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Naturbelassener Gartenteich

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  • Naturbelassener Gartenteich

    Hallo,

    ich bin auf der Suche nach Informationen über Gartenteiche, in denen allerdings keine Schildkröten gehalten werden sollen. Vielmehr soll es sich um einen weitestgehend naturbelassenen Teich handeln, der als Biotop für die einheimische Tierwelt dienen soll.
    Könnt ihr mir Bücher oder Internetseiten empfehlen?

    Gruß
    Manuel

  • #2
    Hallo Manuel,

    schau dir mal folgendes pdf an!

    Mein Vater hat sich einen solchen "Naturteich" folgendermaßen eingerichtet:

    - fertigen Plastikteich aus dem Baumarkt geholt
    - die Wände mit Kokosmatten behangen, auf dem Grund ein paar Steine
    - keine Filter, Pumpen, Wasseraufbereiter o.ä.
    - um den Teich Steine, Pflanzen etc. angelegt
    - im Teich kein Tier- oder Pflanzenbesatz

    Nach kurzer Zeit konnte man beobachten, wie sich das Leben darin prächtig entwickelt. Mittlerweile haben neben zahlreichen Pflanzenarten, Schnecken und Insekten auch !Teichmolche! darin ihr Zuhause gefunden. Sehr interessant ist es auch, die vielen Vögel zu beobachten, die den Tümpel nicht nur als Trinkstelle nutzen, sondern regelrecht im Wasser "planschen"!

    Schade dass ich derzeit keine Bilder vom Teich habe. Werde in Kürze aber mal welche einstellen!

    Beste Grüße, Karl

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    • #3
      Hi

      Diese Matten sind eine gute Möglichkeit eine steile Teichwand rutschfest zu machen. Nur sollte man die einzelnen Matten grob vernähen, da sich sonst Kleintiere drunter verirren können.

      Gerade Kröten und Frösche können das ganz gut, die wollen dann einfach stumpf nach oben und finden den Eingang durch den sie gekommen sind nicht mehr wieder, Kröten saufen dann auch schnell ab.

      Ich würde auch Totholz in den Teich legen und oben aus dem Wasser gucken lassen. Das Holz wird nicht nur von den Fröschen als Sonnenplatz genutzt, sondern dient auch vielen Insekten als Brutstätte für deren Nachwuchs.

      Ein Richtig und Falsch gibt es eigentlich nicht, biologisch besiedelt wird jedes Kleingewässer, selbst eine Regentonne.

      Ich würde einen Folienteich machen, in der Mitte ca 80-100cm tief, möglichst flach auslaufend und mit breiten Randzonen am Ufer.

      lg Marco

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      • #4
        Hallo ,

        bei diesen Kokosmatten wäre ich sehr vorsichtig . Habe diese jetzt mehrere Jahre in verschiedenen Qualitäten getestet . Länger als 3 Jahre hielt nicht mal die teuerste Variante . Die wird bei uns hier von der Wasserwirtschaft zum Böschungsbau eingesetzt .

        Grüße Frank

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        • #5
          Wir haben uns vor 2 Jahren einen Teich gebaut.
          als Auslegeware Flies + Folie drüber.
          Es gibt eine Uferzone mit Bodengrund aus nem Fischteich dazu Pflanzen aus der Natur, gegenüber eine flache Uferzone und rundherum Steine an denen hineingefallene Tiere leicht herausklettern können. (verdeckt leider der Stuhl auf dem Bild)
          Unterhalb der bepflanzten Uferzone sind 2 Stufen auf denen die Behälter mit den Freiwasserpflanzen stehen.
          Auf dem Grund steht ein großer Bottich mit Seerosen und rundherum liegen Steine damit etwas Struktur rein kommt.
          Die schwarze Folie wächst nach einiger Zeit zu so das diese mit einer feinen Schicht Algen bedeckt ist. Wenn man nicht gerade hinkommt und das Zeug abwischt, denkt man das ist ein richtiger Teich ohne Abdichtung.
          Wir verwenden kein Filtersystem sondern saugen den Grundschlamm + Algen 2x im Jahr ab und im Herbst gibts nochmal eine Komplettreinigung um die Sauerstoffversorgung für die Bewohner im Winter zu sichern.
          Als Besatz haben wir eigentlich nur Goldfische aber wenn man genau hinsieht findet man alles was in der Natur auch vorkommt.
          Desöfteren kann man in den Morgen- und Abendstunden diverse Libellenarten, Vögel aller Art, sogar Ringelnattern und Mäuse beim Trinken erblicken.
          Für unsre Hunde ist der Miniteich das reinste Planschbecken und die Nachbarskatze klaut sich daraus immer wieder mal einen Fisch wenns ihr grade passt
          Angehängte Dateien
          Zuletzt geändert von Saphiri; 09.04.2011, 21:44.

