Re: Aga-Kröten sind akute Gefahr für Australiens Krokodile

      Was ich mich bei dieser traurigen Sache frage: wie kommt man auf eine Zahl von 20-30% ?
      Wenn die Kröten für die Krokos tödlich sind, müsste dann nicht der gesamte Bestand langfristig dadurch bedroht sein? Oder liegt es daran, daß sich die Verbreitungsgebiete beider Arten nicht immer überschneiden?

      Grüße,
      Claire

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      • #4
        Re: Aga-Kröten sind akute Gefahr für Australiens Krokodile

        Na ja...ich weiss auch keine Details, aber es kann eigentlich nur am Verbreitungsgebiet liegen. Eine andere Möglichkeit wäre die, dass in besonders fischreichen Gewässern die C.johnsoni keine Kröten fressen. Ich frag aber mal nach, mich interessiert das auch.
        Agas hab ich, lebend oder tot, in den Gebieten des Northern Territory, in denen ich war, überall gefunden - mit Ausnahme der Brack-und Salzwassergebiete.Übrigens bedrohen die besonders auch die Waranpopulationen, die quappen- und laichfressenden Schildkröten, Schlangen und die ohnehin stark bedrohten "Quolls",carnivore Beuteltiere.
        Diese Kröten können durchaus unterm Strich ursächlich sein für eine ökologische Katastrophe - wie immer ausgelöst durch den Menschen.

        [[ggg]Editiert von Ralf Sommerlad am 02-09-2005 um 09:00 GMT[/ggg]]

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        • #5
          Re: Aga-Kröten sind akute Gefahr für Australiens Krokodile

          keine Panik!
          Mr Burns burnt schon ausgelassen und gewissenhaft wegen des Agaproblems.
          Hiermit werden die Australier der Sache Herr
          Wer weiß.........

          Zeit für Grüße ist drin!
          Der, dessen Finger jucken ;O)



          ps.
          oder Brillenkaimane nachträglich aussetzen. Meine mal gelesen zu haben, die fräßen auch Agakröten. Danach produzieren sie dann jahrelang Damenhandtaschen und crazy Cowboy-Stiefel. ........Und haben danach wiederum ein Stiefelproblem. usw???

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          • #6
            Re: Aga-Kröten sind akute Gefahr für Australiens Krokodile

            Nichts gegen die Produktion von Krokodillederhandtaschen, schon garnicht aus Australien. Im Übrigen sterben Brillenkaimane ebenfalls am Gift der Agas - bloss haben die gelernt, die Kröten nicht mehr zu fressen.
            Burns ist übrigens ein sehr vernünftiger und dem Artenschutz verpflichteter Mann...ein bisschen beneid ich die Australier auch um den, wenn ich mir unsere "namhaften" Umweltpolitiker hier ansehe.

            [[ggg]Editiert von Ralf Sommerlad am 02-09-2005 um 09:04 GMT[/ggg]]

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            • #7
              Re: Aga-Kröten sind akute Gefahr für Australiens Krokodile

              ja, die Australier sind schon nett/locker.
              Das johnsoni mag ich auch sehr gern!!

              Die Frage ist nur, reichen diese Fallen aus?
              Parallel wird zusätzlich an biologischen Maßnahmen gearbeitet. Wohl bisher ohne nennenswerten Erfolg. Höchst bedauerlich diese Situation, die keiner derer realisiert, die die Verantwortung dafür -fast in Gänze- tragen.

              Über ein schönes Beispiel um gleichartige Zusammenhänge m.E leicht erkennen zu können, sprach ich gestern Abend am Telefon mit einer Freundin. Es ging um die Wüstenkrokodile, bei jenen sich herausgestellt haben soll, daß diese Krokodile dafür verantwortlich sind, daß die Menschen im dort umliegenden Gebiet keinem absinkenden Grundwasserspiegel zum Opfer fallen.
              Das nur, weil die Krokodile durch regelmäßige Grabungen dem Absinken entgegen arbeiten.
              Deren Vernichtung andernorts soll ebenfalls für den Wasserverlust und somit der Unbesiedelbarkeit für Menschen ursächlich sein.
              Ob der zusammenhang richtig von mir verstanden wurde weiß ich nicht, da ich dachte, ausgehend von den Wüstenkrokodilen(ex-Tempelbewohner???), daß diese einmalig und somit an anderen Stellen durch ihr Fehlen gar nicht für Wasserverluste in Verbindung bringbar sind.
              genauere Informationen würden mich auch interessieren........

              morgendlicher gruß

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              • #8
                Re: Aga-Kröten sind akute Gefahr für Australiens Krokodile

                Die Frage bezüglich der Wüstenkrokodile gebe ich gern an Hemmo Nickel weiter - ich weiss leider nichts über deren historische Verbreitung und den Zeitpunkt, wann sie aus dem ursprünglichen Verbreitungsgebiet verschwunden sind.

