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echsenwelpe schrieb:
im Forum war ja mal was über Vergesellschaftung von Echsen und Schildkröten zu lesen.
Ging glaub ich um Krankheitserreger oder so...
hab zufällig mal in das Terrarieneinrichtungsbüchlein von Thomas Wilms geschaut.
Seite 101 sagt alles
ich sag jetzt mal lieber nix mehr.
Gruß,welpe
Sehr geehrter Herr echsenwelpe,
Ihr letzter Satz ist eindeutig der beste!!! Es ist ja bekannt, dass diese Internetforen für gehässige Diskussionen missbraucht werden, nun hat es also mich getroffen. Warum, weiss ich nicht.... Kennen wir uns etwa? Ich glaube nicht (oder ändert sich das etwa, wenn Sie aus der Anonymität treten, und Ihren echten Namen preisgeben?). Mittlerweile kann ich Herrn Paulers Position zu den Internetforen sehr gut nachvollziehen. Offensichtlich wird da seit bald drei Wochen über meine Anlage gelästert, ohne dass ich dazu gefragt werde. Sie schreiben zwar, dass diese Bilder nach Aufklärung schreiben, aber wie kann ich das denn tun, wenn Sie mich nicht direkt anfragen? MUSS ich das überhaupt aufklären? Und wenn ja, warum? Ich verspüre zwar keine grosse Lust das zu tun, will aber trotzdem einige Punkte zum Bedenken geben. Auf Details der Anlage und der Haltung werde ich hier nciht eingehen. Falls Sie das wirklich interessiert, dann können Sie gerne zur Jahrestagung nach Hamburg kommen und sich meinen Vortrag anhören (Kommen sollten Sie ohnehin, denn es wird bestimmt eine sehr gute Tagung!).
Und um erstmal Unschuldige aus der Schusslinie zu nehmen: Die Anlage steht in keinem Zoo (aber danke trotzdem für die Schützenhilfe Heiko; Dank auch an Felix und Herrn Kober dafür), Herr Wicker hat also nicht über die Artenzusammensetzng entschieden, er kann also nichts dafür. Ich habe ihn lediglich um Rat gefragt, und er hatte bei dieser Artenkombination keine Bedenken (aber vermutlich würde er selbst solche "tristen" Echsen nicht ausstellen, oder Heiko??;-))). Die Anlage ist also rein privat entstanden und nicht öffentlich zu besichtigen, wenn man mich aber nett fragt, darf man´s. Dass ich die Arten aus rein wirtschaftlichen Gründen zusammenhalte, wie das jemand schrieb, ist auch eine ziemlich unfaire Unterstellung. Jeder, der mit mir schon einmal zu tun hatte, weiss, dass ich alle Tiere meistens kostenlos abgebe. Geld im Austausch von Tieren ist mir grundsaetzlich zuwider und wirtschaftliche Überlegungen spielen beim Ausüben meines Hobbys ganz bestimmt keine Rolle. Wenn dem so wäre, dann hätte ich mir ganz bestimmt nicht so ein Ding in den Keller gestellt, das solch horrende Stromrechnungen produziert! Lächerlich! Zudem hätte ich als 12jähriger ganz bestimmt nicht so ein Ding gebaut, oder auch diese Arten kombiniert, da ich in diesem Alter, das Wissen dazu noch nicht hatte und damals auch diese Arten in ihrem natürlichen Lebensraum noch nicht beobachtet hatte. Über die Problematik der Zusammenhaltung von Echsen und Schildkröten (umgangssprachlich auch Amöbenbunker genannt) weiss gerade ich sehr gut Bescheid, bin ich doch in einem Zoo gross geworden, in dem mein erster Lehrmeister aus den bekannten Gründen darauf verzichtet hatte, Schildkröten gar im gleichen Gebäude wie Echsen zu halten. Trotzdem habe ich es nun getan, und ich würde