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          • #6
            Vielen Dank schonmal für die Infos.
            Es geht darum, dass meine Eltern bereits einen Teich haben, in dem sich mittlerweile jede Menge Wasserinsekten, Schnecken, Molche und Frösche angesiedelt haben.
            Nun fragen sich meine Eltern in wieweit der Teich gepflegt werden muss.
            Das einzige, was sie bisher gemacht haben, ist einmal jährlich ein paar Algen abzufischen.
            Meine Mutter hatte nun gelesen, dass etwa ein Drittel des Schlamms einmal im Jahr abgeschöpft und ein Teilwasserwechsel durchgeführt werden sollte. In meinem Schildkrötenteich mache ich zwar einmal im Jahr einen Teilwasserwechsel, halte das in einem eher naturbelassenen Gartenteich für eher unnötig. Was meint ihr dazu?

            Den Schlamm würde ich auf jeden Fall im Teich belassen, da der ja für das biologische Gleichgewicht wichtig ist. Oder meint ihr das man etwas abschöpfen sollte? An sich halte ich das für falsch.

            Letztlich würden meine Eltern gerne einen kleinen Bachlauf anlegen, der über ein Kiesbett in den Teich mündet. Ich befürchte dann allerdings, dass sich dadurch die Temperaturzonen im Wasser vermischt werden könnten, die für die Tiere wichtig sind. Im Zweifelsfalle würde auf den Bachlauf verzichtet werden. Oder meint ihr, dass ein langsamer Zufluss bedenkenlos wäre?

            Gruß
            Manuel

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            • #7
              Du musst eines Wissen, in einem Gartenteich ist Schlamm der reine Dreck.
              In einem großen Fischteich ist der Schlamm das zwar auch aber mit einem Unterschied -> Er zersetzt sich viel langsamer und ist zum Teil auch aufgeweichter Bodengrund. Im Normalfall wird so ein Fischteich im Herbst abgelassen, ausgekalkt und bis zum Frühjahr so überwintert. Dadurch sterben Fischegel und sonstige unerwünschte Insekten ab.
              Im Frühjahr wird er dann wieder vollgepumpt, mit Fischen besetzt und innerhalb von 4 Wochen kommt da ein Leben rein das es die wahre Pracht ist.

              In so einem kleinen Gartenteich ist das wie ein Schnellkomposter. Der Dreck setzt sich auf dem Boden ab, was nicht von den Tieren gefressen wird verfault in kurzer Zeit und die Schlammschicht wird immer größer. Dazu dann die Sonne + die Algen und das Teil kippt von Heute auf Morgen einfach um...
              Was du hier tun musst ist den Schlamm wirklich 1-2x im Jahr (Frühjahr und Herbst) komplett absaugen. Auf der Folie bleiben genug Ablagerungen über von denen sich die Kleinstlebewesen ernähren können. Und nicht zu vergessen die Pflanzen. Die brauchen ja auch Bodengrund zum wachsen udn allein das alles reicht um das Gleichgewicht am laufen zu halten.
              Die Algen auf jedenfall wöchentlich abfischen. Grade im Sommer weil die den Lebewesen den Sauerstoff entziehen.
              Ansonsten den Teich wirklich im Herbst ablassen und den Schlamm komplett entfernen. Irgendwann kippt er euch sonst noch um.

              Euer geplanter Bachlauf sorgt hier für Abhilfe.
              Und mach dir mal keine Sorgen wegen der Temperaturschichtung. Durch den besagten langsamen Zulauf passiert da gar nichts. Du musst dir das so vorstellen:
              Das Wasser läuft über das Kiesbett in den Teich. Durch die Sonne wird es da erwärmt und kommt ein paar C° wärmer an als der Teich selbst. Also passiert folgendes. Das Wasser fließt hinein und steigt dann an die Oberfläche weil warmes Wasser leichter ist als Kaltes.
              Im Winter hat dein Wasser konstant 4C° da ist die Schichtung egal
              Eines musst du noch wissen:
              So ein Bachlauf hat sehr positive Vorteile. Er bringt Sauerstoff ins Wasser!
              Das verbessert die Wasserqualität und es siedeln sich wertvollere Tiere an als Schnecken und Egel und was sonst noch. Dies sind nämlich Indikatoren für schlechte Wasserqualität.
              Zu den Besseren zählen: Steinfliegenlarve, Bachflohkrebs, Libellenlarve, Köcherfliegenlarve, usw.

