Erbrütung von Trachemys scripta elegans

[eisernerengel]

Hi Leute

Ich halte seit nun 14 Jahren T. s. elegans sowohl Männchen wie Weibchen und habe folgendes Problem:

Mein Weibchen legt seit einigen Jahren im Sommer auf 3 Gelege verteilt mehr als 50 Eier, aber leider habe ich sie nie zum Schlupf gebracht bzw es hat auch keine erkennbare Entwicklung von Embryonen gegeben. Ich habe die Eier in feuchtem Substrat bei einer Temperatur von 29°C und hoher luftfeuchte versucht zu erbrüten ( habe mich in Büchern schlau gemacht und und und... Ein befreundeter Züchter von Landschildkröten meinte einmal es sei nicht einfach diese Species zu erbrüten- stimmt das?)
Woran kann es gelegen habe daß es nicht klappt?
Wer hat selbst schon Erfahrungen bei der Zucht dieser Species gesammelt und kann mir mit seinem Rat zur Seite stehen.
Es wäre schön wenn es diese Jahr mal klappen würde mit dem Nachwuchs.

Vielen Dank und Gruß


[[ggg]Editiert von eisernerengel am 05-06-2005 um 04:20 GMT[/ggg]]

[cassiopeia62]

Re: Erbrütung von Trachemys scripta elegans

Hi, eisernerengel,
ich kann dich gut verstehen dass du die Eier ausbrüten willst,aber ehrlich gesagt, angesichts der vielen ausgesetzten und in Tierheimen abgegebenen Rotwangen würde ich es mir an deiner Stelle wirklich gut überlegen :-/. Es is halt leider sehr sehr schwer gute Plätze für die Schildkröten zu finden, und zu viele werden dann unbequem wenn sie groß werden und landen dann im nächsten Teich :-(((
Wie es geht kann ich dir leider nicht sagen, dazu kenn ich mich mit der Art nicht aus :-))

[Beate Pfau]

Re: Erbrütung von Trachemys scripta elegans

Hallo,

wenn die Eier entwicklungsfähig sind, müssten sie sich unter den beschriebenen Bedingungen eigentlich entwickeln. Zumindest ein Stück weit, so dass Du Embryonen erkennen müsstetst, wenn Du die Eier öffnest.

Wenn gar keine Entwicklung erkennbar ist, kann es an den Haltungsbedingungen liegen.

Die Weibchen legen, wenn sie nicht ganz so gut ernährt sind, manchmal "Windeier". Beschreib' mal, wie Du fütterst.

Ein weiterer Grund könnte in den Haltungstemperaturen liegen. Die Männchen bilden erst dann genügend befruchtungsfähige Spermien aus, wenn der Jahreszyklus (im Winter ausreichend kühl, im Sommer ausreichend warm) passt. Auch die Weibchen bilden unter Umständen zwar Eier aus, aber eben nicht entwicklungsfähige, wenn die Sommertemperaturen nicht die erforderlichen Werte erreichen. Wann werden die Eier denn gelegt? Das kann ein Hinweis sein.

Auch in bezug auf die Temperaturen sollten wir eine genauere Beschreibung Deiner Haltungsbedingungen haben, um mehr Tipps geben zu können.

Es stimmt schon: Rotwangenschmuckschildkröten sind schwer zu vermitteln. Wenn Du dann Junge erbrütest, am besten nur zum selber Behalten oder auf Vorbestellung, okay?

