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Kreuzkrötenlarven in langsam strömenden Laichgewässer

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  • Kreuzkrötenlarven in langsam strömenden Laichgewässer

    Ich habe kürzlich Larven der Kreuzkröte in einem Sand-Ton-/Abbaugebiet gefunden, die in einem langsam strömenden Gewässer leben und würde mich freuen, wenn der eine oder andere hierzu eigene Erfahrungen mitteilen könnte.

    Es handelt sich hier um einen typischen Sekundärlebensraum der Kreuzkröte am Niederrhein. Die abgebildete Sandgrube ist in dieser Ausformung recht neu und die vom einem Bagger geschaffenen Gräben völlig vegetationslos; ideale Bedingungen für Kreuzkröten.
    Die Gräben werden hauptsächlich durch Hangdruckwasser gefüllt; dazu kommt Regenwasser (hier seit Wochen aber sehr wenig und nur sporadisch).
    Das Interessante ist die Tatsache, das aufgrund der Geländeausformung eine ständige Strömung vorhanden ist, die zwar nur schwach ausgepägt ist, aber dennoch schon zum Abdriften einzelner Larven geführt hat.

    Meine Beobachtung ist nun die, dass die vor ca. 2-3 Wochen geschlüpften Larven sehr langsam wachsen; langsamer als die in einem benachbarten Vergleichsgewässer (ruhend), das Larven gleichen Alters hat.
    Die Wassertiefe in dem durchströmten Gewässer beträgt maximal 2 cm, meist deutlich weniger.
    Die Besonnung der beiden Larvengewässer ist vergleichbar; die Futterdichte vermutlich nicht (im abgebildeten Gewässer wird alles weggespült, so meine Vermutung).

    Wer hat ähnliche Beobachtungen gemacht?

    Gruß
    Alexander
    Zuletzt geändert von Alexander Schrey; 15.10.2009, 18:35.

  • #2
    Hi Alex,
    klasse Bilder, tolle Beobachtung! Bei herpetofauna.at ist irgendwo -glaube ich- ein Bericht von Wechselkröten welche auch in Fließgewässern laichen, allerdings war das in Griechenland.

    Bei dem wirklich nicht vorhandenen Bewuchs in dieser Grube kann man auch sehen, dass diese wohl ziemlich neu ist. Genau das lässt mich staunen, ich meine man liest ja oft "Pionierarten sind in der Lage sehr schnell neu entstandene Lebensräume zu besiedeln" aber das es so schnell geht, wow.

    Hab ich Dich eigentlich schonmal nach deiner Kamera gefragt? Wenn nicht tue ich das jetzt .

    Danke mal wieder für die Bilder ;-))

    Beste Grüße
    Michi

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    • #3
      Hallo Michi,

      danke für den Hinweis mit der Veröffentlichung zu Bufo viridis. Da werde ich mich ´mal auf die Suche machen.

      Zu der Sandgrube: Ja, die ist in der Tat recht neu und wurde sofort von den Kreuzkröten besiedelt. Im Umfeld habe ich viele adulte Kröten gefunden, deren Situation sich hoffentlich ab Samstag bessert; dann werden hier Gewitter mit Regenschauern erwartet.
      Die Gruben und angrenzenden Heidegebiete sind Lebensraum für Zauneidechsen (häufig), Schlingnattern (selten) und Blindschleichen (selten). Ferner leben hier Grün- und Grasfrösche sowie Bergmolche.

      Die Kamera ist eine ganz einfache "Kleinbildknipse" (mit guter Makrofunktion), eine Sony DSC W 55.

      Beste Grüße
      Alexander

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      • #4
        Hey Alex,
        hab jetzt nochmal gesucht. Etwas habe ich schon gefunden.
        Schau mal:
        http://herpetofauna.at/berichte/rhodos.php
        Da steht unter anderem:
        Nicht weniger häufig ist die Wechselkröte (Bufo viridis) die ebenfalls an etlichen beruhigten Bachabschnitten, daneben aber auch an stehenden Gewässern und Sümpfen auf der gesamten Insel von uns gefunden werden konnte. Im Süden erreicht sie höhere Dichten und übertrifft den Wasserfrosch zahlenmäßig bei weitem. Wir trafen die Kröte sowohl an Bachläufen, konnten dort auch Laich und Kaulquappen nachweisen, als auch weitab von Gewässern sogar auf dem Gipfel eines Berges im Norden. Außergewöhnlich war die Dichte von Kaulquappen und juvenilen Tieren in einem Sumpfgebiet bei Gennadio, mit mehr als tausend laichenden Adulttieren.
        Quelle: Herpetofauna.at


        Da müsste es aber noch mehr geben, nur ich kann gerade nichts mehr finden.

        Viele Grüße
        Michi

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        • #5
          Danke für den interessanten Literaturhinweis, Michi.

          Schade, dass hier im Forum der Kreis derer, die sich mit Feldherpetologie in Deutschland beschäftigen, doch sehr überschaubar zu sein scheint.

          Gruß
          Alexander

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          • #6
            Die Betonung liegt auf sehr, leider!

            Viele Grüße
            Michi

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            • #7
              Vielleicht interessiert die Leute halt einfach eine andere Spezies, Gattung, Familie?!

