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  • #61
    Ich habe Python regius ähnlich wie rattenschwanz gehalten und hatte, abgesehen von einem Zwillingspaar, nie Ärger mit nicht fressenden Jungtieren. Bei diesen hatte ich umgedrehte Blumentöpfe mit einem Loch oben in der Mitte als zusätzliche Unterschlupfmöglichkeit. So konnten die Lütten sich die Maus in Ruhe angucken, ohne zu viel von ihr geärgert zu werden.
    Also auch kein Argument für die Rackhaltung.

    Grüße Mario
    Bankraub ist eine Unternehmung von Dilettanten. Wahre Profis gründen eine Bank.
    Bertolt Brecht

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    • #62
      Zitat von Marco1990 Beitrag anzeigen
      Eine Frage hätte ich da dann doch.

      Warum gehen die Tiere problemlos ans Futter und vermehren sich ohne Ende wenn sie solche Qualen erleiden ?
      ,

      Viele Schlangenarten, nicht nur regius, fressen besser, wenn sie in einem kleinen Behälter untergebracht werden und auch für erfolgreiche Paarungen ist nicht unbedingt viel Platz erforderlich. Beides also überhaupt keine Argumente, die für eine Haltung im Rack sprechen.
      Es geht oder ging in der Terraristik eigentlich immer um die möglichst naturgetreue Nachbildung eines Lebensraumes, man will ein Tier beobachten, dass ist in einem Rack wohl nicht möglich und deshalb ist hier der Begriff ''Terraristik'' nicht angebracht.
      Viele Halter von Reptilien haben neben einigen vernünftigen Terrarien auch den ein oder anderen Plastikpott von Ikea irgendwo rumstehen, dort werden dann schon mal suboptimal Männchen oder Jungtiere untergebracht, einfach weil es praktisch ist und auch funktioniert,
      deshalb muss man kein schlechtes Gewissen haben.
      Wenn ich allerdings so manche ''Sammlungen'' von allen möglichen Schlangen in Racks sehe, bezweifle ich, dass es dem Halter wirklich um das geht was, wie schon erwähnt, Terraristik ausmacht, in diesen Fällen steht das schlichte Sammeln im Vordergrund,
      beobachten kann man die Tiere ja praktisch überhaupt nicht.
      Rackhalter sind meistens auch ganz anders mit diesem ''Hobby'' angefangen, haben oft nur Kenntnisse über die von Ihnen gepflegten Tiere und die terraristische Allgemeinbildung geht gegen Null.
      Bei Rackhaltern hat man auch meistens den Eindruck, dass dort mehr Geld für die Tiere ausgegeben wird, als es für die betreffende Haushaltskasse gesund wäre. Was manchmal nerven kann, mich zumindest aber immer auch amüsiert, ist der weit verbreitete Irrglaube, mit diesen Tieren
      unglaublich viel und einfach Geld verdienen zu können. Es wird einfach wohl nicht verstanden, dass eine bestimmte Morphe, die als Jungtier
      jetzt einige tausend Euro kostet in einigen Jahren, wenn sie selbst für Nachwuchs gesorgt hat, nicht nur einfach viel billiger ist, sondern
      so out ist, dass man sie überhaupt nicht mehr verkaufen kann.


      Frank
      Zuletzt geändert von Thedarkside; 09.10.2013, 20:15.

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      • #63
        Zitat von Schnappi Beitrag anzeigen
        Hallo Leute,

        zuerst einmal....ich hoffe hier auf eine informative und freundlich gehaltene Diskussion welche nicht wie leider so oft in Foren, ausartet.

        Will auch niemand persönlich angreifen sondern einfach mal ganz naiv fragen und ehrliche Antworten bekommen.

