Hallo!
Vor 2 Tagen konnte ich beim Baden einer T. g. ibera eine interessante Beobachtung machen. Sie saß im warmen Wasser, welches ihr bis zu den Nasenlöchern reichte, so dass sie noch bequem atmen konnte. Nach kurzem empfand sie es aber als angenehmer, den Kopf unter Wasser zu halten, schloss dabei die Augen und verharrte in dieser Position. 1 Minute, 2 Minuten, 3 Minuten, 4 Minuten, 5 Minuten... Sie schien einfach vor sich hinzudösen. Nach 5 Minuten wurde mir etwas unwohl, also hob ich sie leicht an, so dass sich ihr Kopf wieder über Wasser befand. Sie machte die Augen auf und schaute mich an. Hatte ich sie gestört, bei ihrem Schönheitsschlaf unter Wasser?! :-) Hmm, jedenfalls war ich beruhigt, dass es ihr gut ging und sie die Luft anhielt, denn es schien so, als würde sie auch unter Wasser atmen, da sie mit den Beinen die typischen Pumpbewegungen auch unter Wasser ausführte. Anscheinend war das aber ihr Herzschlag. Wie auch immer, ich ließ sie nach einmal Augen aufmachen und atmen wieder runter. Sie schloss wieder die Augen und verweilte so nochmals 5 Minuten, bis sie ausgedöst hatte. Bemerkenswert!
Ich wusste zwar, dass Schildkröten sehr lange unter Wasser aushalten können, aber dass die gute Dame nach 5 Minuten noch immer keine Anstalten machte, Luft zu holen, sondern ganz entspannt vor sich hindöste, damit hätte ich nun auch nicht gerechnet. Wie lässt sich das erklären? Zum einen hat das sicher etwas mit dem deutlich niedrigeren Energiebedarf eines Reptils zu tun. Zum anderen Frage ich mich, ob ein weiterer Grund nicht auch bei den möglichen Kreislaufshunts zu finden ist. Also dem Kurzschließen des Kreislaufs durch die fehlende Scheidewand im Ventrikel. Sicher sind auch das Foramen ovale und der Ductus arteriosus nicht unbeteiligt. Kreislaufshunts ermöglichen es, dass in bestimmten Situationen (zB. unter Wasser) nicht das ganze Blut durch den Lungenkreislauf geschickt werden muss und der Kreislauf in bestimmten Situationen auf lebenswichtige Organe beschränkt wird. Welche Rolle spielt da welches System?
Hätte zu Zeiten des Ovid ein lykischer Frosch dieses Unterwasserspektakel gesehen, hätte er meiner (fast) lykischen T.g.ibera sicher mit folgendem Hexameter geantwortet: "Quamvis sint sub aqua, sub aqua maledicere temptant." Wer's noch kennt... :-)
Schöne Grüße
Winfried
Vor 2 Tagen konnte ich beim Baden einer T. g. ibera eine interessante Beobachtung machen. Sie saß im warmen Wasser, welches ihr bis zu den Nasenlöchern reichte, so dass sie noch bequem atmen konnte. Nach kurzem empfand sie es aber als angenehmer, den Kopf unter Wasser zu halten, schloss dabei die Augen und verharrte in dieser Position. 1 Minute, 2 Minuten, 3 Minuten, 4 Minuten, 5 Minuten... Sie schien einfach vor sich hinzudösen. Nach 5 Minuten wurde mir etwas unwohl, also hob ich sie leicht an, so dass sich ihr Kopf wieder über Wasser befand. Sie machte die Augen auf und schaute mich an. Hatte ich sie gestört, bei ihrem Schönheitsschlaf unter Wasser?! :-) Hmm, jedenfalls war ich beruhigt, dass es ihr gut ging und sie die Luft anhielt, denn es schien so, als würde sie auch unter Wasser atmen, da sie mit den Beinen die typischen Pumpbewegungen auch unter Wasser ausführte. Anscheinend war das aber ihr Herzschlag. Wie auch immer, ich ließ sie nach einmal Augen aufmachen und atmen wieder runter. Sie schloss wieder die Augen und verweilte so nochmals 5 Minuten, bis sie ausgedöst hatte. Bemerkenswert!
Ich wusste zwar, dass Schildkröten sehr lange unter Wasser aushalten können, aber dass die gute Dame nach 5 Minuten noch immer keine Anstalten machte, Luft zu holen, sondern ganz entspannt vor sich hindöste, damit hätte ich nun auch nicht gerechnet. Wie lässt sich das erklären? Zum einen hat das sicher etwas mit dem deutlich niedrigeren Energiebedarf eines Reptils zu tun. Zum anderen Frage ich mich, ob ein weiterer Grund nicht auch bei den möglichen Kreislaufshunts zu finden ist. Also dem Kurzschließen des Kreislaufs durch die fehlende Scheidewand im Ventrikel. Sicher sind auch das Foramen ovale und der Ductus arteriosus nicht unbeteiligt. Kreislaufshunts ermöglichen es, dass in bestimmten Situationen (zB. unter Wasser) nicht das ganze Blut durch den Lungenkreislauf geschickt werden muss und der Kreislauf in bestimmten Situationen auf lebenswichtige Organe beschränkt wird. Welche Rolle spielt da welches System?
Hätte zu Zeiten des Ovid ein lykischer Frosch dieses Unterwasserspektakel gesehen, hätte er meiner (fast) lykischen T.g.ibera sicher mit folgendem Hexameter geantwortet: "Quamvis sint sub aqua, sub aqua maledicere temptant." Wer's noch kennt... :-)
Schöne Grüße
Winfried
Kommentar