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              • #8
                Zitat von Alexander Schrey Beitrag anzeigen
                Schade, dass hier im Forum der Kreis derer, die sich mit Feldherpetologie in Deutschland beschäftigen, doch sehr überschaubar zu sein scheint.
                Besuche die Tagungen der AG Feldherpetologie der DGHT und du wirst jede Menge Feldherpetologen treffen.

                Gruss, Benedikt

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                • #9
                  Zitat von Benedikt Beitrag anzeigen
                  Besuche die Tagungen der AG Feldherpetologie der DGHT und du wirst jede Menge Feldherpetologen treffen.
                  Das ist mir bekannt; daher hatte ich ja auch von denjenigen gesprochen, die sich für Feldherpetologie interessieren UND im Forum aktiv sind.
                  Hast Du vielleicht einen Beitrag zum ursprünglichen Thema?

                  Gruß
                  Alexander

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                  • #10
                    Zitat von EmHaGeh Beitrag anzeigen
                    Vielleicht interessiert die Leute halt einfach eine andere Spezies, Gattung, Familie?!
                    Kann schon sein, EmHaGeh, ich befürchte allerdings, dass ich auf spezielle Fragen zu meinen jüngsten Beobachtungen von Rotbauchunken in der neu geschaffenen Spreeaue bei Cottbus, Knoblauchkrötenlarven in der Lausitz oder abnorm gezeichneten Geburtshelferkröten ähnlich großen Rücklauf hätte.

                    Gruß
                    Alexander

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                    • #11
                      Zitat von EmHaGeh Beitrag anzeigen
                      Vielleicht interessiert die Leute halt einfach eine andere Spezies, Gattung, Familie?!
                      Sehe das ähnlich wie Alex. Hier gabs schon Threads über alle möglichen einheimischen Arten mit nicht gerade viel Beteiligung. Schade eigentlich, denn bevor man sich groß mit tropischen Arten beschäftigt sollte man -meiner Meinung nach- die Tiere in der eigenen Umgebung kennenlernen und auch was für den Erhalt der Arten tun.

                      Wie auch immer, @Alex: Wenn du was zu erzählen hast, schreib mir einfach ne E-mail, die Adresse hast du ja und mich interessiert das immer!

                      Beste Grüße
                      Michi

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                      • #12
                        Zitat von Alexander Schrey Beitrag anzeigen
                        Hast Du vielleicht einen Beitrag zum ursprünglichen Thema?
                        Am Tagliamento in Italien fand ich Larven der Wechselkröte in ruhigen Buchten eines Nebengerinnes des Hauptstroms. Das Nebengerinne war aber auch 10 m breit und 50 cm tief.

                        Gruss, Benedikt

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                        • #13
                          Etwa vier Wochen nach der ersten Beobachtung leben immer noch Kreuzkrötenlarven in diesem (strömenden) Laichgewässer. Ihre Anzahl ist stark reduziert; offenbar durch Fressfeinde (ich konnte Vogelspuren im lehmigen Untergrund finden).

                          Die verbliebenen ca. 80-100 Larven sind nicht erkennbar gewachsen.

                          Vielleicht ein Hinweis, dass trotz optimaler Besonnung die Nahrungsdichte durch die leichte Strömung zu gering ist?

                          Alexander

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                          • #14
                            Halte ich für durchaus realistisch, dass auf Sand und schwach, gerade-schwach, fließendem sich nix festsetzt.
                            Zitat von Alexander Schrey Beitrag anzeigen
                            ...spezielle Fragen zu meinen jüngsten Beobachtungen von Rotbauchunken in der neu geschaffenen Spreeaue bei Cottbus, Knoblauchkrötenlarven in der Lausitz...
                            Rücklauf im Sinne von Interesse schon! Erzähl mal! Gerade Lausitz und Cottbuser Gegend, die Spreeaue interessiert mich sehr. Hab mal ne Kartierung ca. 10km nördlich von Cottbus gemacht und konnte keinerlei Kröten (Nur Erdkröten) nachweisen, was für das Gebiet ja äußerst untypisch ist. Warum steht immernoch nich fest.
                            Die Spreeaue ist ja aber kein völlig neues Gebiet.
                            Also schieß los.
                            Grüße, micha

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                            • #15
                              Zitat von carrerodd Beitrag anzeigen
                              Hab mal ne Kartierung ca. 10km nördlich von Cottbus gemacht und konnte keinerlei Kröten (Nur Erdkröten) nachweisen, was für das Gebiet ja äußerst untypisch ist.
                              Hallo Micha,

                              wenn ich gehässig wäre, würde ich sagen, dass Du Dich da aber sehr angestrengt haben musst, keine Amphibien (außer Erdkröten) zu finden.
                              Bin ich aber nicht, weil ich weiß, dass neben grundlegenden Kenntnissen auch bisweilen Glück nötig ist.
                              Dennoch, ich habe die im Zuge der "Lacoma-Geschichte" angelegte neue Spreeaue kürzlich erstmalig besucht, und dutzende Unken rufen hören.
                              Und wo Unken rufen, kann man sie auch sehen...

                              Kennst Du diesen neuen Lebensraum genauer?

                              Gruß
                              Alexander

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