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Rotkehlanolis Einzelhaltung möglich/sinnvoll?

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  • Rotkehlanolis Einzelhaltung möglich/sinnvoll?

    Hallo zusammen!
    Kurze Vorstellung meinerseits: ich heiße Tobias, lebe in Köln und bin Student an der Uni Bonn. Seit diesem Sommer halte ich eine Kornnatter, musste aber schnell feststellen, dass dies nicht das einzige Terrarientier bleiben wird.

    Nun zu meiner Frage. Ich habe mich nach langer Überlegung, Lektüre und Abwägung entschlossen, ein Rotkehlanolis-Terrarium zu bauen. Wie gesagt, habe mich im Web und durch Literatur schon informiert und soweit ist alles klar, bis auf die Frage der Tieranzahl.
    Ich würde einerseits gern eine Gruppe halten von 1,2 oder 1,3 aber andererseits folgen daraus mehr oder weniger unweigerlich Nachzuchten, oder nicht? Ich habe aber weder den Platz, irgendwann zwei, drei, viele Terrarien dafür aufzustellen, noch den rechten Mut gleich mit der (Auf-)Zucht von Jungtieren zu beginnen.
    Daraus folgen für mich eigentlich zwei Fragen: Ist es in dem Fall sinnvoll (zunächst) nur ein einzelnes Tier zu halten, oder würde ihm das nicht gefallen?
    Und wenn Einzelhaltung definitiv eine schlechte Idee sein sollte, wie schaffe ich es am besten die Nachzuchten zu vermitteln? Gibt es da Schwierigkeiten (gerade bei dieser verbreiteten Art), oder gestaltet sich das leicht...?

    Würde mich freuen, dazu einige Meinungen und Tipps zu hören/lesen.

    Viele Grüße, Tobias

  • #2
    Hi...

    Also ich halte Notgedrungen ein einzelnes Männchen (wurde mir als Weibchen verkauft, solltest dich über das Geschlecht selbst vergewissern und das nicht dem Tierhändler überlassen... Mich hat nen züchter verarscht) und das Tier zeigt weiter keine Aufälligkeiten. Allerdings ist gerade Bei Anolis das verhalten in der Gruppe das schöne.

    Ich würde dir empfehlen 1.1 zu Halten und eine Box (magerinedose mit loch) mit feuchter erde an einem platz mit ca 25° C im Terrarium anzubringen. Das sind ideale Bedingungen für eine Eiablage. Die Box regelmässig Kontrollieren und eier entfernen. Falls doch mal einer schlüpfen sollte freut sich deine Kornnatter bestimmt drüber *g* manche Tierhandlungen nehmen auch gerne mal Nachzuchten...

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    • #3
      Hi Tobias

      Ich würde sie nicht einzeln halten, denn wie Stonerain schon sagte: das Gruppenverhalten von Anolis ist wirklich interessant zu beobachten.

      Ich habe zwar keine Rotkehlanolis, aber Kubaanolis, die sich ähnlich *leicht* vermehren. Und will auch nicht andauernd Nachzucht, den diese läßt sich (leider) nicht verkaufen ( die Aufzucht ist etwas aufwenig, bis sie *verkaufsfähige* Größe haben). Geschenkt nehmen Händler die jungen Anolis grade halt mal...oder ev. Tausch gegen 1 oder 2 Boxen mit Heimchen. Importe sind billiger - sagten mir schon zwei Händler.

      Bzgl. Vermehrung: ich lasse die Eier prinzipiell im großen Terrarium der Eltern. Wenn ein Kleines schlüpft, hat es entweder Pech und dient sofort als Futter oder wenn ich es entdecke (manchmal gar nicht so einfach bei den Winzlingen), dann fang ich es raus und kommt in ein Aufzucht-Terrarium.
      Das nimmt echt nicht viel Platz weg, weil es ja klein sein kann. Und Futter in Form von Mikro-Heimchen, Ofenfischchen und Drosophila ist leicht zu besorgen.
      Meist finde ich eh nur Schalen von den Eiern...und kein Jungtier mehr.
      Mag zwar hart klingen, die Kleinen ihrem Schicksal zu überlassen - aber ähnlich ist die Methode, Eier einfach wegzuschmeißen. Man kann sie einfach nicht alle aufziehen!

