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Zwei Männchen, klappt das?

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  • Zwei Männchen, klappt das?

    Seit ein paar Tagen ist bei mir ein weiterer Findling, Thb, ca. 10 Jahre, eingezogen.
    Er befindet sich nun bei meiner ersten Thb (ca. 40 J.) im Freigehege und ich konnte beobachten, wie sie aufeinander losgingen und sich gegenseitig in Kopf und Vorderbeine bissen. Nach dem Trennen der beiden kehrte wieder Frieden ein und seitdem ist nichts mehr vorgefallen.
    Sind das "normale" Revierkämpfe oder will der Alteingesessene dem Neuen zeigen wer der Herr im Gehege ist?
    Könnte das noch schlimmer werden, so daß ich die beiden evtl. trennen müßte?
    Über das Zusammenleben zweier Männchen konnte ich noch nichts nachlesen, deshalb wäre ich um ein paar Antworten dankbar.

    Liebe Grüße
    Yvonne

  • #2
    Re: Zwei Männchen, klappt das?

    Hi! Es wird sich wohl um Revierkämpfe handeln. Du kannst natürlich versuchen, die Tiere gemeinsam zu halten. Vieleicht vertragen sich die Tiere ja auf Dauer. Voraussetzung wäre natürlich ein genügend großes Gehege, mit Versteckplätzen u. Rückzugsmöglichkeiten. Schlimmstenfalls -sollte eine gemeinsame Haltung nicht möglich sein- kommt es zu Bißverletzungen. Evtl. mußt Du Dich aber auf seperate Haltung einstellen. Ich persönlich Pflege 2,8 Tiere ganzjährig zusammen, die 1,0 vertragen sich, bis auf norm. Rangeleien während der Paarungszeit gut. Grüße Paule

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    • #3
      Re: Zwei Männchen, klappt das?

      kokanee schrieb:
      Seit ein paar Tagen ist bei mir ein weiterer Findling, Thb, ca. 10 Jahre, eingezogen.
      Er befindet sich nun bei meiner ersten Thb (ca. 40 J.) im Freigehege
      Hallo Yvonne,
      du hast den Findling direkt zu deiner Schildkröte gesetzt? Ohne Quarantäne? Ganz schön mutig...
      Anja

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      • #4
        Re: Zwei Männchen, klappt das?

        kokanee schrieb:
        Seit ein paar Tagen ist bei mir ein weiterer Findling, Thb, ca. 10 Jahre, eingezogen.
        Er befindet sich nun bei meiner ersten Thb (ca. 40 J.) im Freigehege und ich konnte beobachten, wie sie aufeinander losgingen und sich gegenseitig in Kopf und Vorderbeine bissen.
        Hallo kokanee

        Das ist kein ungewöhnliches Verhalten, eigentlich eher normal. Solche Rangeleien sind für die Schildkröten immer mit großem Stress verbunden, deshalb halte ich keine Männchen gemeinsam. Selbst wenn sie später die Revierkäpfe einstellen, es sind doch nur unterdrückte Aggressionen, da sich die Tiere auf Dauer ja nicht umbringen wollen.

        Über eine einjährige Quarantänezeit mit dem Neuling solltest Du unbedingt nachdenken, denn das Herpesvirus lauert überall ( --> http://www.t-hermanni.de/herpes/herpes1.html )

        Schöne Grüße

        Eva

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        • #5
          Re: Re: Zwei Männchen, klappt das?

          Hallo kokanee

          Das ist kein ungewöhnliches Verhalten, eigentlich eher normal. Solche Rangeleien sind für die Schildkröten immer mit großem Stress verbunden, deshalb halte ich keine Männchen gemeinsam. Selbst wenn sie später die Revierkäpfe einstellen, es sind doch nur unterdrückte Aggressionen, da sich die Tiere auf Dauer ja nicht umbringen wollen.

          Über eine einjährige Quarantänezeit mit dem Neuling solltest Du unbedingt nachdenken, denn das Herpesvirus lauert überall ( --> http://www.t-hermanni.de/herpes/herpes1.html )

          Schöne Grüße

          Eva[/quote]

          Hallo Eva! Das dieses Verhalten nicht ungewöhnlich ist, da gebe ich Dir Recht. Auch bedeutet dieses sicher auch erstmal Stress. Das dass abflauen der Revierküämpfe daraus resultieren soll, dass sich die Tiere nicht gegenseitig umbringen wollen, halte ich für eine Mär. Ich mute meinen Tieren bei der Gehirngröße nicht zu, dieses abwägen zu können. Vielmehr wird das abflauen der Revierkämpfe wohl damit zu tun haben, dass die Tiere ihre Rangordnung ausgefochten haben. Was die Quarantäne angeht, so muß ich Euch aber Recht geben. Grüße

          Kommentar


          • #6
            Re: Re: Zwei Männchen, klappt das?

            [b]



            Über eine einjährige Quarantänezeit mit dem Neuling solltest Du unbedingt nachdenken, denn das Herpesvirus lauert überall ( --> http://www.t-hermanni.de/herpes/herpes1.html )

            Schöne Grüße

            Eva
            Danke für den Tipp, über Herpes wußte ich noch garnichts! Aber wäre es jetzt nicht schon zu spät, wo die beiden doch schon Tage lang zusammen sind und sich ja auch schon gegenseitig gebissen haben?