es auch jederzeit wieder tun und bereue nichts. Es scheint vor allem eine Philosophie-Frage zu sein, ob man verschiedene Arten zusammen hält oder nicht. Ich bin ein Anhänger der ersteren, respektiere aber jeden, der es anders sieht. Umgekehrt erwarte ich aber diesselbe Toleranz mir gegenüber. Und ich gebe auch zu bedenken,d ass es Tierarten gibt, die voneinander profitieren und sogar welche, die aufeinander angewiesen sind. Herr Harbig, dessen ausgezeichneten Artikel in der Sauria ich mit sehr grossem Interesse gelesen habe und mit dessen Erfahrungen in der Zucht von Gerrhosaurus ich sehr üebereinstimme (und mit ihm das per Email auch schon disktuiert habe) schreibt, dass er keinen Grund sehe, solche sozialen und interessanten Echsen (Und das sind sie zweifellos, da kannste schreiben was Du willst, Heiko!!;-)) mit irgendetwas zu vergesellschaften. Das ist doch völlig legitim, nur ich habe es in dieser Hinsicht anders gehalten, und auch die Gemeinschaftshaltung mit Malacochersus ist einer attraktiven (dabei bleibts, Heiko) Familiengruppe dieser Art nicht im Wege. Mein Denkweise von Tierhaltung ist diejenige -kurz gefasst - dass ich versuchen möchte, einen natürlichen Lebensraum unter künstlichen Bedingungen zu imitieren. Das heisst, dass ich auch Arten, die gemeinsam vorkommen, auch gemeinsam halten möchte. Und nun ist es einfach so, dass diese beiden Formen auch tatsächlich im gleichen Lebensraum vorkommen. Und damit meine ich nicht, dass diesselben Erdteile auf der Verbreitungskarte rot angemalt sind, sondern ich meine, dass diese Tiere gleichzeitig auch diesselben Spalten benutzen (Glauben Sie mir, ich war lange genug unten, um das zu sehen). Okay ich gebe zu, dass dies nicht auf Gerrhosaurus validus (oder je nach Ansicht: vallidus) und Malacochersus tornieri zutrifft, sondern in dem von mir beobachteten Fall auf Gerrhosaurus major und Malacochersus tornieri. Nun ist es aber so, dass die G. major-Form, die ich gesehen hatte, in Europa nicht erhältlich ist, und dass mir die Art G. validus schlicht und ergreifend besser gefällt (und den dort vorkommenden G.major aeusserlich auch ähnlicher sieht) als die damals in Europa erhältlichen (und auch heute noch weit verbreiteten) G. major. Auch das ist ein durchaus legitimer Grund. Natürlich kamen in denselben Gebieten auch noch andere Tierarten vor, aber mein Bedürfnis auch im trauten Heim beim Kontrollblick in die Spalten einer Speikobra zu begegnen, ist nicht sonderlich ausgeprägt. Ich gebe auch durchaus zu, dass mein Versuch, auch die im dortigen Gebiet ebenfalls vorkommenden Mabuya margaritifer mit in die Anlage zu setzen, fehlgeschlagen ist, und zwar NICHT wegen den Schildkröten (bzw. deren Amöben), sondern weil ein Skink nach 13 Monaten einem Gelege bewachenden Gerrhosaurus-Weibchen zu nahe kam.
Festzuhalten ist, dass in acht Jahren Haltung nur eine Malacochersus und ein Gerrhosaurus-Weibchen (allerdings ebenfalls nicht wegen den Schildkroeten) gestorben sind, aber beide Arten reproduziert haben, und die jungen Gerrhosaurus auch in der Anlage aufwachsen.
Also bitte, Herr echsenwelpe, recherchieren Sie bitte das nächste Mal gründlicher nach, bevor sie so einen Unsinn ins Netz stellen und mich aus welchen Gründen auch immer anschwärzen wollen.
