Re: Gähnn
Hi, nun muss ich mich hier auch mal zu Wort melden, um endlich die Bedeutung des morgendlichen "Gähnens" abschließend aufzuklären (bigben war ja schon nahe dran mit seiner Theorie):
Ist doch sonnenklar was ein Chamäleon will, wenn es morgens das Maul aufreißt: Kaffee!!!. Meist wird dieser Forderung nach dem dunklen Lebenselexier durch eine braune Körperfärbung noch zusätzlicher Nachdruck verliehen.
Es ist von enormer Wichtigkeit, eine ausreichende Kaffee-Versorgung unserer Pfleglinge - besonders in den frühen Morgenstunden - sicherzustellen und beim ersten Anzeichen eines vermeintlichen Gähnens sofort zu reagieren:
Schnell Kaffe kochen (natürlich muss dieser aus dem Herkunftsland des Chamäleons stammen) und diesen dann am besten via Pipette in das geöffnete Maul des Chamäleons träufeln (vergesst aber nicht, vorher zu fragen, ob es Milch und/oder Zucker drin haben will!). Ihr werdet sehen: Euer Liebling wird daraufhin sofort sein Maul schließen, eine freudig-grüne Färbung annehmen und in ungewohnter Schnelligkeit und Agilität ausgiebige Streifzüge durchs Terrarium unternehmen.
Die Abhängigkeit der Chamäleons von Coffea arabica gibt der Wissenschaft noch immer Rätsel auf, ist jedoch unbestritten: Chamäleons sind perfekt an ein Leben als Kaffee-Jäger angepasst und als extremer Kulturfolger bekannt. Mit ihren hochentwickelten Augen erspähen sie die Kaffeetassen von afrikanischen Eingeborenen auf eine Entfernung von 500 Metern. Perfekt getarnt schleichen sie sich durch die dichte Vegetation von oben an ihr Opfer an und PITSCH, schon hängt die Schleuderzunge im Kaffeetopf und hat einen Tropfen des kostbaren Nasses entführt.
Diese Kaffee-Sucht der Chamäleons ist auch für Menschen nicht ganz ungefährlich: Unbestätigten Berichten zu Folge soll die Landbevölkerung von Tanzania schon vereinzelt durch vagabundierende Horden halbwüchsiger Chamaeleo trioceros jacksonii mit Horn-Stichen bedroht und zur Herausgabe ihrer Kaffee-Vorräte gezwungen worden sein.
Auch in der Terrarienhaltung sollte eine Kaffee-Unterversorgung unbedingt vermieden werden, um unvorhersehbaren Entzugs-Reaktionen rechtzeitig vorzubeugen. Aber ich will hier keine Romane verfassen, das alles kann man auch der einschlägigen Literatur entnehmen. Nur noch eine abschließende Warnung:
Bitte, bitte geht NIEMALS mit einer dampfenden Kaffeetasse an einem vollbesetzten Aufzuchtsbecken vorbei - es ist wirklich eine Sisyphus-Arbeit, die ganzen Baby-Zungen wieder von der Frontscheibe zu lösen und zu entknoten...


Mit belustigten Grüßen
Chris
[Editiert von Chris am 10-11-2003 um 13:52 GMT]
Hi, nun muss ich mich hier auch mal zu Wort melden, um endlich die Bedeutung des morgendlichen "Gähnens" abschließend aufzuklären (bigben war ja schon nahe dran mit seiner Theorie):
Ist doch sonnenklar was ein Chamäleon will, wenn es morgens das Maul aufreißt: Kaffee!!!. Meist wird dieser Forderung nach dem dunklen Lebenselexier durch eine braune Körperfärbung noch zusätzlicher Nachdruck verliehen.
Es ist von enormer Wichtigkeit, eine ausreichende Kaffee-Versorgung unserer Pfleglinge - besonders in den frühen Morgenstunden - sicherzustellen und beim ersten Anzeichen eines vermeintlichen Gähnens sofort zu reagieren:
Schnell Kaffe kochen (natürlich muss dieser aus dem Herkunftsland des Chamäleons stammen) und diesen dann am besten via Pipette in das geöffnete Maul des Chamäleons träufeln (vergesst aber nicht, vorher zu fragen, ob es Milch und/oder Zucker drin haben will!). Ihr werdet sehen: Euer Liebling wird daraufhin sofort sein Maul schließen, eine freudig-grüne Färbung annehmen und in ungewohnter Schnelligkeit und Agilität ausgiebige Streifzüge durchs Terrarium unternehmen.
Die Abhängigkeit der Chamäleons von Coffea arabica gibt der Wissenschaft noch immer Rätsel auf, ist jedoch unbestritten: Chamäleons sind perfekt an ein Leben als Kaffee-Jäger angepasst und als extremer Kulturfolger bekannt. Mit ihren hochentwickelten Augen erspähen sie die Kaffeetassen von afrikanischen Eingeborenen auf eine Entfernung von 500 Metern. Perfekt getarnt schleichen sie sich durch die dichte Vegetation von oben an ihr Opfer an und PITSCH, schon hängt die Schleuderzunge im Kaffeetopf und hat einen Tropfen des kostbaren Nasses entführt.
Diese Kaffee-Sucht der Chamäleons ist auch für Menschen nicht ganz ungefährlich: Unbestätigten Berichten zu Folge soll die Landbevölkerung von Tanzania schon vereinzelt durch vagabundierende Horden halbwüchsiger Chamaeleo trioceros jacksonii mit Horn-Stichen bedroht und zur Herausgabe ihrer Kaffee-Vorräte gezwungen worden sein.
Auch in der Terrarienhaltung sollte eine Kaffee-Unterversorgung unbedingt vermieden werden, um unvorhersehbaren Entzugs-Reaktionen rechtzeitig vorzubeugen. Aber ich will hier keine Romane verfassen, das alles kann man auch der einschlägigen Literatur entnehmen. Nur noch eine abschließende Warnung:
Bitte, bitte geht NIEMALS mit einer dampfenden Kaffeetasse an einem vollbesetzten Aufzuchtsbecken vorbei - es ist wirklich eine Sisyphus-Arbeit, die ganzen Baby-Zungen wieder von der Frontscheibe zu lösen und zu entknoten...



Mit belustigten Grüßen
Chris
[Editiert von Chris am 10-11-2003 um 13:52 GMT]
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