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Testudo horsfildii- dringende Probleme

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  • Testudo horsfildii- dringende Probleme

    Hallo,
    ich muss hier gleich mal mit einigen großen Problemen aufwarten und hoffe sehr das mir jemand helfen kann. Gleich zu Anfang muss ich darauf hinweisen das meine Tiere leider alle Herpes-positiv sind.

    Ich habe vor einigen Jahren 2 Testudo horsfildii bekommen die in sehr schlechtem Zustand waren. Beide kamen aus einem Gelege. Kurz danach begann sich beim Weibchen der hintere Carapaxbereich abzusenken und sie wurde weicher. Das Männchen jedoch, was unter gleichen Bedingungen lebte wies dies nicht auf. Ich ging sofort zum Tierarzt der auf Reptilien spezialisiert war, nach langwierigen Untersuchungen kam heraus das sich Skelett etc. des Weibchens auflösen, warum war unklar da ausreichend Calcium und Licht vorhanden waren. Das Tier ging leider ein und wurde obduziert. Dadurch kam heraus das es einen genetischen Defekt aufwies wordurch sie wohl Calcium nicht verarbeiten konnte und somit dies und Vitamin D3 nie ins Skelett aufnehmen konnte. (wurde mir so vom Tierarzt mitgeteilt) Den Test ließ ich auch am Männchen machen, leider hatte er auch diesen Defekt und der Tierarzt wieß mich daraufhin es könnte bei ihm noch losgehen. Seit einigen Wochen beobachte ich eine leichte Carapaxabsenkung bei ihm. (ging im Winterschlaf los das es mir auffiel und setzt sich nun fort) Er wurde sofort geröngt, Skelett ist aber noch in Ordnung und Knochen noch voll und stabil. Hat jemand schon einmal so einen Fall gehabt und weiß vielleicht noch Rat. Gibt es für Schildkröten Mittel die genetische Defekte ausgleichen könnten? Ich möchte dem Tier gern ersparen was das Weibchen damals durchmachte.

    Außerdem habe ich noch ein sehr aggressives Männchen der gleichen Art. Bei ihm wachsen Krallen und Hornschnabel unentwegt und ich weiß nicht mehr was das aufhalten könnte. Außerdem hat er anscheinend Lungenprobleme, ab und an niest er und man hört ein pfeiffen beim atmen (wurde schon einige Male beim Tierarzt besprochen und behandelt, letztes Jahr meinte der Arzt das sei chronisch und würde bleiben???????) Er hat ein ca. 5 qm großes Terrarium für sich allein (und später wenn es wärmer ist ein noch größeres Außengehege). Ich habe Spotstrahler für einen Wärmeplatz und Uvlampen etc. Das Terrarium ist oben offen so das keine Stauwärme entsteht. Keine Zugluft. Der Boden ist ein Lehmgemisch, mit etwas Sand und Kies. Das Terrarium wurde Steppenartig eingerichtet. Viele Kletter- und Versteckmöglichkeiten und auch etwas mehr Bodengrund zum graben. Sepiaschalen stehen bereit (nutzen sie aber nie so das ich geriebene Sepia extra noch übers Futter mache). Futter besteht aus Agrobs und Kräuter aus unserem Garten (somit nicht gespritzt und ungiftig etc.) so das auch ordentliche Stängel dabei sind. Ab und an biete ich mal Möhre an. Ich dachte das würde genügen damit der Hornschnabel abgerieben wird. Habe ich irgendwas nicht beachtet? Wasserplatz gibt es natürlich auch, flach. Ich finde (meine persönliche Meinung) das er sehr viel trinkt. Jeden Morgen geht er erstmal einige Minuten zum Trinkplatz. Ist es ihm vielleicht zu trocken oder kann das Trinkverhalten andere Gründe haben? Der Tierarzt weiß sich keinen Rat außer regelmäßig alles zu kürzen. Könnte ich noch irgendetwas tun damit sich das von selber regelt?
    Ich mach mir Gedanken ob ich irgendwas nicht beachtet habe oder etwas falsch mache.