      LG
      malei

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      • #4
        Ja, so in der Art hatte ich mir das schon fast gedacht.
        Dann läuft es wohl tatsächlich auf Eier-Entsorgung oder fressen lassen hinaus...
        Danke euch beiden schon mal. Wenn noch jemand Gedanken dazu hat, höre ich die immer gern.

        Kommentar


        • #5
          Hi,
          ich habe Rotkehlanolise und zwar 2 Weibchen mit einem Männchen.
          Die Tiere fühlen sich zu mehreren wohler als alleine, aber das ist eine Meinugssache.
          Viele Menschen halten ja auch Meerschweinchen alleine auch wenn diese Rudeltiere sind.
          Du kannst ein Männchen mit mehreren Weibchen zusammen halten nur nicht mehrere männchen da sonst Rivalenkämpfe enstehen und die können tödlich enden.
          Und was den nachswuchs betrifft die Eier kann man, wenn man sie nicht will, aus dem Terrarium holen.
          Man findet sie sehr schnell wenn man an feuchten Stellen anfängt zu suchen. Feucht und Dunkel, zumindenst legen dort meine Weibchen ihre Eier ab.
          Und Rotkehlanolisjungtiere sind zwar nicht mehr so gefragt auf dem Markt aber viele Zoofachgeschäfte nehmen sie gerne an.

          LG

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          • #6
            aw

            Also ich habe eine Gruppe von 1,4 Rotkehlanolis. Also ein Männchen würde ich nicht halten. Auch nicht 1,1. Das ist Stress pur für das Weibchen. 1,3 oder 1,4 ist das Beste.
            Und Nachzuchten wirst Du schon los. Einfach ein Zoofachgeschäft in der Nähe fragen. Meistens bekommst Du etwas Geld dafür, oder zumindest Futtertiere.
            Und theoretisch kommst Du mit zwei Plastikboxen für Jungtiere zurecht. Wenn diese eine gewisse Größe haben, dann kannst Du sie auch wieder in das Terraium der Großen übersiedeln und dort aufpeppeln und dann weitergeben.

            An Deiner Stelle würde ich dann das neue Terra auch gleich etwas größer einplanen. So hast Du längerfristig mehr Freude.

            Gruß
            Matthias

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            • #7
              Sorry Matthias,

              das möchte ich so nicht unkommentiert stehen lassen.
              Es ist keinesfalls unbedingt schlecht ein Einzeltier zu halten. Vielleicht auf Dauer etwas reizarm, aber meiner Meinung nach gut vertretbar.
              Ebenso funktioniert in einem gut strukturierten Becken eine 1.1 Haltung von Rotkehlanolis meist völlig problemlos. Von der Schwierigkeit eine 1.3 oder 1.4 Gruppe zusammenzufinden ganz zu schweigen.

              Die Weitervermittlung von Nachzuchten kann sich durchaus als problematisch gestalten. Oft kann man froh sein, wenn man nahezu adulte Tiere an den Zoohandel verschenken kann; manche wollten die Tiere nicht mal umsonst. Geschlechtlich unbestimmt -> erst gar keine Chance...

              Bei einer 1.4 Haltung sollten in einem normalen Jahr etwa 40 Jungtiere schlüpfen. Diese dann in nur 2 "Plastikboxen" hochzupeppeln und dann ins Elternterrarium zu geben entspricht nicht meiner Vorstellung von einer verantwortungsvollen Tierhaltung. Dieses Vorgehen würde ich an Deiner Stelle nochmal gründlich überdenken....

