Schildkröten und Agamen

[freaggle]

Hallo, halte zwei Vierzehenlandschildkröten.
Sie leben die meiste Zeit des Jahres im Gewächshaus oder im Freigehege und verbringen nur wenige Monate im Zimmerterrarium welches die restliche Zeit leer steht. Es ist 2m x 0,8m.
Ist es möglich z.B. ein Pärchen Bartagame oder Dornschwanzagamen oder andere Echsen darin zu halten? Gibt es dabei vielleicht ein Gesundheitsrisiko?
Ich freue mich über eure Beiträge

[eva1]

Re: Schildkröten und Agamen

freaggle schrieb:
Hallo, halte zwei Vierzehenlandschildkröten.
Sie leben die meiste Zeit des Jahres im Gewächshaus oder im Freigehege und verbringen nur wenige Monate im Zimmerterrarium welches die restliche Zeit leer steht. Es ist 2m x 0,8m.
Ist es möglich z.B. ein Pärchen Bartagame oder Dornschwanzagamen oder andere Echsen darin zu halten? Gibt es dabei vielleicht ein Gesundheitsrisiko?
Ich freue mich über eure Beiträge

Hallo freaggle

Jaaaaa, das ist die berühmte und immer wiederkehrende Frage: was mache ich mit dem leerstehenden Schildkrötenterrarium, während die SK im Freiland oder im Kühlschrank sind?

Du musst Dir folgendes sehr gut überlegen: Sowohl Bartagamen als auch Dornschwänze kommen aus einer anderen Klimazone, als die horsfieldiis. Alleine aus diesem Grund verbietet sich im Grunde eine gemeinschaftliche Haltung. Sollte man aber Echsen auftreiben können, die aus dem gleichen Biotop stammen, wie die Schildkröten (was bei horsfieldii nicht einfach ist), dann gilt dabei folgendes zu beachten:

Beide Tierarten müssen äusserst penibel auf Darmparasiten untersucht und ggf. behandelt werden. Die meisten Schwierigkeiten haben die Echsen mit Amöben, die für die Schildkröten kein Problem darstellen, die sie aber nicht selten übertragen. Für die Echsen kann es tödlich ausgehen. Also ist hier ein sehr guter Parasitologe gefragt, der die Tiere untersucht. Ein 0-8-15-Tierarzt hat hier keine Chance.

Weiterhin musst Du Dir natürlich auch überlegen, dass Echsen (zumindest zum Teil) Insektenfresser sind. Es kann ganz schön lästig werden, wenn die Grillen, Heimchen und Heuschrecken, die für die Echsen gedacht wären, aus dem oben offenen Terrarium hüpfen und im Wohnzimmer auf Pirsch gehen. Abgesehen davon, dass die Echsen dann kein Frühstück mehr haben. Für die Schildkröten verbietet sich aber ein oben geschlossenes Terrarium wegen der mangelnden Durchlüftung und der zu geringen Abkühlung über Nacht.
Nächster Nachteil: die Schildkröten sind Tiere, die aus sehr kargen Regionen stammen, also nehmen sie alles, was sich bietet, als Futter dankend an. Auch den Kot der Echsen....

Gegenbeispiel: Ich halte seit zwei Jahren eine europäische Agame (Laudakia stellio) aus der Südtürkei im gleichen Terrarium mit meinen Tunesischen Landschildkröten zusammen. Das Terrarium ist mit einem feinen Gitter abgedeckt, damit die Echse und ihr Futter nicht flüchten kann. Beide Arten sind von Spezialisten penibel untersucht worden. Den Kot der Echse sammle ich jeden Tag aus dem Terrarium heraus. Es ist mit Konsequenz und Sorgfältigkeit also machbar, aber mit einigem Aufwand verbunden.

Wenn Du keinen Reptilientierarzt in Deiner Nähe hast, der beide Arten gut untersuchen kann, dann würde ich Dir absolut abraten. Bei den Tierärzten geht der Meinungstrend eher dahin, es nicht zu machen.

Jetzt musst Du selbst entscheiden.

Schöne Grüsse

Eva

[Petra1]

Re: Re: Schildkröten und Agamen

[quote]eva1 schrieb:
[quote]freaggle schrieb:
Hallo, halte zwei Vierzehenlandschildkröten.
Sie leben die meiste Zeit des Jahres im Gewächshaus oder im Freigehege und verbringen nur wenige Monate im Zimmerterrarium welches die restliche Zeit leer steht. Es ist 2m x 0,8m.


