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Eresus kollari(?) im Wald bei Schwetzingen

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  • Eresus kollari(?) im Wald bei Schwetzingen

    Hallo zusammen !
    Gestern Nachmittag waren meine Frau und ich im Wald, um nach Zauneidechsen Ausschau zu halten. Viele Jungtiere - aber kein einziges adultes Tier zu sehen bekommen...

    Dafür hat meine Frau eine hübsche kleine Spinne entdeckt. Nach einer für mich anstrengenden Foto-Session mit schmutzigen Knien durfte das Tierchen wieder seiner Wege ziehen. Zuhause angekommen, spuckt Tante Google folgende Informationen aus:

    Familie: Röhrenspinnen (Eresidae)
    Art: Eresus spec. (wahrscheinlich Eresus kollari - einzige (?) Art mit vereinzelt nachgewiesenem Verbreitungsgebiet im Rheintal)
    Vorkommen: hauptsächlich Südeuropa (wohl mit zunehmender Verbreitung in Richtung verschiedener Wärmeinseln in Mitteleuropa - z.B. Kaiserstuhl, Nahetal und auch im Rheintal)
    Geschlecht des Tieres: Männchen (die Mädels sind bei dieser Art deutlich unscheinbarer braun-schwarz gefärbt)
    Schutzstatus: auf der Roten Liste - stark gefährdet

    Das Männchen hatte eine Länge von nur etwa 10 Millimetern und war recht flott unterwegs. Leider kommt das knallige Rot wegen der hellen Sonneneinstrahlung nicht so recht zur Geltung... es gibt im Internet viele Bilder, auf denen das Rot deutlich besser rüberkommt.

    Der Bursche war ein Kämpfer - wann immer ich mit dem Objektiv zu nahe kam, hat er sich auf die Hinterbeine gestellt und mir gedroht. Irgendwie erinnerte er mich an eine Vogelspinne - nur eben "en miniature" und viel schöner gefärbt...

    Hat jemand nähere Informationen über ein gesichertes Verbreitungsgebiet dieser wunderschönen Spinnenart hier im Rhein-Neckar-Raum?

    Danke und Gruß,
    Andreas
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    Dopasia gracilis, Lepidothyris fernandi, Opheodrys aestivus, Strophurus taenicauda, Takydromus smaragdinus


  • #2
    Da die Punkte weiss umrandet sind, müsste die Artbezeichnung stimmen.
    Ich kenne die persönlich nur von der Düne in Sandhausen.

    Viele Grüße

    Ingo
    Kober? Ach der mit den Viechern!




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    • #3
      Hallo Ingo !
      Vielen Dank für den Hinweis.

      Gruß,
      Andreas
      Dopasia gracilis, Lepidothyris fernandi, Opheodrys aestivus, Strophurus taenicauda, Takydromus smaragdinus

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      • #4
        Hallo Andreas,

        ich kenne die Art vom Kaiserstuhl, also ein ganzes Stück weiter südlich im Oberrheintal. Dort hatte ich Eresus letztes Jahr regelmäßig in Käferfallen.
        Soweit ich weiß, ist die Art weiter verbreitet als früher angenommen. Ihre versteckte Lebensweise (vor allem der Weibchen) ist wohl der Grund dafür.

        Viele Grüße Thomas
        www.terragraphie.de

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        • #5
          Hallo Thomas !
          Auch Dir vielen Dank für Deinen Hinweis.

          Werde in Zukunft sicher intensiver nach dieser Spinnenart Ausschau halten. Mal sehen, ob der Bestand sich nur auf ein paar wenige Exemplare beschränkt oder ob es doch mehr von diesen Tieren bei uns gibt. Eigentlich hab' ich mit Spinnen so gar nichts am Hut - aber der kleine Kerl war schon etwas Besonderes...

          Habe gestern Abend noch gelesen, dass aktuell die Paarungszeit dieser Art auf vollen Touren läuft und das Männchen wohl auch deswegen so aktiv unterwegs war.

          Gruß,
          Andreas
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          • #6
            Hallo Andreas,

            schöner Fund! Ja, beobachte die Stelle mal. Weckt Hoffnungen, dass an vielen anderen sandigen Stellen bei uns in der Gegend auch kleinere Vorkommen aus dieser Gattung sind.

            Beste Grüße,
            Matthias
            Von der Natur begeistert ..

            [Ehemals Alan Grant]

            DGHT-AG Einsteiger- und Jugendarbeit

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            • #7
              Hallo, die gab es früher vor ca. 35 Jahren auch bei uns auf dem Hof auf gelagerten Ziegeln. (in 06217) mfg Jürgen

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              • #8
                Hi,
                hier mal ein weiteres Bild aus der gleichen Gegend. Andreas und ich waren vorhin nochmal dort.
                Gleich zwei der hübschen Kerlchen krabbelten uns über den Weg.
                Grüße,
                Matthias
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                Von der Natur begeistert ..

