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Eublepharis im naturlichen Habitat

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  • #16
    Hallo zusammen!
    Man könnte deshalb ja auch versuchen, dne Bodengrund verdaulich und Calcium-haltig zu gestalten. Wenn dieses Produkt hält, was es verspricht, wäre es nicht schlecht (nur teuer).
    Aber danke Ingo für deine Ausführungen. Mir verging im ersten Moment ein bisschen der Spaß hier im Beitrag . Hätte es vielleicht nachgeholt, wenn nichts gekommen wäre.
    Grüße,
    Matthias
    Von der Natur begeistert ..

    [Ehemals Alan Grant]

    DGHT-AG Einsteiger- und Jugendarbeit

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    • #17
      Ich schmeiss einfach immer ne Handvoll feinen Taubengrit in eine Beckenecke (ich mag das Wort ). Die Tierchen findens schon...

      gruß

      Ingo
      Kober? Ach der mit den Viechern!




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      • #18
        ok, jetzt zitier' ich's doch, obwohl das Wesentliche ja schon gesagt wurde:

        5.1.5 Lithophagie und Geophagie
        Manche Echsen nehmen mit der Nahrung auch kleine Steinchen oder Sand auf, was nach STEVENS und HUME (1995) die mechanische Zerkleinerung der Nahrung unterstützen soll. Werden jedoch Steine, Kies, Sand und Erde mit der Nahrung aufgenommen, kann dies im Darm zur Obstipation oder zum Ileus führen. BARTEN (2006) und O’MALLEY (2005) weisen darauf hin, dass Litho- und Geophagie keine physiologischen Verhaltensweisen darstellen. Nach KÖLLE (2002) nehmen Echsen oft Steine und Sand auf, um einen Kalziummangel zu kompensieren. Generell sollten Echsen nicht auf Kies oder Sand gehalten werden (FRYE, 2003). DENNERT (1997) fand in Patientenerhebungen von Reptilienpraxen mehrfach Patienten mit Kies- und Sandkoprostase vor.

        Ausschnitt aus der Dissertation von Christine Schneemeier, Untersuchungen zur Körperzusammensetzung von Echsen, München 2008. (Als pdf Dokument zum Herunterladen bei http://edoc.ub.uni-muenchen.de )



        Ganz schlüssig scheint mir die Passage allerdings nicht zu sein:
        • Nach Stevens/Hume nehmen manche Echsen Steinchen mit auf, um die Nahrung zu zerkleinern
        • nach Kölle tun sie dies (sogar "oft"), um Kalziummangel zu kompensieren
        • nach Barten und O'Malley sei dies dagegen keine "physiologische Verhaltensweise"

        Nun weiß man (ohne genauere Recherchen) natürlich nicht, welche "Echsen" für welche Beobachtungen Pate gestanden haben, und auch nicht, ob es sich um Beobachtungen an Wildtieren oder Terrarienpfleglingen handelte. Der Hinweis auf Obstipation und Ileus ist leider zunächst nicht mit zusätzlichen Quellen gestützt, nur die Koprostase weiter unten (Dennert 1997; aber was bedeutet bei ihm "mehrfach"?) Wie dem auch sei: zumindest bei Terrarientieren scheint diese Gefahr gegeben zu sein.

        Und was für einen Kalziumbedarf wilde Tiere haben und wie sie ihn decken, ist damit auch nicht beantwortet (siehe aber Ingos Beitrag). Zumal der Hinweis an anderer Stelle der gleichen Dissertation -

        BARTEN (2006) weist jedoch darauf hin, dass besonders die viel verfütterten Grillen einen recht geringen Protein- und Kalziumgehalt aufweisen und daher nicht mehr als 50% der Ration ausmachen sollten.
        - sich ganz offensichtlich auf Terrarientiere und gezüchtete Futterinsekten bezieht. => Differieren gezüchtete Grillen im Kalziumgehalt von wilden Artgenossen? Gibt es im Nahrungsspektrum z.B. von wilden Leopardgeckos Futterinsekten mit einem besseren Kalziumgehalt? Gibt es die auch im Handel? Also ohne geeignete Erhebungen dazu kann man wohl nur raten, artgerechtes Bodensubstrat verwenden, supplementieren, Wiesenplankton zufüttern - und wenn dann der Gecko 15+ Jahre alt wird, hat man wohl alles richtig gemacht.

        Grüße, Dirk

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        • #19
          So nun sag ich mal vielen Dank. Wir sind der Sache einen kleine Schritt näher, aber wie wir sehen gäbe es in diesem Bereich noch einiges an Nachholarbeit in Sachen Feldforschung. Wir können in dem Falle nur alle Vermuten das wildlebendes Futtertier einen viel höheren Nährwert hat wie gezüchtete.

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          • #20
            nein, die Hypothese geht anders rum. Die wilden Futtertiere haben wohl einen geringeren Nährwert und dadurch einen relativ höheren Mineralstoffgehalt. Zudem sind sie artlich vielfältiger und ausserhalb menschlicher Düngungsgebiete deutlich phosphatärmer, was eine geringere notwendige Kalziumaufnahme bedingt. Hinzu kommt, dass die artifiziellen Gefangenschaftsbedingungen zusätzlich Abweichungen im Ernährungsbedarf bedingen.