                Kommentar


                • #9
                  Re: Aga-Kröten sind akute Gefahr für Australiens Krokodile

                  wie gesagt, bisher wußte ich nur von den teilweise unterirdisch lebenden Wüstenkrokodilen. Es sollen Nachfolger der "vergessenen" Tempelkrokodile, repektive Nilkrokodile sein, die sich seit ca 2000 Jahren unabhängig von den übrigen Nilkrokodil-Populationen entwickeln konnten/durften/mußten.
                  Wer weiß wie weiträumig die Tempelterraristik schon damals verbreitet war.

                  Ich befürchte aber, es waren die ersten Terrarianer die ihren Tieren Namen gaben ....................

                  tempelloser gruß

                  Kommentar


                  • #10
                    Re: Aga-Kröten sind akute Gefahr für Australiens Krokodile

                    Hi
                    soweit ich weiß, sind die Wüstenkrokodile nicht vom Menschen dorthin verbracht worden, sondern sozusagen "die letzten Zeugen" einer ehemals wasserreichen Sahara.

                    schöne grüße
                    Sebastian
                    Haltung und Nachzucht verschiedener Sumpfschildkröten mit eindeutigem Schwerpunkt in Asien.

                    Kommentar


                    • #11
                      Re: Re: Aga-Kröten sind akute Gefahr für Australiens Krokodile

                      Trachemys schrieb:
                      Hi
                      soweit ich weiß, sind die Wüstenkrokodile nicht vom Menschen dorthin verbracht worden, sondern sozusagen "die letzten Zeugen" einer ehemals wasserreichen Sahara.

                      schöne grüße
                      Sebastian
                      hmmm, bin auch ein wenig verwirrt.
                      Den Bericht der "Tara" sah ich ebenfalls mal zufällig im TV.

                      http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/7/0,1872,2222471,00.html

                      Also gibt es zwei Typen von Wüstenkrokodilen??
                      Einmal die Tempelkrokodile und die natürlichen Restpopulationen?
                      Ich vermute es handelt sich tatsächlich um zwei verschieden Paar Schuhe.
                      Die mir zugänglichen Netzinfos sind auf die Schnelle leider zu bis sehr spärlich.
                      Da ich die Sendung nur noch in schwacher Erinnerung habe, interessiert mich hauptsächlich, ob es wirklich stimmt, daß die Grabetätigkeiten der Krokodile, direkt mit Grundwasserspiegeländerungen in einen Zusammenhang zu bringen sind! Wie auch immer.

                      wüste grüße

                      [[ggg]Editiert von braun mit Algen am 04-09-2005 um 16:54 GMT[/ggg]]

                      [[ggg]Editiert von braun mit Algen am 04-09-2005 um 16:55 GMT[/ggg]]
                      link bitte kopieren, bekomme es nicht hin??!

                      [[ggg]Editiert von braun mit Algen am 04-09-2005 um 16:56 GMT[/ggg]]

                      [[ggg]Editiert von braun mit Algen am 04-09-2005 um 17:00 GMT[/ggg]]

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                      • #12
                        Re: Aga-Kröten sind akute Gefahr für Australiens Krokodile