    Das Dritte Problem liegt an der Aggressivität des Männchens von Fall 2. Er ist extrem aggressiv, greift Artgenossen und auch Menschen recht oft an. Das Verhalten beobachte ich schon lange- obwohl er mit der Zeit ruhiger geworden ist zu mir. Bei seinem damaligen Züchter hat er mehrere Weibchen getötet und teils gefressen - darum bekam ich ihn. Sein Verhalten ist in jeder Aktivitätsphase so, also nicht nur zur Paarungszeit. Seit kurzem habe ich ein Weibchen bekommen (recht schief gewachsen und unfruchtbar), ich dachte da das Männchen ruhiger war in den letzten Jahren das man die beiden zusammensetzen könnte. Die ersten Tage ging es nun gut. Aber seit gestern verhält er sich wieder so. Er versucht ihr ständig in Hals oder Auge zu beissen. Er bedrängt sie nicht so wie man es eventuell in der Literatur ließt beim Paarungsverhalten. Er geht nur auf den Kopf bzw. den Voderbereich los und versucht zielgerichtet Bereiche zu erwischen die tötlich sein könnten. Das Weibchen ist leider absolut zahm und zieht sich nie ein. Ich habe sie zur Vorsicht getrennt. Das wird wohl auch leider so bleiben, oder? Ist dies reines Territorialverhalten? Oder vielleicht momentan da Winterschlaf vorbei ist? Könnte es da später besser werden?
    Ich hoffe jemand kann mir helfen.

    Eine Frage habe ich noch nebenbei. Ein Züchter riet mir Herpes-positive Tiere nicht in den Winterschlaf zu stecken? Stimmt das? Denn ich gebe meinen noch Winterruhe jedes Jahr. Außerdem würde mich allgemein interessieren was Tiere in dieser Größe wiegen müssen da ich glaube das eine Männchen ist zu dick. Die Männer sind beide knapp 17 cm groß und wiegen zwischen 750 und 800g.
    Das Weibchen ist 14 cm groß und wiegt 640g. Ist das ok? Die Schildkröten sind mit den genannten Problem schon oft beim Reptilienkundigen Tierarzt gewesen, leider ohne großen Erfolg, darum richte ich meine Fragen nun hier- vielleicht findet sich jemand mit Ähnlichen Fällen.
    Ich bin für jeden Hinweis sehr dankbar.

  • #2
    Îch bin nicht kompetent, um sinnvolles zu den anderen Themen beiszusteuern, aber ich bin sehr überrascht über die so sicher klingende Diagnose des genetischen Defektes. Kannst Du vielleicht weitere Einzelheiten angeben?
    welches Gen war wie betroffen?
    Wie konnte der Tierarzt diese so giezielt und offenbar kostengünstig identifizieren und woher weiss er, dass die betreffende Mutation einen Aktivitätsaufall bewirkt?

    Auch ein Weibchen durch unmittelbare Gewalt tötendes und gar fressendes Männchen erscheint mir sehr ungewöhnlich.


    Gruß

    Ingo
    Zuletzt geändert von Ingo; 20.03.2009, 11:01.
    Kober? Ach der mit den Viechern!




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    • #3
      Hallo Malize,

      zunächst ein paar Fragen, um die Probleme besser zu verstehen:

      nach langwierigen Untersuchungen kam heraus ... Den Test ließ ich auch am Männchen machen, leider hatte er auch diesen Defekt
      Was waren das für Untersuchungen?
      Gibt es für Schildkröten Mittel die genetische Defekte ausgleichen könnten?
      So allgemein gibt's darauf ganz sicher keine Antwort - das wäre ja beim Menschen DIE Wundermedizin, die gegen alles vom Wasserkopf bis zum Klumpfuß wirken würde (nur Beispiele!). Die gibt's für Menschen nicht, und wohl kaum für alle genetischen Defekte bei allen Schildkröten. Also müssten wir genauer wissen, was das genau für ein "genetischer Defekt" ist. Hast Du einen Fachbegriff dafür gesagt bekommen? Oder kannst Du nochmal nachfragen?

      Ich möchte dem Tier gern ersparen was das Weibchen damals durchmachte.
      Das ist verständlich - aber da kann Dir wirklich nur der Tierarzt raten, denn er hat das Tier untersucht und die Diagnose gestellt.

      Bei ihm wachsen Krallen und Hornschnabel unentwegt und ich weiß nicht mehr was das aufhalten könnte. Außerdem hat er anscheinend Lungenprobleme, ab und an niest er und man hört ein pfeiffen beim atmen (wurde schon einige Male beim Tierarzt besprochen und behandelt, letztes Jahr meinte der Arzt das sei chronisch und würde bleiben???????)
      Auch hier wieder die Frage: Was wurde untersucht? Die Nieren, die Leber, das Herz, die Nasenhöhle, ...? Wie ist der Fachbegriff/die Fachbegriffe für das Ergebnis? Es gibt ja wirklich viele Möglichkeiten für etwas, was "chronisch ist und bleiben wird"...