Viele Grüße
Beate

[HolgiOne]

Re: Erbrütung von Trachemys scripta elegans

Hallo Eisernerengel,

halte selbst T.s.e. und es gelingt mit den, in den Büchern beschriebenen Selbstbauinkubator sehr gut, Zuchterfolge zu erzielen. Ich benutze als Substrat Vermiculit, dass ich in einem kleinen, abgedeckten (nur ganz schmaler Lüftungsschlitz!!!) Aquarium in einer Dose befeuchte und so auf einen Stein stelle, das die Dose selbst nicht ins Wasser reicht. Im Aquarium ist eine etwa 5cm tiefe Befüllung mit Wasser, das ich über den Regelheizer so anheize, das es die notwendigen Temperaturen UND eine Luftfeuchtigkeit von 75 - 80 % ergibt (kannst du mit dem Lüftungsschlitz regeln!) 29 Grad ist o.k. (du willst wohl überwiegend weibliche Tiere ). Im Aquarium habe ich über dem eigentlichen Eibehälter nochmal eine schräge Plastikscheibe liegen, um die Eier vor Tropfwasser zu schützen. Hatte im letzten Jahr 22 Schlüpflinge und bebrüte in diesem Jahr gerade wieder 6 Eier. Kümmere dich aber darum, dass du für die Tiere einen (soweit menschenmöglich) vernünftigen Abnehmer hast, oder in der Lage bist, die Tiere selbst anständig zu versorgen. Ich bin wochenlang herumgefahren und habe mir verschiedene Zoohandlungen angesehen und mit den Leuten gesprochen. Ich kann dir nur sagen, es ist nicht so einfach, einen vernünftigen Laden zu finden, dem man die Tiere anvertrauen will UND die einen potentiellen Verkäufer einigermaßen richtig informieren. Ich wurde fündig, sonst hätte ich weitere Eier nicht ausgebrütet! (Meine Frau hatte schon die Panik, bei meinen Planungen der Anlagen für die 22 Jungtiere aus dem letzten Jahr , aber jetzt ist alles geregelt und wir haben "nur" 4 Tiere selbst behalten. Also wenn du noch was wissen willst, melde dich!

@cassiopeia62

Dein Einwand ist sicher berchtigt, aber er trifft ebenfalls auf die vielen Hunde und Katzen usw. zu . Die Unverantwortlichkeit einiger Tierhalter (kann man die Leute überhaupt so bezeichnen, sind ja eigentlich keine verantwortlichen Halter)sollte nicht dazu führen, das fantastische Hobby der Wasserschildkrötenhaltung (incl. der eigenen Nachzucht) in Misskredit zu bringen (so hast du es ja auch nicht gemeint, ich habe deinen Einwand bzgl. der Nachzuchten mit Blick auf ausgesetze adulte Tiere schon verstanden ). Ich habe selbst viel über diese Problematik nachgedacht und würde keine Eier mehr ausbrüten, wenn nicht eine Mindestorganisation gewährleistet wäre, gleichwohl kann ich nicht die Haltung der Tiere bei jedem potentiellen Erwerber überprüfen und immer wieder kontrollieren, ich kann nur Starthilfen und Tips geben, letztendlich entscheidet jeder im Rahmen seiner Privatsphäre selbst, was er daraus macht (was im übrigen nicht nur für die Tierhaltung gilt, sondern wohl für alle Lebensbereiche - jedenfalls solange man nicht mit dem Gesetz in Konflikt kommt).

Puuuh, wer alles bis hier gelesen hat, herzlichen Glückwunsch

[[ggg]Editiert von HolgiOne am 05-06-2005 um 20:42 GMT[/ggg]]

[eisernerengel]