Zum Abschluss erlauben Sie mir noch ein paar allgemeinere Bemerkungen: Warum ist es schädlich, wenn ein Anfänger solche Photos in einem Buch sieht? Er braucht nur einen guten Zoo zu besuchen und dort sieht er ebenfalls solche oder ähnliche (zugegeben manchmal sind es auch ziemlich haarsträubende) Artenkombinationen? Das hat genau denselben Effekt wie solche Bilder, wenn nciht noch mehr, denn lebende Tiere zu sehen, ist immer eindrücklicher. Wenn Sie die meiner Meinung nach besten öffentlichen Reptilienhaltungen in Zentraleuropa besuchen (Rotterdam, Frankfurt, Wuppertal, Reptilium Landau), werden Sie zahlreiche solche Artenkombinationen finden. Und wollen Sie allen Ernstes die Herren Visser, Zwartepoorte, Wicker, Schürer und Wilms als unfähig bezeichnen? Falls ja, muss ich mich ja wohl dazu nicht mehr weiter äußern....
So und zum Abschluss noch ein flapsige Bemerkung: Wenn ich so verdammt viel Angst vor Krankheitskeimen habe, dann darf ich morgen auch nicht mehr in die Gemeinschaftshaltung U-Bahn steigen...
Also diskutiert ruhig weiter aber eine Vergesellschaftung von Schildkröten und Echsen (Außer Panzerechsen) halte ich für sehr bedenklich.Egal wer das macht, aus welchen Gründen er das macht oder in welchen Gehegen/Terrarien das gemacht wird.
Und einem Anfänger, für den dieses Buch wohl sein soll (ich kenne das nichtmal),sollte man erst garnicht auf solche Gedanken bringen.
Mein Senf dazu
Udo
reagieren Sie nicht etwas überempfindlich ?
("seit drei Wochen gelästert wird... ")
Allein die Tatsache , daß sich beide Arten
reproduziert haben rechtfertigt Ihre Haltung zumal das Terrarium groß genug erscheint.
Meine Anmerkungen galten Vergesellschaftungen im Allgemeinen und da bleibe ich anderer Ansicht als Sie.
Tatsache ist , in einem Buch über Terrarieneinrichtung sollten derartige Kombinationen sicher nicht unkommentiert gezeigt werden.Tatsache ist auch , daß die große Mehrzahl von Einsteiger Gesellschaftsterrarien in Privathand unüberlegte , zusammengekaufte
Bonbongläser sind , deren Bewohner nach dem Ableben durch neue Opfer ersetzt werden. Entschuldigung , - dazu habe ich zuviel derartige gesehen. Und als 13 jähriger begonnen zu begreifen , daß weniger mehr sein kann.
Davon sollten Sie sich ( und auch z.B. Herr Kober) nicht persönlich angesprochen fühlen.
Es wäre aber schön wenn alle Wissenden der
anderen Fraktion sich Ihrer hohen Verantwortung absolut bewußt sind.
Und hier würde ich zoologische Einrichtungen und insbesondere Zoohandlungen in besonderem Maße in die Pflicht nehmen.
[[ggg]Editiert von Peter Harbig am 10-07-2004 um 09:30 GMT[/ggg]]
[[ggg]Editiert von Peter Harbig am 10-07-2004 um 09:34 GMT[/ggg]]
wüßte nicht,das ich in der laufenden Diskussion jemand angegriffen oder persönlich beleidigt habe.
Also bleiben Sie mal auf dem Teppich...
Ich habe nur auf die bekannte Problematik der gemeinsamen Echsen/Schildkrötenhaltung hingewiesen und darum gebeten in Büchern und Schauanlagen darauf noch mal gesondert hinzuweisen.
Mit freundlichen Grüßen,Uwe Bartelt
noch was,
Ihre Ausführungen zum Thema sind teilweise doch recht interessant.echt
oh, sorry, ich hatte nur noch "Frankfurter Zoo" im Hinterkopf und dachte daher ans Exotarium - das war natürlich etwas naiv. Aber es gibt jetzt ja auch ein öffentliches Äquivalent im Reptilium Landau.
Inhaltlich kann ich deine Ausführungen nur voll unterstützen. Dein Ärger ist auch nachvollziehbar, obschon ich echsenwelpe doch etwas in Schutz nehmen würde: Da ja nun niemand direkt angesprochen ist und auch niemand wusste, wo das Foto aufgenommen wurde, kann man das nicht als persönlichen Angriff oder auch nur Lästern deuten. echsenwelpe vertritt eben hier eine Meinung zu einem grundsätzlichen Thema, die man ja nicht teilen muss und die ich in dieser Absolutheit auch für falsch halte.