      Futter besteht aus Agrobs und Kräuter aus unserem Garten (somit nicht gespritzt und ungiftig etc.) so das auch ordentliche Stängel dabei sind. Ab und an biete ich mal Möhre an. Ich dachte das würde genügen damit der Hornschnabel abgerieben wird.
      Manche Schildkröten, die ein Leber- oder Nierenproblem haben, zeigen ein verstärktes Hornwachstum. Dann reicht harte Nahrung nicht aus, um den Hornschnabel und die Krallen in Form zu halten. Aber mit Deinen Angaben ist es auch wieder sehr schwer, was Genaueres dazu zu sagen. Da müssten wir wieder die Untersuchungsergebnisse erfahren.
      Das Dritte Problem liegt an der Aggressivität des Männchens von Fall 2. ... hat er mehrere Weibchen getötet und teils gefressen... das man die beiden zusammensetzen könnte. Die ersten Tage ging es nun gut. Aber seit gestern verhält er sich wieder so. Er versucht ihr ständig in Hals oder Auge zu beissen. Er bedrängt sie nicht so wie man es eventuell in der Literatur ließt beim Paarungsverhalten. Er geht nur auf den Kopf bzw. den Vorderbereich los und versucht zielgerichtet Bereiche zu erwischen die tötlich sein könnten.
      Manche Steppenschildkröten (eher Männchen als Weibchen) sind tatsächlich extrem aggressiv. Das gibt sich auch nicht so einfach wieder.
      Das Weibchen ist leider absolut zahm und zieht sich nie ein. Ich habe sie zur Vorsicht getrennt. Das wird wohl auch leider so bleiben, oder? Ist dies reines Territorialverhalten?
      Es war ehrlich gesagt nicht gerade fair gegenüber dem Weibchen, sie mit diesem Männchen zusammen zu setzen. Was sollte denn das bringen? Eine tote Schildkröte mehr? Du kennst doch die Vorgeschichte des Männchens....
      Könnte es da später besser werden?
      Ja, wenn das Weibchen tot ist, wird er sie nicht mehr loswerden wollen. Das ist zugegebenermaßen hart ausgedrückt, aber ich verstehe einfach nicht, warum Du diesen Versuch gemacht hast. Du solltest dieses Männchen nicht nochmal mit einem anderen Tier zusammensetzen. Dieses Männchen wird jede andere Schildkröte, die in sein Revier eindringt, mit allen Mitteln vertreiben wollen und dabei keine Rücksicht nehmen. Und wenn Du es in einem "unbekannten Gebiet" probierst, dauert es eben ein paar Tage, bis das Männchen sich wieder als Revierinhaber fühlen will und auch wieder versucht, mit der anderen Schildkröte kurzen Prozess zu machen. Bitte denk' an das Leben und die Gesundheit der Schildkröten, die das aushalten müssen, und lass' es sein!
      Ein Züchter riet mir Herpes-positive Tiere nicht in den Winterschlaf zu stecken? Stimmt das?
      Es gibt mehrere verschiedene "Typen" von Herpes-Viren bei Schildkröten. Ein Typ kommt hauptsächlich bei Steppenschildkröten vor und ist für die Tiere, die die akute Phase überlebt haben, anscheinend nicht so gefährlich. Dann können und sollen diese Schildkröten durchaus auch Winterruhe halten. Bitte frag' nach, welcher Virustyp bei Deinen Schildkröten nachgewiesen wurde - und vor allem auch, ob es bei allen der gleiche Typ war.
      ich glaube das eine Männchen ist zu dick.
      ... Ich finde (meine persönliche Meinung) das er sehr viel trinkt.
      Deshalb die Frage oben, ob die Leber- und Nierenfunktion untersucht wurde und was die Untersuchung ergeben hat. Manche "schwere" Schildkröten sind nämlich nicht fett, sondern aufgequollen, weil sie viel Wasser im Gewebe haben. Das lässt sich beim Wiegen aber nicht feststellen, sondern nur duch die Untersuchungen beim Schildkröten-erfahrenen Tierarzt.

