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Gewächshaushaltung einheimischer Krötenarten

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  • Gewächshaushaltung einheimischer Krötenarten

    Hallo!

    In unserem Garten steht ein zur Zeit unbenutztes Gewächshaus mit einer Grundfläche von ca. 2 x 2 m. Ich plane es ab nächstem Frühjahr (März/April) als Freilandterrarium für einheimische Kröten oder Frösche zu nutzen.

    Der Bodengrund soll ein Gemisch aus Erde und Sand sein, ein kleiner flacher Teich (mit Folie) ist schon integriert. Das Gewächshaus verfügt über ein Dachfenster, das ich vergittern wollte und das im Sommer ständig geöffnet bleiben soll. Rundherum wollte ich einen ca. 30 cm hohen "Zaun" aus Aluminium o.ä. ca. 20 cm tief in die Erde einlassen (also insg. 50 cm Höhe) und den oberen Rand ca. 5 cm im rechten Winkel nach innen biegen, damit nichts hochklettern kann.

    Dazu einige Fragen:

    Hat jemand Erfahrungen damit bzw. gibt's dazu irgendwo irgendwas nachzulesen?

    Das Gewächshaus wird im Sommer ziemlich warm, wie sieht es mit der Hitzeverträglichkeit (bei gegebener Eingrabemöglichkeit) der Kröten aus?

    Reicht dieser Schutzzaun aus oder werden es die Tiere schaffen ihn zu überwinden?

    Bzgl. der Arten könnte ich mir Bufo viridis, B. calamita, Alytes obstetricans, Pelobates fuscus oder Hyla arborea vorstellen. Es wäre schon nett, wenn es zwei bzw. drei Arten wären, wenn das platzmäßig ausreichen würde.

    Wie sieht es da mit der Verbastadierung von B. viridis/B. calamita aus? Die Arten kommen zwar auch in der Natur sympatrisch vor, aber unter diesen beengten Behältnissen ist das ja nochmal was anderes.

    Also, ich bin dankbar für alle Meinungen und Vorschläge.

    Viele Grüße Thomas
    www.terragraphie.de

  • #2
    Hallo,
    ich meine heute in der Draco "Einheimische Amphibien" etwas über die Gewächshaushaltung von Kröten gelesen zu haben. Ich hatte allerdings recht viele Bücher über Amphibien in der Hand,deswegen bin ich mir nicht ganz sicher ob es wirklich dieses Heft war.

    LG Philip

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    • #3
      Hallo!

      Die Draco liegt neben mir, da sind zwar nette Berichte über B. viridis und Alytes-Arten drin, aber nix über Gewächshäuser. Falls du den Bericht nochmal findest, sag bescheid.

      Grüße Thomas
      www.terragraphie.de

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      • #4
        Beim Zaun würde ich eher überlegen, wer reinkommen könnte. Ratten zum Beispiel.

        Die hohe Temperatur spricht gegen alles. Gewächshäuser müssen im Sommer vor zuviel Sonne geschützt werden und die Lüftung muss entsprechend gut funktionieren. Von Erdkröten würde ich in diesem Falle absehen.

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        • #5
          Hallo Thomas,

          leider kann ich auch nichts zum Thema "Gewächshaushaltung echter Kröten"beitragen, da mir dazu keine Erfahrungen bekannt sind.
          Ich erinnere mich allerdings, dass ich noch kürzlich Bilder eines Gewächshauses gesehen habe, in dem Laubfrösche gehalten wurden (ich versuche das noch genauer ausfindig zu machen).

          Bei der Artenauswahl würde ich mich versuchen etwas einzuschränken; ich könnte mir vorstellen, dass Du die Lebensraumansprüche der beiden Krötenarten gut in einem Lebensraum erfüllen kannst; für Geburtshelferkröten würde ich auf jeden Fall noch eine kleine Steinschüttung, Trockenmauer oder dgl. ergänzen, während Knoblauchkröte und Laubfrosch ja doch deutlich andere Landlebensräume bevorzugen.

