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Acanthops

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  • Acanthops

    Hallo,

    hat jemand von euch schon erfahrungen mit Acanthops Arten gemacht oder züchtet sie sogar?

    Gruß
    Markus

  • #2
    Re: Acanthops

    Hallo,
    ich hatte längere Zeit Acanthops godmani aus Costa Rica. Das Muttertier stammte von einem befreundeten Biologen, hat reichlich Ootheken gebaut und war tags bei 24°-27°C/nachts bei bis zu 20°C in einem 20x20x30cm Terrarium untergebracht. Ich hatte es als befruchtetes Adulttier bekommen und hatte es noch 4-5 Monate.
    Die Ootheken wurden bei ca.27°/28°C und über 80% LF gelagert und es schlüpften im Schnitt 30 Larven pro Oothek. Aufzucht erfolgte anfangs mit Drosophilas, später mit Goldfliegen. Nachdem ich mir eine Infektionserkrankung im Zuchtraum eingeschleppt hatte, wurden die übrigen Tiere auf 5 Leute verteilt. Die Tiere, die die Infektion überstanden hatten, wuchsen bei allen problemlos heran. Verpaarungen fanden statt, allerdings bauten die Weibchen keine Ootheken und somit war´s das.
    Christian ist DER Ansprechpartner, was Acanthops betrifft. Aber ich denke, er wird noch was schreiben, wenn er Zeit hat.
    Gruß,
    Jürgen

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    • #3
      Re: Acanthops

      Hi.

      Da bin ich.

      Ich hatte bisher 2 Arten: Acanthops falcata aus Panama und A. tuberculata aus Frz. Guyana. Von A. falcata fand ich 2 Weibchen, die paar Ootheken vor Ort ablegten, die ich dann nach Deutschland schickte. Diese Art ließ sich problemlos halten, bei mir zumindest. Sie brauchen es ziemlich feucht, v.a. die Ootheken und die jungen Larven, machen sonst aber keine Probleme. Ich hielt sie bei allerhand Temperaturen, würde aber empfehlen, sie tagsüber bei 27-30° und nachts bei etwa 20° zu halten (auf den Fundort achten! Meine waren aus der Kanalzone, also dem Tiefland. Falls sie aus höheren Regionen kommen sollten, dann kühler!). Die Vermehrung lief gut, man muß aber immer genug Tiere behalten, damit man genug Männchen und Weibchen hat. Hier werden die Männer auch etwas früher adult (ca. 2 Wochen) als die Weibchen, aber bei genug Tieren muß man sie nicht kühler stellen. Der Stamm lief bei mir seinerzeit recht gut, aber aufgrund einer anderen Reise gab ich ihn ab und das war's dann. Man sagte mir, daß er bei einigen anderen Züchtern angefangen hatte zu degenerieren oder anderweitige Probleme zu bereiten. Offenbar ist er so bei vielen Leuten ausgestorben. Ich bin immer noch auf der Suche nach Restbeständen dieses Panama-Stammes.
      Von der anderen Reise brachte ich A. tuberculata in Form eines einzelnen Weibchens mit, daß mir noch 3-4 Ootheken legte, die auch alle schlüpften. Acanthops leben recht lange (adulte Weibchen fast ein Jahr!). Und es hätte noch mehr gelegt, war aber Bestandteil einer Studie und mußte dann irgendwann in die Sammlung wandern.
      Die Larven wuchsen ebenfalls problemlos auf, bei Temperaturen von 28-35° tags und 20-22° nachts. Täglich wurde gesprüht, es gab kaum Kannibalismus, kurzum, ein Traum von einem Vieh. Nur dann wurden sie adult, und das war alles was sie wurden. Denn keines der Männchen machte je auch nur den Versuch, die reichlich vorhandenen Weibchen zu bespringen. Obwohl ich nicht immer da war und Acanthops sich in den frühen Morgenstunden paaren (für A. falcata ist nachgewiesen, daß es in der kurzen Dämmerung passiert, denn dann sendet das Weibchen Pheromone aus, was man bei Acanthops gut sehen kann, denn sie krümmen das Abdomenende ab und stülpen eine glänzende schwarze Drüse aus) war bald klar, daß nichts passiert war, weil alle Weibchen fleißig Pheromeone produzierten - und das auch nachdem alle Männer das Zeitliche gesegnet hatten. Ootheken wurden zwar gebaut, aber ich hilet sie nur noch pro forma feucht, denn man sah ihnen an, das sie unbefruchtet waren.
      Das ist also die Story der beiden Acanthops-Arten. Warum jetzt A. falcata so gut lief und A. tuberculata so schlecht? Ich habe nicht die blasseste Ahnung.... Zu dieser Thematik der "diese-Art-geht-schlecht-ich-weiß-nicht-warum" gibt es schon eine Diskussion hier im Forum, ich glaube unter "Cilnia humeralis".
      Es sollte gesagt werden, daß Decimiana bolivari auch in Zucht war bzw. evtl. noch ist und das diese Art auch ganz gut ging, vergleichbar mit A. falcata.
      Bilder von allen drei und noch mehr Acanthops-Arten gibt es bei TerraTypica.

      Jetzt meine Frage: hast Du irgendeine Acanthops und wenn ja welche?

      VG,
      Christian

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      • #4
        Re: Acanthops

        Hallo,

        ich habe leider keine Acanthops Art aber ich währe sehr interessier an welchen. Habe aber noch eine Oothek von Callibia diana die ich von Thomas Maag bekommen habe. Die stellung der Fangarme ist ähnlich wie bei den Acanthops und er vermutet glaube ich eine Verwandschaft oder dass die beiden Gattungen auf das gleiche Futter Spzialisiert sind (Ameisen?) Mal schaun ob was schlüpft. Ist er eigentlich schon in Peru?

        Gruß
        Markus

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        • #5
          Re: Acanthops

          Hi.

          Ja, er ist gerade dort; offenbar lohnt es sich.
          Was die Stellung der Beine angeht, so halte ich das eher für einen Tarnmechanismus als für ein Anzeichen für Spezialisierung. Wenn überhaupt, dann läßt sich nur von der Art der Bedornung, dem Bau der Fangbeine (Verhältnis Tibia/Femur, schlank oder robust u.ä.) und der Angriffstechnik auf eine Spezialisierung schließen. Was Callibia bevorzugt, weiß ich nicht, da ich die seinerzeit nicht untersuchen konnte, aber A. tuberculata verschmäht auf jeden Fall Ameisen; ich gehe davon aus, daß Acanthops allgemein keine Ameisen mögen.

          VG,
          Christian

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