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Gewächshaushaltung einheimischer Krötenarten

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  • #16
    Hallo Thomas,

    im vergangenen Spätsommer bin ich im NSG Schönbuch gewesen; hat mir sehr gut gefallen dort (und diesjährige Gelbbauchunken habe ich auch zahlreich gefunden...).

    Die Kreuzkröten hier profitieren von einer noch regen Sand-/Tonabbautätigkeit für die hiesige Ziegeleiindustrie. Wenn die - in noch nicht absehbarer Zeit - zum Erliegen kommt, dürfte es auch hier schlecht um die Kreuzkröten bestellt sein.
    Zur Zeit entstehen aber immer noch ständig neue, kleine Gruben mit zahlreichen temporären Gewässern, die schnell besiedelt werden.
    Nur das ablaufende Jahr war sehr schlecht; da sind ausnahmslos alle Larven vertrocknet; hoffen wir, dass die Kröten im kommenden Jahr wieder erfolgreich reproduzieren.

    Viele Grüße vom Niederrhein
    Alexander

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    • #17
      Hi,

      Alex hat schon Recht mit den eigentlichen Laichgewässern der Laubfrösche, allerdings habe ich dieses Jahr auch Laich in einer vegetationslosen Reifenspur gefunden. Einige Meter daneben beginnen die flachen Ufer des eigentlich perfekten Laichgewässers (Stark besonnt, genug Vegetation). Sicherlich haben auch in das eigentliche Laichgewässer wieder einige Tiere gelaicht.

      Kreuz- und Wechselkröten gibt es hier, in der Region Schwäbisch Hall, leider nicht. Dafür habe auch ich relativ viele Gelbbauchunken um mich herum. Mir sind zwar nicht viele Populationen bekannt, jedoch sin die, die ich kenne recht groß.

      Fände es echt gut, wenn Du Dir die Kröten anschaffst.
      Es scheint wichtig für die Reproduktion der Tiere zu sein, dass du das Laichgewässer erst Mitte April mit Wasser befüllst. Das werde ich bei meinen Tieren im nächsten Frühling auch probieren, hoffentlich mit Erfolg.

      Habe letztens die ersten- wirklich guten- Informationen über eine erfolgreiche Zucht von der Wechselkröte bekommen. Dies hat in einem Terrarium von 4x4 Metern geklappt. Sonniger Standort ist auch wichtig. Genug Futter, vor allem für die Mädels. Und natürlich eine Überwinterung bei geeigneten Temperaturen. Meine Adultis überwintern draußen im Freilandterrarium.

      Viele Grüße
      Michi

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      • #18
        Hallo!

        Vielen Dank für die ganzen Tipps!

        Das Überwinterungsquartier hat mittlerweile eine Tiefe von 60 cm, noch 20-40 cm sollen dazu kommen. Wie richtet ihr dieses dann ein? Einfach diverse Steine, Holzstücke, Moos und Laub nehmen und übereinander schichten? Obendrauf noch ein Holzplatte o.ä.? Oder das Ganze auch teilweise mit lockerer Erde auffüllen?

        Zum Naturpark Schönbuch: Ist natürlich ein Paradies für Gelbbauchunke, Feuersalamander, Berg-, Teich- und Fadenmolch sowie Gras- und Wasserfrösche und Erdkröten. Regelmäßig zu finden sind auch Ringelnatter, Blindschleiche, Berg- und Zauneidechse. Andere Arten werden zunehmend seltener, so ist gibt es m. E. im zentraleren Bereich des Schönbuch keine Kammmolche, Laubfrösche und Schlingnattern mehr. Diese strahlen dann aber in den (südwest-exponierten) Randbereichen des Schönbuchs ebenso wie Mauereidechse (nicht autochthon), Wechselkröte und evtl. auch noch Kreuzkröte wieder mit ein. Im angrenzenden Glemswald kommt zudem noch der Springfrosch vor.

        Also, wenn jemand mal wieder hier in der Nähe ist, einfach melden

        Viele Grüße Thomas
        www.terragraphie.de

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        • #19
          Hallo Thomas!

          Beim Überwinterungsquartier würde ich vor allem auf zwei Dinge achten:
          Es sollte sicher vor Überschwemmungen, d. h. Starkregenfällen sein; dies dürfte bei Deiner "Hauslösung" aber ja von vorneherein gewährleistet sein.
          Desweiteren würde ich auf alles verzichten, was - wenn auch aufgrund niedriger Temperaturen langsam - vor sich hin rotten könnte (Laub, Moos etc).
          Vielleicht eignen sich Tonröhren (so wie sie bisweilen auch als schicke (?) Weinflaschenlager angeboten werden) als Versteckmöglichkeiten.
          In Verbindung mit Gartenerde, Kies, Sand etc sollte sich damit ein gut isolierendes Versteck aufbauen lassen, in dem vergleichsweise konstante Temperaturen und Feuchte herrschen sollten.
          Die Kreuzkröten (und Schlingnattern) hier verstecken sich gerne unter Bruchziegelhaufen.

          Zum Schönbuch: Ich habe nur den nordöstlichen Teil (bei Neuenhaus) besucht; neben den Gelbbauchunken habe ich auch Feuersalamander, Grasfrösche und Molche (Teich- o. Fadenmolche) gefunden.

