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Solifugen - Nachzuchten

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  • Solifugen - Nachzuchten

    Guten Tag zusammen!
    mich würde es interessieren, ob es in Deutschland oder Europa Personen gibt, die schon erfolgreich Solifugen (über mehrere Generationen) nachgezogen haben.
    Insbesondere würden mich Nachzuchtberichte von Species aus der Familie Galeodes interessieren.
    Ich habe das Buch "The biology of camel-spiders" von Fred Punzo schon gelesen, er hat jedoch Tiere der Familie Eremobates gehalten und vermehrt.
    Und die Seite http://www.solpugid.com kenne ich auch schon.

    Es wäre nett, wenn sich jemand melden würde.
    Auf Beiträge wie: "Diese Tiere sind unhaltbar" und "Finger davon lassen" kann ich gerne verzichten.

    mit frendlichen Grüßen, Heiner

  • #2
    ...

    Hi!
    Werden diese Tiere auch Walzen oder Falltürspinnen genannt?
    Sehen finde ich so ähnlich aus.

    Wenn sie auch so genannt oder eines von beiden genannt werden:
    Ja sie werden nachgezogen.

    Wenn es keine so genannten Walzen oder Falltürspinnen sind kann ich dazu keine angaben machen.


    Julian

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    • #3
      Zitat von lugubris Beitrag anzeigen
      Hi!
      Werden diese Tiere auch Walzen oder Falltürspinnen genannt?
      Sehen finde ich so ähnlich aus.
      Julian
      Als Walzenspinnen werden sie ebenfalls bezeichnet. Falltürspinnen sind meines Wissens nach aber andere Spinnen.

      Gruß

      Ares

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      • #4
        Hey,
        also Galeodes arabicus und Galeodes granti werden sehr selten als Nachzuchten angeboten aber es kommt vor das man Tiere dieser Arten oder unbestimmt mit nur der Gattungsbezeichnung kaufen kann. Wobei ich dei den Unbestimmten vermute das es Wildfänge sind.
        vg

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        • #5
          wer oder was hat bitte diese tiere nachgezogen??? so nachgezogen, dass sie auf dauer überleben und über generationen hinweg???


          Die meist zufindenden Arten im Handel sind Galeodes spp.
          Herkunft der Tiere meistens aus Ägypten oder Nordafrika.
          selten ausm Nahen Osten...

          Kommentar


          • #6
            Danke schonmal!

            ich weiß, dass die meisten Arten hier im Handel wahrscheinlich die Galeodes granti sind. Ich bin schon seit einiger Zeit auf der Suche nach einem Bestimmungsschlüssel, habe aber noch keinen für die afrikanischen Galeodes-Arten gefunden.

            Ich würde mich über einen Nachweis von einer "Zucht" über eine komplette Generation hinweg freuen.
            Verpaarungen haben wohl schon geklappt (brauchen anscheinend sehr viel Platz)
            Fred Punzo hat in seinem Buch beschrieben, dass er nach "many years of frustration" es endlich einmalgeschafft hat, einen kompletten Lebenszyklus im Labor von Eremobates marathoni zu beobachten. er räumt aber auch ein, dass es Glück gewesen sein kann.

            Grüße!

            Kommentar


            • #7
              Wieso ist das denn so schwer die nach zu züchten?
              Ich kenn mich mit den Tierchen nicht aus und möglicherweise gehört die Frage hier nicht hin, aber ihr habt mich extrem neugierig gemacht jetzt.

