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Schildkröten in Deutschland

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  • #16
    Zitat von H.S. Beitrag anzeigen
    Interessant ist auch, dass das Aussetzen von Schmuckschildkröten als Faunaverfälschung strafbar ist weil sie das vorhandene Ökosystem beeinflussen. Gleichzeitig aber Tausende von Katzen straffrei herumlaufen und bestimmt tausendmal mehr heimische als auch geschützte Arten bedrohen als es die Schmuckschildkröten jemals könnten.
    Ja, das ist ein gutes Beispiel. Der Mensch hat hier entschieden was er in der Natur zulassen will und was nicht.
    Faszinierend wird es vor allem dann, wenn mam beobachtet was passiert wenn ein Schutzgebiet für die heimische Katze gegründet wird.

    P.

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    • #17
      Zitat von H.S. Beitrag anzeigen
      Interessant ist auch, dass (...) Gleichzeitig aber Tausende von Katzen straffrei herumlaufen und bestimmt tausendmal mehr heimische als auch geschützte Arten bedrohen als es die Schmuckschildkröten jemals könnten
      Da gehe ich mit, Herr Schwier. Und wenn wir uns jetzt vielleicht noch darauf einigen könnten, dass Hundekot auf öffentlichen Wegen und Flächen als störend empfunden werden darf ...
      curiosity killed the cat

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      • #18
        Zitat von The Dude Beitrag anzeigen
        Woher stammt der Nachweis das Schmuckschildkröten heimische Arten verdrängen
        Sie hindern zumindest die gefährdete europäische Sumpfschildkröte am sonnen
        http://www.schildkroeten-im-fokus.de/wif/cadi03.html

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        • #19
          Zitat von Sarina Beitrag anzeigen
          Sie hindern zumindest die gefährdete europäische Sumpfschildkröte am sonnen
          http://www.schildkroeten-im-fokus.de/wif/cadi03.html
          Nun, zum einen ist der Versuch ja nicht unter natürlichen Bedingungen durchgeführt worde um ihn Wiederholbar zu gestalten.
          Wenn man sich das Paper aber durchliest erkennt man bei den Ergebnissen, dass es keine Unterschiede und keine Verdrängung gibt so lange ausreichend Sonnenpunkte gegeben sind.
          Zum Beispiel sagen die Autoren: "In most two-species treatments, Emys spp. shifted their basking activity to places considered to be of lower quality,
          based upon patterns observed in the control ponds (banks), while Trachemys spp. occupied the preferred basking sites. If dominance resulted in more efficient occupation of basking sites, these results suggest the dominance of Trachemys spp. over Emys spp. Agonistic behaviour between the two species
          was never observed, yet Trachemys spp. consistently occupied the preferred basking sites."
          Also eine passive Verdrängung die angenommen wird.

          Ergo würde die Verdrängung in erster Linie daran liegen, dass in unserer Kulturlandschaft nicht mehr genügend Sonnenplätze für Schildkröten vorhanden sind. Daher ist dies eigentlich eher wieder Fall des menschlichen Verdrängens von Problemen.

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          • #20
            Hi

            Verdrängung vom Sonnenplatz ist "nur" die eine Sache.

            Ich denke mal da kommt noch folgendes hinzu:

            -Konkurrenz um geeignete Eiablageplätze

            -Konkurrenz ums Futterangebot, da Trachemys omnivor sind können sie sich besser durchsetzen und ein breiteres Angebot nutzen

            -Trachemys sind aggressiver

            -Ich würde den Trachemys zutrauen Emys-Schlüpflinge zu fressen

            lg Marco

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            • #21
              Zitat von Schneckenschubser Beitrag anzeigen
              Hi
              -Konkurrenz um geeignete Eiablageplätze
              Legen die denn?


              Zitat von Schneckenschubser Beitrag anzeigen
              -Trachemys sind aggressiver
              Das steht in dem Paper eher gegenteilig, denn es kam kaum zu zwischenartlichen Verhalten.

              Trotzdem sind die beschriebenen Punkte alles ganz normale Interaktionen zwischen Arten, und wenn die eine besser mit den Umweltbedingungen etc. klar kommt und dann noch dominanter auftritt, dann wird sie sich durchsetzen. So ist das nunmal in der Natur und findet da auch nicht erst statt seit sich der Mensch entwickelt hat. Und Einwanderungen hat es schon immer gegeben, auch schon vor dem Menschen.
              Aber so ist es ja herrlich einfach: Der böse Neozoe verdrängt die liebe heimische Schildkröte. Warum war aber diese schon vor dem Eintreffen nicht mehr wirklich häufig?
              Und mit welchem Recht und nach welchen Kriterien klassifizieren wir Neozoen in gut und böse?

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              • #22
                Hi

                Legen die denn?
                Ja, beide Arten legen Eier.ooh:

                Das steht in dem Paper eher gegenteilig, denn es kam kaum zu zwischenartlichen Verhalten.
                Meine Trachemys sind anderen Arten gegenüber aggressiv, gerade wenn es ums Futter geht.