        Dabei würde ich gerne darauf näher eingehen: "In der Natur sterben dafür 8 von 10 Jungtieren."
        Wieso? Einerseits wegen ihrer natürlichen Feinde, welche wir natürlich nicht in unsere Terrarien setzen werden. Andererseits, weil lebensschwache und mißgebildete Tiere mangels der Fähigkeit selbständig Nahrung zu finden/fangen und aufzunehmen oder sich in ihrem Lebensraum zurechtzufinden auch ohne Feinde sterben. (Mit geht´s natürlich schneller)
        Das ist natürliche Auslese und dient der Gesunderhaltung einer Art.

        Wie sieht es jetzt in Terrarienhaltung aus?
        Jedes gesunde Tier sollte, ebenso wie in der Natur in der Lage sein, sich in einem sowieso schon beschränktem Lebensraum zurechtzufinden.
        Tut es das nicht, ist es entweder nicht lebensfähig, oder der Mensch hat nicht die passenden Vorraussetzungen geschaffen. So läuft in der Natur sicher nicht nur ein Beutetier irgendwo herum und genau dieses muß erwischt werden.
        Dann setze ich eben z.B. bei Leopardgeckos mehr Beutetiere ein und es kommt öfters mal eines vorbei welches gefangen werden kann. Oder ich gestalte das Terrarium so, daß die Beutetiere einen bestimmten Bereich nicht verlassen können und mein Tier so leichter die Möglichkeit hat eines zu erwischen. Dabei muß ich aber nicht meine Terrarientiere mit einsperren sondern kann sie im Terrarium leben lassen und sie suchen eben diese Futterbereiche selbständig auf.
        Da bin ich eben als Halter gefragt entsprechende Vorraussetzungen zu schaffen.
        Klar ist das aufwendiger, wie die Tiere einfach gleich mit in kleine viereckige Kisten zu sperren.
        Soll man Tiere, welche nicht selbständig überleben können unbedingt aufziehen? Dient das Gesunderhaltung der Arten?
        Ist es Mitleid mit einem einzelnen Tier wenn man es doch aufpäppelt? Bei einzelnen privaten Haltern mag das wohl ab und zu so sein. Ist auch nicht unbedingt was dagegen einzuwenden wenn diese Tiere dann nicht zur weiteren Zucht verwendet werden. Aber wer garantiert das?
        Die ersten Lebenswochen in Rackhaltung um einen Überblick zu haben ob auch jeder ordentlich was erwischt und sich gut entwickelt mag ebenso wie Quarantänehaltung oder zur Genesung nach Verletzungen auch noch toleriert sein.
        Aber hier geht´s ja eher um Großzüchter und Vermehrer mit Rackhaltung, nicht nur der Jungtiere sondern aller Tiere und da machen wir uns doch nichts vor, da steht einfach der finanzielle Aspekt möglichst viele Tiere in den Verkauf zu bringen im Vordergrund. Das noch mit möglichst wenig Aufwand. Und dieser Hauptgrund der Rackhaltung, das ist es was ich verurteile!
        So können ja viel mehr Tiere gehalten und aufgezogen werden als in ordentlicher Terrarienhaltung möglich wäre ohne daß welche unterdrückt oder verstümmelt und sogar gefressen werden.
        Und wenn wir mal ehrlich sind ist doch das in 90 % der Fälle der Hauptgrund für Rackhaltung!

        Z.B. in dem Ausgangsfilm macht mir keiner weis, daß die großen Schlangen in einem ordentlichen Terrarium nicht überlebensfähig wären!
        Das was da gezeigt wird ist doch einfach eine platz- und arbeitssparende Aufbewahrung von lebenden Tieren!

        liebe Grüße
        Carmen

        PS: das gerade genannte Terrarium mit Rackeinschub wäre doch eine gute Alternative um das Tier selber entscheiden zu lassen.
        Respekt,besser hätte ich es niemals sagen können,Hut ab.
        Leider denken zu viele,nur aus reiner Geldgier,und sind sogar noch hier beim D.G.H.T. und werden gefeiert.
        Für mich,spricht das ganz klar gegen die Linie des D.G.H.T. und dann Wundert uns mal nichts mehr.
        Sorry,die Warheit tut oft sehr Weh,ich will hier keinen Blöde anmachen,ist aber doch so
        Lg
        Frank Nett

        Kommentar


        • #64
          Zitat von Frank Nett Beitrag anzeigen
          Leider denken zu viele,nur aus reiner Geldgier,und sind sogar noch hier beim D.G.H.T. und werden gefeiert.
          Interessanter Satz, der für mich aber leider völlig unverständlich und auch sinnfrei ist.