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              • #8
                Nun ja,
                Walzenspinnen sind extrem aggressiv. Man hält sie für gewöhnlich immer sehr warm 30°C und mehr und sie sind gute Fresser, soll heißen sie fressen immer und alles an allen Lebewesen die ihnen über den Weg läuft. Es werden nicht allzu große Mengen importiert und die Importtiere sind meist schon Adult und unterernährt.
                Dieses, also alte Tier, viel/übermässig Futter und hohe Temperaturen, beschleunigen das Leben der Tiere.
                Die Haltungsbeschreibungen in der westlichen Welt, sehen alle gleich aus. Sehr Warm, sehr viel Futter und relativ großes Terrarium (etwa 40-60cm Kantenlänge). In Asien hingegen werden diese Spinnen bei 18-20°C überwintert und im Sommer haben sie über 30°C Tagestemperatur mit einer Nachtabsenkung. Jenach Halter wird dort unterschiedlich oft gefüttert und die Spinnen sitzen in kleinen Heimchenboxen oder ähnlichem.
                Im Schnitt scheinen die Tiere dort länger zu überleben.
                Zur Fortpflanzung nach Literaturangaben, wo nicht viel drin steht, nährt sich das Männchen dem Weibchen frontal. Beide Tier verharren einen Moment und nehmen Drohhaltungen ein. Das Männchen springt nun auf ihren Rücken, verbeist sich dort, paart sich mit ihr und wirft sie wild durch die Gegend. Wenn er fertig ist springt er ab und flüchtet vor ihr, sie ist nun noch aggressiver und hungriger als normal. In japanischer Haltung wird auch einmal von genügend Wurfplatz in der Balz gesprochen.
                Und noch was Sie ist eigentlich schneller als er und so sollte man einen guten Überschuß an Kerlen haben.
                vg

                Kommentar


                • #9
                  Hi,

                  mit solchen vermeintlichen Haltungsbeschreibungen wäre ich vorsichtig. Es scheint zwar zu stimmen das die Tiere auch in der Natur nur ein kurzes Leben haben dennoch kann bis dato nichts brauchbares zu den Haltungsparametern gesagt werden da jeder an ihnen gescheitert ist.

                  Angefangen bei den 30 Grad. Die einen meinen punktuell, die andern meinen überhaupt nicht, andere meinen noch wärmer etc. etc. wissen tuts keiner.

                  Luftfeuchtewerte? Leben die Tiere mehr oder weniger endemisch an feuchteren Stellen? Wie hoch ist der Wassergehalt in Grabtiefe? Graben überhaupt alle? Jahreszeitlich abhängig? Tages und Nachtwerte stark schwankend?

                  Wan überwintern die Tiere? Bei welchen Temperaturen? Wielange? Etc. etc.

                  Nachzuchten der großen im Handel erhältlichen Arten gibt es nicht. Nirgends. Es kam zwar schon vor das die WF Tiere Eier gelegt haben und diese sogar zum Schlupf gebracht wurden aber die Jungttiere am Leben zu halte ist meineswissens nach noch niemandem gelungen. Angeblich betreiben Solifugen Brutpflege.






                  Zitat von pachypodium Beitrag anzeigen
                  Nun ja,
                  Walzenspinnen sind extrem aggressiv. Man hält sie für gewöhnlich immer sehr warm 30°C und mehr und sie sind gute Fresser, soll heißen sie fressen immer und alles an allen Lebewesen die ihnen über den Weg läuft. Es werden nicht allzu große Mengen importiert und die Importtiere sind meist schon Adult und unterernährt.
                  Dieses, also alte Tier, viel/übermässig Futter und hohe Temperaturen, beschleunigen das Leben der Tiere.
                  Die Haltungsbeschreibungen in der westlichen Welt, sehen alle gleich aus. Sehr Warm, sehr viel Futter und relativ großes Terrarium (etwa 40-60cm Kantenlänge). In Asien hingegen werden diese Spinnen bei 18-20°C überwintert und im Sommer haben sie über 30°C Tagestemperatur mit einer Nachtabsenkung. Jenach Halter wird dort unterschiedlich oft gefüttert und die Spinnen sitzen in kleinen Heimchenboxen oder ähnlichem.
                  Im Schnitt scheinen die Tiere dort länger zu überleben.
                  Zur Fortpflanzung nach Literaturangaben, wo nicht viel drin steht, nährt sich das Männchen dem Weibchen frontal. Beide Tier verharren einen Moment und nehmen Drohhaltungen ein. Das Männchen springt nun auf ihren Rücken, verbeist sich dort, paart sich mit ihr und wirft sie wild durch die Gegend. Wenn er fertig ist springt er ab und flüchtet vor ihr, sie ist nun noch aggressiver und hungriger als normal. In japanischer Haltung wird auch einmal von genügend Wurfplatz in der Balz gesprochen.
                  Und noch was Sie ist eigentlich schneller als er und so sollte man einen guten Überschuß an Kerlen haben.
                  vg
                  Zuletzt geändert von delherbe; 12.03.2010, 07:23.