                        Hallo,

                        danke Ralf, dass Du mich auf die Diskussion aufmerksam gemacht hast, ich bin ja nicht der regelmäßige Foren-Teilnehmer. Nun, zu den Wüstenkrokodilen ist zu sagen, dass die ganze Sache etwas komplizierter ist.
                        Ich habe das Glück gehabt die „Wüstenkrokodile“ in Mauretanien über ein Jahr und auf insgesamt 6 Reisen genauer studieren zu können. In dieser Zeit habe ich für vier verschiedene Filme über die „Wüstenkrokodile“ gearbeitet. Ich nehme an, dass es sich bei dem hier genannten Film um die Tigressproduction handelt – Die Krokodile des Pharao.
                        Als erstes möchte ich eines klarstellen, bei jeder TV-Dokumentation ist immer mindestens die Hälfte „gelogen“. Nicht immer absichtlich oder mit dem Ziel des Missverstehens, aber in aller Regel haben wir es mit Laien zu tun, die die Filme redaktionell betreuen. Es müssen z.B. Abstriche zugunsten der Bildästhetik gemacht werden, die Geschichte muss in sich schlüssig und interessant werden usw.. D. h. solch ein Film unterliegt einer ganzen Reihe von Abhängigkeiten, die er erfüllen muss. Um ein bisschen aus dem Nähkästchen zu plaudern. In dem ZDF-Film wurden die Aufnahmen der Jungtiere, wie sie schlüpfen bzw. Frösche und Heuschrecken jagen, zeitgleich in Südafrika in einer Krokodilfarm gedreht, während wir in Mauretanien einen Tunnel gegraben und hinten mit einem schwarzen Tuch abgedeckt haben, um dann die Jungtiere dort zu filmen, wie sie in den Bau krabbeln. Ein weiteres Beispiel: Es wurde von der Filmcrew extra ein besonders kleines Schlauchboot mitgebracht, nur mit dem Zweck, dass es noch „irrsinniger“ aussieht mit diesem Boot Krokodile fangen zu wollen. Das Schlauchboot war noch nicht einmal im Wasser und hatte schon ein Loch durch die vielen Akaziendornen, die es dort gibt.
                        Aber zu den Fragen: A) die Aussage, das Wasser würde verschwinden, wenn die Krokodile aussterben stammt aus Mauretanien und hat meines Wissens nichts mit den Tieren in Ägypten zu tun (Entfernung Mauretanien Ägypten immerhin ca. 6000 km). Dabei gibt es folgende Relativierungen: Nicht an jedem Wasserloch mit Krokodilen behauptet die Bevölkerung dies, zweitens beruht die ganze Aussage auf der Übersetzung von einer Person, die ich kenne, die auch gut Hassanya spricht, aber eben nicht sehr gut. Dabei spielt sicher auch eine Rolle, dass sich Aussagen gerade bei stark unterschiedlichen Kulturen nicht wortwörtlich übersetzen lassen. Trotzdem war diese Aussage natürlich einen wunderbare Sache für die Filmemacher, denn damit lässt sich verdeutlichen, dass die Bevölkerung die Krokodile achten und sogar als positiv ansehen. Die Schiene - arme naturverbundene Bevölkerung lebt im Einklang der Natur – zieht immer. Zutreffen tut dies für die Krokodile in Mauretanien nur eingeschränkt. Ich habe auch erlebt, dass Krokodile erschlagen wurden und versucht wurde eines zu schießen. Unabhängig davon wird immer von Grundwasser gesprochen. Es geht um Gewässer die von Regenwasser gespeist werden, und dann mehr oder minder schnell austrocknen. In Mauretanien gibt es zwei Gewässertypen, die von Krokodilen bewohnt werden. In Felsgebieten gibt es sog. Gueltas (=Felsbecken), dort verziehen sich die Krokodile in Höhlen zwischen und unter den Felsen. An anderen Gewässern (Tamourt) graben die Tiere Baue bis zu 17 Meter lang schräg in den Boden. Wenn dann kein Wasser mehr da ist und die Temperaturen am Ende der Trockenzeit ins unermessliche steigt, ist dies die einzige Methode für die Krokodile zu überleben. In Ägypten ist denkbar, dass die Krokodile auch Baue graben, aber durch die dauerhafte Präsenz von Wasser werden sie es wahrscheinlich in dieser Intensität tun, wie in Mauretanien. (Im übrigen graben auch andere Crocodylia Baue z.B. die Alligatoren, Crocodylus johnsoni, Crocodylus palustris u. a.). Eine denkbare Erklärung für den Glauben der einheimischen Bevölkerung in Mauretanien ist, dass die Krokodile durch ihre Grabtätigkeit die Verlandung durch eingeschwemmtes Sediment vermindern, und dass die Baue unter den Level des Gewässerbodens gehen und so in den Bauen noch zugängliches Wasser, z. B. für das Tränken von Mensch und Tier zur Verfügung steht.
