Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Lampropeltis getula californiae - Biss deuten?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Lampropeltis getula californiae - Biss deuten?

    Hallo zusammen,

    ich bin seit etwa drei Wochen im Besitz eines Pärchen NZ 03, der oben genannten Art. Haben bereits einmal gefressen (07.10.10).

    Heute habe ich beide zum ersten Mal gewogen.

    Männchen: 680g bei ca. 130cm
    Weibchen: 370g bei ca. 110cm

    Beim Zurücksetzen des Männchens konnte ich beobachten wie dieser zügig das Weibchen aufsuchte und sie innerhalb von 10 Minuten vier Mal ins letzte Körperdrittel gebissen hat. Sie hat sich jedes Mal selbst befreit.

    Derzeit habe ich das Weibchen aus dem Becken genommen und in ein flaches "Kunststoffterrarium" gesteckt.

    Haltung:
    150x70x65 cm LxHxB
    Temperatur: 23-26°C am Tage (langsame Vorbereitung auf Winterruhe)
    Verstecke, Bepflanzung, Klettermöglichkeiten vorhanden.

    Da es m. W. im Getula-Komplex Kannibalismus vorkommen kann, stell ich mir die Frage, ob ich diese Attacke auf diese Weise deuten kann, oder ob es sich hierbei um einen Annäherungsversuch des Männchens handelt.

    Sollte ich die Tiere derzeit getrennt lassen oder soll ich sie wieder zusammensetzen und abwarten wie sich die Situation entwickelt?
    Wenn es tatsächlich zu einer Paarung kommt, dann geht das wohl möglich in die Hose (Geschlechtszellen bereits gereift?). Außerdem will ich die Tiere Ende des Monats auf die Winterruhe vorbereiten.

    Konnte dieses Verhalten auch bislang (trotz erst dreiwöchiger Haltung) nicht sehen.


    Naja...hoffe auf schnelle hilfreiche Antworten

    Gruß
    biba
    Zuletzt geändert von biba123; 12.10.2010, 18:28.

  • #2
    Hallo biba,

    Zitat von biba123 Beitrag anzeigen
    Da es m. W. im Getula-Komplex Kannibalismus vorkommen kann, stell ich mir die Frage, ob ich diese Attacke auf diese Weise deuten kann, oder ob es sich hierbei um einen Annäherungsversuch des Männchens handelt.
    hatte das Männchen "Zuckungen" als es das Weibchen biss? Wenn ja, war es wohl ein leicht missglückter Paarungsbiss. Wenn nicht, dann wohl eher das andere.

    Gruß
    Michael

    Kommentar


    • #3
      Was heisst Zuckungen. Eher schätze ich seine Bewegung als hektisch ein.

      Als er am Weibchen angekommen war und direkten Kontakt der Schnauze zum Körper des Weibchens biss er zu.

      Derzeit hat er sich wieder beruhigt und liegt ruhig in einer Ecke des Terrariums.

      Aus dem Terrarium habe ich ihn einmal genommen um ihn in die Futterbox zu setzen. Jetzt ein 2. Mal rausgenommen - zwar wieder ins selbe Becken gesetzt - und er Biss zu.
      Zuletzt geändert von biba123; 12.10.2010, 18:34.

      Kommentar


      • #4
        Habe ihn mal wieder hinzugesetzt.

        10 Min ging es gut, dann biss er wieder zu.
        Mittlerweile ist er in der Plastikkiste und hat eine Maus verspeist.

        Was meint ihr....wieder hinzusetzen oder den morgigen Tag abwarten?


        Gruß
        biba

        Kommentar


        • #5
          Hallo Biba,

          angesicht der Jahreszeit würde ich einen Paarungsbiss ausschliessen und auf Kannibalismus tippen und die zwei auf Dauer trennen (also 2. Terrarium).
          Auch ist das Männchen wohl doppelt wo gross & schwer wie das Weibchen - deutet alles auf Jagdtrieb beim Männchen hin und nicht auf dessen Paarungswilligkeit.
          Und ich würde sie höchstens noch im Frühjahr kurz unter Aufsicht zur Paarung zusammensetzen (wenn du denn Jungtiere willst).

          EDIT: grad Lamp. get. californiae sind ja sehr massiv "Schlangen- & Echsenfleischgeil" (wirf mal ne junge Kornnatter oder einen Futtergecko oder Futteranolis rein - da gehts anders ab als bei ner MAus!) und gelten als das Paradebeispiel für Kannibalismus bei Lampropelten.

          Gruss

          M.
          Zuletzt geändert von Muelleri; 13.10.2010, 08:52.

          Kommentar


          • #6
            Hallo,

            und Danke für deine Antwort.

            Sofern ein zweites Terrarium her muss, habe ich im Winter Zeit eins zu basteln.
            Bislang war nicht bewusst, dass gerade L.g. calif. als Paradebeispiel des Kannibalismus gilt. Weisst du, wo ich das genauestens nachlesen kann?