          Frank ( nicht der Nette, der von er dunklen Seite )

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          • #65
            Das geht ja bunt hin und her. Ich möchte jetzt doch auch mal etwas dazu sagen, und zwar meine Meinung.
            Geld hin oder her (ich glaube gerne, dass viele Racker (Terrariumbesitzer sind Terrarianer, also sind Rackbesitzer folgerichtig Racker ) weder damit Geld machen noch das anstreben).....lebenslange Rackhaltung hat für mich desungeachtet, sorry, was von Briefmarkensammeln und weniger von Terraristik.
            Ich meine auch, hier spielt Geld trotz allem bisher gesagten schon oft eine Rolle, wenngleich teils unter anderen Gesichtspunkten als meist diskutiert. Eben nicht nur als potentieller Verdienst, sondern auch als Ausgabe. Ich habe den Eindruck, nicht wenig Leute sind bereit, (zu) viel Geld für (zu viele) Tiere auszugeben, nicht aber für deren Unterbringung. Da sind Tiere, die Rackhaltung dauerhaft zumindest ohne physiologische Schäden abkönnen natürlich praktisch.
            Der Platzaspekt ist auch nicht zu vernachlässigen: Mehr Tiere auf weniger Raum. Ich behaupte mal, für viele Hobbykollegen ist das in der Tat ein nicht zu unterschätzendes Argument.
            Wie auch immer: Racks sind bequem für Halter, platzeffizient sowie preiswert in Anschaffung und Unterhalt, das ist einfach Fakt. Es liegt in der Natur der Menschen, dass sich in ausreichend großer Gruppe immer wieder Individuen finden, die bequeme Lösungen vorziehen und andere Aspekte schlicht nicht beachten. Ich sehe solche Leute durchaus in der Gruppe der Rackhalter angereichert.
            Bitte nicht missverstehen: Ich habe volles Verständnis für eine kontrollierte - zeitweise- Aufzucht in Racks, auch für die Nutzung von Racks zur Quarantäne, Therapie und auch Verpaarung. Auch noch für die Rackhaltung von rein im Substrat lebenden Tieren, wenn die Racks denn groß genug sind und irgendwo auch noch für die Haltung anderer Arten, wenn Größenverhältnisse und Strukturierung passen (Tropiocolotes können in einer gut gemachten Schublade eine ganze Welt erleben).
            Und sogar in Ansätzen noch für die gewerbsmäßige Vermehrung, um einen Markt abzudecken.
            Aber darüber hinaus verstehe ich die Sinnhaftigkeit der Rackhaltung auch nach vielen Bemühungen um Info immer noch nicht.
            Schon die offenbare Abwesenheit des Wunsches, seine Tiere bei ihren Verhaltensweisen in zumindest naturnah anmutender Umgebung zu beobachten oder überhaupt nur ungestört betrachten zu können kann ich nicht nachvollziehen, ist das doch für viele eine der stärksten Triebfedern in der Terraristik.
            Aber auch im Sinne der Tiere habe ich Bedenken. OK, ein Königspython etwa "mag" einen engen Rückzugsort und frisst wohl dort auch besonders gerne. Auch verbringt er da bisweilen wohl freiwillig Wochen am Stück, auch wenn er andere Optionen hätte.
            Kann ich gut verstehen, mir gehts manchmal genauso.
            Aber seine Haltung deshalb komplett darauf reduzieren? Ich halte zwar selber keine, habe aber durchaus schon "Köpys" gesehen, die gar nicht mal so wenig lebhaft und regelmäßig größere Terrarien durchstreifen. Mag sein, dass ein Tier, das ein paar Jahre in einem Rack gelebt hat, das dann gar nicht mehr tut, wenn man es umsetzt. Aber im Schnitt erwarte ich bei den meisten oft im Rack gehaltenen Arten (mit den genannten Ausnahmen) eine aktive Nutzung größerer Terrarien. Hinzu kommt, dass ich Reptilien durchaus genug "Kognitivität" zutraue, dass Reizarmut im künstlichen Lebensraum ein negativer und enrichment ein positiver Parameter auch für Reptilien ist. Reizarmut im Terrarium halte ich generell für ein unterschätztes Thema, Rackhaltung treibt die Reizarmut auf eine einsame, kaum mehr zu überbietende Spitze.
            Die Vorteile einer Rackhaltung ausserhalb der oben genannten Anwendungen (das sind ja immerhin einige) bietet im übrigen in meinen Augen auch ein Terrarium, in das eine Box integriert ist, die den Rackverhältnissen entspricht. Man nennt das Schlupfkiste und sie ist oft wichtiger integraler Bestandteil eines Terrariums. Aber das ganze Umfeld darauf zu reduzieren ist in meinen Augen eine etwas seltsame Schlussfolgerung aus den realen Vorteilen solcher Kisten.
            Ich erwarte allen ernstes, dass es nur sehr wenige Arten (ausser wie gesagt strikt fossoriale) gibt, für die ein klassisches Terrarium keine Vorteile gegenüber eienr Rackhaltung bietet.
            Dazu kommt die in der Realität keinesfalls zu vernachlässigende und teils erhebliche Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis: Natürlich kann man sich Rackboxen von artgerechter Größe denken, die abiotische Parameter terrarienähnlich zur Verfügung stellen. Handelsübliche großvolumige Racks können da für kleine Arten durchaus einiges bieten. Natürlich kann man selbst grenzwertig große Boxen noch reichhaltig strukturieren.
            Doch zumindest nach meiner Erfahrung sieht die Mehrzahl der realen Rackhaltungen anders aus. Die Racks sind minimal - bis gar nicht- strukturiert und meist (viel) zu klein, um Explorationsverhalten oder auch nur sinnvolle Temperatur/Helligkeits oder Feuchtigkeitsgradienten zu erlauben.
            Letztlich überwiegt die tiereinschränkende bis de facto tierquälerische und weitgehend sinnfreie Rackhakltung in meinen Augen zumindest in der real existierenden Praxis bei weitem die sinnhaften tiergerechten Varianten und somit macht die Rackhaltung in der heute praktizierten Form die Terraristik zusätzlich -und zu Recht- angreifbar für die Argumente militanter Tierschützer.
            Soweit meine 2 cts.

