Epoxidharzversieglung für Bartagamenterrarien?!

[Berta]

guten Tag!

ich habe heute die Spachtelarbeiten an meinem neuen Wüstenterrarium fertiggestellt!
Als Spachtelmaße habe ich flexiblen Fliesenkleber verwendet!
Ist es nötig die Oberfläche mit Epoxidharz zu versiegeln? Es kommt ja kaum Feuchtigkeit an die Wände und die Oberfläche ist jetzt schon relativ hart!
Ich würde mich über Antworten von Mitgliedern, die mit diesen Materialien beim Terrarienbau schon Erfahrung gemacht haben, freuen!

lg berta

[Pittner]

Hallo,

für ein Trockenterrarium ist es nicht notwendig es mit Epoxidharz zu versiegeln. Noch ein kleiner Tip wer seine Terrarien Rückwand mit Fliesenkleber ausspachtelt der kann, wenn er sie farbig haben möchte auch mit Fugenmasse überstreichen.
Die gibt es von der Firma Sopro in fast allen Farben, sie wird sehr hart und ist Wasser- und Schmutz abweisend. Ich habe damit sehr gute Erfahrung gemacht.

Gruß René

[Tobi1992]

Oder einfach Abtönfarbe in den Fliesenkleber mischen ;-) Das sieht gut aus.

MfG
Tobi

[Berta]

danke für eure schnellen Antworten =)

ich habe bereits Farbe hinzu gemischt! Das komplette Terrarium ist in rot/terrakotta gehalten!
sie wirklich sehr schön aus bis jetzt! Epoxidharz hätte ich sowieso als klar genommen!
Meine Frage bezog sich nur auf die Notwendigkeit der Aushärtung und Versiegelung durch Epoxidharz!
Da ich nicht weiß inwieweit die Krallen die Spachtelmasse beschädigen und ob die Bartagamen evtl Teile des Klebers abknabbern könnten!

[azor]

Auch wenn Viele immerwieder gern was anderes behaupten. Deine Rückwand ist ohne Epoxydharz nicht auch nur annähernd so stabil wie mit 1 bis 2 Anstrichen.
Du musst abwägen.
Bist Du bereit von Zeit zu Zeit
zu renovieren oder nach zu arbeiten oder soll das Ganze 20 Jahre und mehr so bleiben wie es ist.Vorteil nicht mit Epoxyharz zu Versiegeln ist mit verhältnismäßig wenig finanziellem und handwerklichen Aufwand eine verhältnismäßig ansprechende Optik zu erhalten. Diese lässt sich bei gröberen Verunreinigungen, Schlag- und Wasserschäden und dem häufig damit verbundenen Eindringen von Futtertieren mit einem oder zwei dünneren neuen Anstrichen immer wieder für einen mehr oder weniger langen Zeitraum in Ordnung bringen.

http://www.dghtserver.de/dialog/AGEJ...felsenbau.html

[Lj-Bü]

Es ist natürlich nicht nötig zu diskutieren, dass mit Epoxidharz versiegelte Wänder wesentlich verschleissärmer sind, als nicht versiegelte, allerdings hat ein "verwittern" über die Zeit auch seinen durchaus ästhetischen Reiz.
Und sollte im Trockenterrarium eine Standzeit von 10+ Jahren drin sein, ohne Epoxid. ( Ich habe es nicht konkret ausprobiert aber in feuchten und halbfeuchten Becken komme ich ja daran...)

[azor]

Was soll denn die Formulierung : "Es ist natürlich nicht notwendig zu diskutieren.." ?

Schreiben Sie doch einfach : Unzweifelhaft ist es eine Tatsache, dass.....

Und über den Charme von Styromehl durch eingedrungene Insekten, halb versickerte
Bremsspuren durch unmögliche Reinigung der Hinterlassenschaften und vieles mehr
muss ich auch nicht diskutieren.

Im Übrigen habe ich beides hier in Betrieb seit über 20 Jahren.
Ich wäge nunmal ab. Feuchtigkeit , Größe der Tiere , Verunreinigung , Insekten etc.
Bei Bartagamen würde ich mich persönlich immer für Epoxydharz entscheiden.

[Lj-Bü]

Uihje. Das war weder ein Angriff, noch ein in Frage stellen von irgendwas, lieber Azor..
Allerdings ist genauso unzweifelhaft falsch, dass sich eine unversiegelte Rückwand nicht reinigen lässt. Da bürstet man genauso dran rum, wie an den vorgestellten besandeten Kunstfelsen, die ich im übrigen, sollte ich irgendwann nochmal, aus welchen Gründen auch immer, Epoxidharz verwenden, als Vorbild heranziehen, da die Technik gut ist und auch ästhetischen Ansprüchen genügen kann.


Gruß
Bü

[azor]

Nee so eine offenporige Fliesenkleberwand kann man nich derartig gut reinigen wie eine
mit Epoxydharz beschichtete. Mit Bürste und Heißwasser bzw. große Felsen mit einem Hochdruckreiniger. Da stünde nachher nur noch das nackte Styropor dar.
Wie gesagt , beides hat seine Berechtigung und seine Einsatzbereiche.
Gleichwertig ist m.E. es dennoch nie.

