1,0 Lampropeltis mexicana greeri Ausleihe für die Zucht?

[VaeVictis]

Hallo,

ich halte seit 3 Jahren eine 1,0 Lampropeltis mexicana greeri. Ich besitze lediglich dieses eine männliche Tier und möchte auch kein weiteres anschaffen. Dennoch möchte ich die Schlange selbstverständlich bestmöglichst halten und sexuelle Frustration vermeiden, die bei der Haltung ohne Weibchen wohl zwangsläufig der Fall wäre.
Daher habe ich daran gedacht die Schlange für die Paarungszeit nach der Winterruhe an einen erfahrenen Halter zur Zucht/Blutauffrischung "auszuleihen".
Nun wollte ich Fragen ob jemand mit einem derartigen Vorhaben schon Erfahrung gemacht hat und vielleicht jemand wüsste der Interesse daran hat (vorzugsweise im Raum München)

Vielen Dank!

[Thedarkside]

Hallo,

kann ich persönlich zwar nichts mit anfangen, finde die Idee aber gut !
In Deutschland gönnt man ja oft selbst seinen besten ''Freunden''
nicht das schwarze unter den Fingernägeln. Ich kenne zum Glück
einige ausländische Kollegen, die da überhaupt keine Probleme mit
haben und das für völlig normal empfinden.

Viel Glück

Frank

[Malte H.]

und sexuelle Frustration vermeiden, die bei der Haltung ohne Weibchen wohl zwangsläufig der Fall wäre.

Ich denke nicht das das Wohlbefinden des Tiers dadurch beeinträchtig wäre.

Daher habe ich daran gedacht die Schlange für die Paarungszeit nach der Winterruhe an einen erfahrenen Halter zur Zucht/Blutauffrischung "auszuleihen".

Nett gemeint aber wohl sinnlos da die meisten greeris in Europa miteinander verwand sind, da wird dein Tier sicher keine Ausnahme von sein.

[VaeVictis]

Ich denke nicht das das Wohlbefinden des Tiers dadurch beeinträchtig wäre.

Auf die Antwort habe ich ja ehrlich gesagt schon gewartet. Da interessierts mich doch wie du zu der Annahme kommst? Natürlich ist das Wohlbefinden dadurch beeinträchtigt, für ein Tier das eigentlich nur einen Imperativ kennt und der ist sich zu vermehren.
Da reicht auch schon normaler Biounterricht. Tiere sind eben hauptsächlich Triebgesteuert und Triebe müssen abgebaut werden sonst entsteht ein Leidensdruck. Und das nicht nur beim Sexualverhalten genauso bei Bewegung, Fressen etc.
Und letztlich kann eine Schlange in Einzelhaltung eben alle Triebe abbauen außer diesen einen.
Im übrigen halte ich die Einstellung a la "ach des passt schon so" zumindest für fragwürdig. Man kann sich ja wirklich schwer vorstellen, wie sich ein Tier in einem so künstlichen und monotonem Lebensraum fühlt, da sollte man doch eher den Reiz mehr bieten als zu wenig.

[sch.niehoff]

Gibt es da nicht etwas von der Ratiofarm?

[Malte H.]

Auf die Antwort habe ich ja ehrlich gesagt schon gewartet.

Na dann bin ich ja froh sie dir als erster gegeben zu haben.


Gruß Malte
(Der garantiert keine "ach das passt schon" Einstellung hat auch wenn du mir das hier versuchst zu unterstellen.)

[The Dude]

Da reicht auch schon normaler Biounterricht.

In dem man aber aufpassen sollte.

Tiere sind eben hauptsächlich Triebgesteuert und Triebe müssen abgebaut werden sonst entsteht ein Leidensdruck. Und das nicht nur beim Sexualverhalten genauso bei Bewegung, Fressen etc.

Das ist Bio Unterricht von vor 250 Jahren. Mit deiner Beschreibung lässt sich Altruismus zum Beispiel mal gar nicht erklären. Und Tiere darauf zu reduzieren, dass sie ihren Reizen nachgehen ist nun wirklich absolut überholt.
Zum Zweiten stellt sich die Frage, ob wirklich ein Leidensdruck entsteht wenn ein "Trieb nicht abgebaut" wird, oder ob das menschliche Interpretation ist. Genauso gut kann man auch sagen, dass wenn der entsprechende Auslöser nicht vorhanden ist, auch kein Reiz da ist. Schließlich gibt es Paarungszeiten und Männchen können in Gegenwart von Weibchen koexistieren ohne ständig an das eine zu denken.

da sollte man doch eher den Reiz mehr bieten als zu wenig.

Setz ne Katze rein, als Prädatorenreiz.

[Malte H.]

Genauso gut kann man auch sagen, dass wenn der entsprechende Auslöser nicht vorhanden ist, auch kein Reiz da ist.

Dem stimme ich zu, als langjähriger Halter von Tieren des mexicana Komplexes, kann ich sagen das Männchen ohne Auslösereiz z.B. auch keine Verhaltensänderungen erkennen lassen. Diese Beobachtungen decken sich mit denen anderer Halter.

[BloodRaiN]

Interessantes Thema. Und wahnsinnig komplex, selbst die Theorie von Konrad und Tinbergen ist ja obsolet geworden (siehe Instinkttheorie und ihre Kritiker!). Ich persönlich denke nicht, dass ein männliches Tier ohne Partnerin Wut/Depression oder ähnliches empfindet. Wenn das Tier innerhalb der Paarungszeit eine erhöhte Aktivität zeigt und beim Züngeln keine Spuren einer potentiellen Partnerin entdeckt, lebt das Tier nach der Paarungszeit genauso qualitativ gut weiter, die Lebenszeit wird nicht beeinträchtigt durch fehlende Paarung!

Man sollte bedenken, dass es auch in der Natur Schlangen gibt die schlichtweg keine Partnerin finden!

Ein guter Einwand von "The Dude" ist auch folgendes:

Setz ne Katze rein, als Prädatorenreiz.

Wenn man mit der Einstellung an die Haltung geht sollte man auch übertrieben gesagt alle natürlichen Faktoren bieten, Prädatoren, Dürreperioden, Futterknappheit und das alles periodisch schwankend, doch so hält niemand (der mir bekannt ist^^) seine Tiere!
Auch bei anderen Haustieren als Reptilien greift man in dieses Verhalten ein und ändert die Voraussetzungen, entweder durch fehlende Partner oder Sterilisation.

Dazu kommt, dass die Hauptaufgabe der Individuen bei den meisten Tieren, das pure Überleben ist! Hier gibt es auch Ausnahmen...

Abschließend kann man sagen, es ist schön für dich und dein Tier wenn es Nachwuchs produzieren kann aber es schadet dem Tier auch nicht, wenn es die Möglichkeit nicht bekommt!

[Malte H.]

Ohne Weibchen zeigen die Männchen des Mexicana Komplexes nicht mal besagte erhöhte Aktivität.

[BloodRaiN]

Gut, der Post war auch eher allgemeingültig. Ich möchte mich was den mexicana Komplex angeht nicht aus dem Fenster lehnen, da ich wenig Erfahrungen mit den Tieren habe. Hätte ich besser ausformulieren sollen, sorry!