      Sorry für die vielen Fragen - aber ohne das kann zumindest ich die probleme einfach nicht gut genug einschätzen, um Dir "dies oder jenes" raten zu können!

      Viele Grüße
      Beate
      Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

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      • #4
        Diagnose

        Hallo Ingo.

        Also zu Punkt 1, der Tierarzt. preiswert waren die Tests in keinem Fall ;-). Wir waren in München in einer Spezialklinik, der Tierarzt bekam dann die Auswertungen und hat sie bei sich in der Akte. Ich müsste da also nachfragen gehen. Er hat es mir nur berichtet (ist aber auch schon paar Jahre her, so das ich leider nicht mehr alles exakt wiedergeben kann). Um es kurz wiederzugeben meinte er bei der Schildkröte läge ein genetischer Defekt vor. Gen benannte er nicht, steht aber sicher in dem Test? Er erklärte mir das sie dadurch Vitamin D3 und Calcium zwar aufnehmen könnte, dies aber im Körper nicht verarbeitet würde und somit einfach wieder ausgeschieden würde anstatt in Knochen und Panzer überzugehen. Ich hatte bis dahin noch nie von so einem Fall gehört und bin auch noch zu einem Tierarzt in Berlin gefahren um eine zweite Meinung einzuholen.
        Aber wenn mehrere Ärzte das bestätigen, was könnte ich noch glauben?
        Die Haltungsbedingungen habe ich den Ärzten auch mitgeteilt und sie schienen gut, zwei Züchter waren auch bei mir daheim um es zu prüfen und ich habe den Sachkundenachweis mal gemacht.

        2. Zu den Bissen. Ich selbst habe eine Tötung durch Bisse noch nie miterlebt. Der Züchter von Männchen Zwei bat mich ihn aufzunehmen da ich Testudo horsfildii schon viele Jahre halte und schon etliche Problemfälle hatte (die ich auch von Züchtern übernahm). Er schilderte mir das dieses Männchen auf sämtliche anderen Tiere aus seinem Bestand losging (wobei ich da noch an normales Paarungs- und Territorialverhalten dachte). Er hätte einige Weibchen die Schuppen aus dem Armen gebissen, eine am Kopf verletzt und welche in den Hals gebissen - was leider tödlich war- wobei er danach die Weibchen teilweise "fraß" (er biss Schuppen ab und gab recht tiefe Fleischwunden). Ich weiß zwar das Testudo horsfildii recht aggressiv sein kann, doch war mir so ein Verhalten noch nie untergekommen. Seitdem er einzeln bei mir lebt ist er schon recht ruhig geworden. Aber anscheinend kann er nicht mit anderen vergesellschaftet werden.

        Tut mir leid was anderes kann ich dazu leider auch nicht sagen, da ich sein Verhalten beim Züchter nicht miterlebt habe.

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        • #5
          Beate

          Hallo Beate,

          kein Problem mit den vielen Fragen, ich hab ja auch gleich viel angesprochen.
          Nun ja am Anfang waren erst einmal die ganz normalen tierärztlichen Untersuchungen dran (Blut, Herpes, Kot etc.), danaben wurde ich über Haltungsbedingungen etc. abgefragt. Bei all diesen Untersuchungen kam nichts raus, der Tierarzt verabreichte Spritzen für den Knochenaufbau und ich sollte extra Calcium zuführen. Doch das besserte nichts an dem Zustand, also wurde ich nach München verwiesen zu einer Spezialklinik. Dort wurde dann auch die Genetik untersucht. Wie ich schon zu Ingo sagte, muss ich mich erkundigen nach den Fachbegriffen da es leider schon einige Jahre her ist und mir auch nicht die genauen Fachbegriffe genannt wurden. Entschuldigung.

          Nun ja einige wenige genetische Erkrankungen können bei Menschen gelindert werden. Darum dachte ich vielleicht gibt es in dieser Hinsicht Forschungen bei Reptilien.

          Der Tierarzt meinte wenn bei dem Männchen diese Krankheit losgeht sollte er eingeschläfert werden um ihm unnötiges Leid zu ersparen. Das ist für mich auch in Ordnung, aber momentan ist er recht mobil und sein Skelett ist intakt, der Panzer ist auch noch hart nur leicht abgesenkt im hinteren Carapaxbereich.