[oskar_65]

Mal 'ne Frage am Rande der aktuellen Diskussion: Was spräche eigentlich gegen die Verwendung von Epoxidharz?
Ich sehe nur Vorteile darin.

[azor]

Gegen Epoxydharz spricht die Mehrarbeit, die relativ (?) aufwendige Verarbeitung welche eine gewisse Übung und Erfahrung verlangt, die Mehrkosten und eine Einschränkung in der Leichtigkeit eine jeweilig gewünschte Oberflächenoptik abzutönen und auch so zu erreichen. Unter Umständen sind Probestücke mit verschiedenen Pigmentfarben und Paniersanden anzuraten.

[Lj-Bü]

Nun, privat gesehen kann man die Mehrarbeit nicht so einkalkulieren, da es sich ja schliesslich um ein Hobby handelt,sympathisch aber, dass es gemacht wurde
Die Mehrkosten sind nicht mehr ganz so arg, wie das mal war, rein Gefühlsmässig, da ich es nicht so verfolge.
Die Verarbeitung ist nicht ganz trivial, da Mischungsverhältnisse peinlich genau eingehalten werden, da, und hier sehe ich den absoluten Malus: Die Einzelkomponenten, wenn Sie denn nicht ausreagiert sind, z.B. wegen ungenauer Verhältnisse, oder ungenüger Vermischung, sind toxisch und das nicht in geringem Maße. Vor kurzem war einThread eines Users zu lesen, der heftig mit ein Kontaktekzem reagierte ( was allerdings nicht das schlimmste ist).

Weitere enorme Nachteile liegen da, wo man optisch nicht besanden kann, da das Epoxidharz glänzt, aber dies ist nur eine Geschmacksfrage.

In feuchten becken, wo beobachtungsmässig die Haupteinsatzgebiete von Epoxidharz versiegelten Rückwänden sind, kommt ein weiterer großer Nachteil zum tragen: Nämlich dass die Oberfläche so verschlossen wird. Feuchtigkeit kann nicht mehr durch Kleber oder Putze aufgenommen werden, sondern rinnt runter und macht den Boden nass, anstatt von einer grossen Fläche über längere zeit abgegeben zu werden um eine Klimaregulierung ENORM zu vereinfachen.

Gruß
Bü

[Berta]

Dagegen spricht der hohe Preis! Hier ist nur ein 5 Kilopaket zu bekommen!
Das würde mit 55 € doch sehr in Budget schlagen! Das Geld würde ich dann lieber in die Beleuchtung investieren!

[azor]

Naja Du würdest wohl kaum mehr als 2 Kilo brauchen.
Dafür wäre Deine Rückwand dann aber was für die Ewigkeit.

@ Hui Buh

Ich bestreite, dass der Haupteinsatz unbedingt feuchte Terrarien sind denn hier wird häufig mit Kork- und Kokosprodukten ,Xaxim und weiteren gearbeitet.
Große Echsen mit kräftigen Krallen können an reinen Fliesenkleberwänden durchaus Schaden machen. Ebenso Äste und Wurzeln beim hantieren Gestalten oder verkeilen an und in der Rückwand. Dass Epoxydharz keine Oberflächenverdunstung bietet ist im Prinzip richtig lässt sich aber mit Xaximmehl oder Tonhaltiger Beschichtung ebenso modifizieren.

Vor einem falschen Mischen sollte man sich keine Panik machen lassen.
Es muss mit einer digitalen Waage genau nach Gewichtsanteilen gemischt werden.
Sollte tatsächlich ein Fehler unterlaufen so bleibt er nicht unbemerkt denn die Rückwand stinkt und klebt dann dauerhaft.Wichtig ist es die Herstellerangaben im Bezug auf Verarbeitungstemperatur und Körperschutz aufmerksam einzuhalten.

[Lj-Bü]

Große Echsen mit kräftigen Krallen können an reinen Fliesenkleberwänden durchaus Schaden machen. Ebenso Äste und Wurzeln beim hantieren Gestalten oder verkeilen an und in der Rückwand. Dass Epoxydharz keine Oberflächenverdunstung bietet ist im Prinzip richtig lässt sich aber mit Xaximmehl oder Tonhaltiger Beschichtung ebenso modifizieren.

Ein definitiver Punkt, den ich gerne einräume, sind die grossen kralligen Echsen. Hier beobachte ich allerdings auch mit Spannung Thomas v. Baals Projekt, der, wenn ich es richtig begriffen habe, bei seinen adulten Leguanen keine extra Versiegelung in Form von harten Harzen auf den Putz aufgebracht hat. Da interessiert es mich in der Tat, wie das in2, 3, 5 Jahren aussieht. Der Xaximmehl-Tontip ist sicher praktikabel und hat bestimmt optische Reize (ist da vielleicht ein Bild in der Hinterhand?), wenn man dringend Epoxidharz benutzen möchte.