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Schildkrötenhaltung

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  • Schildkrötenhaltung

    Hallo!
    Nachdem ich im Forum von Beate gelesen habe, dass es Nachweise über die gesenkte Überlebensquote von Freilandtieren in Trockengebieten geben soll, die untersucht wurden und damit "gestört" wurden, frage ich mich, was rechtfertigt eigentlich die Haltung von Schildkröten in Gefangenheit?
    Wenn diese Tiere so sensibel sind, wie ertragen sie eigentlich das Leben bei uns?
    Von den Zooläden und diesen "kann meine Schildkröte auch Männchen machen lernen- Haltern" rede ich nicht, sondern auch von denen, die sich intensiv um "gute" Haltung kümmern?
    In wessen Sinne ist es eigentlich, wenn wir diese Tiere in Deutschland halten?
    Was ist unsere Rechtfertigung? Braucht es eine?
    Dass es im Vergleich viele gibt, die gar keine Ahnung haben?

    Ich habe schon viele Beiträge von Kennern gelesen, die bewußt Wildfänge gekauft haben, darunter Autoren, die in Fachzeitschriften veröffentlichen. Im Keller wird der Tag-/Nachtrhythmus zur besseren Beobachtung der Tiere nach der Arbeitszeit vertauscht.
    Da dient das optimierte Fachwissen primär doch zur Befriedigung der eigenen Bedürfnisse.
    Das es die Tiere dabei besser haben, als beim Zooladendurchschnittskäufer rechtfertigt sich doch auch nur durch den Vergleich.

    (Ich wollt´s an dieser Stelle noch mal betonen, falls es aus meinen Fragen nicht deutlich wurde: ich nehm mich da nicht aus. Ganz im Gegenteil. Habe nicht nein gesagt und habe 2 Jungtiere 2er Arten, illegaler Herkunft aus schlechter Haltung übernommen. Nun hatten sies zwar besser als vorher, eine ist trotzdem gestorben, weil unheilbar krank. Ideal hat es die andere immer noch nicht, weil ich für diese Art keine optimalen Bedingungen habe, aber trotz intensiver Suche wollte sie keiner, dem ich mehr an Kenntnissen und Möglichkeiten zutraute.)

    Nachdenkliche Grüsse
    Kirstin


  • #2
    Re: Schildkrötenhaltung

    Hi,

    du sprichst mir aus dem Herzen! Mit diesen paar Worten hast du bewiesen dass du ein besserer Schildkrötenhalter bist als sonst die großen Züchter und "Auskenner".

    mfg

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    • #3
      Re: Schildkrötenhaltung

      Hallo Kirstin,

      Kirstin schrieb:
      Wenn diese Tiere so sensibel sind,
      Wenn ich richtig vermute, ging es in dem von dir erwähnten Fall nicht um Sensibilität sondern schlicht um Wassermangel, ein Problem, das sich in Gefangenschaft so nicht stellt. Die Tiere wurden hochgenommen, haben aus Angst ihre Analblase geleert und dann evtl. nicht mehr die Möglichkeit, diese wieder aufzufüllen, um so exzessive Trockenheit zu überstehen.


      Kirstin schrieb:
      wie ertragen sie eigentlich das Leben bei uns?
      Die älteste in Gefangenschaft gehaltene Landschildkröte (Testudo graeca) hat ihre ersten Lebensjahrzehnte unter geradezu abenteuerlichen Umständen als Maskottchen an Bord eines Schiffes der englischen Marine verbracht. Die Ernährung dürften dort eher keine Wildkräuter gewesen sein... Nach ihrer Pensionierung lebte sie noch viele Jahre im Park eines englischen Schlosses. Man vermutet, daß sie etwa 160 Jahre alt geworden ist...

      http://shortnews.stern.de/shownews.cfm?id=511398



      Kirstin schrieb:
      Was ist unsere Rechtfertigung?
      Für den normalen Schildkrötenhalter gibt keine andere als das völlig natürliche Grundgesetz des Dschungels. Die stärkere Spezies benützt die schwächere zur Befriedigung der eigenen Bedürfnisse.

      Diese Erkenntnis habe ich für mich ganz knallhart gewonnen, da nützt auch die gelegentliche Spende für den Artenschutz nichts...


      Gruß, Editha



      Kommentar


      • #4
        Re: Schildkrötenhaltung

        Hallo,

        mein Gedanke dazu:

        Das ist doch eher eine Grundsatzfrage. Diese Frage könnte man auf alle Haustiere hier in Deutschland ausweiten:

        Was ist mit den Wellensittichen, die in "Einzelhaft" in Omas kleinem Käfig gehalten werden und von anderen Artgenossen ihr ganzes Leben nur träumen können? Diese Schwarmtiere könnte man niemals in solchen Verhältnissen halten, wie sie in Australien leben.

        Was ist mit den Katzen, die ihr ganzes Leben in der Wohnung gehalten werden und ihr Revierverhalten nicht ausleben können? Aber draussen könnte die Katze ja von nem Auto überfahren werden!

        Auch wenn man sich bemüht dem Tier eine artgerechte Haltung zu gönnen wird es nie ganz gelingen. Das Tier muss immer irgenwelche Abstriche machen - denke ich. Natürlich gilt dabei: je weniger desto besser. Wer da ganz strickt gegehalten möchte, sollte sich eben keine Haustiere anschaffen.

        Drea

        [[ggg]Editiert von Drere am 16-02-2005 um 11:24 GMT[/ggg]]

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