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                  • #10
                    Das sollte mein Beitrag doch zeigen, dass man eigentlich nichts genaues weiß.
                    Müssen die Tiere überwintert werden, ja/nein? Welche maximal Temperatur? Wieoft füttern? usw.
                    Was man in deutsch- und english sprachiger Literatur und im Internet findet ist fast alles gleich, häufig sogar Wort gleich. Auf einer japanischen Internetseite steht es etwas anders da.
                    Ich wollte vor einiger Zeit in die nicht Vogelspinnen Spinnenhaltung einsteigen und habe mich etwas informiert. Auf einer Börse habe ich auch jemanden getroffen der nicht nur Vogelspinnen hatte sondern auch einige andere, das erste mal das ich Walzenspinnen sah. Ich hatte mich auf Nephila festgelegt und somit nach diesen Tieren gesucht und weiter informiert, so dass die Walzenspinnen mich nicht weiter intressierten. Ich weiß aber noch das der Man nach seiner Aussage nur Nachzuchten verkaufte.
                    Daten von Händlern und verneintlichen Züchtern habe ich HeinerG zugeschickt damit er vielleicht noch an die benötigten Informationen kommt.
                    Meines erachtens ist über die genaue Systematik und Zoogeographie der Walzenspinnen viel zuwenig bekannt um zu sagen, das ist es und so geht das.
                    vg

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                    • #11
                      Hallo!
                      also ich habe in den letzten Wochen einiges an Literatur gelesen.
                      Angefangen von der Erstbeschreibung von Galeodes granti 1903 durch Pocock bis hin zu modernen wissenschafltichen Veröffentlichungen über Pysiologie und Verhalten, Anatomie und Ultrastructure,...
                      Es gibt auch detaillierte Paper zur Paarung von Galeodes caspius subfuscus (Hrušková & Martišová, 2007)
                      Das Problem ist nur: Galeodes caspius subfuscus ist aus Kasachstan, Galeodes granti aus Ägypten.

                      Die asiatischen Arten überwintern vielleicht eher, als die Afrikanischen.

                      Solifugen leben auch nicht lange. Von der adult Häutung an die Weibchen höchstens ein Jahr, eher kürzer. Und die Männchen noch viel kürzer.
                      Es gibt sogar Männchen die nach der Adulthäutung nichts mehr fressen und sich nur noch verpaaren bis sie sterben.
                      Und da die meisten importierten Tiere schon relativ ausgewachsen sind ist es nicht verwunderlich, dass sie in Gefangenschaft nicht mehr all zu lange leben.

                      Wie gesagt, Punzo hat schon erfolgreich Solifugen nachgezogen, aber erst nach jahrelangen Fehlversuchen. Es kann also funktionieren.

                      Grüße

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                      • #12
                        Rätsel über Rätsel

                        Also ein großes Betätigungsfeld für eigene Beobachtungen .
                        Ich selbst bin von den Schwierigkeiten abgeschreckt worden , finde diese Tiere aber auch hochinteressant.
                        Wäre bestimmt von Nutzen für andere Interessierte wenn hier Haltungsberichte veröffentlicht werden.
                        Gruß
                        Alfred

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                        • #13
                          Walzenspinnen. Tolle Tiere.
                          Dazu ein paar "field notes":