                So ist das nunmal in der Natur und findet da auch nicht erst statt seit sich der Mensch entwickelt hat. Und Einwanderungen hat es schon immer gegeben, auch schon vor dem Menschen.
                Ja, aber auf "natürlichem" Wege.

                Aber so ist es ja herrlich einfach: Der böse Neozoe verdrängt die liebe heimische Schildkröte. Warum war aber diese schon vor dem Eintreffen nicht mehr wirklich häufig?
                Und mit welchem Recht und nach welchen Kriterien klassifizieren wir Neozoen in gut und böse?
                Die Emys ist nicht mehr so häufig weil wir sie früher fast aufgefressen haben, sie galt ja früher zur Fastenzeit nicht zu Fisch und Fleisch. Außerdem vernichten wir ihre Lebensräume.

                In dem wir jetzt noch andere Schildkröten in ihre kleinen Lebensräume setzen verbessern wir ihre Chancen nicht wirklich. Gefährlicher wie die anderen Arten sind eher noch andere Emys, verpaaren die sich mit den letzten heimischen Emys werden die Schlupfraten sinken da höhere Temperaturen zur Zeitigung der Eier nötig sind.

                Die Tiere selber sind nicht gut oder böse, sie handeln und leben nach ihren Instinkten, egal wo sie ausgesetzt werden. Wenn ich so ein Tier in der freien Natur erwische fange ich es ein wenn möglich und halte sie eben bei mir Zuhause. Fern von heimischen Tieren welche auf der Speiseliste stehen.

                In gut und böse teile ich eher die Halter ein, Tiere können nichts für das was wir mit ihnen anstellen die Schuld tragen.

                Aber so ist es ja herrlich einfach:
                Einfach ist es nichts zu machen und das als von der Natur gegeben zu bezeichnen.

                lg Marco

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                • #23
                  Zitat von Schneckenschubser Beitrag anzeigen
                  Hi
                  Ja, beide Arten legen Eier.ooh:
                  Die Frage ist nur wann und vor allem wo.

                  Zitat von Schneckenschubser Beitrag anzeigen
                  Ja, aber auf "natürlichem" Wege.
                  Das würde bedeuten, dass der Mensch nicht ins natürliche System gehört. Dafür das wir aber das System ganz schön verändern, können wir uns nicht rausziehen.
                  Wenn wir also im System sind, dann ist es logisch das uns Tier- und Pflanzenarten zur Ausbreitung nutzen.

                  Zitat von Schneckenschubser Beitrag anzeigen
                  Außerdem vernichten wir ihre Lebensräume.
                  Das ist der Kern des Problems, und nicht die Neozoen.

                  Zitat von Schneckenschubser Beitrag anzeigen
                  In dem wir jetzt noch andere Schildkröten in ihre kleinen Lebensräume setzen verbessern wir ihre Chancen nicht wirklich.
                  Tun wir das denn? Oder setzen wir Schildkröten nicht eher in die Sekundärlebensräume die für die heimischen Art eh nicht zu bewohnen wäre. Welche Emys hätte am Mittelrhein schon noch eine Chance?

                  Zitat von Schneckenschubser Beitrag anzeigen
                  Einfach ist es nichts zu machen und das als von der Natur gegeben zu bezeichnen.
                  Normal mit Neozoen umgehen heißt nicht nichts zu machen, sondern sich eher aufs wesentliche zu konzentrieren und wieder Lebensräume zu schaffen.

                  Zumal hier eben, wenn man Neozoen bekämpfen will, eben auch das Tier und Gut und Böse kategorisiert werden muss. Oder wie sehen für dich die Kriterien aus an denen man festmacht welche Art man bekämpft und welche nicht?

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                  • #24
                    Zitat von The Dude Beitrag anzeigen
                    Normal mit Neozoen umgehen heißt nicht nichts zu machen, sondern sich eher aufs wesentliche zu konzentrieren und wieder Lebensräume zu schaffen.
                    Super, dann schaffen wir mit viel Aufwand wieder Lebensräume und dann werden diese statt wie vorgesehen durch Emys durch ausgesetzte Trachemys besetzt.

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                    • #25
                      Hi

                      Und wer sagt den Trachemys das sie bitteschön in den Bereichen bleiben sollen wo keine Emys mehr leben?

                      Im südlichen Europa sieht die Lage schon anders aus, dort vermehren sich die eingeschleppten Arten weit besser, ich denke mal dort ist eine Ausbreitung nicht mehr zu stoppen.

                      Zumal hier eben, wenn man Neozoen bekämpfen will, eben auch das Tier und Gut und Böse kategorisiert werden muss. Oder wie sehen für dich die Kriterien aus an denen man festmacht welche Art man bekämpft und welche nicht?
                      Ich sortiere danach ob ein Tier hier heimisch ist oder nicht.

                      Des Weiteren habe ich keine Lust mehr auf diese recht merkwürdige Art (der Lauf der Natur, Gut und Böse usw) über dieses Thema zu diskutieren, guten Tag noch.

                      lg Marco

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                      • #26
                        Zitat von Schneckenschubser Beitrag anzeigen
                        ich denke mal dort ist eine Ausbreitung nicht mehr zu stoppen.
                        Es ist meines Wissens noch nirgends irgendwann mal gelungen eine neue erfolgreiche Art zu stoppen.
                        Das klappt vielleicht und zum Glück auf kleinen Inseln, aber auf Kontinenten wie Eurasien?

