Hallo zusammen!
Es ist ja allgemein bekannt, dass der Wasserfrosch "Rana esculenta" nicht alleine Lebensfähig ist, sondern auf den kleinen Teichfrosch (R. lessonae) angewiesen ist.
Ich habe niemals wirklich verstanden warum, und daher mal nach Infos im Netz gesucht. Ich wusste zwar, dass es ein Hybrid aus R. ridibunda (dem Seefrosch) und "lessonae" ist, das wars dann aber auch.
Jetzt habe ich in einem Paper ("Evolutionary History of the Hybridogenetic Hybrid Frog Rana esculenta as Deduced from mtDNA Analyses" von Spolsky & Uzzell aus dem Jahr 1986) gelesen, dass der Wasserfrosch nur Gameten (also Samen- oder Eizellen) mit der Erbinformation von "ridibunda" bildet. Sämtliche "lessonae"-Chromosomen gehen bei der Meiose verloren, wobei auch keine Rekombination zwischen homologen Chromosomen stattfinden kann.
Dies bedeutet also, dass der Wasserfrosch sein Erbgut hemiclonal weitergibt, wobei sich auf Dauer Mutationen ansammeln. Dadurch wird klar, warum der Wasserfrosch unbedingt "lessonae" braucht, um seine Popultation zu erhalten: esculanta gekreuzt mit esculante ergibt nämlich immer ridibunda, wobei aufgrund des hemiclonalen Erbgangs (keine Rekombination!) und der so angesammelten Mutationen in der Regel keine lebensfähigen Nachkommen zustandekommen.
Soweit, so gut.
Wer kann mir aber erklären, wieso bei Rana esculente
1. keine Rekombination in der Meiose stattfindet, und
2. ohne Ausnahme nur ridibunda-Chromosomen und niemals lessonae-Chromosomen weitergegeben werden.
Besonders der zweite Punkt leuchtet mir garnicht ein, denn die Verteilung der Chromosomen auf die Tochterzellen sollte rein zufällig vonstatten gehen, und in der Meisose werden ja offenbar ridibunda UND lessonae-Chromosomen auf die Tochterzellen verteilt (sonst gäbe es ja keine Wasserfrösche, die aus mehr als einer Zelle bestehen :-) )
Gibt es da irgendeine Website, wo man was genaueres über die Genetik der Grünfrösche nachlesen kann?
Gibt es ein empfehlenswertes Buch darüber?
Vielleicht gibt es ja hier einen Spezialisten, der mir meine Fragen beantworten kann.
Vielen Dank,
Mario.
Es ist ja allgemein bekannt, dass der Wasserfrosch "Rana esculenta" nicht alleine Lebensfähig ist, sondern auf den kleinen Teichfrosch (R. lessonae) angewiesen ist.
Ich habe niemals wirklich verstanden warum, und daher mal nach Infos im Netz gesucht. Ich wusste zwar, dass es ein Hybrid aus R. ridibunda (dem Seefrosch) und "lessonae" ist, das wars dann aber auch.
Jetzt habe ich in einem Paper ("Evolutionary History of the Hybridogenetic Hybrid Frog Rana esculenta as Deduced from mtDNA Analyses" von Spolsky & Uzzell aus dem Jahr 1986) gelesen, dass der Wasserfrosch nur Gameten (also Samen- oder Eizellen) mit der Erbinformation von "ridibunda" bildet. Sämtliche "lessonae"-Chromosomen gehen bei der Meiose verloren, wobei auch keine Rekombination zwischen homologen Chromosomen stattfinden kann.
Dies bedeutet also, dass der Wasserfrosch sein Erbgut hemiclonal weitergibt, wobei sich auf Dauer Mutationen ansammeln. Dadurch wird klar, warum der Wasserfrosch unbedingt "lessonae" braucht, um seine Popultation zu erhalten: esculanta gekreuzt mit esculante ergibt nämlich immer ridibunda, wobei aufgrund des hemiclonalen Erbgangs (keine Rekombination!) und der so angesammelten Mutationen in der Regel keine lebensfähigen Nachkommen zustandekommen.
Soweit, so gut.
Wer kann mir aber erklären, wieso bei Rana esculente
1. keine Rekombination in der Meiose stattfindet, und
2. ohne Ausnahme nur ridibunda-Chromosomen und niemals lessonae-Chromosomen weitergegeben werden.
Besonders der zweite Punkt leuchtet mir garnicht ein, denn die Verteilung der Chromosomen auf die Tochterzellen sollte rein zufällig vonstatten gehen, und in der Meisose werden ja offenbar ridibunda UND lessonae-Chromosomen auf die Tochterzellen verteilt (sonst gäbe es ja keine Wasserfrösche, die aus mehr als einer Zelle bestehen :-) )
Gibt es da irgendeine Website, wo man was genaueres über die Genetik der Grünfrösche nachlesen kann?
Gibt es ein empfehlenswertes Buch darüber?
Vielleicht gibt es ja hier einen Spezialisten, der mir meine Fragen beantworten kann.
Vielen Dank,
Mario.
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