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Eigröße und wehenfödernde Mittel

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  • Eigröße und wehenfödernde Mittel

    Eine meiner Schildröten, eine cuora amboinensis, hat in den letzten drei Wochen stark an Gewicht verloren, hat sich aber sonst vollkommen normal verhalten, auch gefressen.
    Ich habe sie deshalb (durch meine Frau /ich lag krank im Bett) dem Tierarzt vorgestellt und sie röntgen lassen.
    Wie ich schon vermutete trägt sie zwei (große) Eier. Montag will der Tierarzt das Tier wieder sehen und ihm wehenfördernde Mittel verabreichen. Da sich das Tier bis auf den Gewichtverlust, kaum verändert hat, ist mir das eigentlich zu früh.
    Das Weibchen war am 12.09.2004, 1478g schwer und 21cmx15cm groß, wiegt jetzt 1467g. Spitzengewicht war 1595g im Januar. Das Tier ist also sehr groß.

    Nun möchte ich vom Tierarzt, am Montag erst einmal wissen wie groß die Eier sind, "sehr große Eier" ist ja eine relative aussage, oder?

    Außerdem suche ich parallel natürlich Daten, wie groß Eier bei Cuora amboinensis (kamaroma) normal sind. Bei M.Rogner: Wird bei einem Tier angegeben, das die größe der Eier um 42x24mm liegt(M. Rogner, Schildkröten 1, S. 48, 1995). Dort wurden aber auch wehenfördernde Mittel (Oxytocin) verabreicht. Da ich erst seit September, nach langer Suche, ein adultes Weibchen erworben habe hatte ich es die letzten Jahre nur mit männlichen Cuoras zu tun und habe deshalb keine Vergleichsmöglichkeiten.

    - Kann mir jemand weiter helfen?
    - Welche Gefahren/Vorteile (außer der Tatsache natürlich, das die Eier eventuiell heraus müssen) haben wehenfördernde Mittel?

    Gruß sokrates



  • #2
    Re: Eigröße und wehenfödernde Mittel

    Hallo sokrates,

    > Eine meiner Schildröten, eine cuora amboinensis, hat in den letzten drei Wochen stark an Gewicht verloren,

    Das ist schon ein Alarmzeichen, auch wenn die Schildkröte sich noch anscheinend normal benimmt.

    > Montag will der Tierarzt das Tier wieder sehen und ihm wehenfördernde Mittel verabreichen.

    Ein wirklich schildkröten-erfahrener Tierarzt kann auf dem Röntgenbild erkennen, ob die Eier noch zu dünn, ausreichend oder schon zu dick beschalt sind, und ob sie sich im Eieliter bewegt haben oder genau an der gleichen Stelle liegen geblieben sind. Wenn die Beschalung noch nicht ausreichend ist, wartet man in der Regel mit den wehenfördernden Mitteln, während eine zu dicke Beschalung (oder eine ausreichende Beschalung und gar keine Weiterbewegung) bedeutet, dass es Zeit ist, etwas zu unternehmen, weil die Eier unter Umständen mit den Eileitern verkleben/verwachsen können, und dann hat sich's meist mit der Fortpflanzungsfähigkeit.

    > Da sich das Tier bis auf den Gewichtverlust, kaum verändert hat, ist mir das eigentlich zu früh.

    Sprich den Tierarzt nochmal darauf an. Wie gesagt, der Gewichtsverlust ist alleine schon bedenklich, aber der Tierarzt kann auch die Größe und Lage der Eier beurteilen und Dir besser begründen, warum er das Medikament für notwendig hält - oder vielleicht auch, warum er morgen doch noch nichts unternehmen und noch weiter zuwarten will.

    > Nun möchte ich vom Tierarzt, am Montag erst einmal wissen wie groß die Eier sind, "sehr große Eier" ist ja eine relative aussage, oder?