                [Ehemals Alan Grant]

                DGHT-AG Einsteiger- und Jugendarbeit

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                • #9
                  Hallo Matthias!
                  Und ich hatte schon Angst, dass wir nicht ein einziges Exemplar dieser hübschen Spinne finden...

                  War übrigens 'ne nette Exkursion - gerne wieder.

                  Gruß,
                  Andreas
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                  • #10
                    Hi,

                    sehr schöner Fund! Gibt es bei uns hier "unten" leider nicht

                    Um Sandhausen gibt es Nachweise (an zwei Binnendünen) die 1994 publiziert wurden.

                    LG, Robert
                    1,1 Rhacodactylus ciliatus
                    http://www.diplopoda.de

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                    • #11
                      Hallo zusammen !
                      Die Röhrenspinnen sind wieder aufgetaucht...

                      Nachdem wir in den vergangenen Wochen vergeblich nach den kleinen Spinnen suchten, haben wir heute bei einem Spaziergang gleich vier Eresus kollari-Männchen gefunden.

                      Lediglich die vielen Feuerwanzen haben uns beim Suchen der Spinnen das Leben etwas schwer gemacht...

                      Bilder von den diesjährigen Röhrenspinnen gibt es hier.

                      Gruß,
                      Andreas
                      Dopasia gracilis, Lepidothyris fernandi, Opheodrys aestivus, Strophurus taenicauda, Takydromus smaragdinus

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                      • #12
                        Hallo Andreas,

                        sowohl gestern als auch heute konnten wir ebenfalls Eresus kollari-Männchen beobachten. Gestern im recht warmen Sonnensschein, heute, trotz Bewölkung und herbstlichem Wind, bei etwas wärmeren Temperaturen als gestern. Die Tiere überquerten die sandigen Pfade eines Naturschutzgebietes mit Magerrasen in der Nähe von Darmstadt - offenbar immer noch auf der Suche nach einer Wohnhöhle mit weiblichem Besatz. Diese konnten wir allerdings nicht ausfindig machen.

                        Gruß
                        Dennis
                        Obwohl ich die mächtige Suchfunktion benutzt, meinen nächstgelegenen reptilienkundigen Tierarzt aufgesucht, die veterinärmedizinische Datenbank durchsucht, mein Tier den gesetzlichen Mindestanforderungen zur Reptilienhaltung gemäß untergebracht... und den Nachbarn des Schwippschwagers meiner Großtante befragt habe, ist meine Frage immer noch unbeantwortet!

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                        • #13
                          Moin Dennis !
                          Erfreulich, dass die Tiere mittlerweile vermehrt anzutreffen sind...

                          Das mit den Weibchen ging uns bislang auch so - nichts zu finden.

                          Gruß,
                          Andreas
                          Dopasia gracilis, Lepidothyris fernandi, Opheodrys aestivus, Strophurus taenicauda, Takydromus smaragdinus

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                          • #14
                            Laut wikipedia sollen die außerhalb der Wohnröhren liegenden Gespinste mit Moos und Gras getarnt sein, was das Auffinden erschweren dürfte. Mal sehen, vielleicht haben wir im nächsten Jahr Glück. Hier mal der Link zu einem "unserer Männchen".

                            Gruß
                            Dennis
                            Obwohl ich die mächtige Suchfunktion benutzt, meinen nächstgelegenen reptilienkundigen Tierarzt aufgesucht, die veterinärmedizinische Datenbank durchsucht, mein Tier den gesetzlichen Mindestanforderungen zur Reptilienhaltung gemäß untergebracht... und den Nachbarn des Schwippschwagers meiner Großtante befragt habe, ist meine Frage immer noch unbeantwortet!

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                            • #15
                              Hallo zusammen !
                              Nachdem wieder ein Jahr vergangen ist, waren wir heute Nachmittag bei bestem Wetter auf der Suche nach den Röhrenspinnen. Erstaunlich viele Exemplare liessen sich beobachten - wir fanden in knapp zwei Stunden einundzwanzig Eresus kollari-Männchen.

                              Kann man eigentlich nach drei aufeinanderfolgenden Jahren und einer deutlich gestiegenen Anzahl der gefundenen Exemplare schon von einer Etablierung im betroffenen Verbreitungsgebiet sprechen?
                              Oder gibt es andere Kriterien, die erfüllt sein müssen, um von einem gesicherten Vorkommen sprechen zu können?

                              Ein neues Bild von einem der Männchen gibt es hier.

                              Gruß,
                              Andreas
                              Dopasia gracilis, Lepidothyris fernandi, Opheodrys aestivus, Strophurus taenicauda, Takydromus smaragdinus

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