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              • #8
                Hallo,

                also wie groß soll denn der Teich werden?, das ist erstmal die entscheidene Frage überhaupt.

                Ich selber habe einen Teich der läuft nun seit 15 Jahren hat 26m² Wasserfläche und ist an der tiefsten Stelle 1,20m da wird nichts gepflegt höchstens mal die Überwucherung am Rand entfernen aber mehr nicht!

                Wie sieht es denn in den natürlichen Teichen unserer Natur aus, macht da einer den Schlamm weg? Durch entfernen des Schlammes entfernt man auch gleichzeitig Kleinstlebewesen.

                Wichtig ist eine vernünftige Tiefe zu haben und einen vernünftigen Besatz an Wasserpflanzen die Sauerstoff einbringen.

                @Saphiri: Wenn ich mir so euren Teich anschauen wundert es mich nicht das ihr soviel Arbeit mit dem Teich habt. Mir scheint es so das er volle Sonne abbekommt und wirkliche Uferpflanzen sehe ich nicht. Die Fische würde ich entnehmen weil die machen den meisten Dreck in einem Teich!

                Egel und Schnecken sowie das andere Getier habe ich auch in meinem Teich nur keine Fische drin der Natur wegen.

                So hier mal eine Seite http://www.gartenteichselbstbau.de/g...bau/index.html
                Zuletzt geändert von Marauder; 11.04.2011, 13:22.

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                • #9
                  Zitat von Marauder Beitrag anzeigen

                  Wie sieht es denn in den natürlichen Teichen unserer Natur aus, macht da einer den Schlamm weg? Durch entfernen des Schlammes entfernt man auch gleichzeitig Kleinstlebewesen.
                  die meißten werden wie oben beschrieben 1x im jahr abgelassen und trocken überwintert. Irgendjemand gehören die ja auch. Auf jedenfall dadurch stirbt das Getier ab und der Schlamm wird fest und friert ab. Alles andere ergibt eine Schlammpfütze hoch 3.... Irgendwann ist das so ne Pampe aus altem Pflanzenresten, Schlamm und Algen dass man es nur mit Ausbaggern wieder sauber bekommt... Alles schon erlebt

                  Zitat von Marauder Beitrag anzeigen
                  Wichtig ist eine vernünftige Tiefe zu haben und einen vernünftigen Besatz an Wasserpflanzen die Sauerstoff einbringen.
                  das ist der Punkt.
                  das richtige Verhältnis von Pflanzen, Kleinstlebewesen und größeren Tieren. Dazu zählen auch Fische DENN den Dreck den die Fische machen davon leben die Kleinslebewesen. Die werden wiederum von den Fischen gefressen.
                  Die Nahrungskette muss man schon einhalten wenn man sich so einen Teich anschafft. Wer sich keine Fische anschafft der hat wiederum keine Teichmuschel weil die vermehrt sich außschließlich nur mithilfe der Fische!
                  Abgesehen davon fressen die Fische unerwünschte Lebewesen weg wie z.B. den Schlammröhrenwurm, Junge Schnecken usw. das hält sich alles die Waage WENN das Verhältnis stimmt. PS: Schnecken sind übrigends die größten Krankheitsverbreiter im Teich!


                  Zitat von Marauder Beitrag anzeigen
                  @Saphiri: Wenn ich mir so euren Teich anschauen wundert es mich nicht das ihr soviel Arbeit mit dem Teich habt. Mir scheint es so das er volle Sonne abbekommt und wirkliche Uferpflanzen sehe ich nicht. Die Fische würde ich entnehmen weil die machen den meisten Dreck in einem Teich!
                  Hab ich mich beschwert das wir zuviel Arbeit haben???
                  1x im Jahr leerpumpen und 1-2 mal Schlamm absaugen also wem das zuviel ist der kann sich den Traum vom Gartenteich an den Hut stecken...

