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Bitte nochmals um Antwort!(Einrichtung eines Voelspinnenterrariums?)

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    Re: Bitte nochmals um Antwort!(Einrichtung eines Voelspinnenterrariums?)

    @ Kai Gebhardt:

    Hier die Antworten zu Deinen Fragen:

    Die Spinne, die mir damals verpilzt ist, ist bei lebendigem Leibe verpilzt. Das weiß ich noch so genau, weil es meine erste Spinne war (eine B. albopilosum), die eines "unnatürlichen" Todes gestorben ist. Als sie längere Zeit ihre Höhle nicht verlassen hat, habe ich nachgesehen und sie rannte dann mit einer Pilzkolonie, die das ganze Abdomen befallen hatte, aus ihrer Höhle. Sie hat definitiv noch gelebt! Übrigens ist das kein unbekanntes Phänomen, dass Spinnen lebendig verpilzen. In Klaas' Buch "Vogelspinnen" aus dem Jahr 1989 ist eine Haplopelma spec. (damals unter dem Namen Melopoeus minax geläufig) abgebildet, die auch einen Pilz auf dem Carapax trägt. In einer älteren Ausgabe vom Magazin "das Tier" gibt es einen Bericht über Pilze, die Insekten befallen und offensichtlich ihr Nervensystem so manipulieren, dass sie sich auf eine erhöhte Stelle begeben, wo sie dann sterben. Aus dieser erhöhten Stelle kann der Pilz dann seine Sporen besser verteilen. Wie gesagt, Pilze auf lebenden Spinnen und Insekten sind keine Seltenheit, weshalb Deine "Ironie-Bemerkung" zur Verpilzung (sowie die anderen Bemerkungen auch) völlig fehl am Platz ist. Man muss!! darauf achten, dass es nicht zu feucht ist. Es gibt nur wenige Arten (hauptsächlich Asiaten), die viel Nässe vertragen. Zu denen gehört zwar auch die Gattung Haplopelma, aber wie man bei Klaas sehen kann, können sogar die verpilzen.

    Warum wir die Arten ruhnaui und klaasi unter der Gattung Brachypelmides führen:

    Das ist eine Sache, über die wir auch mit anderen schon diskutieren (der Co-Autor unserer Seite Arne König mehr als ich, da er sich mit Spinnen noch besser auskennt). Wir sind der Meinung, dass sie unter Brachypelmides geführt werden müssen, da es auffällige Unterschiede zur Gattung Brachypelma gibt: Aus dem "Bestimmungsschlüssel für Theraphosinae nach SCHMIDT, G. (2003), Die Vogelspinnen" kann man entnehmen, dass der Embolus bei den Arten der Gattung Brachypelma breit und flach endet, während er bei der Gattung Brachypelmides spitz endet. Noch auffälligere Unterschiede erkennt man bei den Spermatheken. Dort beschreibt SCHMIDT, dass die Gattung Brachypelmides zwei getrennte Receptacula seminis besitzt, während die Vertreter der Gattung Brachypelma ein einteiliges Receptaculum aufweisen.

    Hier die Literatur für die, die sich genauer damit befassen möchten:

    SCHMIDT, G. & KRAUSE, R. H. (1994): Eine neue Vogelspinnen-Spezies aus
    Mexiko, Brachypelmides klaasi sp. n. (Araneida: Theraphosidae:
    Theraphosinae). – Studies on Neotropical Fauna and Environment 29 (1):
    7-10.

    SCHMIDT, G. (1997): Eine zweite Brachypelmides-Art aus Mexiko:
    Brachypelmides ruhnaui n. sp. (Arachnida: Theraphosidae:
    Theraphosinae). – Entomol. Z. 107 (5): 205-208.

    Ein weiterer, wenn auch sehr unwissenschaftlicher Grund ist, dass wir der längjährigen Erfahrung von SCHMIDT vertrauen (Jahrgang 1926, befasst sich seit 1952 mit Vogelspinnen und hat über sie rund 170 Arbeiten veröffentlicht). Natürlich würden wir auch gerne sehen, dass ein Wissenschaftler aus Deutschland Recht behält.

    Da sich aber auch Koriphäen irren können, warten wir auch noch die Genanalysen ab, die ein Herr Stuart LONGHORN durchführt(mündliche Mitteilung von M. Huber).

    Ich hoffe, das reicht vorerst als Antwort.

    Viele Grüße
    Ozan


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