          Tja, vielleicht ergibt sich ja ´mal die Möglichkeit einer gemeinsamen kleinen Exkursion; kann ich hier für den Niederrhein auch gerne anbieten (vorkommende Taxa: Gras- u. Moorfrosch, Erd- u. Kreuzkröte, alle vier Wassermolche (z. T. syntop), Wald- u. Zauneidechse, Blindschleiche und Schlingnatter).

          Viele Grüße
          Alexander
          Zuletzt geändert von Alexander Schrey; 19.12.2009, 17:57.

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          • #20
            Hallo Alexander,

            warum würdest du verrottende Stoffe eher nicht nehmen? Gilt das allgemein oder nur für Arten wie B. calamita oder B. viridis?

            Genau in diesem Teil des Schönbuchs (NSG Schaichtal) habe ich letztes Jahr meine Diplomarbeit absolviert, wobei die Herpetofauna nur einen kleinen Teil meiner Untersuchungen ausgemacht hat. Was Spektakuläres war auch nicht dabei, weil Schlingnattern aufgrund der Entfernung von Steinriegeln und Sukzession schon vor einigen Jahren verschwunden sind und auch der Kammmolch nur Anfang der 1990er in wenigen Exemplaren nachgewiesen wurde. Immerhin existiert noch ein kleines Laubfrosch-Vorkommen und daneben Populationen seltener Schmetterlings- und Libellenarten.

            Niederrhein und speziell Rana arvalis, aber auch Kreuzkröte und Kammmolch hören sich interessant an...

            Viele Grüße Thomas
            www.terragraphie.de

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            • #21
              Hi,

              es geht darum, dass der eventuell entstehende Schimmel auf die Krötenhaut überspringen könnte. Mir sind so schonmal zwei Kreuzkrötchen förmlich weggeschimmelt. In meinem großen Terrarium habe ich Steine, Betonröhren usw aufeinander gestapelt, sodass immer Lücken zum runterklettern sind. Drumherum dann mein Substrat (Sand und Erde). Sichtbar sind nur schöne Steine. Es ist praktisch ein Steinhaufen in der Mitte des Terrariums. Kann dir gerne mal Bilder schicken, wenn Bedarf vorhanden ist. Meine Tiere können 1,2 Meter in die Tiefe, was aber nicht wirklich nötig ist. Ganz unten ist dann auch nochmal ein Erde / Sand Gemisch vorhanden.

              Den Niederrhein würde ich mir , wenn ich nächstes Jahr in der Nähe bin, auch gerne mal anschauen.

              Viele Grüße
              Michi

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              • #22
                Hallo Thomas, Michi,

                bitte schickt eine kurze PN, wenn Ihr hier in die Gegend kommt und Interesse an einer kleinen Exkursion hättet.
                Würde mich freuen, wenn das klappte!

                Viele Grüße aus dem jetzt auch eingeschneiten Brüggen
                Alexander

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                • #23
                  Hallo!

                  Sehr schön, dann werde ich das Winterquartier ebenfalls mit Steinen, Betonröhren und Ziegeln einrichten. Bilder würden mich aber natürlich trotzdem interessieren, du kannst sie an t.bemann@web.de schicken.

                  Zum Niederrhein:
                  Wir sind halt zwei- bzw. dreimal im Jahr in Hamm, leider ist das wohl nie die wirklich geeignete Zeit zum Amphibien suchen, im März noch zu früh und im September schon etwas spät...

                  Viele Grüße Thomas
                  www.terragraphie.de

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                  • #24
                    Zitat von geronimo Beitrag anzeigen
                    Zum Niederrhein:
                    Wir sind halt zwei- bzw. dreimal im Jahr in Hamm, leider ist das wohl nie die wirklich geeignete Zeit zum Amphibien suchen, im März noch zu früh und im September schon etwas spät...

                    Hallo Thomas,

                    im März lassen sich - keine extremen Witterungsbedingungen vorausgesetzt - regelmäßig sehr komfortabel auf einer für diesen Zweck abgesperrten asphaltierten Waldstraße, die zwei NSG-Gebiete sowie Winter- und Sommerlebensraum trennt, mit etwas Glück an einem regenerischen Abend alle Molcharten, Erdkröten, Gras- u. Moorfrösche finden.

                    Das ist sehr "komfortabel" und wird daher auch von der örtlichen Nabu-Gruppe genutzt, um in einer geführten Wanderung Amphibieninteressierte an die Tiere heranzuführen, da die Tiere auf der Straße gut auszumachen sind.
                    Auf der Straße gibt es einen ca. 300 m langen Abschnitt, in dem sich bei Regen immer viele Berg- und Teichmolche finden; Fadenmolche sind dort etwas seltener.

                    In einem sich anschließenden Korridor von ca. 50 m kann man dann Kammmolche finden; die Population ist aber relativ klein (ca. 100 Tiere).

                    Im September findet man hier immer Kreuzkröten "satt", im vergangenen Jahr habe ich hier eine kleine Exkursion geführt und wir haben fast alle Entwicklungsstadien (Larven, frische Metamorphlinge , Subadulte und erwachsene Tiere) gefunden; darüber hinaus auch Zauneidechsen, Blindschleichen und Schingnattern.

                    Viele Grüße
                    Alexander
                    Zuletzt geändert von Alexander Schrey; 21.12.2009, 17:49.

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