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Was mache ich mit meinem Gecko über die Ferien?

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  • Was mache ich mit meinem Gecko über die Ferien?

    Hallo,

    Ich möchte mir ein Terrarium zulegen (60x45x30) und mir dort einen Leopardgecko reinsetzten. Aber wenn ich über die Ferien wegfahren sollte und niemand darauf aufpassen kann wird er es überleben oder nicht und was muss ich dafür tun das es ihm über die Tage gut geht?

    Danke im Voraus LG.Jamie

  • #2
    Hallo,

    das Becken ist selbst für einen einzelnen Leopardgecko viel zu klein.

    Bitte erst einmal ausgiebig informieren, bevor du über weitere Anschaffungsschritte nachdenkst.

    Auch eine Urlaubsvertretung sollte bei längeren Abwesenheiten (länger als 2-3 Tage) für die täglichen Arbeiten zur Verfügung stehen.

    Viele Grüße

    Kommentar


    • #3
      Guten Abend Jamie,

      mein Vorredner hat mit dem was er sagt recht, allerdings möchte ich dir noch die ein oder andere Überlegung als Gedankenanstoß an die Hand geben.

      So ein Leopardgecko wird mit Schwanz bis zu 25 cm lang (mit Schwanz). Jetzt stell dir mal vor, dein Gecko steht gestreckt auf der einen Seite des Terrariums. Er kann sich bei einer Terrarienlänge von 60cm zwar bewegen, aber nach nur wenigen Schritten ist er schon am anderen Ende angekommen. Bei einer Tiefe (oder Breite, wie auch immer man beschließt das nun zu nennen) von 45 cm reicht es zwar aus damit er immer mal nach links und rechts auslenken kann, bei einer etwaigen Rückwand ist das nun aber auch nicht gewaltig viel Platz. Und dann wäre da noch die Höhe: 30cm, könnte dein Gecko auf der Schwanzspitze stehen, könnte er mit der Mundspitze fast die Decke berühren. Wenn man bedenkt, dass man noch gut und gerne zwischen 5 - 10 cm Bodengrund drinnen hat und bei dem ganzen Konstrukt noch eine Wärmelampe anbringen soll (mit angemessenem Abstand), wird es schon echt eng.

      Ich weiß nicht ob die Terrariengröße aufgrund von Platz oder Preis gewählt wurde. Sollte es der Preis sein, kann ich mir gut vorstellen, dass dieses Terrarium mit 60x45x30 von Exoterra ist. In dem Falle würde ich zu einem Terrarium aus OSB-Platten raten, das ist um einiges günstiger und sorgt durch die bessere Wärmedämmung dafür, dass die Heizlampe je nach Aufbau und Wetter lediglich 25-50 Watt braucht. Wenn es jedoch aufgrund des Platzes ist, würde ich wirklich davon abraten und evtl. darauf warten, dass man eine größere Kommode mit mehr Fläche für ein größeres Terrarium bekommt oder anstatt eines Leopardgeckos vielleicht ein zwei Jungferngeckos empfehlen. Die sind wesentlich kleiner und können solche Größen ab. Oder vielleicht Phasmiden? Die sind auch ganz cool, da kannst du dann auch mit wenig Grundfläche arbeiten und gehst stattdessen mit dem Terrarium in die Höhe. (Als Beispiel zum Googlen: Extatosoma Tiaratum oder Sungaya Inexpectata). Die werden ziemlich groß und sind auch leicht auf die Hand zu nehmen.

      Ansonsten, wenn es beim Leopardgecko bleiben soll: Ich empfehle dir die Mindestmaße von 100x50x50. Dein Leopardgecko wird in diesem Terrarium schließlich leben. Generell würde ich die Einrichtung des Terrariums als die erste große Herausforderung sehen, denn man kann da durchaus ziemlich kreativ sein. Durch die größere Grundfläche, die sich aus der Länge und Tiefe ergibt (bei 100x50x50), kannst du wesentlich mehr dekorieren (also Verstecke einbauen, die ein oder andere Pflanze platzieren). Dein Gecko wird sich beim Erkunden alles genau anschauen und je nach Belieben auch mal zwischen den Verstecken alternieren. Mal geht er in ein wärmeres, mal in ein kühleres Versteck, je nachdem was er gerade seines Erachtens braucht. Und je mehr Verstecke er hat, desto besser.