@ all:
Nachdem wir ja einen Minimalkonsens weiter oben bereits gefunden haben, können meinetwegen auch die divergierenden Positionen noch einmal festgehalten werden. Ich sehe absolut kein Problem in der öffentlichen Demonstration solcher Vergesellschaftungen, weder in Schauanlagen noch in einem Einrichtungsbuch (und privat soll eh jeder machen, wie er meint und wie es klappt), und ich finde auch nicht, dass man - sozusagen analog zur Warnung vor heißer Flüssigkeit auf McDonalds-Kaffeetassen - ständig und überall "Achtung, für Anfänger in der Terraristik ungeeignet..." drauf schreiben muss. In einem Einrichtungsbuch geht es nun einmal um ganz andere Dinge - dann dürfte ich da auch keine Beispielterrarien mit schwierigen Arten abbilden, weil das den unbedarften Anfänger ja auch plötzlich auf die Idee bringen könnte, die halten zu wollen. Und in Zoos müsste ich beispielsweise auch am "artreinen" Siedleragamen-Terrarium große Warnschilder anbringen: "Achtung! Für Anfänger in der Terraristik ungeeignet!"
Ich finde den Hinweis von JanaH in der Tat hochinteressant, und Peters Reaktion darauf doch ziemlich abwegig. Klingt für mich wie "Weil nicht sein kann was nicht sein darf."
Die Idee eines Buches "Vergesellschaftungen" werde ich mir mal durch den Kopf gehen lassen. Und sei´s nur, um Euch zu ärgern.
Und nochwas: Ich halte Hartes Anmerkung und analog die von grundtner zu Mirkos Pachydactylus-Buch ebenfalls für Unsinn. Was bitteschön soll absurd an der Vergesellschaftung von Pachydactylus und Sauromalus sein? Ich hab das nicht geschrieben und angeregt, um den Verdacht gleich mal auszuräumen, aber ich kenne einen solchen Fall, wo es gut klappt. Das "verschiedene Kontinente"-Argument ist ungefähr so stichhaltig, wie wenn ich mich über (allerdings wirklich) scheußliche Gardine vom Typ im Nachbarhaus, 2. OG rechts, beschweren würde. Geschmackssache eben. Abgesehen davon argumentiert Mirko völlig stringent und im Grunde, wie hier gefordert. Er rät grundsätzlich erst einmal von Vergesellschaftungen ab, weist darauf hin, dass andere das auch anders sehen, und weist dann beispielhaft auf Konstellationen hin, die er für machbar hält. Ich glaube, SO sollte in solchen Fällen eine seriöse Veröffentlichung lauten. Das ist jedenfalls allemal differenzierter als das pauschale "geht nicht - darf nicht".
Und abschließend dazu: Selbst wenn ich die Meinung in diesem Fall nicht teilen würde - ich bin Lektor, nicht Zensor.
Au ja, mit dem Buch wuerde dann endlich ein Schild "Parental Advisory, Explicit Content"-
Aufkleber die formschoene Auslage im Kiosk der Wahl zieren,...
Ts, ts, man wird ja soviele Eindruecke nicht los....Business darf ja nicht leiden,.......
Was gegen das Beispiel spricht?hmm, erstmal muessen sich meine Fussnaegel wieder abrollen,...
Sind die Amiballons schon so so langweilig geworden?
Zugegeben: Fuer einen Gegner solcher Praktiken finden sich keine wirklichen Argumente dafuer,....
Und was die Ausfuehrungen von Jana H angeht:
Mir wirds da schlecht. Und es fallen mir soviele Leute ein, die da teilweise so schoene Artbecken fuer bestimmte Tierchen bieten wuerden,.....Aber Schauanlagen sind ja nur fuer ein groesseres Publikum zugaengig, und man weiss nunmal nicht, was die aus den gewonnenen Eindruecken daheim eventuell umsetzen. Mach man sich mal die masochistische Muehe, und besucht entsprechende einrichtungen regelmaessig, merkt sich sogar einzelne Individuen, so findet man sehr schnell Argumente gegen Vergesellschaftungen, insbesondere bei weniger robusten Zwangs-WGlern,....