            Interessant bzw. merkwürdig finde ich, dass die Tiere die erste Zeit problemlos OHNE zu füttern miteinander auskamen. Die Tiere lebten bereits beim Vorbesitzer zusammen, bis sie für ca. 3 Monate in Übergangskisten gehalten wurden, bis ich sie in Empfang nehmen konnte.

            Gruß
            biba

            Kommentar


            • #7
              Ich hörte [persöhnliche Kommunikation], dass eigentlich nur L.g. floridana zuverlässig Schlangen frisst, aber selbst diese Unterart, wenn nicht halb verhungert, recht problemlos gemeinsam gehalten werden kann.
              Aber wir haben hier ja recht profillierte Lampropeltenkenner, bekannt aus Film und Fersehen, die sich dazu sicher äußern können.

              Gruß

              Edit: Ausserdem kann man einen Paarunsgbiß "aufgrund der Jahreszeit" nicht sicher ausschliessen. Man weiß nicht, wie sehr der natürliche Rhytmus durch Auslassen von naturnaher Simulation durcheinander ist. Und gängigerweise sind Lampropeltis nicht sehr wählerisch..
              Zuletzt geändert von Lj-Bü; 13.10.2010, 10:54.
              ist scheisse, aber hat sich gebess...ach nee.

              Kommentar


              • #8
                Hallo Bü,

                vielen Dank für Ihre Antwort.

                @all:
                Mir war wie bereits erwähnt bis dato nicht bekannt, dass L.g. calif. als "Schlangen- und Echsenfresser" verschrien ist. So viel dazu. Mit einer sicheren Quelle würde sich das Ganze belegen oder eben nicht lassen!!

                Um die Tiere auf nahezu identische Haltungebedingungen bei Vermittler wie bei mir einzustellen, sagte man mir die Tiere würden bei Raumtemperatur gehalten werden.
                Bei der Abholung der Tiere stellte ich in der Wohnung des Vermittlers fest, dass die Raumtemperatur bei ca. 26°C-28°C (oder wärmer) gelegen haben muss.

                Mein Terrarium wurde auf identische Bedingungen gebracht, die ich derzeit auf 23°C-26°C runtergeregelt habe.
                Kann das zu einem Paarungsauslöser geführt haben?!

                Gruß
                biba

                Kommentar


                • #9
                  Hallo,

                  grade dass die Temperatur runter geregelt wird (Herbst-Simulation) und es zu Beissereien kommt, schliesst einen Paarungsbiss wohl ziemlich sicher aus.

                  Dann kommt dazu dass die Tiere drei Monate getrennt waren, bevor sie zu dir kamen - auch das spricht nicht für Paarung sondern eher dafür, dass die grössere "dachte" dass sie die kleienre zum fressen kriegt.

                  Benutze Tante Google und du findest genug Live-Berichte und Fotos von californiaes die andere calif.`s fressen / gefressen haben oder beim Versuch dabei eingegangen sind, weil das Geschwisterchen doch zu gross war.

                  Gruss

                  M.

                  Kommentar


                  • #10
                    Guten Tag.

                    Nach meiner Erfahrung - aber ich bin weder ein ausgewiesener Experte für die Gattung Lampropeltis, noch bekannt aus Funk und Fernsehn - scheint zumindest Lampropeltis (getula*) californiae zwar generell ophiophag zu sein, dabei aber durchaus zwischen Vertretern der eigenen Art, sowie artfremden Schlangen zu unterscheiden.
                    Ich habe Vertreter von L. g. californiae, L. g. getula, L. g. floridana und L. g. nigrita paarweise oder in Gruppen jeweils etwa gleichgroßer Tiere gehalten, ohne jemals Verluste durch Kannibalismus erleben zu müssen. In mehreren Fällen habe ich Nachzuchten anderer Natternarten verfüttert, die ausnahmslos gierig gefressen wurden.
                    Selbst Jungschlangen der angeführten Arten, die jeweils gemeinsam in einem Aufzuchtbehälter gepflegt wurden, waren niemals aggressiv gegenüber ihren Geschwistertieren. Eine nur für wenige Augenblicke zu Jungtieren der Kalifornischen Kettennatter gesetzte, beinahe gleichgroße Lampropeltis alterna wurde hingegen sofort angegriffen und in eindeutiger Absicht umschlungen. Später angebotene Jungtiere von Pantherophis bairdi und P. guttatus wurden ebenfalls auf Anhieb als Beute erkannt und umgehend gefressen.

                    (* Pylon & Burbrink 2009 erkennen dem überwiegenden Teil der bisherigen Unterarten von Lampropeltis getula (wieder) Artstatus zu.)

                    MfG

                    Peter

                    PS: Paarungsbisse bei Kettennattern erfolgen nach meinen Beobachtungen in den Nacken - im weitesten Sinne vielleicht in das vordere Körperdrittel. Sicherlich aber nicht in den hinteren Körperbereich. Ob die Bisse nun allerdings in "böswilliger Absicht" oder doch eher nur im Eifer des Gefechtes stattgefunden haben, kann ich auch nur vermuten. Ich tendiere allerdings zu letzterer Variante.
                    curiosity killed the cat

                    Kommentar


                    • #11
                      Danke für Ihre Antwort.