Re: Erbrütung von Trachemys scripta elegans

Danke Leute.
Naja ich muß sagen, ich habe mich hier bei unserem Tierschutzverein, einem großen Schildkrötenzüchter, Tierheimen umgehört, weil ich ein Männchen für meine Gruppe suchte, und die haben alle gemeint, daß in den letzten beiden Jahren sogut wie keine Tiere mehr abgegeben wurden.
Ich meine klar, denn die Tiere sind ja auch mit eine Einfuhrsperre belegt worden.... insofern denke ich ist es auch ok wenn man die Tiere züchtet, denn sie sind zum eine sehr schön und auch von der Haltung... so man genug Platz hat... relativ unkompliziert
Ich werde meine Kleinen nicht abgeben wenn ich mir nicht sicher bin, daß sie in ein gescheites Geschäft kommen, oder aber an einen Halter der die richtige Sachkenntnis besitz. Immerhin halte ich meine Tier seit über 14 Jahren.
Zur Haltung der Tiere:
Fütterung der Weibchen: 80%Grünzeug und Obst- je nachdem was reif ist- und wenn sie sich in der Phase der Eibildung befinden erhöhe ich den Anteil an tierischem Protein auf ca 80 % ( Fische mit "stumpf und Stiel", mageres Rindfleisch, Würmer, Schnecken ect.
Überwinterung findet Im Keller bei einer Temperatur von 4- 8°C statt, in einer SChüssel mit Wasser.
Mitte April bis Anfang Mai kommen die Tiere dann in den Freilandteich wo die Weibchen dann mit dem ersten Gelege ende Juni bis mitte Juli beginnen.
Eine entfernte Bekannte die auch sehr viele T.s.e. hält hat die gleichen Probleme mit der Erbrütung.
Die Sommer hier bei uns sind sehr heiß- in aller Regel, denn ich komme aus der oberrheinischen Tiefebene, wo ein gutes Weinbauklima herrscht.
So ich hoffe ihr könnt damit etwas anfangen:-)
Danke und Grüße
Andy

[Macroclemys]

Re: Erbrütung von Trachemys scripta elegans

Hallo,

wie sieht es denn mit der Geschlechtertrennung aus? Hällst du Männchen und Weibchen das ganze Jahr zusammen? Ich habe auch über 10 Jahre ein Pärchen C.p.belli im Teich gehalten (Überwinterung unter kontrollierten Bedingungen) Die Eier wahren immer unbefruchtet. Erst nach der Geschlechtertrennung, oder besser Zusammensetzung der Tiere nur zur Paarung, wahren die Eier befruchtet.

(Ein Glück sind das ja nur Wasserplantscher und keine Landschildkröten sonst währe hier wieder was los...)

MfG Jens

[HolgiOne]

Re: Erbrütung von Trachemys scripta elegans

@Macroclemys

Ich halte die Tiere grundsätzlich zusammen, sie können sich in der Anlage aber aus dem Weg gehen, da ich 2 Wasserbecken über einen Landteil miteinander verbunden habe. Aggressionen lassen sich nicht vermeiden, dann ist für ein paar Wochen Einzelhaltung angesagt, was bisher aber erst 2x wirklich notwendig war (ich halte nun seit fast 30 Jahren T.s.e.). Beim Freilandaufenthalt hatte ich diese Probleme bisher nicht beobachtet, aber leider sind diese Tage (hier in Franken) nicht so geeignet, um die Tiere tatsächlich dauerhaft in den Garten zu bringen (wir haben teilweise gerade Temperaturen, die lediglich um 16 Grad, nachts noch tiefer liegen). Zudem kann ich sie im Außenbereich auch nicht so schön beobachten (ich bitte um Nachsicht, aber ich sehe meinen Tieren sehr gerne bei ihren Aktivitäten zu, was im Garten einfach schlechter funktioniert, als im Aquarium). Wenn das Wetter mal konstant 20 Grad (und höher) hält, werde ich sie aber auch diesen Sommer noch für 2-3 Monate raus geben (Teich ist in einem kleinen Gewächshaus).

Gruß
Holger

[Macroclemys]

Re: Erbrütung von Trachemys scripta elegans

Hallo,

Es kann halt auch mal gutgehen. Ich würde vorschlagen die Tiere, über die wir hier sprechen, zu trennen und erst nach der nächsten Winterruhe wenn bei wieder ihre volle Aktivität haben zur Paarung zusammen zu setzen.

Das mit der Aggression die du beobachtet hast war wohl immer nur die Spitzte des Eisbergs. Wir als Mensch erkennen wohl doch nicht alles an Aggression bei unseren Tieren (Schildkröten).

Bei mir hatten die Tiere übrigends auch zwei Teich zur Verfügung und konnten sich "aus dem Weg gehen". Das hat aber nicht gereicht.

MfG Jens

[[ggg]Editiert von Macroclemys am 06-06-2005 um 17:01 GMT[/ggg]]