Denke da nur an unser lokales Loch,....
Das mit der Kaffeetasse ueberlesen wir jetzt mal, Herr Werning, Peter hat da ja schon vernuenftig genug zu geantwortet,.....
Hallo
Ich verstehe die Anspielung auf den Bahnhofskiosk nicht ganz...was ist daran so schlimm? Die haben viele Fachzeitschriften etc...übrgens manche mit Bildern, die ebenfalls nicht zur Nachahmung empfohlen sind (nein, darauf gehe ich jetzt nicht näher ein).
Da ich ja einige Zeit lang desöfteren mit Anfängern in der Reptilienhaltung zu tun hatte, kann ich nicht bestätigen, daß die Vergesellschaftungen unsinner Art auf Bilder in Büchern zurückzuführen sind, sondern auf die Unwissenheit und/oder Geldgierigkeit mancher Zoogeschäftshändler und Verkäufer.
Besonders interessant finde ich doch, wie viele hier im Forum oder anderswo über die Reptilia etc. lästern, sich sie aber selbst kaufen, und/oder nicht in der Lage sind, ihr eigenes Wissen in Form eines Buches, Heftes oder Artikels weiterzugeben.
Viele Grüße Claudia
Lieber Herr Harbig, Sehr geehrter Herr Bartelt, Lieber Heiko,
Erst einmal freue ich mich, dass ich echsenwelpe jetzt auch mit richtigem Namen ansprechen kann. Besten Dank!
Grundsaetzlich: es ist doch völlig okay, wenn man eine andere Meinung zum Thema Vergesellschaftung hat. Es gibt ja tatsächlich Gründe, die dagegen sprechen. Es gibt aber auch Gründe, die dafür sprechen, und es ist dann einfach eine Frage, wie stark man diese jeweiligen Argumente gewichtet. Dass es da individuelle Unterschiede gibt, ist doch ganz klar. Wichtig erscheint mir einfach, dass man den Standpunkt des anderen akzeptiert, wenn dieser ihn gut begründen kann und dass man andere nicht missionarisch belehren will. Ich stimme auch mit Dir Heiko nicht völlig überein, denn gegen diese interkontinentalen Vergesellschaftungen (zum Teil auch kontinentalen) habe ich auch etwas, zumindest, wenn sie im Schaubereich durchgeführt werden. Ich möchte eigentlich wirklich nur Arten vergesellschaften, die auch tatsächlich und zeitgleich im selben Lebensraum vorkommen und sich also begegnen können. Ich möchte ja für meine Tiere ihren Lebensraum so gut wie möglich imitieren. Das heisst aber eben, dass ich den Spaltenschildkröten nicht nur afrikanische Lichtbedingungen und ihre Felsen (etc.) biete, sondern auch andere Tiere, denen sie in Freiland begegnen. Manche Tiere sind sich ja auch von gegenseitigem Nutzen. Ich denke, jeder, der mal gesehen hat, wie sich ein Nashornleguan auf die Beine stellt, um seine Haut von einer Ameive reinigen zu lassen, kann verstehen, dass solch eine Vergesellschaftung eine Bereicherung für beide Arten ist (Man könnte zig weitere Beispiele dazu anführen). Nun gebe ich ja zu, dass zwischen Malacochersus und Gerrhosaurus keine ein- oder gegenseitige Vorteile erkennbar sind. Ich schreibe bewusst vorsichtig: erkennbar, denn nur weil wir es (momentan) nicht erkennen können, heisst es noch lange nicht, dass es auch so ist. Ich erinnere daran, dass in der Erstbeschreibung von Cordylus beraduccii ausdrücklich erwähnt wird, dass diese Tiere oft zusammen mit Malacochersus vorkommen. Ein Grund dafür ist nicht erkennbar. Aber können wir wirklich sicher ausschliessen, dass es nicht doch einen gibt? Kann es nicht sein, dass das frühere Entdecken eines potentiellen Feindes hilfreich ist, wenn zwei Arten mit unterschiedlichen Gesichtsfeldern zusammen leben? oder dass die Fäkalien der Schildkröten vor der Spalte mehr Insekten (Fliegen, Mistkäfer) anlocken, die den Echsen wiederum als Nahrung dienen? Klingt sehr abenteuerlich, ich weiss, aber ist dies wirklich sicher auszuschliessen? Wir wissen es ganz einfach nicht, und leider werden wir es wohl nie wissen, denn erstens scheint es so, dass die macht- und geldbesitzenden Menschen dieser Welt keinen Sinn in solcher Forschung sehen und zweitens scheint es immer weniger Biologen an entscheidenen Positionen zu geben, denen bewusst ist, dass Biologie auch noch was anderes beinhaltet als die Sequenzierung von DNA...