                  Wir haben jahrelang Teichwirtschaft betrieben und gehen Leidenschaftlich gerne Angeln. So einen Teich ohne Filter laufen zu lassen ist schon ne Kunst für sich weil so wirklich groß ist der auch nicht....
                  Der Teich steht übrigends auf der Westseite und erst ab ca. 15 Uhr scheint dort die Sonne hinein.
                  Die Fotos stammen vom ersten Jahr nach der Anlegung mittlerweile ist alles schön zugewachsen. Ich würd ja gern neue machen aber noch ist nicht so viel grün^^

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                  • #10
                    Hi

                    Im Normalfall wird so ein Fischteich im Herbst abgelassen, ausgekalkt und bis zum Frühjahr so überwintert. Dadurch sterben Fischegel und sonstige unerwünschte Insekten ab.
                    Im Frühjahr wird er dann wieder vollgepumpt, mit Fischen besetzt und innerhalb von 4 Wochen kommt da ein Leben rein das es die wahre Pracht ist.
                    Ich denke er will einfach ein kleines Biotop für Pflanzen, heimische Amphibien und Insekten. Ohne Fische muss er nicht füttern, ergo fällt auch nichts an Futterresten an und recht wenig Kot.

                    Das bisschen Schlamm was da noch anfällt kann er wohl bedenkenlos drin lassen.:wall:

                    lg Marco

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                    • #11
                      Zitat von Schneckenschubser Beitrag anzeigen
                      Ich denke er will einfach ein kleines Biotop für Pflanzen, heimische Amphibien und Insekten.
                      Richtig, genau darum geht es. Das Biotop besteht ja bereits seit einigen Jahren, so dass dort bereits Wasserinsekten, Schnecken, Molche und Frösche vorzufinden sind.
                      Bisher wurde der Schlamm immer drin gelassen. Das einzige, was regelmäßig gemacht wurde, war die Entfernung der überschüssigen Algen.
                      Die Artenvielfalt soll aber eben auch auf Dauer bestehen bleiben. Deswegen frage ich mich, ob es sinnvoll wäre, den Schlamm (einmal im Jahr) zu entfernen. Mein Eindruck ist eigentlich, dass es nicht schadet, ihn drin zu lassen, da die Tiere ja dort (wie gesagt) schon seit einigen Jahren in dem Teich leben bzw. sich eine halbwegs stabile Population gebildet zu haben scheint.

                      Außerdem sollte eventuell noch ein Bachlauf, der über ein Kiesbett in den Teich mündet, angelegt werden.

                      Letztlich nehme ich jetzt als Fazit mit, dass der Schlamm entfernt werden kann, da aber keine Fische in dem Teich gehalten werden, keine Notwendigkeit besteht.
                      Was den Bachlauf angeht, sind meine Bedenken (Vermischung der Temperaturzonen) zwar nicht unbegründet, kann allerdings vernachlässigt werden, wenn der Zufluss langsam erfolgt.

                      Oder würde mir jemand bei diesem Fazit widersprechen?

                      Gruß
                      Manuel

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                      • #12
                        Ich habe im Verlauf der letzten 25 Jahre 6 Teiche auf öffentlichem Grund angeregt, welche mit Hilfe der öffentlichen Hand, privaten Vereinen und Naturschutz Gesellschaften dann auch realisiert wurden - ein 7. Teich ist gerade in der Planung. Ohne diese Teiche wären in einem grösseren Waldstück nach meiner Meinung die Amphibien ausgestorben. 4 der Teiche betreue ich seit vielen Jahren.

                        Am besten lässt man die Natur walten, aber ein paar Arbeiten muss man jährlich schon machen. Einfallendes Laub, absterbende Pflanzen und anderes füllen stehende Gewässer nach und nach. Um diese vor dem Verlanden zu bewahren, muss man von Zeit zu Zeit eingefallenes Laub und etwas Schlamm entfernen - auch die Verkrautung Unterwasser führt zu vorzeitigem verlanden - man muss alle paar Jahre einwenig ausreissen - etwa 50%.
                        Ich muss vorallem gegen die Beschattung rund um die Teiche kämpfen, diese stehen nämlich auf einer Waldlichtung. Dort sind die übelsten Wucherer Brombeeren, Himbeeren und Goldrute. Ohne diese zu bekämpfen wären die Teiche im Sommer nicht mehr zugänglich.
                        Die Besonnung rund um die Teiche ist auch wichtig, da in der Anlage auch das letzte Vorkommen von Zauneidechsen existiert - im Umkreis von 1 Km. Daneben hat es auch Blindschleiche und Ringelnatter - neben 6 Amphibienarten.

                        Da die Teiche an einem vielbegangenen Spazierweg liegen, gab es Anfangs Probleme mit den Hunden der Spaziergänger. Sobald es warm genug war, waren die Vierbeiner von einem Bad im Teich nicht abzuhalten - was zu erheblicher Störung des Pflanzenwuchses führte. Es wurden immer wieder Pflanzen Unterwasser ausgerissen - daher wurde die ganze Anlage dann Hundesicher eingezäunt.

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