Servus beinander,
diesen Sommer zeigte sich bei der Inkubation meiner Griechen-Eier erstmals das Phänomen, dass manche Eier während des Brutzeitraumes stark an Gewicht verloren. Beim Hochnehmen der Eier fühlt es sich an als wären sie (fast) leer.
Im letzten Sommer hatte ich ein sehr schlechtes Brutergebnis: Viele Panzeranomalien, sehr kleine Tiere, kurze oder ganz fehlende Schwänze und gleich nach dem Schlupf verstorbene Tiere. Zum Teil auch mit erheblichen Missbildungen wie fehlender Oberkiefer und ohne Nasenlöcher usw. ...
Da ich dieses Jahr deshalb die Eier nur noch selten anfasse oder durchleuchte, um eine dadurch bedingte Schädigung der Embryonen zu verhindern, bemerkte ich erst ziemlich spät, dass manche Eier deutlich an Gewicht verloren hatten. Da die Eier nicht unangenehm rochen, ließ ich sie im Jäger-Brüter mit gefülltem Feuchtbruteinsatz.
Als es später im Raum in dem der Brüter stand dann doch zu stinken begann, fing ich an schlechte Eier auszusortieren. Und weil ich es ganz genau wissen will, führe ich über alle Vorkommnisse genau Buch und notiere die Einzelheiten. Ich öffne deshalb verdorbene Eier und die, die zu leicht und längst über den Schlupf-Termin hinaus waren.
Hierzu wählte ich wie immer, einen abgelegenen Teil meines Gartens mit bereitgestelltem Wasser, da erfahrungsgemäß manche faulen Eier beim Aufklopfen förmlich explodieren.
Manche „leichte“ Eier enthielten nur einen gelblichgrauen Rest, andere wiederum weitentwickelte, eingetrocknete Tiere mit großem Dottersack und erkennbaren Anomalien. Zwei dieser fast papierartig eingetrockneten Mumien, die kaum ein drittel des Eies ausfüllten, habe ich aufbewahrt. Diese waren und sind bis heute so trocken, dass sie noch nicht mal stinken. Eines dieser geöffneten Unglückseier blieb an der schattigen, nassen Stelle liegen, weil mich das Telefon von meiner unerfreulichen Beschäftigung wegholte.
So weit, so schlecht.
Es verging eine Woche. Es war Ende August, regnerisch, und auch nachts extrem kalt mit Morgentemperaturen um die 6 Grad.
Nach Wetterbesserung mähte ich den Rasen. Natürlich auch in besagter Gartenecke.
Plötzlich starrte ich völlig überrascht auf die soeben gemähte Fläche: Hier kommt mir eine winzige, völlig verschrumpelte Schildkröte entgegen. Ich nehme das Tier auf die Hand und stelle fest, dass es noch sehr weich ist. Außerdem ist die Form durch einen noch deutlich gefalteten Bauch sehr schief und es hat einen kleinen Dottersackrest am Nabel. Auch eine Panzeranomalie entdeckte ich: Das vorletzte Wirbelschild fehlt.
Das putzmuntere Kerlchen brachte ganze 6 Gramm Lebenswillen auf die Waage.
Ich habe es dann in ein kleines Gefäß mit warmen Wasser gesetzt und über Nacht in den Brüter gestellt. Am nächsten Tag hatte es schon 7 Gramm und war am Bauch ordnungsgemäß aufgefaltet. Tagsüber durfte der Unglücksrabe zu den anderen Babys ins Freigehege, aber es folgten noch einige Nächte die er feucht im Inkubator verbringen durfte.
Heute, nach knapp 4 Wochen, wiegt das Tier 9 Gramm und der Panzer ist genauso fest wie der seiner Altersgenossen. Nur der Bauch zeigt noch eine leicht knittrige Oberflächenstruktur und einen winzigen, angetrockneten Nabelrest den ich auch nicht entferne.
---------------
Auch nach genauester Überlegung ist es mir absolut schleierhaft, wie in dem vertrockneten Ei noch Leben stecken konnte.
Mein Tierarzt bestätigte, dass es dieses Jahr öfter vertrocknete Eier gegeben hat. Anscheinend hat die Membran der Eihaut versagt und die Feuchtigkeit nach außen durchgelassen.
Die übrigen Schlüpflinge hatten zwar keine so offensichtlichen Probleme mit der Feuchtigkeit, aber seitdem ich jetzt noch mehr darauf achte bilde ich mir ein, dass sie in diesem Jahr nach dem Schlupf durstiger sind als sonst.
Wie sind euere Beobachtungen ?
Haben bei euch auch manche Eier an Gewicht verloren ?