                      Als er am Weibchen angekommen war und direkten Kontakt mit der Schnauze zum Körper des Weibchens hatte - biss er zu. Umschlungen hat er das Weibchen keineswegs. Der Biss hielt vllt. 3-5 sec dann konnte die Dame durch leichtes Schütteln den Angreifer abwerfen!

                      Eine Möglichkeit wäre es das Ganze in Bildform einmal zu dokumentieren.

                      Immer noch stutzig macht mich das dei Art und Weise des Ereignisses, da es 14 Tage ohne eine Attacke dieser Art "gut" ging und beim zurücksetzen nach der Wägung eine unmittelbare passierte.
                      Zuletzt geändert von biba123; 13.10.2010, 13:50.

                      Kommentar


                      • #12
                        Hallo,

                        alles andere als Einzelhaltung ist meiner Meinung nach bei Lamp. californiae (und Lamp. floridana und noch ein, zwei anderen Lampropelten) Roulett spielen.
                        Es gibt zwar viele Lampropelten, wo eine Doppel- oder Gruppenhaltung (gleich grosser & gleich schwerer Tiere) funktioniert (bspw. der Lamp. mexicana-Komplex, die hondurensis oder die sinaloas oder oder), aber halt auch eben welche, wo man besser Einzelhaltung praktiziert (u.a. eben auch die californiae).

                        Es kann gut gehen, aber es gibt genug Beispiele, wo es eben nicht gut ging ...
                        Und grade wenn die eine der zwei nur halb so schwer und damit wohl auch deutlich kleiner ist, ist die Gefahr, dass sie als Futter angegangen wird doch recht gross.

                        Mir persönlich wär das Risiko zu hoch.

                        Vielleicht klappt`s ja trotzdem - aber wie gesagt: ist Roulette spielen (meiner Meinung nach).

                        Gruss

                        M.
                        Zuletzt geändert von Muelleri; 13.10.2010, 15:11.

                        Kommentar


                        • #13
                          Finde ist schon sehr drastisch ausgedrückt. Wenn du "Tante Google" befragst, gibt es mehr positive Fälle der Paarhaltung als Negativbeispiele.

                          Habe das Männchen jetzt mit zwei 2 Mäusen gefüttert und habe sie jetzt wieder zusammengesetzt. Seit gut einer Stunde sitze ich vor dem Terrarium und verfolge das Geschehen.

                          Wenn ich das richtig einschätze ist das Weibchen nicht richtig in Futter - Hautfalten zeichnen sich ab. Zuversichtlich bin ich, wenn das Weibchen etwas mehr zugelegt hat. Dann ist die Massendifferenz nicht mehr so gravierend.

                          Dennoch dürfen Leute aus Funk und Fernsehen mir weitere Infos, Tipps etc geben

                          DANKE UND GRUß
                          biba

                          Kommentar


                          • #14
                            Hallo zusammen,

                            nachdem die Tiere ihre Winterruhe hinter sich haben, haben sie letzte Woche wieder angefangen Futter anzunehmen. Beide jeweils mehr als freiwillig - 2 adulte Mäuse.

                            Nun habe ich den Versuch gestartet die beiden Tiere wieder zusammenzuführen. Seit guten zwei Stunden halten sie sich gemeinsam in ihrem vorgesehen Terrarium auf. Nach kurzer Beschnüffelung mit schnellen Fluchten und schwanzschlagenden Bewegungen des Weibchens verhalten sie sich jetzt ziemlich ruhig.

                            Interessant zu beobachten ist das Verhaltenbei Kontakt. Sobald die Tiere Kontakt haben, antwortet bevorzug das Weibchen mit zuckenden, kurzen, heftigen Bewegungen.

                            Gibt es sowas wie Antipathie unter Reptilien bzw. Schlangen? Um das zu erfahren, wäre es evtl wichtig die schwer messbare Größe "Stress" zu messen.

                            Um Einschätzungen eurerseits wäre ich dankbar.

                            Gruß
                            biba

                            Kommentar


                            • #15
                              Hallo,

                              ich bin auch keine "sichere Quelle", da ich nur 1,1 dieser Tiere ein paar Jahre pflegte. Bei meinen Tieren konnte ich feststellen, dass die Tiere bei der Fütterung mit Schlangen in einen offensichtlich deutlich stärkeren "Fressrausch" gerieten als bei der Fütterung mit Mäusen. Auch eine Verpaarung war mir nie möglich, da das etwas größere Männchen stets das Weibchen attackierte. Es waren eindeutig kannibalistische Angriffe. Das Weibchen wurde gänzlich umschlungen und stark kontrahiert. Auch konnte ich Versuche, das Weibchen zu verschlingen, gerade so noch unterbinden.

                              Also, keine empirische Studie aber immerhin auch ein Erfahrungsbericht.
                              Gruß, Marco

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X