                        Zitat von Schneckenschubser Beitrag anzeigen
                        Ich sortiere danach ob ein Tier hier heimisch ist oder nicht.
                        Des Weiteren habe ich keine Lust mehr auf diese recht merkwürdige Art (der Lauf der Natur, Gut und Böse usw) über dieses Thema zu diskutieren, guten Tag noch.
                        Das ist keine merkwürdige Art sondern die Frage nach Kategorien. Gut, du kategorisierst nach heimisch und nicht heimisch.
                        Also, fast alle Nutzpflanzen raus aus Deutschland, Papageien abschießen und die Mandarinente ausrotten.
                        Also schafft der mensch andere Kategorien:
                        Eine Art bedroht andere Arten, die andere nicht. Und hier geht es eben mit Gut und Böse los, denn der Mensch nimmt ja auch die Arten raus die Gut für ihn sind. Monokulturen von Mais und Kartoffel haben hier zulande beträchtlichen Lebensraum zerstört und trotzdem fordert niemand den Anbaustopp.

                        Und was ist mit dem Waschbären. Zitat DW: "Denn in Deutschland gelten sie schon lange nicht mehr als "invasive alien species", also eine invasive gebietsfremde Art. Denn seit den 1950er Jahren gibt es sie hier, und daher gelten die putzigen schwarz-weißen Kleinraubtiere inzwischen als heimisch."

                        Und wie bewertet man was nicht heimische Arten sind. Arten die nach Deutschland einwandern weil es durch den menschengemachten Klimawandel hier wärmer wird sind auch keine heimischen Arten.

                        Was spricht also dagegen Neozoen eigentlich hier zu lassen? Weil sie ein paar andere Arten bedrohen?
                        Durch Lebensraumverlust sterben täglich zig Arten aus. Jeder Euro den wir aus einer nichtsbringenden Bekämpfung rausnehmen ist in den Lebensraumschutz zig mal besser investiert.
                        Aber im Lebensraumschutz müsste man selber Verzicht üben, und das scheint dem Menschen schwer zu fallen.

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                        • #27
                          Hu? Doch Disskussionswürdig

                          Ob sie das dort überleben würden, kann ich nicht sagen.
                          Bei meinem Besuch an dem See hab ich jedenfalls dort an den Sonnenplätzen keine der üblichen Ringelnattern mehr gesehen (die ich eigentlich fotografieren wollte).
                          Fangen wird nicht drin sein, die sind viel zu scheu.
                          Was mich eben störte, ist, dass die Terrarien-Tiere "entsorgt" wurden. Zu dem See kommt man auch nicht ohneweiteres und den Aufwand hätte man auch zu Tierheim oder Zoo machen können.

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                          • #28
                            Hi Dude
                            Mich irritiert, dass ausgerechnet du das Freisetzen von Terrariumtieren verharmlosest, um nicht zu sagen gutheisst. Mit deinen Beispielen von Kulturpflanzen usw. hast du sicher recht, aber ich habe es schon mal gesagt, für mich ist das kein Grund, solche Aktionen zu akzeptieren, auch wenn die Auswirkung auf die heimische Flora und Fauna im Verhältnis ungleich kleiner ist, zumal niemand einen Nutzen daraus hat (im Gegensatz zu Kartoffeln). Sie sind einfach überflüssig und schaden nur dem Gleichgewicht im Oekosystem (soweit noch vorhanden).
                            Ansonsten geht es mir wie Schneckenschubser. Irgendwie schiesst diese Diskussion aus meiner Sicht am Ziel vorbei, also werde ich mich auch ausklinken, denn so kommen wir nicht weiter.

                            Gruß Dieter

                            Kommentar


                            • #29
                              Zitat von Fritzli Beitrag anzeigen
                              Hi Dude
                              Mich irritiert, dass ausgerechnet du das Freisetzen von Terrariumtieren verharmlosest, um nicht zu sagen gutheisst.
                              Wo habe ich gesagt, dass ich das Freisetzen gutheiße?
                              Ich störe mich daran, dass zum einen mit zweierlei Maß gemessen wird und zum anderen das man teils radikale Thesen aufstellt ohne das es dafür Gründe gibt.

                              Warum soll es schlecht sein, wenn neue Schildkröten Habitate besiedeln wo vorher andere Schildkröten waren die der Mensch verdrängt hat.
                              Wir leben nicht mehr in einer Naturlandschaft, sondern in einer Kulturlandschaft und der Mensch leidet an einer Reglementierungswut. Wenn er aber reglementiert, dann muss er Kriterien aufstellen nach denen er das macht. Und wenn der Nutzen das Kriterium ist, dann gute Nacht.

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                              • #30
                                Nachtrag: Anscheinend haben zumindest 2 dieser Schildkröten tatsächlich den Winter überstanden. Hab sie gestern beim Sonnenbaden wieder entdeckt.

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