Liebe Grüße aus München
von Karin Schippan
diesen Sommer zeigte sich bei der Inkubation meiner Griechen-Eier erstmals das Phänomen, dass manche Eier während des Brutzeitraumes stark an Gewicht verloren. Beim Hochnehmen der Eier fühlt es sich an als wären sie (fast) leer.
Im letzten Sommer hatte ich ein sehr schlechtes Brutergebnis: Viele Panzeranomalien, sehr kleine Tiere, kurze oder ganz fehlende Schwänze und gleich nach dem Schlupf verstorbene Tiere. Zum Teil auch mit erheblichen Missbildungen wie fehlender Oberkiefer und ohne Nasenlöcher usw. ...
Da ich dieses Jahr deshalb die Eier nur noch selten anfasse oder durchleuchte, um eine dadurch bedingte Schädigung der Embryonen zu verhindern, bemerkte ich erst ziemlich spät, dass manche Eier deutlich an Gewicht verloren hatten. Da die Eier nicht unangenehm rochen, ließ ich sie im Jäger-Brüter mit gefülltem Feuchtbruteinsatz.
Als es später im Raum in dem der Brüter stand dann doch zu stinken begann, fing ich an schlechte Eier auszusortieren. Und weil ich es ganz genau wissen will, führe ich über alle Vorkommnisse genau Buch und notiere die Einzelheiten. Ich öffne deshalb verdorbene Eier und die, die zu leicht und längst über den Schlupf-Termin hinaus waren.
Hierzu wählte ich wie immer, einen abgelegenen Teil meines Gartens mit bereitgestelltem Wasser, da erfahrungsgemäß manche faulen Eier beim Aufklopfen förmlich explodieren.
Manche „leichte“ Eier enthielten nur einen gelblichgrauen Rest, andere wiederum weitentwickelte, eingetrocknete Tiere mit großem Dottersack und erkennbaren Anomalien. Zwei dieser fast papierartig eingetrockneten Mumien, die kaum ein drittel des Eies ausfüllten, habe ich aufbewahrt. Diese waren und sind bis heute so trocken, dass sie noch nicht mal stinken. Eines dieser geöffneten Unglückseier blieb an der schattigen, nassen Stelle liegen, weil mich das Telefon von meiner unerfreulichen Beschäftigung wegholte.
So weit, so schlecht.
Es verging eine Woche. Es war Ende August, regnerisch, und auch nachts extrem kalt mit Morgentemperaturen um die 6 Grad.
Nach Wetterbesserung mähte ich den Rasen. Natürlich auch in besagter Gartenecke.
Plötzlich starrte ich völlig überrascht auf die soeben gemähte Fläche: Hier kommt mir eine winzige, völlig verschrumpelte Schildkröte entgegen. Ich nehme das Tier auf die Hand und stelle fest, dass es noch sehr weich ist. Außerdem ist die Form durch einen noch deutlich gefalteten Bauch sehr schief und es hat einen kleinen Dottersackrest am Nabel. Auch eine Panzeranomalie entdeckte ich: Das vorletzte Wirbelschild fehlt.
Das putzmuntere Kerlchen brachte ganze 6 Gramm Lebenswillen auf die Waage.
Ich habe es dann in ein kleines Gefäß mit warmen Wasser gesetzt und über Nacht in den Brüter gestellt. Am nächsten Tag hatte es schon 7 Gramm und war am Bauch ordnungsgemäß aufgefaltet. Tagsüber durfte der Unglücksrabe zu den anderen Babys ins Freigehege, aber es folgten noch einige Nächte die er feucht im Inkubator verbringen durfte.
Heute, nach knapp 4 Wochen, wiegt das Tier 9 Gramm und der Panzer ist genauso fest wie der seiner Altersgenossen. Nur der Bauch zeigt noch eine leicht knittrige Oberflächenstruktur und einen winzigen, angetrockneten Nabelrest den ich auch nicht entferne.
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Auch nach genauester Überlegung ist es mir absolut schleierhaft, wie in dem vertrockneten Ei noch Leben stecken konnte.
Mein Tierarzt bestätigte, dass es dieses Jahr öfter vertrocknete Eier gegeben hat. Anscheinend hat die Membran der Eihaut versagt und die Feuchtigkeit nach außen durchgelassen.
Die übrigen Schlüpflinge hatten zwar keine so offensichtlichen Probleme mit der Feuchtigkeit, aber seitdem ich jetzt noch mehr darauf achte bilde ich mir ein, dass sie in diesem Jahr nach dem Schlupf durstiger sind als sonst.
Wie sind euere Beobachtungen ?
Haben bei euch auch manche Eier an Gewicht verloren ?
Liebe Grüße aus München
von Karin Schippan
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