Mmmh. Ich lese nichts von Winterstarre, die gerade bei T.horsfieldii äußerst wichtig ist.
Täusche ich mich.????
Wenn ja, lasse die Tiere doch im Freiland.
Wintere sie von dortaus ein und Du hast ganzjährig ein freies Terrarium für die Agamen. So paßt es doch.
Gruß Petra

[eva1]

Re: Re: Re: Schildkröten und Agamen

Petra1 schrieb:
Wenn ja, lasse die Tiere doch im Freiland.
Wintere sie von dortaus ein und Du hast ganzjährig ein freies Terrarium für die Agamen. So paßt es doch.
Gruß Petra

Hallo Petra

Das mit Freilandhaltung ist für die horsfieldiis im Frühjahr gar nicht soooo einfach, wenn man kein beheiztes Gewächshaus hat. Die Tiere sind in der Zeit schon sehr munter, paarungswillig und bald auch reif für eine evtl. Eiablage. Bei denen geht halt alles recht flott. Andererseits würde ich gerade dann meine horsfieldiis nicht einfach ohne Zusatzheizung ins Freiland setzen, denn da ist es ihnen einfach zu kalt (zumindest im bayrischen Raum). Also entweder zuheizen oder Terrariumaufenthalt. Eine andere Möglichkeit hat man mit diesen Jungs vor Mai eigentlich nicht, wenn das mit der Zucht klappen soll. Horsfieldii hat zwar im Naturbiotop im März nach der Winterruhe nachts immer noch sehr stramme (niedrige) Temperaturen, andererseits tagsüber aber schon um die 25 - 30°C! Da liegt das eigentliche Problem. Ich lasse meine Tiere daher im Frühjahr auch erst mal im Terrarium und setze sie so Anfang Mai ins Freiland. Das Terrarium nutze ich für sie dann eigentlich nur 2 Monate.

Durch meine Überwinterungsgäste, die ab Oktober aber zu mir kommen, kann ich das Terrarium dann doch noch den ganzen Winter nützen. Die einen werden darin vorbereitet und die anderen später darin wieder "aufgetaut". Das funktioniert prima. Fast ein halbes Jahr (Mai bis Oktober) steht dieses Terrarium aber dann doch auch verwaist.

Schöne Grüsse

Eva

[Petra1]

Re: Re: Re: Re: Schildkröten und Agamen

Hallo,
ich dachte, dass gerade bei Horsfieldii ein Frühbeet mit Heizquelle mittlerweilen zu der
Grundausstattung gehört. Diese Tiere sind doch sehr trocken- u. wärmeliebend. Da ist das Klima in der BRD noch um ein mehrfaches ungünstiger als für T.hermannis. Und die benötigen schon solch ein beheiztes Frühbeet.

Gruß Petra

[eva1]

Re: Re: Re: Re: Re: Schildkröten und Agamen

Petra1 schrieb:
Hallo,
ich dachte, dass gerade bei Horsfieldii ein Frühbeet mit Heizquelle mittlerweilen zu der
Grundausstattung gehört.

Hallo Petra

Das wäre schön, wenn es so wäre. Ich fürchte jedoch, dass gerade die horsfieldiis bei den meisten Haltern noch spartanischer leben müssen, als viele hermannis.
Bei mir in München stelle ich ausserdem fest, dass im Frühjahr die Böden oft so lange noch eiskalt sind und auch noch relativ lange gefroren sind, da würde selbst eine gute Heizquelle schnell zu wenig effektiv. Das ist aber sicher sehr abhängig von der Wohnregion eines jeden Halters.

Diese Tiere sind doch sehr trocken- u. wärmeliebend. Da ist das Klima in der BRD noch um ein mehrfaches ungünstiger als für T.hermannis.

Genau das ist das Problem in vielen Regionen.
Ich habe von einem Halter gehört, der hat bei seinem Haus vom Keller aus einen Ausgang ins Freiland geschaffen. Da können die horsfieldiis direkt aus dem Keller nach oben in den Garten. Das wäre natürlich ideal, aber mein Vermieter würde sich bedanken, wenn ich das nachmachen würde


Schöne Grüsse

Eva

[ajkay]

Re: Schildkröten und Agamen

Hallo,wir haben 2 Griechen und wollten sie auch mit unseren Bartagamen oder der Wasseragame vergesellschaften. Nach einem Gespräch mit unserem Tierarzt und einem Anruf in der Reptilienabteilung der Münchner Universität haben wir uns den Gedanken ganz schnell aus dem Kopf geschlagen, die sagten zu uns das Landschildkröten gefährliche Bakterien im Kot haben die den Echsen lebensgefährlich werden!!
Echsen können dadurch an Amöbenruhr etc. sterben!!
Einen schönen Sonntag noch,
lg aus Regensburg von Jeannine