          Zum 2. Männchen. Es wurden untersucht: Herpestest, Blut, Kot, Niere, Lunge, Nasenhöhlen. Herz und Leber leider nicht bzw. wurde mir nichts dazu gesagt. Aber diese beiden Faktoren würde ich sofort in Angriff nehmen vielleicht findet sich etwas. Die Lunge und Nasenhöhlen waren gesund und es wurden keine Gründe für die Pfeiffgeräusche erkannt. Darum meinte er nur es sei sicher chronisch da er auch einen Hausbesuch machte um die Haltung zu überprüfen.

          Danke für den Tip. Die Leber lasse ich da wirklich nochmal testen. Denn mit der Niere schien nichts zu sein.

          Bitte nicht falsch verstehen. Mir war seine Vergangenheit durchaus bewusst. Aber in den letzten Jahren war er viel ruhiger geworden und zeigte dieses Verhalten nicht mehr so. Ich dachte vielleicht lag es an der Haltung beim Züchter oder Ähnlichem. Er hat zwar Probleme mit anderen Männchen, weßhalb ich diese auch nie zusammenführe aber sonst war er sehr ruhig. Darum kam der Versuch mit dem Weibchen, aber ich war auch da geblieben um sie rauszunehmen. Das Weibchen zeigte keinerlei Anzeichen von Stress oder Angst, die beiden beschnupperten sich, fraßen gemeinsam etc. Es schien zumindest recht einträchtig und das Weibchen schien sich wohl zu fühlen. Ich will natürlich kein totes Tier und sicher war es auch nicht meine Absicht dafür zu Sorgen! Aber der Anschein ließ den Gedanken zu das sein damaliges Verhalten tatsächlich andere Gründe hatte.

          Als ich ihn nun beim berüchtigten "Kopfnicken" sah wurde ich vorsichtig und wenig später versuchte er zu beissen (, Kopfbereich,Hals etc.), wodurch ich das andere Tier sofort entfernte. Im übrigen war es kein unbekanntes Revier sondern seines, da meine Vermutung war wenn er wirklich so aggressiv ist dann zeigt er sofort in seinem Revier dieses Verhalten.

          Den Herpestyp schau ich nach, da hab ich Unterlagen zu Hause.
          Es war zumindest bei allen der Gleiche.

          Also laut Tierarzt war die Niere ok, wie oben erwähnt. Wassereinlagerungen schienen nicht. Er meinte das sei wirklich Fett. Er fand sie nicht zu dick aber wenn ich bei befreundeten Züchtern schaue scheinen mir die Tiere deutlich schlanker. Aber vielleicht täuscht es auch.


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          • #6
            Hallo Malize,

            Nun ja einige wenige genetische Erkrankungen können bei Menschen gelindert werden. Darum dachte ich vielleicht gibt es in dieser Hinsicht Forschungen bei Reptilien.
            Traurig aber wahr: Forschungen kosten Geld. Der Markt für Medikamente speziell für seltene genetische Erkrankungen bei Schildkröten ist aber nicht so, dass irgend jemand diese Forschungen sponsorn würde... Manchmal findet ein guter Tierarzt aber eine Möglichkeit, wie er bestimmte Symptome lindern kann, auch ohne wirkliche Forschung. Du warst ja mit den beiden betroffenen Schildkröten bei zwei Spezialisten, die Dir da vielleicht was raten könnten. Wie gesagt: Wenn Du den Fachbegriff hast, können wir hier bei der Suche nach Hinweisen helfen - aber gute Tierärzte kennen das, was wir finden würden, in aller Regel auch schon.
            Herpestest, Blut, Kot, Niere, Lunge, Nasenhöhlen. Herz und Leber leider nicht bzw. wurde mir nichts dazu gesagt. Aber diese beiden Faktoren würde ich sofort in Angriff nehmen vielleicht findet sich etwas.
            Häufig werden die Leberwerte bei der Blutuntersuchung gleich mit gemessen. Dennoch wär's vielleicht gut, sie (und die Nierenwerte) nochmal untersuchen zu lassen - einfach vorsichtshalber.