Bevor ich ganz abdrifte: es gibt natürlich noch einen weiteren Grund, der für eine Vergesellschaftung von Arten spricht, den ich bisher ganz aussen vor liess. Es ist auch ein ziemlich egoistischer Grund, aber mich reizt einfach, die tierpflegerische Herausforderung, denn einfach ist eine Gemeinschaftshaltung ganz bestimmt nicht, und man braucht das berühmte Fingerspitzengefühl. Aber mich reizt es eben einfach, meine Tiere so genau beobachten zu müssen, um zu sehen, was ich alles tun kann und wann ich Tiere wieder trennen muss.
Ich denke, ich habe dadurch auch selber sehr viel gelernt und mich weiterentwickelt. Ich möchte dazu sagen, dass ich zum zeitpunkt des Baus dieses Terrarium zwar kein blutiger Anfänger mehr war, aber doch noch sehr jung, und verfügte zum damaligen Zeitpunkt erst über 12 Jahre Erfahrung in der privaten Haltung von Reptilien (Echsen noch gar keine) und erst 5 Jahre Zooerfahrung. Ich habe mich aber ziemlich in das Thema hineingekniet, und daher hat es sich auch als erfolgreich erwiesen. Trotzdem bin ich noch weit davon entfernt, mich als besonders guten Terrarianer zu sehen. Man lernt niemals aus.
Soviel zum Inhaltlichen, nun noch zur Form. Alle drei Angesprochenen waren der Ansicht, dass mich Herr Bartelt (bzw. damals echsenwelpe) nicht persönlich angegriffen hat. Ich habe mir das noch einmal gründlich überlegt und die Texte noch einmal gelesen, und bin zu keiner anderen Auffassung als bei meinem ersten Posting gekommen. Ich will aber im folgenden erklären warum. Vielleicht muss ich vorausschicken, dass ich in dieser Beziehung ziemlich konservative Wertvorstellungen habe, aber das ist ja nicht unbedingt schlecht. Wenn Sie unter persönlichen Angriffen nur verbale Kraftausdrücke mit direkter Namensnennung verstehen, gebe ich Ihnen recht, dass dies hier nicht vorlag. Ich denke aber, unsere Sprache ist differenziert genug, dass man nicht unbedingt "Herr Schmidt ist ein A..." zu sagen braucht. Der Hinweis auf die Seite 101 ist im ersten Posting gegeben, und auf Seite 101 steht als Urheber der Bilder kein anderer Name als meiner, also muss ich Heiko widersprechen, es ist ziemlich eindeutig, wer gemeint ist. Kritisieren darf man ja selbstverständlich auch, die Frage ist nur, wie man das macht. Das erste Posting ist sehr zynisch und hämisch abgefasst worden. Gerade ich, der selbst als Zyniker verschrien ist, weiss, dass dies sehr verletzend auf andere wirkt, und dass man daher mit so einem Schreibstil aufpassen muss. Mag sein, dass der Stein, den ich zurückgeworfen habe, ein größerer Brocken war, aber es bleibt dabei: Sie, Herr Bartelt, haben den ersten Stein geworfen, und statt sich so herauszuwinden, wäre eine Entschuldigung angebrachter gewesen. Heiko, besten Dank für Deine Entschuldigung, aber die habe ich bestimmt nicht erwartet: Es ist doch ein Riesen-Ehre für mich, wenn Du die von mir konzipierte Anlage einem Herrn Wicker zutraust. Da müsstest Du Dich eher bei ihm entschuldigen...