              Gruß
              Horst
              sigpic

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              • #8
                aw

                @ Horst

                Sorry, da muss ich Dir Recht geben. Es bedarf da schon etwas mehr - auch wenn ich gegen eine Einzelhaltung von Rotkehlanolis plädiere.
                Aber dies hat eher etwas mit meiner Person zu tun. Ich bevorzuge, wenn möglich, eine größere Gruppe und dementsprechend Platz. Meine Erfahrung ist eher, dass die Freude an einem größeren Terra mit entsprechendem Besatz länger währt, als an einem Einzeltier.

                Selber halte und züchte ich seit über 12 Jahren Reptilien. Ich habe mich einfach nicht präzise ausgedrückt - sorry war müde und "noch nicht ganz da".

                Mit zwei großen Aufzuchtbehältern und einer Leuchtstoffröhre bekommt man Anolisjungtiere gut durch.Und ab einer Größe von 8 cm bin ich Rotkehlanolis immer gut losgeworden. Ich habe da die Reptilienhandlung gefunden,wo ich Stammkunde bin und meine Nachzuchten los werde. Ich denke, dass sich hier über Beziehungen viel regeln lässt. Und auch in diversen Foren suchen Leute nach Nachzuchten von dem Rotkehlanolis, als auf Wildfänge zurückgreifen zu müssen. Ich denke, dass sich mit etwas Mühe gute Kontakte und Beziehungen zu guten Abnahmequellen finden lassen können und sollten. Der einfache Anruf: "Habe 8 Rotkehlnolis abzuegeben" beim Händler reicht einfach nicht. Da sollte schon etwas Beziehung im Vorfeld gewachsen sein.
                Und es sollte klar sein, dass Futtertiere selbst gezüchtet werden sollten, da ein Rotkehlsnolis sonst immer mehr verfrisst, als dass ein Händler dafür zahlt. Dies ist auch meist gesünder für die Rotkehlanolis und das Budget ...
                (...)
                Die Gruppenhaltung hat gerade bei Jungtieren den Vorteil, dass der Reiz zum fressen höher ist, als bei der Einzelhaltung. In einer Jungtiergruppe von vier bis zu zehn Jungtieren hatte ich kaum Probleme mit der Futeraufnahme. Sicherlich existieren da Dominanzen usw., aber diese fallen bei eintsprechenden Futterdichte nicht wirklich in's Gewicht.

                Meine 1,4 Zuchtgruppe macht regelrechte Jagd und animiert sich gegenseitig wenn ich Heimchen, Wachsmaden und Mehlwürmer (die beiden letzteren nur 1X pro Woche) verfüttere (wie alles mit Vitamin - Kalkgemisch bestäubt).
                (...)
                Ein einzelnes Tier würde ich da eher als "traurigen Anblick" empfinden, zumal das interessante Verhalten der Anolis erst in der Gruppe sich bemerkbar macht. Das Terrarium muss hier aber entsprechend groß sein. Meines misst 80X50X80 cm. Desweiteren habe ich zwei Spotstrahler (2X75W) installiert und eine Repti Glo 5.0. Ebenso ein sehr schwaches Heizkabel für den Boden (schaft die nötige Bruttemperatur im Bodengrund für nicht gefunden Eier und verhindert ein "versumpfen" des Bodengrunds bei mir).

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                • #9
                  Danke für eure Anregungen und Berichte.
                  Ich werde es zunächst mit 1.1 versuchen. Das Terrarium wird dafür ausreichend groß und eingerichtet sein. Ich gönne mir lieber nicht direkt das zweifelhafte Vergnügen von rund 40 NZ pro Jahr. Unter anderem auch weil ich eben bisher noch keine so enge Beziehung zu einem Zoohandel meines Vertrauens habe.
                  Ich möchte da lieber langsamer reinwachsen; wenn alles gut klappt und ich evtl. auch eine Stelle finde, wo ich Nachzuchten mehr oder weniger regelmäßig loswerde, dann kann ich mir immer noch überlegen, ein etwas größeres Becken zu bauen und die Gruppe zu vergrößern.

                  Viele Grüße,
                  Tobias

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