            Gruß

            Ingo
            Kober? Ach der mit den Viechern!




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            • #21
              @Ingo: genau!

              @bildertattoo: und es ist zudem unbekannt, ob auch Tiere in freier Wildbahn ein Rekordalter von 20+ erreichen können, wie das in Gefangenschaft ja dokumentiert wurde. Wollte man all dies (Nahrungsspektrum, Durchschnittsalter, Mortalitätsrate, Maximalalter, Nährstoffbedarf, etc.) durch Feldforschung herausfinden, würde das wohl das Fangen, Töten, Sezieren und Untersuchen von hunderten von Exemplaren voraussetzen. Zwar handelt es sich nicht um eine bedrohte Tierart, und eine gewisse Neugier, was die näheren Lebensumstände meiner Hausgenossen betrifft, hätte ich auch, aber so aus dem Bauch heraus würde ich doch sagen: Da lebe ich vielleicht doch lieber mit ein paar offenen Fragen.

              Grüße, Dirk

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              • #22
                Zitat von djh Beitrag anzeigen
                Wollte man all dies (Nahrungsspektrum, Durchschnittsalter, Mortalitätsrate, Maximalalter, Nährstoffbedarf, etc.) durch Feldforschung herausfinden, würde das wohl das Fangen, Töten, Sezieren und Untersuchen von hunderten von Exemplaren voraussetzen. Zwar handelt es sich nicht um eine bedrohte Tierart, und eine gewisse Neugier, was die näheren Lebensumstände meiner Hausgenossen betrifft, hätte ich auch, aber so aus dem Bauch heraus würde ich doch sagen: Da lebe ich vielleicht doch lieber mit ein paar offenen Fragen.

                Grüße, Dirk
                Moin und ein wenig offtopic...

                Deine Aussage, dass dazu Tiere getötet werden müssen ist falsch. Durch Kotproben-/Magenspülungsanalyse mit entsprechenden Korrekturfaktoren, dauerhaften Markierungen (z.B. Zehenamputationen unter Narkosebedingungen) und Stoffwechelexperimenten unter Labor-/semi-Freilandbedingungen, ist viel davon ohne den Tod auch nru eines einzigen Exemplares rauszufinden. Und trotzdem ist es notwendig Tiere für die Wissenschaft zu töten, um entsprechende Gefährdungsursachen schnell erforschen zu können, wenn sie dann auftreten und unbekannt sind. Leider fehlen diese Möglichkeiten für viele Arten, die inzwischen in ihrem Bestand bedroht sind.

                Gruss
                Nicolá
                seit über 16 Jahren der Herpetologie verfallen (mehr darfs ja nicht sein, wenn man erst 17 ist )

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                • #23
                  Moin Nicolá,

                  und danke für die interessanten Hinweise! Der mögliche Ablauf, wie Du ihn beschreibst, ist selbstverständlich viel besser (v.a. für die Tiere). Aber wäre er nicht auch um vieles aufwendiger und teurer? Zumal bei so kleinen Tieren?

                  Ich war etwas vorschnell und pessimistisch davon ausgegangen, daß WENN überhaupt so eine Feldstudie initiiert würde, man dann auch umstandslos den billigeren Weg gehen würde.

                  (So habe ich beispielsweise nach einer lebhaften Diskussion in einem anderen thread frohgemut die Studie von Sakata et.al. "Social experience affects territorial and reproductive behaviours in male leopard geckos, Eublepharis macularius" zu lesen begonnen und war dann etwas unangenehm berührt, als ich zu der Stelle kam, wo sie dann alle ganz unsentimental getötet wurden:

                  Four days after their final test, we killed the males by rapid decapitation and checked them for intact implants and for evidence of testicular growth.
                  Da fragt man sich als unbedarfter Laie natürlich, ob man das nicht auch anhand eines CT hätte erkennen können? Wäre natürlich teurer und aufwendiger als eine Sektion.)

                  Aber gut, bevor das hier völlig aus der Bahn gerät: Kennst Du denn Studien an Reptilien, die auf die von Dir beschriebene Weise durchgeführt wurden? So was würde ich gerne mal lesen.

                  Grüße, Dirk

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                  • #24
                    Sali Dirk,

                    habe dir gerade ne mail geschrieben!

                    besten Gruss
                    Nicolá
                    seit über 16 Jahren der Herpetologie verfallen (mehr darfs ja nicht sein, wenn man erst 17 ist )

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                    • #25
                      Hi Nicolá,

                      ich sag schonmal danke, aber angekommen ist nix!? Auch der Versuch, mir daraufhin selbst mal eine Testmail über den link in meinem Profil zu schicken, hat nicht geklappt. Und ich kann überhaupt nicht sehen (und ggf. ändern), welche mail-Adresse in meinem Profil hinterlegt ist . Probiere es doch vielleicht mal mit einer PN, für die mail-Sache brauche ich wohl Admin-Hilfe.

                      Grüße,
                      Dirk

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