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            • #7
              Re: Re: Re: Zwei Männchen, klappt das?

              Hallo Paule

              paule schrieb:
              Das dieses Verhalten nicht ungewöhnlich ist, da gebe ich Dir Recht.
              Danke ;-)

              Auch bedeutet dieses sicher auch erstmal Stress.
              Genau!

              Das dass abflauen der Revierküämpfe daraus resultieren soll, dass sich die Tiere nicht gegenseitig umbringen wollen, halte ich für eine Mär.
              Leider ist es keine Mär, sondern belegt. Kleines Beispiel aus dem Reptilienreich: Phelsuma laticauda (ein Taggecko) die zu tausenden aus Madagaskar improtiert wird. Die Tiere sind stark revierbildend, die Männchen (aber auch die Weibchen) stressen sich so lange, bis einer flieht oder wegen Stress stirbt, wenn keine Fluchtmöglichkeit besteht. Die Haltung ist dauerhaft nur paarweise in großen Terrarien möglich. Im Großhandel jedoch sitzen zig Tiere davon (gemischte Geschlechter) in einem Terrarium. Alle Tiere zeigen eine sehr dunkle Färbung (was ihr Unwohlsein und den Stress deutlich zum Ausdruck bringt), aber es finden keinerlei Revierkämpfe mehr statt. Sobald man nur 2 dieser Männchen oder Weibchen in ein extra Terrarium setzt, gehen die Kämpfe wieder los. Leider können Schildkröten ihr Wohlbefinden oder Unwohlbefinden nicht durch ihre Färbung anzeigen....
              Es gibt nicht sooo viele Tierarten, bei denen die Agressionsschwelle so niedrig liegt, daß sie bis zum bitteren Ende weiterkämpfen würden.

              Diese Art von Aggressionsunterdrückung bei zu dichtem oder ungeeignetem Besatz (und dazu zähle ich auch gemischte oder Männchen-Gruppen bei europäischen Landschildkröten) kann man im gesamten Tierreich wiederfinden. Bestes Beispiel dazu sind die Buntbarsche, sehr viele Echsenarten, einige Schlangenarten, viele Vogelarten und sogar der Nagetierebereich (die ja häufig sogar als Rudeltiere von Natur aus gruppenlebend sind). Viele Nagetierarten stellen bei Überbesatz des Lebensraums/Käfigs sogar die Vermehrung ein (bei den Weibchen bleibt der Eisprung aus) und überzählige Männchen werden sogar auch von den Weibchen gekillt! Sogar Krokodile, die ja bisher (weil Brutpflege betreibend) als Gruppentiere angesehen wurden, werden mittlerweile nach einer letztjährigen Studie zu den Einzelgängern gezählt.

              Ich mute meinen Tieren bei der Gehirngröße nicht zu, dieses abwägen zu können.
              Die Tiere müssen (vermenschlicht gesehen) nicht abwägen, denn sie können es gar nicht! Unabhängig von der Gehirngröße hat die Natur diesen Schutzmechanismus bei sehr vielen Tierarten im Erbgut verankert, da sonst das Überleben der Art unter beengten Bedingungen gefährdet wäre. Würden sich die Schildkröten wiedererkennen und eine echte Rangordnung bilden (wie z. B. bei Hirschen oder Hunden), dann müssten sie nicht alljährlich im Frühjahr oder bei Neuzugängen diese Rangordnung neu "auskämpfen".
              Sie kämpfen, weil es nicht ihrem naturgegebenen Naturell entspricht, zusammen zu leben, und sie stellen des überlebenswillen diese Kämpfe irgendwann ein. Andernfalls würden die einen wegen Stress sterben, die anderen an Infektionen durch die beim Kampf erlittenen Verletzungen. Die Überlebensrate wäre also hinterher nicht mehr allzu groß, würden die Tiere wirklich weiterkämpfen. Das kann sich eine Art, die rund 10 Jahre bis zur Geschlechtsreife benötigt, pro Weibchen und Jahr vielleicht 10 - 20 Nachkommen hat und keine Brutpflege betreibt, gar nicht leisten.

              Schöne Grüße

              Eva




              [[ggg]Editiert von eva1 am 05-04-2005 um 15:13 GMT[/ggg]]

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              • #8
                Re: Re: Re: Zwei Männchen, klappt das?

                kokanee schrieb:
                Danke für den Tipp, über Herpes wußte ich noch garnichts! Aber wäre es jetzt nicht schon zu spät, wo die beiden doch schon Tage lang zusammen sind und sich ja auch schon gegenseitig gebissen haben?
                Hallo

                Möglicherweise ist es tatsächlich schon zu spät!
                Vielleicht hast Du das Glück, daß keines der Tiere infiziert ist. Ein Herpestest (Blutentnahme beim schildkrötenerfahrenen Tierarzt) bringt Aufschluss darüber.

                Das Schildkröten-Herpesvirus ist eine tödliche Angelegenheit und die wenigen überlebenden Tiere sind lebenslang immer wieder Ausscheider des Virus, können also andere Landschildkröten jederzeit anstecken.

                Schöne Grüße

                Eva

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