                        Meine ganz persönliche Meinung ist aber, dass es hier um eine Vermischung von Ursache und Wirkung geht, die für uns Europäer schwer verständlich ist. Für uns ist klar, dass wenn ein Gewässer für immer oder für mehrere Jahre austrocknet, dann werden die Krokodile im besten Fall abwandern oder eingehen. Wenn wir es aber von der Warte betrachten, dass die Krokodile einen eigenen Willen haben, bestimmte charakterliche Eigenschaften besitzen und eine gewisse mystische Komponente dazukommt (man denke an die Tiere in den Grimm-Märchen), dann macht die Umgekehrte Sichtweise auch Sinn. Ich lass es mal dabei bewenden, sonst wird’s zu lang.
                        B) Sind die Tempelkrokodile und die Wüstenkrokodile die gleichen? Auch diese Frage ist recht kompliziert, und ich kann nur sehr kurz antworten. Bisher kannte man nur drei Arten von Krokodilen in Afrika. Crocodylus niloticus, Osteolaemus teraspis und Crocodylus cataphractus (Mancher sieht auch in der Unterart Osteolaemus teraspis osborni eine eigene Art).
                        Das Nilkrokodil ist in Afrika am weitesten verbreitet. Fuchs et al. 1974 haben sechs Unterarten für das Nilkrokodil auf dem afrikanischen Kontinent beschrieben und eine für die Insel Madagaskar, die aber nicht von allen Wissenschaftlern anerkannt werden. Durch eine Genanalyse von Gewebeproben von Nilkrokodilen aus unterschiedlichen Regionen Afrikas (Schmitz et al. 2003) konnten wir zeigen, dass es sich beim Nilkrokodil in Wahrheit um zwei Arten handelt. Das bedeutet: Das echte Nilkrokodil kommt in Ägypten, Ost- und Südafrika (wahrscheinlich in mehreren Unterarten) vor. Bei dem Tempelkrokodil handelt es sich also um das Nilkrokodil, Crocodylus niloticus.
                        Die Unterart C. n. suchus hingegen ist eine weitere Art, die von Mauretanien über ganz Westafrika bis Nigeria und Tschad verbreitet ist. Damit gehören auch die „Wüstenkrokodile“ aus der Sahara Mauretaniens und dem Tschad zu der neuen Art Crocodylus suchus. Es ist noch keine 80 Jahre her, da gab es noch „Wüstenkrokodile“ in Marokko, Algerien und vielleicht in Libyen. Zur Zeit des Filmes hatten wir diese Erkenntnisse noch nicht, d. h. im Film wurden die Wüstenkrokodile und die Tempelkrokodile artlich gleichgesetzt. So weit ich weiß hatten sie aber inhaltlich nichts miteinander zu tun.
                        c) Rest- bzw. Reliktpopulationen. Bei den „Wüstenkrokodilen“ (der Begriff ist etwas irreführend, ich verwende ihn hier nur der Einfachkeit halber) handelt es sich um Reliktpopulationen. Die Sahara ist die größte Wüste der Erde aber sie ist sehr jung. Vor etwa 6000 Jahren sah die Sahara noch etwa so aus wie die Serengeti und es lebten rinderzüchtende Menschen in der Region. Elefanten, Giraffen, Strauße usw. besiedelten das Gebiet. Als Nordafrika langsam austrocknete blieben die Krokodile in den Gewässern zurück. Die meisten starben, aber an ein paar günstigen Stellen konnten sie sich halten, waren allerdings völlig isoliert. In Marokko, Algerien und in Libyen, also in der zentralen und nördlichen Sahara starben die Krokodile vor nicht all zu langer Zeit aus. Nur in der Südlichsten Sahara in Mauretanien und im Tschad gibt es noch heute solche isolierte Reliktpopulationen. Interessanter Weise sind diese „Wüstenkrokodile“ im vergleich zu anderen C. suchus sehr klein und werden nicht wesentlich größer als 2,5 Meter.
                        Die Situation am Nil ist eine ganz andere. Der Nil ist der einzige Fluss, der von Süd nach Nord durch die Sahara fließt. Er hat immer Wasser und die Populationen, wenn man davon sprechen möchte sind durch den Fluss verbunden, sind also nicht isoliert. Heute ist es allerdings so, dass es unterhalb des Assuanstausees nur noch ganz wenige Tiere gesichtet werden. Die Tempelkrokodile haben also auch unter dem Aspekt der Isolation und ihrer Lebensweise nicht allzu viel miteinander zu tun.