      Die erweiterte Höhe bringt auch einige Vorteile mit sich: Du kannst das Ganze dreidimensionaler im Aufbau angehen. Klar, ein flacher Boden aus Sand und Lehm ist ganz nett, aber wenn man mit der Höhe etwas spielen kann, kann man ein kleines Gefälle in das ganze Terrarium einbauen. (z.B. ist der Bodengrund auf der linken Seite höher als auf der rechten Seite). Diese Unebenheiten geben einem auch beim Anschauen das Gefühl, dass das gesamte Terrarium größer ist. Außerdem ermöglichen eine ausreichende Länge und Höhe den Einbau einer Rückwand. Dein Leopardgecko hat zwar keine Lamellen und kann nicht an Glas hochklettern, aber seine Krallen reichen für so ziemlich jede nicht glatte Oberfläche aus. Und eine Rückwand von bis zu einem Meter Höhe (ich habe selbst kein höheres Leopardgeckoterrarium von dem ich jetzt sprechen könnte) benutzt so ein Leopardgecko ohne Probleme. Das heißt du willst deinen Leopardgecko abends mal klettern sehen? Dann ist so eine Rückwand unerlässlich.

      Worauf ich hinaus möchte: Von einem angemessenen Terrarium profitiert nicht nur dein Leopardgecko - sondern auch du. Wenn dein Gecko auf engstem Raum vor sich hinvegetieren soll, außerhalb seines Verstecks nach 3 Schritten an die Glaswand dotzen soll und es dir reicht wenn er zum Füttern mal 2 Minuten aus dem Versteck kommt, dann ja, wäre 60x45x30 ok. (Aber kleine Vorwarnung, das unterschreitet meines Wissens nach auch das gesetzliche Mindestmaß, was dann Tierquälerei wäre, korrigiert mich bitte falls ich damit falsch liege). Also 60x45x30 wäre nie ok. Aber ein größeres Terrarium kann so eingerichtet werden, dass dein Gecko nicht auf einen Blick alles sieht und bei der Jagd auf Futter auch von sich aus das Terrarium erkundet. Mal auch tagsüber wenns ihm an Punkt A zu warm wird gemütlich zu Punkt B wandert. Oder abends/nachts, wenn du nochmal nach ihm schaust, auf einmal zwischen Rückwand und Decke liegt und dich schon lange beobachtet, bevor du ihn überhaupt bemerkst.

      Also, kurzum: Größeres Terrarium für Gecko UND dich gut, kleines Terrarium für Gecko UND dich schlecht.

      Als eine erste Informationsquelle gebe ich dir noch https://www.der-leopardgecko.de/halt...das-terrarium/ an die Hand. Ich teile zwar nicht alle Meinungen zu 100% mit ihr, aber die Seite ist fürs Informieren über Leopardgeckos eine gute Anlaufstelle. Hätte ich Ahnung von Literatur bezüglich von Leopardgeckos (also von z.B. Büchern), würde ich dir auch welche empfehlen, habe ich aber nicht.

      Und zum Schluss noch einmal den Rat: Du schaffst dir da ein Lebewesen an und übernimmst die Verantwortung für sein Wohlergehen. Geht es deinem Gecko schlecht, liegt es daran, dass du deiner Verantwortung nicht gerecht wirst. Und als verantwortungsvoller Tierhalter muss man sich erstmal gut informieren. Mit dem Informieren im Internet ist das immer so eine Sache, gegebenenfalls doch ein Leopardgeckobuch kaufen.

      PS: Was du an Wissen abdecken solltest:
      Wie kriege ich die passende Temperaturen bzw. ein Temperaturgefälle hin?
      Wie stelle ich die Versorgung mit Calcium und Vitaminen sicher?
      Was frisst so ein Leopardgecko und was davon ist gesünder für ihn und was nicht (Stichwort Ernährung)?
      Was ist mit Krankheiten, auf welche davon muss man im Speziellen aufpassen?
      Wie kann/soll die Beleuchtung aussehen?
      Welcher Bodengrund ist geeignet und wie feucht soll das Terrarium sein?


      PPS: Falls dich das Ganze nicht abschreckt, kann ich auch gerne noch Bilder von 1-2 meinen Leopardgeckoterrarien zur Verfügung stellen (hoffentlich werde ich dann nicht selbst zum Opfer von Ingo und Svens strafenden Blicken )

      Kommentar


      • #4
        Last not least vergiß nicht, dass Du wahrscheinlich Jahrzehnte für das Tier sorgen musst. Dazu musst Du bereit sein. Eine bekannte Hobbykollegin pflegt seit über 40 Jahren ein nun wohl 44 Jahre altes Leopardgeckoweibchen.
        Kober? Ach der mit den Viechern!




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