            Viele Grüße

            Ingo
            Zuletzt geändert von Ingo; 10.10.2013, 07:05.
            Kober? Ach der mit den Viechern!




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            • #66
              Und diese 2cents sind ganz schön klug. Das sollte fast mal weiter verbreitet werden. Auch würde ich mit sowas gerne mal den ein oder anderen Rack-Halter konfrontieren. Viele sind da wirklich so spartanisch und unreflektiert wie du das sagst.

              Kommentar


              • #67
                Danke Ingo! Sehr schön strukturiert & deutlich.

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                • #68
                  Zitat von Frank Nett Beitrag anzeigen
                  Respekt,besser hätte ich es niemals sagen können,Hut ab.
                  Leider denken zu viele,nur aus reiner Geldgier,und sind sogar noch hier beim D.G.H.T. und werden gefeiert.
                  Für mich,spricht das ganz klar gegen die Linie des D.G.H.T. und dann Wundert uns mal nichts mehr.
                  Sorry,die Warheit tut oft sehr Weh,ich will hier keinen Blöde anmachen,ist aber doch so
                  Lg
                  Frank Nett
                  Dann bing doch bitte mal Belege für die Aussage das die (ja kaum zu glauben aber auch die Abkürzung einer weiblichen Form ist in der Regel weiblich ) DGHT Rackhaltung begrüßt oder gar feiert.