                          Große Galeodes (16 cm Spannweite) kenne ich aus S-Marokko (Zagora). Tagsüber saßen die Tiere tief (mind. 20-25 cm) in Stein- und Mauerspalten, nachts waren sie sowohl auf dem Boden als auch an Mauern zu finden. In den MAuersparlten herrschten bestimmt nicht die 40+°C, die tagsüber die Schatten so wenig erfrischend machten, sondern deutlich kühlere Temperaturen....
                          Auch wenn Schmidt schreibt, daß Skorpione gegen Walzenspinnen keine Chance hätten, habe ich nie eine WAlzenspinne einen Skorpion, wohl aber mehrere Skorpione (Buthotus franzwerneri) jeweils eine Galeodes fressen sehen. Beim Steinedrehen gab es gelegentlich kleine Wohnhöhlen zu finden, mit Ausgang am Stein, in denen jeweils eine kleine schwarze Walzenspinne saß (ähnlich Gluvia).
                          Es war zwar nur eine Woche im Juli 88, aber danach würde ich die ja doch grazilen GAleodes eher als "Spaltenbewohner" bezeichnen und die kleinen "Bulldozerartigen" "Gluvia" als Bodenbewohner, die sich tatsächlich Höhlen graben.
                          Ob die Tatsache, daß die Funde ausschließlich adulte Tiere repräsentieren vieleicht jahreszeitlich bedingt ist, weiß ich nicht, vermute es aber.
                          Inwieweit GAleodes in der LAge sind, die allgemein erwähnten Bruthöhlen anzulegen weiß ich nicht.
                          Auch von der Yucatán-Halbinsel kenne ich Walzenspinnen. Auch kleine dunkle "Bulldozer", max. etwa 3 cm Spannweite. Ich habe mal mit einem Freund mehrere Minuten lang versucht, so etwas zu fangen, nachdem wir es beim Steine drehen aufgestöbert hatten. No chance!
                          Auf einer anderen Reise dorthin liege ich in meiner Hängematte und sehe ein kleines schwarzes Tier auf der Innenseite des Moskitonetzes rumlaufen und denke "toll! reicht das NEtz wieder auf den Boden, so daß die Ameisen hier hoch kommen...". Nix Ameise. Eine Walzenspinne, schwarz, knappe 3 mm. Leider wieder nicht zu fangen - genau wie seine mindestens vier mutmaßlichen Geschwister gleicher Größe, die mir im Laufe des einen Nachmittags direkt um meine Hängematte begegneten. Da war m.E. nach ein Gelege geschlüpft - nur wo?

                          So faszinierend ich Solifugen auch finde und mich jedesmal freue, wenn ich so etwas sehe, so unhaltbar finde ich sie auch bei dem jetzigen Stand des - meines - Wissens.

                          Gerade deshalb aber: Viel Glück bei deinen Versuchen!
                          Und halte uns auf dem Laufenden!

                          Beste Grüße aus Hamburg

                          Sven Vogler
                          Meine Freizeit habe ich der Herpetofauna Mexicos gewidmet, bin aber nicht engstirnig und interessiere mich außerdem für neotropische Herpetofauna, Geckos, kleinbleibende Schlangen (fast) aller Arten, Frösche, Schwanzlurche, Spinnentiere, Insekten, ....

                          Kommentar


                          • #14
                            Hallo zusammen!

                            danke Sven für den tollen Beitrag!
                            Die "Bulldozer" die du meinst sind wahrscheinlich Tierer aus der Familie "Rhagodidae"... http://www.solpugid.com/Rhagodidae.htm

                            Wir haben unsere Tiere jetzt, nach eine langen Suche nach Bestimmungsschlüsseln, endlich bestimmen können.
                            Die uns als Galeodes granti verkauften Tiere sind wohl eher Galeodes arabs. Hier zeigt sich leider mal wieder, dass vieles falsch angeboten wird.
                            Für unsere Forschung ist das aber zum Glück zweitrangig.

                            Grüße Heiner

                            Kommentar


                            • #15
                              " unhaltbare Solifugen "

                              Es würde mich interessieren ob es Haltungsberichte aus den Heimatländern dieser Tiere gibt.
                              Also Von Terrarianern aus Marokko, Ägypten etc.
                              Da müßten zumindest die klimatischen Bedingungen gegeben sein.
                              Alfred

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