            Ich schreibe jetzt mal ganz "unfrisiert" zusammen, was mir bei Deiner detaillierten Schilderung so durch den Kopf ging.
            Aber in den letzten Jahren war er viel ruhiger geworden ...
            ... und Du hast das Gefühl, dass er viel trinkt. Nun sind gerade Steppenschildkröten ziemlich anfällig für Gicht und ähnliche Krankheiten. Diese Krankheiten verursachen auch Gelenkschmerzen. Darauf hin werden die Schildkröten ruhiger - verständlicherweise... Sie lasssen eher Mal "fünfe grade sein", selbst wenn ein anderes Tier in ihr Revier eindringt, denn mit knarrenden Gelenken geht man halt nicht gerne gleich zum Angriff über (das ist bewusst vermenschlicht ausgedrückt!).
            Als ich ihn nun beim berüchtigten "Kopfnicken" sah wurde ich vorsichtig und wenig später versuchte er zu beissen (, Kopfbereich,Hals etc.),...
            Irgendwann wird's ihm wohl zu bunt geworden sein und er hat sich dazu aufgerafft, diesem Eindringling gegenüber eben doch deutlich zu werden... Wie gesagt, das sind meine spontanen Gedanken, aber ich halte es deswegen schon für wichtig, den Stoffwechselzustand des Männchens nochmal zu prüfen. Er hätte es trotz aller Revierverteidigung nicht verdient, mit Schmerzen zu leben, und die kann er uns dummen Menschen nun Mal nicht deutlich genug zeigen.

            Den Herpestyp schau ich nach, da hab ich Unterlagen zu Hause.
            Es war zumindest bei allen der Gleiche.
            Das ist sehr gut! Dann brauchst Du Dir schon Mal keine Sorgen zu machen, dass Kreuzinfektionen hinzukommen. Ich kenne die Fachbezeichnungen für die Herpestypen nicht gut genug - ich würde Dir also einen Anruf beim Tierarzt empfehlen. Ich drücke Dir und vor allem Deinen Schildkröten die Daumen, dass es der spezielle Typ ist, der die Tiere, die die akute Phase hinter sich haben, nicht mehr so sehr beeinträchtigt!

            Er meinte das sei wirklich Fett. Er fand sie nicht zu dick aber wenn ich bei befreundeten Züchtern schaue scheinen mir die Tiere deutlich schlanker. Aber vielleicht täuscht es auch.
            Oder Du schaust zu unterschiedlichen Jahreszeiten. Direkt nach der Winterruhe schlagen sich gerade Steppenschildkröten den Bauch so voll, wie sie nur können, denn in der Natur haben sie eine ziemlich kurze Aktivitätsphase. Dann sind sie natürlich vollgestopft (was man auch sieht) und später etwas fett, was dann aber gegen Sommer wieder abnimmt. Zum Nachlesen: Schau Mal hier http://www.bio.usyd.edu.au/Shinelab/...l#publications - vor allem die Publikation Nr. 35, aber auch die anderen über die Steppenschildkröten finde ich für uns Halter "ziemlich" interessant.

            Und wenn Du noch mehr Lesestoff suchst, kannst Du z.B. hier http://www.literatur.testudolinks.de LesestoffHinweise finden - ich sehe aktuell 61 Titel, die sich mit dem Leben dieser Art in der Natur bzw. mit Schutzmaßnahmen befassen. Im zugehörigen Forum findest Du evtl. die passenden Hinweise, wie Du an die Arbeiten dran kommen kannst.

            Viele Grüße und (wie ich immer wieder schreibe) "viel Spaß beim Lesen"
            Beate
            Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

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            • #7
              Thx

              Hallo Beate, erstmal danke für den Lesestoff - war sehr interessant :-)
              Also ein wenig hat sich hier nun alles gebessert. Das Problem dick hat sich erübrigt, durch die gesteigerte Aktivität geht alles wieder.
              Das Männchen ist nun auf einmal auch wieder etwas mobiler.
              Beim Tierarzt war ich nochmal. Gicht wurde ausgeschlossen, Nierenprobleme auch.
              Es wurde nochmal alles durchgecheckt, geröngt usw.
              Fazit: Laut Ergebnissen ist er gesund. Skelett ist top in Ordnung, sämtliche Werte sind gut. Parasiten sind keine vorhanden. Eben nur Herpes positiv - aber auch da gab es keine Anzeichen für einen Ausbruch.
              Der Herpestyp war der 1432.
              Der Tierarzt hat zur Vorsicht die Behandlung mit Calciumspritze angefangen, da er sich auch nicht erklären kann weßhalb der Panzer weicher wird. Aber noch ist da keine Besserung in sicht.
              Es gibt nach wie vor ganz leichte weiche Stellen.
              Auch ist das ab und an auftretende pfeiffen nicht erklärbar. Die Lunge ist gesund.
              Ich soll abwarten, aber eben keinen Winterschlaf mit ihm durchziehen.