                        Mit besten Grüßen

                        Hemmo Nickel

                        1. Vorsitzender AG Krokodile

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                        • #13
                          Re: Aga-Kröten sind akute Gefahr für Australiens Krokodile

                          Vielen Dank für die klärenden Informationen!

                          Mich würde noch interessieren, ob bei einer der besprochenen, auf engstem Raum lebenden Krokodil-"Zweigen", auch ein differenzierteres Sozialverhalten beobachtet werden konnte?
                          Gab es überhaupt Auffälligkeiten im Vergleich zu anderen von Dir beobachteten Krokodilgemeinschaften??
                          Wie unterscheidet sich das Nahrungsangebot??

                          interessierter gruß

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                          • #14
                            Re: Aga-Kröten sind akute Gefahr für Australiens Krokodile

                            Hallo,

                            tja zu den Zweigen kann ich nur sagen, dass es schon recht spät oder früh war und da lässt die Konzentration in meinem Alter dann schon mal nach.
                            Ansonsten kann ich hier natürlich nur kurz antworten. Besonders interessant ist natürlich die Tatsache, dass die Tiere auf sehr engem Raum zusammenleben. Bis auf einmal konnte eigentlich nie die Beobachtung von aggressivem Verhalten beobachtet werden. In dem einen Fall wurde ein kleineres Tier von einem größeren Krokodil getötet (wahrscheinlich ein Männchen). Zeitlich passte der Vorfall in die Paarungszeit, so dass wir von Revierstreitigkeiten unter Männchen ausgehen.
                            Da ich zwei unterschiedliche Gewässer untersucht habe, sehen die Beobachtungen dazu auch sehr unterschiedlich aus. Ich hatte dazu auch ein paar Sachen in der Reptilia und der Krokodil DRACO geschrieben und möchte darauf verweisen.
                            Mit dem Futterangebot ist es auch sehr unterschiedlich. Es gibt Gewässer mit vielen Fischen, wie z.B. Tilapia, Lungenfischen und Kiemensackwelsen aber auch welche ohne. An den fischlosen Wasserstellen sind vor allem Vögel und/oder Frösche die Hauptbeute. Ziegen und Schafe, die zum Trinken fast täglich an den Wasserstellen eintreffen werden nur in seltenen Ausnahmefällen angegriffen. Menschen sind in Mauretanien noch nie zu Schaden gekommen.

                            Gruß

                            Hemmo

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                            • #15
                              Re: Aga-Kröten sind akute Gefahr für Australiens Krokodile

                              Aus www.australien-info.de

                              Aga-Kroeten: Tot durch Golfschlaeger?
                              [DARWIN] - 16.04.05: Mehr als 100 Millionen Aga-Kroeten (Bufo
                              marinus) sollen es in diesem Jahr sein, die das Northern
                              Territory in Australien heimsuchen. Bisher sind alle Versuche
                              fehlgeschlagen, die apokalyptische Invasion der
                              suedamerikanischen Amphibien zu stoppen. Nun ruft ein
                              australischer Politiker dazu auf, die Kroeten mit allen nur
                              erdenklichen Mitteln zu erschlagen, berichtet der englische
                              Sender BBC. Aufrufe von Politikern der Kroetenplage Herr zu
                              werden, haben nicht gefruchtet. Alle erdenklichen Mittel die
                              giftigen Tiere an der Weiterverbreitung in ihrer neuen Heimat zu
                              hindern, sind demnach fehlgeschlagen. Die vor mehr als 70 Jahren
                              eingeschleppten Kroeten, die eigentlich die Zuckerrohrplantagen
                              von Insekten befreien sollten, haben sich als nutzlos erwiesen.
                              Die Schaedlinge sind geblieben, aber die Kroeten, die keine
                              natuerlichen Feinde in Australien haben, haben sich
                              explosionsartig vermehrt und ihre Invasion in den tropischen
                              Norden begonnen. Jaehrlich haben die Kroeten etwa 50 Kilometer
                              geschafft. Nun stehen sie vor den Vorstaedten von Darwin. Nach
                              Angaben von Medien sind sogar Krokodile daran verendet, als sie
                              die Kroeten verschlungen haben. In den Northern Territories
                              hatten Politiker oeffentliche Aufrufe gestartet, um die
                              Bevoelkerung nach Wegen und Mitteln zu befragen, dass die
                              Amphibien, die alles fressen, was kleiner ist, als sie selbst,
                              wieder zurueckgedraengt werden koennen. David Tollner, liberaler
                              Politiker, sieht als letzten Ausweg nur, die Tiere, die bis zu
                              2,5 Kilogramm schwer werden, mit Knueppeln, Cricket- oder
                              Golfschlaegern zu toeten. Umweltorganisationen kritisierten die
                              Aufrufe des Politikers als inhumane Toetungsart. Anstatt dessen
                              sollten die Kroeten solange eingefroren werden, bis sie sanft
                              entschlummern. Eine spezielle Kampagne ist unterdessen damit
                              beschaeftigt, den Kroeten zumindest den Weg in die noerdlichen
                              Nationalparks und Schutzgebiete zu versperren. Mithilfe von DVDs
                              in sechs verschiedenen indigenen Sprachen soll die Bevoelkerung
                              umfassend informiert werden. Das Northern Territory bereitet
                              sich jedenfalls auf das grosse Kroetenschlachten vor.


                              Anmerkung: Da gibt´s nichts mehr zu sperren: Die Agas sind bereits überall, auch im Kakadu-Nationalpark.

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