                  Ansonsten sehe ich es ähnlich wie Ingo.
                  www.eurasia-snakes.de

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                  • #69
                    Zitat von Thedarkside Beitrag anzeigen
                    ,

                    Viele Schlangenarten, nicht nur regius, fressen besser, wenn sie in einem kleinen Behälter untergebracht werden und auch für erfolgreiche Paarungen ist nicht unbedingt viel Platz erforderlich. Beides also überhaupt keine Argumente, die für eine Haltung im Rack sprechen.

                    Frank
                    Das ist mir klar das darunter mehr Schlangen fallen, mir ging es über den P.regius.
                    Des weiteren wollte ich weder für noch wieder für die rackhaltung abgeben.

                    Mir ging es bei meinem schreiben weitest gehend um die Aussage das Tiere in Rack Haltung schlimme Qualen erleiden, was ich persönlich als falsch ansehe und diese Aussage als weit aus dem Fester gelehnt betrachte.

                    Das eine Reine Rackhaltung nicht Naturnah ist und die Terraristik da eher im Hintergrund steht sehe ich auch so.
                    Aber ich Verteufel diese Art der Haltung auch nicht.

                    MfG

                    Kommentar


                    • #70
                      Zitat von Ingo Beitrag anzeigen
                      Ich möchte jetzt doch auch mal etwas dazu sagen, und zwar meine Meinung.
                      Geld hin oder her (ich glaube gerne, dass viele Racker (Terrariumbesitzer sind Terrarianer, also sind Rackbesitzer folgerichtig Racker ) weder damit Geld machen noch das anstreben).....lebenslange Rackhaltung hat für mich desungeachtet, sorry, was von Briefmarkensammeln und weniger von Terraristik.
                      Ich meine auch, hier spielt Geld trotz allem bisher gesagten schon oft eine Rolle, wenngleich teils unter anderen Gesichtspunkten als meist diskutiert. Eben nicht nur als potentieller Verdienst, sondern auch als Ausgabe. Ich habe den Eindruck, nicht wenig Leute sind bereit, (zu) viel Geld für (zu viele) Tiere auszugeben, nicht aber für deren Unterbringung. Da sind Tiere, die Rackhaltung dauerhaft zumindest ohne physiologische Schäden abkönnen natürlich praktisch.
                      Der Platzaspekt ist auch nicht zu vernachlässigen: Mehr Tiere auf weniger Raum. Ich behaupte mal, für viele Hobbykollegen ist das in der Tat ein nicht zu unterschätzendes Argument.
                      Wie auch immer: Racks sind bequem für Halter, platzeffizient sowie preiswert in Anschaffung und Unterhalt, das ist einfach Fakt. Es liegt in der Natur der Menschen, dass sich in ausreichend großer Gruppe immer wieder Individuen finden, die bequeme Lösungen vorziehen und andere Aspekte schlicht nicht beachten. Ich sehe solche Leute durchaus in der Gruppe der Rackhalter angereichert.
                      Bitte nicht missverstehen: Ich habe volles Verständnis für eine kontrollierte - zeitweise- Aufzucht in Racks, auch für die Nutzung von Racks zur Quarantäne, Therapie und auch Verpaarung. Auch noch für die Rackhaltung von rein im Substrat lebenden Tieren, wenn die Racks denn groß genug sind und irgendwo auch noch für die Haltung anderer Arten, wenn Größenverhältnisse und Strukturierung passen (Tropiocolotes können in einer gut gemachten Schublade eine ganze Welt erleben).
                      Und sogar in Ansätzen noch für die gewerbsmäßige Vermehrung, um einen Markt abzudecken.
                      Aber darüber hinaus verstehe ich die Sinnhaftigkeit der Rackhaltung auch nach vielen Bemühungen um Info immer noch nicht.
                      Schon die offenbare Abwesenheit des Wunsches, seine Tiere bei ihren Verhaltensweisen in zumindest naturnah anmutender Umgebung zu beobachten oder überhaupt nur ungestört betrachten zu können kann ich nicht nachvollziehen, ist das doch für viele eine der stärksten Triebfedern in der Terraristik.