          Weißt Du schon, wie hoch sich das Gewächshaus aufheizen kann?
          Das würde ich versuchen vorab zu klären; auch wenn die beiden echten Kröten wärmeliebend sind.

          Deine Frage bzgl. der Hybridisierung: Kreuzkrötenmännchen verpaaren sich erfolgreich mit Wechselkrötenweibchen; es gibt meines Wissens aber keinen Nachweis fertiler Bastarde.
          In der umgekehrten Kreuzungsrichtung ist die Larvalentwicklung stark gestört, so dass die Larven vor der Metamorphose eingehen.
          Es gibt dazu eine interessante Arbeit; kann ich Dir als pdf gerne zuschicken.

          Grüße
          Alexander

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          • #6
            Hey,
            stimmt,war nich die Draco "Einheimische Amphibnien" sondern "Kröten". Ist mir grade wieder eingefallen^^.

            LG Philip

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            • #7
              Hallo!

              Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen!

              Die Temperaturen im Sommer kann ich nur schätzen, das Gewächshaus steht im Halbschatten unter einem Baum, deshalb würde ich bei geöffnetem Dachfenster ca. 35°C Lufttemperatur vermuten. Möglicherweise könnte man weitere Dachplatten entfernen und vergittern.

              Besatzmäßig dachte ich schon am ehesten an B. calamita und B. viridis, zudem noch Hyla arbora. Für den Laubfrosch wäre es ja keine Problem vertikale Strukturen in Form von Pflanzen und evtl. auch Röhrichten oder Schilf einzubringen. Für die Kröten bliebe dann ja vor allem die Bodenfläche aus Sand/Kies/Erde mit diversen Steinen. Alle drei Arten kommen auch hier bei uns sympatrisch vor, also sogar am selben Gewässer vor.

              Über die Hybridisierung reicht mir die Aussage, danke!


              Viele Grüße Thomas

              P.S.: Ich kann auch im Inhaltsverzeichnis der Draco "Kröten" nichts über Gewächshaushaltung finden...
              www.terragraphie.de

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              • #8
                Hi,

                die Temperaturen sind hoch aber für Nachzuchten welche von Elterntieren aus Populationen aus südlicheren Gefilden stammen wohl noch okay. (Wechsel- u. Kreuzkröte)

                Das mit den drei Arten zusammen würde ich eher lassen. Es geht, habe das auch schon in dieser Besetzung gemacht. Allerdings wirst du sehr warscheinlich keine Nachzuchten verzeichnen können. Ein reines Hyla-Gewächshaus wäre warscheinlich die beste Lösung. Sobald die Platten veralgen o.Ä. sowieso.
                Deshalb wäre die verdrahtung des Daches wohl auch eine gute Idee.

                Du könntest die Hylas noch mit Bombina bombina zusammenhalten so werde ich es in meinem neuen Freilandterrarium machen.

                Kreuz- und Wechselkrötenjungtiere halte ich nächstes Jahr auch zusammen.

                Viele Grüße
                Michi

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                • #9
                  Hallo!

                  Also ein reines Hyla-Haus wäre mir zu langweilig

                  Kröten sollen's dann schon auch sein. Ich vermute, man kann die Reproduktionsorte von Kreuzkröten (vegetationslose, flache Gewässer) am einfachsten nachahmen. Funktionieren solche "Pfützen" auch für Bufo viridis und Hyla arborea oder muss es dann schon etwas mehr an Wasser und Bepflanzung sein?

                  Eine weitere Frage: Sehr nett wäre auch ein Überwinterungsplatz direkt im Gewächshaus. Ich dachte da an einen ca. 80-100 cm tiefen "Schacht" aufgefüllt mit Steinen und Holz, damit sich teilweise Hohlräume bieten. Möglich oder zu riskant?