    Nein, eigentlich nicht. Der Tierarzt sieht, wie gesagt, die Dicke der Eischale und die Lage der Eier, und er sieht die Knochen des Geburtskanals, durch den die Eier ja hindurch müssen. Er kann also beurteilen, ob das Weibchen die Eier normal ablegen kann, oder ob's klemmen würde.

    > Außerdem suche ich parallel natürlich Daten, wie groß Eier bei Cuora amboinensis (kamaroma) normal sind.

    Das hilft Dir aber für dieses Problem nicht viel. Bei vielen Schildkrötenarten schwankt die Eigröße, und was für das eine Tier viel zu groß ist, kann für das andere ganz normal sein. Das kann sogar bei zwei gleich großen Tieren der selben Unterart der Fall sein.

    Die Eier werden in der Regel mit einer recht konstanten Größe angelegt, aber wenn sie nicht rechtzeitig abgelegt werden, lagert der Eileiter mehr Kalk als normal darauf ab, und das ist meistens das Problem - nicht die Größe an sich. Ausnahmen von dieser Regel gibt es natürlich auch, aber dazu kann Dir höchstens der Tierarzt etwas sagen.

    > Da ich erst seit September, nach langer Suche, ein adultes Weibchen erworben habe

    Uuuhh, das liest sich wirklich nicht gut! Gerade nach Umstellungen kommt es leicht zum Übertragen der Eier. Erfahrene Halter asiatischer Sumpfschildkröten rechnen übrigens mit einer Eingewöhnungszeit von bis zu vier Jahren, also sind die fünf Monate, die das Weibchen bei Dir ist, noch nicht lange genug.

    Wirklich: Vertrau' dem Tierarzt und nicht Büchern wie dem von Manfred Rogner...

    > - Kann mir jemand weiter helfen?

    Ja, nämlich ein wirklich Schildkröten-erfahrener Tierarzt. Von uns Forenteilnehmern kannst Du nicht viel Hilfe erwarten, denn wir haben die Schildkröte und die Röntgenbilder nicht im Original gesehen.

    > - Welche Gefahren/Vorteile (außer der Tatsache natürlich, das die Eier eventuiell heraus müssen) haben wehenfördernde Mittel?

    Die Dosierung muss stimmen. Eine Überdosis kann bewirken, dass der Druck zu stark wird und die Eier brechen oder in die Harnblase geschoben werden, oder dass der ganze Fortpflanzungstrakt überhaupt nicht reagiert.

    Möglicherweise wird der Tierarzt zunächst eine Calciumspritze geben und dann das Wehenmittel, und eventuell auch noch eine Infusionslösung. Jeder Tierarzt hat seine eigenen Erfahrungen damit, und die "Rezepte" sind alle etwas unterschiedlich. Aber bitte (nochmal) es muss ein Tierarzt sein, der wirklich Erfahrung mit Schildkröten hat. Erfahrungen mit trächtigen Katzen nützen Deiner Schildkröte in dieser Situation wenig.

    Berichte bitte nach dem Besuch, was sich ergeben hat!

    Viel Glück!
    Beate
    Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

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    • #3
      Re: Eigröße und wehenfödernde Mittel

      Hallo,
      heute ging es mit meinem Weibchen zum Tierarzt, Sie bekam eine Kalziumspritze und morgen früh noch mal eine, mit höherer Dosis.

      Verdammt, die Eier sind wirklich groß, habe ja erst heute das Röntgenbild gesehen. Beide Eier liegen auf der linken Seite, das "vordere" Ei ist ca. 4,5 cm größ. Ich glaub, die müssen wirklich bald raus. Hoffentlich schafft das Weibchen das bald, erstaunlicherweise macht sie keine Grabungsanstalten.

      Erfreulich, das Tier hat in den letzten 4 Tagen wieder 11g zugenommen("nüchtern gewogen" - wird ja jetzt täglich gefüttert - sie nimmt nur noch Lebendfisch).

      So weit erst mal

      Gruß sokrates
      ps.: Danke Beate, Du hast mir die Entscheidung schon erheblich leichter gemacht.

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