              Falls jemand mal einen Ähnlichen Fall hat oder kennt freu ich mich auf Antwort.



              Zitat von Beate Pfau Beitrag anzeigen
              Hallo Malize,

              Traurig aber wahr: Forschungen kosten Geld. Der Markt für Medikamente speziell für seltene genetische Erkrankungen bei Schildkröten ist aber nicht so, dass irgend jemand diese Forschungen sponsorn würde... Manchmal findet ein guter Tierarzt aber eine Möglichkeit, wie er bestimmte Symptome lindern kann, auch ohne wirkliche Forschung. Du warst ja mit den beiden betroffenen Schildkröten bei zwei Spezialisten, die Dir da vielleicht was raten könnten. Wie gesagt: Wenn Du den Fachbegriff hast, können wir hier bei der Suche nach Hinweisen helfen - aber gute Tierärzte kennen das, was wir finden würden, in aller Regel auch schon.
              Häufig werden die Leberwerte bei der Blutuntersuchung gleich mit gemessen. Dennoch wär's vielleicht gut, sie (und die Nierenwerte) nochmal untersuchen zu lassen - einfach vorsichtshalber.

              Ich schreibe jetzt mal ganz "unfrisiert" zusammen, was mir bei Deiner detaillierten Schilderung so durch den Kopf ging.
              ... und Du hast das Gefühl, dass er viel trinkt. Nun sind gerade Steppenschildkröten ziemlich anfällig für Gicht und ähnliche Krankheiten. Diese Krankheiten verursachen auch Gelenkschmerzen. Darauf hin werden die Schildkröten ruhiger - verständlicherweise... Sie lasssen eher Mal "fünfe grade sein", selbst wenn ein anderes Tier in ihr Revier eindringt, denn mit knarrenden Gelenken geht man halt nicht gerne gleich zum Angriff über (das ist bewusst vermenschlicht ausgedrückt!).[/font][/size][/font][/size][/font] Irgendwann wird's ihm wohl zu bunt geworden sein und er hat sich dazu aufgerafft, diesem Eindringling gegenüber eben doch deutlich zu werden... Wie gesagt, das sind meine spontanen Gedanken, aber ich halte es deswegen schon für wichtig, den Stoffwechselzustand des Männchens nochmal zu prüfen. Er hätte es trotz aller Revierverteidigung nicht verdient, mit Schmerzen zu leben, und die kann er uns dummen Menschen nun Mal nicht deutlich genug zeigen.

              Das ist sehr gut! Dann brauchst Du Dir schon Mal keine Sorgen zu machen, dass Kreuzinfektionen hinzukommen. Ich kenne die Fachbezeichnungen für die Herpestypen nicht gut genug - ich würde Dir also einen Anruf beim Tierarzt empfehlen. Ich drücke Dir und vor allem Deinen Schildkröten die Daumen, dass es der spezielle Typ ist, der die Tiere, die die akute Phase hinter sich haben, nicht mehr so sehr beeinträchtigt!

              Oder Du schaust zu unterschiedlichen Jahreszeiten. Direkt nach der Winterruhe schlagen sich gerade Steppenschildkröten den Bauch so voll, wie sie nur können, denn in der Natur haben sie eine ziemlich kurze Aktivitätsphase. Dann sind sie natürlich vollgestopft (was man auch sieht) und später etwas fett, was dann aber gegen Sommer wieder abnimmt. Zum Nachlesen: Schau Mal hier http://www.bio.usyd.edu.au/Shinelab/...l#publications - vor allem die Publikation Nr. 35, aber auch die anderen über die Steppenschildkröten finde ich für uns Halter "ziemlich" interessant.

              Und wenn Du noch mehr Lesestoff suchst, kannst Du z.B. hier http://www.literatur.testudolinks.de LesestoffHinweise finden - ich sehe aktuell 61 Titel, die sich mit dem Leben dieser Art in der Natur bzw. mit Schutzmaßnahmen befassen. Im zugehörigen Forum findest Du evtl. die passenden Hinweise, wie Du an die Arbeiten dran kommen kannst.

              Viele Grüße und (wie ich immer wieder schreibe) "viel Spaß beim Lesen"
              Beate

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