                      Aber auch im Sinne der Tiere habe ich Bedenken. OK, ein Königspython etwa "mag" einen engen Rückzugsort und frisst wohl dort auch besonders gerne. Auch verbringt er da bisweilen wohl freiwillig Wochen am Stück, auch wenn er andere Optionen hätte.
                      Kann ich gut verstehen, mir gehts manchmal genauso.
                      Aber seine Haltung deshalb komplett darauf reduzieren? Ich halte zwar selber keine, habe aber durchaus schon "Köpys" gesehen, die gar nicht mal so wenig lebhaft und regelmäßig größere Terrarien durchstreifen. Mag sein, dass ein Tier, das ein paar Jahre in einem Rack gelebt hat, das dann gar nicht mehr tut, wenn man es umsetzt. Aber im Schnitt erwarte ich bei den meisten oft im Rack gehaltenen Arten (mit den genannten Ausnahmen) eine aktive Nutzung größerer Terrarien. Hinzu kommt, dass ich Reptilien durchaus genug "Kognitivität" zutraue, dass Reizarmut im künstlichen Lebensraum ein negativer und enrichment ein positiver Parameter auch für Reptilien ist. Reizarmut im Terrarium halte ich generell für ein unterschätztes Thema, Rackhaltung treibt die Reizarmut auf eine einsame, kaum mehr zu überbietende Spitze.
                      Die Vorteile einer Rackhaltung ausserhalb der oben genannten Anwendungen (das sind ja immerhin einige) bietet im übrigen in meinen Augen auch ein Terrarium, in das eine Box integriert ist, die den Rackverhältnissen entspricht. Man nennt das Schlupfkiste und sie ist oft wichtiger integraler Bestandteil eines Terrariums. Aber das ganze Umfeld darauf zu reduzieren ist in meinen Augen eine etwas seltsame Schlussfolgerung aus den realen Vorteilen solcher Kisten.
                      Ich erwarte allen ernstes, dass es nur sehr wenige Arten (ausser wie gesagt strikt fossoriale) gibt, für die ein klassisches Terrarium keine Vorteile gegenüber eienr Rackhaltung bietet.
                      Dazu kommt die in der Realität keinesfalls zu vernachlässigende und teils erhebliche Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis: Natürlich kann man sich Rackboxen von artgerechter Größe denken, die abiotische Parameter terrarienähnlich zur Verfügung stellen. Handelsübliche großvolumige Racks können da für kleine Arten durchaus einiges bieten. Natürlich kann man selbst grenzwertig große Boxen noch reichhaltig strukturieren.
                      Doch zumindest nach meiner Erfahrung sieht die Mehrzahl der realen Rackhaltungen anders aus. Die Racks sind minimal - bis gar nicht- strukturiert und meist (viel) zu klein, um Explorationsverhalten oder auch nur sinnvolle Temperatur/Helligkeits oder Feuchtigkeitsgradienten zu erlauben.
                      Letztlich überwiegt die tiereinschränkende bis de facto tierquälerische und weitgehend sinnfreie Rackhakltung in meinen Augen zumindest in der real existierenden Praxis bei weitem die sinnhaften tiergerechten Varianten und somit macht die Rackhaltung in der heute praktizierten Form die Terraristik zusätzlich -und zu Recht- angreifbar für die Argumente militanter Tierschützer.
                      Soweit meine 2 cts.

                      Viele Grüße

                      Ingo

                      Danke Ingo.
                      Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
                      Du sprichst mir mit deinen 2 cts aus der Seele.
                      Freundliche Grüße
                      Sebastian

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                      • #71
                        Hier im Forum sind momentan aber wieder viele Trolle unterwegs... ehemalige die ohne wohl doch nicht können und nun unter neuem Namen agieren und sonstige :wall:

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