Es gibt natürlich einen Punkt, den ich komplett übersehen habe: Offensichtlich galt dieses erste Posting weniger mir als vielmehr dem Autoren des Buches. Ihre Reaktion, Herr Bartelt, auf Felix´ erste Zeilen bestätigen dies ja auch deutlich (wie heisst es doch noch mal? Wenn man einem Hund auf den Schwanz tritt, jault er auf, oder so ähnlich). Ich persönlich kann das nicht verstehen, da ich den Autoren dieses Buches sowohl fachlich wie menschlich überaus schätze, aber selbstverständlich billige ich Ihnen das Recht zu, da anderer Ansicht zu sein. Wenn ich Felix´ Zeilen richtig interpretiere, kann ich es Ihnen sogar nachfühlen. Nicht alle Menschen müssen sich ja verstehen (wir zwei ja auch nicht), wäre sonst auch ziemlich langweilig. Der Punkt war halt bloss, dass Sie auch mich als Urheber dieser Photos getroffen haben. Und dass es Ihnen wirklich nur um die Sache ging wie Sie das zuletzt geschrieben haben, dieses Märchen können Sie von mir aus dem Fährmann erzählen. Denn wenn das zugetroffen hätte, hätte es elegantere Möglichkeiten gegeben und ich gehe zu ihren Gunsten davon aus, dass Sie diese kennen: Entweder man teilt es dem Verlag oder dem Autoren selbst mit (sowie ich es auch gemacht habe, denn auch mir hat nicht alles im Buch gefallen) oder aber man setzt sich hin und schreibt eine sachliche Buchbesprechung, indem man seine Vorbehalte begründet. Egal wie ein Buch ausfällt, ein Buchautor hat immer sehr viel Zeit darin investiert (und auch ein Lektor), und er verdient es ganz einfach, dass man selbst auch etwas mehr Zeit investiert, wenn man ihn kritisieren möchte, als bloss in ein paar Sekunden so ein zynisches Posting abzufassen und das ins Netz zu stellen (Ich nehme mir ja auch die Zeit und begründe Ihnen meine Reaktion). Das verstösst meiner konservativen Ansicht nach gegen jegliche Grundregeln des menschlichen Anstandes. Ich muss da Herrn Pauler völlig recht geben, wenn er den grundsaetzlichen Anstand und Umgangston in den Internetforen anprangert.
Ach und noch was: Ihren letzten Satz kann ich gar nicht einordnen (bezügl. meine Ausführungen). Ist der auch wieder zynisch oder ernst gemeint? Ich kanns nicht zuordnen, deshalb kommentiere ich es auch nicht.
Wenn Sie meine Begründung durchgelesen haben, dann dürfte aufgefallen sein, das ich auf den Hauptpunkt noch gar nicht eingegangen bin, nämlich weniger die Frage um Gemeinschaftshaltung allgemein, sondern ob der Anfänger mit Bildern davon überhaupt konfrontiert werden darf. Hier verweise ich erst mal auf Heikos letztes Posting, das ist alles völlig richtig. Wenn man Gefahrenhinweise bei allem und jedem hinmachen würde, würds kaum einer mehr lesen. Wer das Buch durchgelesen hat, muss auch zugeben, dass die ständigen Hinweise auf die tatsache, dass man gewisse Arbeiten nur im freien durchführen darf, nach dem 10ten Mal etwas nerven. Wo bleibt der menschliche Verstand? Alternativ zum roten Schild am Siedleragamenbecken (siehe Heikos letztes Posting), könnte man ja auch Thomas Gottschalk organisieren "Bitte, bitte, liebe Kinder zu Hause, nicht nachmachen"....