                  Viele Grüße Thomas

                  P.S.: Unken gibt's hier en masse, wenn auch nur Bombina variegata, aber die haben für mich deshalb nicht so viel Reiz.
                  www.terragraphie.de

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                  • #10
                    Moin

                    Also ich halte die angegebenen Temperaturen zu hoch fuer eine dauerhafte Haltung heimischer Amphibien.
                    Auch vermute ich das Du die moeglichen hoechsttemp. noch deutlich zu optimistisch angegeben hast.

                    Was haelst Du den von Bufo bufo spinosa? Die sind an die Tem. deutlich besser angepasst haben das selbe Laichverhalten wie Kreuz und Wechselkroeten und machen auch optisch durchaus was her.


                    Frank

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                    • #11
                      Hallo!
                      Kenne die eindrucksvollen Bufo bufo spinosus nur freilebend aus Südspanien.Die Tiere müssen sich nicht hinter großen Agakröten verstecken,wirkliche Riesen.Habe aber in Deutschland nie Tiere dieser Unterart gesehen.Kommt man hier überhaupt an die Mittelmeererdkröte?
                      Gruß,Alexander

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                      • #12
                        Hallo,

                        na, bevor ich auf die Kreuz- bzw. Wechselkröten verzichte, entferne ich lieber noch das komplette Dach und lasse den Laubfrosch weg...

                        Bufo bufo spinosus kenne ich aus Griechenland und Frankreich, sind wirklich beeindruckende Kröten, aber der heimischen Erdkröte dann doch zu ähnlich. Außerdem gibt's da wohl wieder Absatzprobleme bei eventuellen Nachzuchten.

                        Viele Grüße Thomas
                        www.terragraphie.de

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                        • #13
                          Hallo,
                          eine Mittelmeerkröte habe ich ich Reptilienzoo scheidegg gesehen.

                          LG Philip

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                          • #14
                            Zitat von geronimo Beitrag anzeigen
                            Funktionieren solche "Pfützen" auch für Bufo viridis und Hyla arborea oder muss es dann schon etwas mehr an Wasser und Bepflanzung sein?
                            Hallo Thomas,

                            bzgl. der Laubfrösche kenne ich mich nicht so gut aus; die wenigen Laubfroschgewässer, die ich kenne, sind 30-50 cm tief und relativ stark "verkrautet"; also nicht unbedingt ideal für die Kröten.

                            Die "flachen Pfützen" funktionieren wahrscheinlich für beide Krötenarten; für die Wechselkröte kann´s ggf. etwas tiefer sein, wobei hier in NRW im Süden Kölns zahlreiche flache, temporäre Gewässer von beiden Arten als Laichgewässer angenommen werden.

                            Das Winterversteck muss frostsicher sein; da würde ich an Deiner Stelle versuchen, JETZT (d. h. im Winter) an der vorgesehenen Stelle im Gewächshaus ein provisorisches Versteck anzulegen und in den nächsten Tagen und Wochen mit Hilfe einen Min-/Max-Speicher-Thermometers die Temperaturen aufzuzeichnen.

                            Zu den Unken: Beneidenswert; Gelbbauchunken sind hier in NRW vom Aussterben bedroht und alles andere als häufig. Dafür gibt´s bei mir vor der Haustür erfreulicherweise noch einige stabile, reproduzierende Kreuzkrötenvorkommen...

                            Gruß
                            Alexander
                            Zuletzt geändert von Alexander Schrey; 16.12.2009, 14:05.

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                            • #15
                              Hallo Alexander,

                              das Winterquartier jetzt zu testen ist eine gute Idee, allerdings müsste ich dazu erstmal einen Meter tief graben können, vielleicht wird's ja irgendwann nochmal ein bisschen wärmer.

                              Die Gelbbauchunke gilt auch in BaWü als stark gefährdet, ich habe nur das Glück im Albvorland (Schönbuch) zu leben, wo die Art einen Verbreitungsschwerpunkt hat. Kreuzkröten gibt es hier noch auf einem Standortübungsplatz der Amis, die allerdings ihre Panzer weggepackt haben, weshalb sich das mit B. calamita in den nächsten Jahren erledigt haben wird.

                              Viele Grüße Thomas
                              www.terragraphie.de

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