Ich möchte das etwas veranschaulichen mit einer Metapher: Mich fasziniert die Fliegerei seit frühen Kindesbeinen an. Aber deswegen fliege ich auch nicht gleich eine vollbesetzte Boeing 747 nach New York, sondern würde erst mal auf kleineren Maschinen lernen (und trotzdem kriege ich mit, wie schön es sein muss, eine 747 zu fliegen...). Umgekehrt kann ich von einem in Sachen Terraristik unerfahrenem Piloten erwarten, dass wenn ihn plötzlich die Faszination eines schönen Schauterrariums in einem Zoo (oder in einem Buch...) packt oder er gar einen Moloch horridus sieht und daraus Wünsche entwickelt, dass er sich erst mal kundig macht, informiert und seine ersten Erfahrungen mit Leopardgeckos oder Bartis (wollt nur mal gucken, ob die Zensur auch funktioniert...;-))) macht. Ich weiss, dass dies eine idealistsiche Sichtweise ist, ist es doch gerade in der Tierhaltung so (ich glaube gar, dass sowas ansonsten nur noch auf die Fussball-Nationalmannschaft zutrifft), dass jeder meint mitreden zu müssen, der vor 40 Jahren einmal Omas Wellensittich im Urlaub füttern musste... Dies ist leider wirklich bedenklich (zumal diesselben Leute laut aufschreien würden, wenn ich beim nächsten Flug einfach mal ins Cockpit gehe und den Piloten frage, ob ich nicht auch einmal landen darf, schliesslich hab ichs vor zehn Jahren am Computer-Flugsimulator auch einigermassen hingekriegt...), und Herr Harbig hat völlig recht, wenn er da Zoofachgeschäfte, Zoos aber auch erfahrene Privatleute in der Pflicht sieht, Aufklärung zu leisten. Von daher wäre es sicher auch wünschenswert, wenn das Buch bei der nächsten Auflage um Kapitel wie Artenauswahl und gemeinschaftshaltung erweitert werden würde. Allerdings heisst das Buch Terrarieneinrichtung, und dazu zähle ich Felsen, Äste, Trinkgefäße aber lebende Tiere sind für mich definitiv keine Einrichtung. Zudem ist das Buch nicht nur für den Anfänger geschrieben. Und mit genau so viel Recht, könnte man zusätzliche Kapitel wie Pflanzen, Terrarientechnik, gesetzliche Grundlagen etc. schreiben, aber dann solls bitte auch noch einen erschwinglichen preis haben... Grenzen gibt es leider überall, und von daher finde ich Heikos Idee ein Extra-Buch über Vergesellschaftungen zu schreiben absolut klasse! Heiko, meine besagten Bilder kannst Du gerne verwenden, und ich bin gerne auch bereit, weitere zu liefern!
In diesem Sinne
mit freundlichen Gruessen
fabian schmidt
lange Rede kurzer Sinn...ich bin halt wie ich bin.
Und wenn Sie sich dadurch auf den Schlips,oder in Ihrem Fall besser Krawatte,getreten fühlen,is das Ihr Problem.
Thomas würde ich nie igendwie beleidigen,dazu schätze ich Ihn viel zu sehr.
Was halten Sie davon uns mal auf der AG-TT Tagung zu besuchen.
Vielleicht können wir ja doch noch was gegenseitig voneinander lernen?
Das Motto da lautet,junge Terrarianer treffen alte,erfahrene Hasen zum Meinungsaustausch und Kennenlernen.
Übrigens habe ich mir nur diese Bemerkung zu den Schildkröten und Echsen im Buch erlaubt,weil hier im DGHT Forum,die Vergesellschaftung beider immer strikt abgelehnt wird.
Suchfunkton oben rechts is ganz hilfreich.
Zu guter letzt ich kenn Sie nich,die Bilder von Ihrer Anlage sind aber sehr gut...also was is Ihr Problem.?
Meins is,das ich die gemeinsame Haltung nicht wünschenswert finde.Is aber nur meine Meinung.
guts Nächtle vonne ach so blödbösen welpe,alias Uwe Bartelt
[[ggg]Editiert von echsenwelpe am 12-07-2004 um 06:41 GMT[/ggg]]
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